Cerebellum

Cerebellum

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1 - 5 von 11
Cerebellum vor 12 Jahren 4 3
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft
Hoppla
Ja, "Hoppla", sagte Hermès - und zog mir eins mit dem Knüppel über. Das Gebräu ist heftig und stark und drängt sich in den Vordergrund. Und "laut" ist es auch noch. Aber das wirklich Schlimme ist: Terre hat in meiner Nase einen leicht fäkalen Eindruck hinterlassen, der in Zusammenarbeit mit der harzigen Note wirklich untragbar ist. Zumindest für mich. Mein Frau fand ihn ebenso schlimm, meine Tochter hingegen gut. Zwar nicht mehr modern, aber "nicht schlecht".
Zusammenfassend kann ich sagen: Terre ist sehr kräftig, bitter-harzig mit einer säuerlichen, anfangs fäkalen Note und hält sich sehr lange.
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Cerebellum vor 13 Jahren 5 3
10
Haltbarkeit
10
Duft
Na, Du bist ja ein Süsser!
Also ehrlich, wenn ich Dich trage, dann komme ich mir vor wie auf einem Frühlingsfest.

Ich bin nicht der große Experte, wenn es um einzelne Duftkomponenten geht. Außerdem reagiert sicherlich jeder Duft auf meiner Haut anders als bei jemand anderem. Aber hier kommen wir direkt zum Hauptprogramm.

Blumendüfte. Hauptsächlich Maiglöckchen (?) und Rose. Zumindest bei mir. Die anderen Blüten begleiten diese florale Skulptur und geben ihr zusätzlichen Körper.

Zuerst recht intensiv, dann etwas verschwiegener. Eine zitrische Frische am Anfang verliert sich ziemlich schnell und läßt einer nicht zu zuckrigen Süsse Raum.

Wenn die aufgeführten Noten wirklich alle enthalten sind, dann sind sie tatsächlich zu einer komplexen Note verschmolzen, die mir durchaus gefällt. Eine große Entwicklung stelle ich, zumindest an mir, nicht fest.

Also: Frühling als Programm, toll gemacht. Wer nicht als Vertreter der anderen Feldpostnummer gelten möchte, sollte ihn nur benutzen, wenn er über maskulines Selbstvertrauen verfügt.

Oder Frau ist. Die können Sculpture nämlich auch tragen.

Ach ja: Die Haltbarkeit ist umwerfend! Hält den ganzen Tag und ändert sich dabei eben auch nicht.

UPDATE am 08.06.: Nach mehrfachen ganztägigem Tragen muß ich etwas korrigieren. Ganz so süss ist Sculpture denn doch nicht. Es duftet blumig und frisch, aber nachher kommt ein rauchiger Akkord hinzu, der über allem schwebt. Das ist irgendwie der Dreh bei diesem Duft. Trotz blumigen Themas ist er überaus erwachsen und durch den Rauch eben doch maskulin.
Ein tolles Werk!
3 Antworten
Cerebellum vor 13 Jahren 10 2
10
Haltbarkeit
10
Duft
Mir doch egal...
Das könnte die Quintessenz dieses Duftes sein.

Zuerst, wie bei nahezu allen Herrendüften, verbreitet sich eine frische Note. In diesem Fall ist sie allerdings weniger zitrisch, sondern vielmehr von einer herben, trockenen Präsenz geprägt, vor der sich die Frucht zurückzieht. Ich persönlich hätte irgendwie auf Bergamotte getippt, nicht zuletzt aufgrund der leichten Bitterkeit, die hier mitschwingt. Aber ich habe ja auch keine Ahnung. Holznoten im Kopf... Das empfinde ich als ungewöhnlich, aber nichts desto trotz hervorragend.

Dann wird es freundlicher, umgänglicher und der Blütenduft der Rose steigt empor. Aber auch in diesem Fall nicht, wie schon die angenommene Bergamotte im Kopf, allein und beherrschend. Zimt bringt eine feine Würze, aber die Nelke trägt das beides und verhindert jede Form sanfter Anbiederung.
Die Herznote bleibt lange und gleitet langsam und kaum merklich zur Basis hinüber.

Hier hätte ich nach diversen Kommentarstudien Vanille, Amber und eine weitere Holznote vermutet. Damit liege ich ja offensichtlich nicht ganz falsch. Die leichte Schärfe im Hintergrund habe ich bisher der weiter bestehenden Nelke zugeordnet und lese hier Leder. Sei's drum.

