ClarasTante

ClarasTante

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1 - 5 von 40
ClarasTante vor 2 Monaten 22 16
10
Flakon
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Hochmut kommt vor!
Seit ich denken kann, kenn ich Chanel Nummer 5. Vom Hören. Es schien mir, als gäbe es nur das. Und billige Plörre. ("Also DAS ist aber nicht Chanel...") Es gab offenbar nur Chanel oder nicht Chanel, gar keine Frage. Und wenn Chanel, dann eh nur die 5.
Tja.
Ich benetzte meinen jugendlichen Leib, sobald der antifaschistische Schutzwall gefallen war, mit Drogerieparfüm. Erstmal "Zoom (Eau de Toilette) | Jade". 3 Flaschen erledigte ich. Und trauere heute noch, denn der wirkte und roch sooo gut.

Aber das war's ja nicht. Chanel raunte man, Chanel Nummer füünf, tuckerte mir im Hirn. DAS Parfum.

Ab zu Douglas. Testen. Erschrocken um sich blicken. Ich mag das nicht. Das riecht so... Vornehm-alt. So wie "Solang du deine Beine unter meinen Tisch streckst, bin ich noch das Gesetz... Benimm dich! Zu meiner Zeit! DAS hätte ich mir nicht erlauben dürfen!" So.

Hm.
Weiter gelebt.

Dann bekam Mutter einen Douglas -Gutschein, zur Rente. JETZT aber! Jetzt kauf ich Chanel! Die 5, natürlich. Ich halte ja was auf mich, ich bin ja wer!
Ab zu Douglas. Im gut bewachten Chanel-Bereich aufs Handgelenk gesprüht und erstmal rumgestrolcht.... Boah, nee. So alt werde ich nie, dass ich soo "hallo, ich bin die reiche, aber schrullig-versnobte Tante" schnuppern will. Hmpf. Blöd. Ich bin zu weißichnicht, aber DAS möcht ich nicht tragen.

Irgendwann viel später, ich war inzwischen hier angemeldet, dachte ich "Muss doch mit dem Teufel zugehen, IRGENDWAS muss doch an diesem Parfüm sein, dass das sooo beliebt ist." Abfüllung im Souk bestellt, frag mich bitte niemand, von wann.

Nochmal probiert. Schroff. Spröde. Hochnäsig. Mpf.
Egal nun, hängt an mir das Zeug, ab zur Arbeit. Überblümelattacke. Geht vorbei,.... Und tagsüber dann doch ganz hingerissen am Kragen schnuppernd erwischt... Abends beim und nach dem Duschen anerkennendes Nicken, so warm und herzlich irgendwie. Den Tag haste geschafft, und ich bin immer noch da.
Letztlich fasziniert und ungläubig ins Bett marschiert. Das mach ich morgen gleich nochmal. Und dann pass ich genauer auf!

Da gibt's nichts aufzupassen. Es IST schroff und spröde. So arrogant -abweisend wie ich am Morgen, ich brauche meine Ruhe. Es IST überblümelnd, so wie ich, wenn ich wach bin. Ich finde überall was zu Staunen. Und es IST entspannt und heimelig- kuschelig, wenn der Tag sich dem Ende neigt.

Ich habe es begriffen. Und ich mag es sehr.
Und dass es so bekannt ist - MICH wundert es nicht.


Da ich ja gerne Musik zum Parfum empfehle: Hier wäre es dann "Monet" von Alligatoah und Sido.
Passt. Ist wahrscheinlich nicht Jedermanns Sache, aber das ist die 5 ja auch nicht. (Und macht mir gute Laune.)

