Caphyllia

Für alle Kaffeeduftsuchenden:

Hier ist wirklich mal Kaffee drin! Genauer gesagt ein dichter Mokka, begleitet von einem - nach mediterran angemessener Art - ordentlich süßen Gebäckteilchen oder sogar Baklava, welches mit Rosenöl verfeinert wurde. Guten Appetit. Nun fehlt nur noch der Blick auf's Meer!
Delox kann in den ersten Minuten etwas (zu) überwältigend sein, wird dann aber allmählich ein pudriger Blüten-(Honig)-Kaffee-Schmeichler, der doch ganz gut tragbar sein müsste - nur bitte nicht jeden Tag und dafür dann so richtig genießen...

Ich finde ihn im Vergleich zum Intense Café von Montale ausgewogener, weniger (invertzucker)sirupartig und trotz des intensiven Dufteindruckes nicht synthetisch. Hier sticht die Qualität schon merkbar hervor, immerhin wird dieser Effekt durch die Konzentration eines Extraits erzielt. Und ganz entscheidend: Der Kaffee kommt viel deutlicher durch, spielt sogar eine der Hauptrollen und das auch nicht nur in der Kopfnote. Beide Düfte sind schätzenswert und haben erschreckend viele Gemeinsamkeiten, ich habe jedoch meinen Favoriten gefunden.

Hinweis: Ich rate dringend zu einem vorherigen Test, bevor ein Kauf erwogen wird! Mir persönlich wird meine Abfüllung, die ich hier erhalten habe, erst einmal für einige Zeit genügen.

Kobe ist ein extravaganter Zitrus(frucht)duft mit Klasse. Er ist absolut unisex und ein jahreszeitlicher Allrounder und kann, wie ich finde, hervorragend gerade auch (wie aktuell) zur Untermalung an sonnig bunten oder zur Aufmunterung an kühl-trüben Herbsttagen getragen werden. Morgens auf dem Weg zur Arbeit vermag Kobe Wunderbares bewirken!
Und zu welchen Anlässen eignet er sich? Allen. Elegant/Ausgehen, Date/Eltern, Klassisch/Büro, Alltag/EINFACHIMMER.

Der Duft startet herb-bitter, würzig-zitrisch. Er ist angenehm erfrischend, ohne "frisch" im klassischen Sinne zu sein. Zitronengelbes Strahlen. Gleich zu Beginn kann ich eine zart in den Duft eingewobene Holz-/Oudnote wahrnehmen. Diese verbleibt jedoch den ganzen Duftverlauf über elegant im Hintergrund und verleiht Substanz.
Bei der Herznote angelangt, wandelt sich der Auftakt in eine wunderschön harmonisch verblendete Melange aus Neroli mit Anklängen subtil weicher Orangenblüte, die den Duft durch ihre hier nur sehr dezente Süße - zusammen mit pudriger Tonkabohne? - abrundet. Der Duft beweist in der Herznote eine wirklich gute Ausdauer.
Zur Basis hin keine nennenswerten Veränderung mehr - der Duft wird nur noch leiser und ... man möchte mehr.

Dieser Duft ist etwas für den Abend, idealerweise einen leicht kühlen Abend im Sommer - oder sonstwann und -wo nach einem sonnenreichen Tag - persönlich habe ich Oriental Leather erstmalig an einem kühlen Abend in Ägypten getragen. Andererseits stelle ich ihn mir auch sehr erfrischend in einer noch schwül-warmen Nacht vor. Bürotauglich ist er aber auch. Der Duft ist würzig-pudrig und zugleich strahlend frisch und klar mit einer zart unterschwelligen Süße. Lavendel und Benzoe ist vermutlich die Frische zuzuschreiben. Die Ledernoten bilden ein gut in die Duftkomposition eingewobenes, stilles Fundament. Der Duft erinnert mich an den Au Coeur du Désert von Tauer, mit dem Unterschied, dass Letzterer würzig-trockener und dafür weniger frisch (kein Lavendel) ist. Das Flakondesign spiegelt 1:1 den Duft wieder!

Dies war übrigens mein erster Kommentar...Ich hoffe, er hilft dem einen oder der anderen weiter!