Im gesamten Duftbild nehme ich eine würzige, aber auch etwas muffige Note wahr. Ich könnte nicht sagen, woher die wohl stammt. Zu keiner der Ingredenzien in den einzelnen Noten will diese Wahrnehmung so recht passen, vom Tabak in der Basis abgesehen.

Mir doch egal! Égoiste ist, wie er ist - und er ist stark. Er ist beeindruckend, fast schon ein Monument. Der Parfumeur hat nach meiner Ansicht einen Duft kreiert, der verschiedene Stimmungslagen vereint:

Im Kopf schrill und Aufmerksamkeit heischend.

Im Herzen kräftig, würzig und durchaus mit der Ambition, nicht jedem gefallen zu wollen.

Die Basis läßt etwas von Ruhe und Gelassenheit ahnen, die man diesem Duft nach den Anfängen nicht zugetraut hätte, ohne sich jedoch anzubiedern.

Meine großen Stimmungslagen jedenfalls werden hier hervorragend demonstriert und deshalb werde ich Égoiste nicht mehr missen wollen.

Gefällt er anderen auch? Mir doch egal.
2 Antworten
Cerebellum vor 13 Jahren 4
7
Duft
So also riecht ein Sportduft
Dies war mein erster Gedanke nach dem Aufsprühen. Ungewohnt für meine Nase, denn vorher hatte ich noch keinen Sportduft ausprobiert. Säuerlich, was ich eigentlich nicht mag, beginnt er. Ein Blick auf die Kopfnoten erklärt das natürlich. Wie soll er auch sonst duften. Aber nach ein paar Minuten gewöhne ich mich daran und ich muß sagen: Gar nicht schlecht gemacht.
Dann breitet sich langsam die nächste Duftlage aus und nimmt die interessante, säuerliche Note etwas zurück, ohne sie gänzlich zu verdrängen. Beide Noten mischen sich und es wird etwas schärfer.
Die ersten süßen Duftanteile dringen durch. Das macht den Duft jetzt aber wirklich originell. Tatsächlich werden Erinnerungen an ein leckeres Fruchteis während des Badeurlaubs wach. Erfrischung pur unter warmer Sonne. Wer könnte das nicht mögen?
Ich kann keinen Vergleich zu anderen ähnlichen Düften anstellen, aber Allure Sport ist wirklich gut gemacht, tauglich für höhere Temperaturen und täglich in der Freizeit oder im Büro tragbar.
Ein Duft, der sich eben langsam entwickelt, nicht die Keule auspackt, niemanden beleidigt, aber auch nicht einfallslos ist.
Die markanten Elemente aus Kopf- und Herznote halten lange durch und verbinden sich zu einer angenehmen Mischung, zu der wohl nach und nach die Basis kommt.
So soll es doch auch sein.
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Cerebellum vor 13 Jahren 7
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ich bin es.
Das ist der Duft, zu dem Baldessarini's Werbespot gepasst hätte. Hier geht es um den Mann. Kein Unisex, nichts für die holde Weiblichkeit sondern ausschließlich für den Mann.
Ich bin es.
Nach dem Aufsprühen riecht es zuerst etwas fruchtig, aber auch dunkel. Zumindest in meiner Nase. Schnell gesellt sich ein rauchiges Aroma hinzu, welches auch sehr lange vorhält. Nach dem fruchtigen Akkord blüht es. Aber es sind dunkle Blüten, schwarze Rose und nachtschwerer Jasmin. Durch alles zieht sich noch immer das rauchige Aroma.
Den Ausklang bildet eine dunkle, fast düstere Süsse. Im Zeitalter des Vampir-Hypes schon wieder topaktuell. Im Hintergrund schwebt ein unausgesprochenes Versprechen von ... mehr.
Bei all diesen herben Noten ist Antaeus trotzdem nichts für Grufties (weder nach Alter noch Gesinnung). Der Duft ist nicht so dunkel, dass er abstößt. Er ist reif, erfahren, läßt dabei jede Form von Kumpeligkeit aber nicht zu. Dieser Duft wahrt eine gewisse Distanz, lockt andererseits auch.
Und nach Stunden des Tragens ist er immer noch vorhanden. Immer noch Mann, jetzt samtiger, zugeneigter und einem Flüstern:
Ich bin es.
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