Was mich jedoch hier immer wieder irritiert, ist das Flakonfoto. Ich habe mittlerweile einen 35ml -und einen 100ml - Flakon in Besitz - die sehen nicht SO aus.
16 Antworten
ClarasTante vor 5 Monaten 34 32
10
Flakon
10
Haltbarkeit
10
Duft
Und es lacht!
Ich war 1985 - sozusagen politisch - nicht in der Lage, Poison habhaft zu werden.
Als dann einige Jahre später mein Revier vergrößert wurde, hörte man aus meinem Zimmer und ich aus meinem WALKMAN nicht viel mehr als Alice Cooper. Der mir Poison so schön empfahl.
Aber ohne Moos war auch im größeren Revier nicht viel los. Dennoch wagte ich eines Tages mit n bisschen Plan den Schritt in einen nagelneuen Drogerieladen. Da musste ich FRAGEN. "Kann ich mal bitte das Poison von Dior testen?" Da standen keine Tester rum wie bei Schlecker. Tja. Ich konnte, man sprühte mir nen Zettel voll und ich durfte schnuppern.
Das war kein Merci, das war kein Blümchenkrempel, das war nicht das doofe süße Parfum, das Heike, die Tierarzttochter, immer trug. Das war genau das, was ich erfunden hätte, wenn ich Parfümistik studiert hätte (und hätte Angst und Schrecken über die Menschheit bringen wollen). Ergriffen und niedergeschlagen von Schönheit und Preis freute ich mich, dass ich den Schnupperzettel behalten durfte und wartete auf den nächsten Monat. Und Omas Spendierhose.

Und seitdem ist Poison nie ausgezogen. 1x wäre es fast passiert! Weil mein Flakon leer war und ich beim Nachkaufwunsch feststellte, dass der jetzt anders aussieht. Sogar die Packung! Und auch anders schnuppert, viel alltagstauglicher, massentauglich sowohl von Menge als auch so. Das war nicht mehr mein Poison. Das war wie... Poison REMASTERED Radio Edit von Dieter Bohlen. Aber zum Glück gibt es noch Orte im neuen Internet, wo das alte Poison leidenschaftlich lauert. Inzwischen dürfte ich nach meinen Berechnungen gut bestückt sein.
So. Ausgelabert. Eigentlich wollte ich nur deutlich machen, dass ich von Poison VINTAGE voll die Ahnung habe.

Ich weiß bloß gar nicht, wie ich das alte Gift denjenigen beschreiben soll, die es nicht kennen. Und warum eigentlich, weil - das gibt es ja nicht mehr (so richtig). Und das neue Versiönchen mag ich ja nicht so.
Ich kann ja Name und Duft NIE so richtig trennen. Und hier passt es nach meiner Meinung auch wie *gewaltverherrlichender Vergleich*. Unter GIFT in ner Flasche stellt man sich ja immer was DÜSTERES vor, was GEFÄHRLICHES, was ENDGÜLTIGES, was, wo man vorher überlegen sollte, ob man's nimmt oder gibt...
Das sollte man bei Poison. Aber man stirbt nicht und schlecht wird einem bestimmt auch nicht, falls man es bestimmungsgemäß verwendet jedenfalls. Und ich finde, man merkt sehr schnell, ob es einem behagt oder man es hasst. Auch die neue(re) Version ist ein erkennbares Poison, man riecht gleich zu Anfang, ob einem das passt oder nicht. Da gibt's kein: "Och, die Kopfnote ist ja schlimm, aber dann wird es eigentlich ganz schön... spätestens die Basis hat irgendwas..." Nö. Nur JA oder NEIIIN.

Hm. Konkreter geht's nicht? Nein. Bei einem GIFT analysiert ja auch niemand, an welchem Bestandteil er nun genau dahingegangen ist. (War's die Pflaume? Die Nelke? Oder doch die Vanille?)

Vom Wumms und vom "Charakter" her ist es eventuell mit dem Memoir von Amouage vergleichbar. Gleiche Attitüde, neuzeitlich Ettitjudt. Ein Duft, den man nicht nicht bemerken kann, auch bei geringer Dosierung. Ich piepe ja vielleicht n bisschen, aber ich kann fast eine giftiggrüne Aura um mich sehen, wenn ich mich poisoniert habe. (Ich nehme nur 2 SprüherCHEN, 1x Hals und 1x UNTER dem Pullover (PINK heute übrigens, Aura trotzdem dunkelgiftgrün)).
Sillage muss er wohl haben, denn ich freu mich immer sehr, wenn ich zurückkehre und noch da bin.
Dennoch - und in diesem "dennoch" sind auch Nasen derer, die Poison noch von früher, als es generell GIFTIG dosiert wurde, inbegriffen, solche Leute sind hier nämlich anwesend - stört sich niemand daran (nicht mal ein "Boah" oder ein "Puh" hör ich hier). Poison bleibt, wenn man gegangen ist, schmeichelt aber gleichzeitig ordentlich erzogen mit einem durch die Gegend, es schreit keinen an. Poison kann man nicht duftig beschreiben. Weil's einfach Poison ist. Das nennt man dann wohl einzigartig. (Neudeutsch: Alleinstellungsmerkmal. Alles so Worte, von denen man früher gar nicht wusste, dass sie mal erfunden würden.)

Ich musste nur eben genauer drüber nachdenken, weil "Ich liebe dich" von Clowns und Helden im Radio lief (jaaaaaaaaaaa, ich weiß, gibt's auch ne neuere - uffzigere - Version von, bei der ich SCHREIEN könnte; ich meine das alte, das Original!). Und da stimmt fast jedes Wort. (Bis auf die Jahreszahl) Von mir für Poison. (Alice Cooper kommt ja nicht mehr im Radio.)
Und Poison lacht WOHL! Schon seit 30 Jahren lachen wir zusammen. Immer wieder und unverschämt.

Wer also ein wuchtiges Prachtexemplar in Sachen Parfum sucht, der sollte sich dem alten Poison nicht verschließen. Und wer nur mal ein bisschen Gänsehaut kriegen möchte (ich erinnere hier an die Hyäne in Disneys König der Löwen, wenn sie "Mufasa" (mit hartem S!) hört), der kann ruhig das Riechorgan mal mit dem aktuell gültigen Gift(ersatz) bekannt machen. Schaden tut's nicht.... Glaub ich.




32 Antworten
ClarasTante vor 11 Monaten 13 8
10
Flakon
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Wenn die Welt stillsteht
Es war einer dieser Tage.
An denen sie mit nichts Weltbewegendem rechnete, ein Tag wie jeder andere. Fast.

Fängt an mit Bergamotte, trödelt sich wahrscheinlich durch Blumen, endet im Moos.
Denkste, Puppe.

Noch vor dem ersten Sonnenstrahl klingelte das Telefon und sie hörte, was bislang unausgesprochen war.
An das Parfum, das sie trug, dachte sie dabei nicht.
Als sie den Hörer auflegte, war sie glücklich. Es gibt verschiedene Arten von Glück, sie fühlte dieses ruhige, dennoch komplette "Ich könnte schreien!!!!"-Glück. Dieses atemlose. Wo man kein Wort rausbringt, dieses Glück. Und um sie herum gleißend helle Blumen, überall. Ein Blütensturm. Laut, aber nicht schrill. Umgarnend, überrollend, einhüllend, wie eine Wolke aus kalter, weicher Watte, leicht kratzig vielleicht, aber dennoch irgendwie einladend-schön.

Sie dachte nach. Soweit das in dem Zustand möglich war.
Die Welt hatte sich auf den Kopf gestellt. Nur für sie. Von jetzt auf gleich.

Augen zu.

Irgendwann später schlug sie die Augen auf. Inzwischen war es wärmer geworden auf der Wolke. Gemütlich. Richtig vertraut, zum Anschmiegen schön. Zum dableiben, zum nie mehr weggehen.
Moosigkuschligkühl immer noch, doch gleichzeitig soo schön holzigwarm. Keine ganz klare Sache, aber faszinierend und unglaublich schön. Ungewöhnlich. Holprig ab und an. Einzigartig.

Und so vieles war inzwischen gesagt worden, so vieles aber auch nicht.
Vieles wusste sie jetzt.
Und manches sprach sie nur ganz leise aus.

Unspoken ist nicht einfach.
Aber wunderschön.
8 Antworten
ClarasTante vor 1 Jahr 42 22
9
Flakon
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Rückwärts auf dem Stuhl mit der Lehne nach vorn
Hätte ich dich früher kennengelernt, ...
Sätze, die so beginnen, sind Murks. Weil man das NIE wissen kann, was dann gewesen wäre. Vielleicht wäre man heute mit Elon Musk verheiratet und hätte ne Frisur wie Jeff Bezos. Na dann aber...

Ich bin jedenfalls sehr froh, dich jetzt erst kennenzulernen. So bleibt mir das Vintagegewimmer erspart, denn ich nehm dich, wie du bist.
Auf die Frage: "Wie und wo haben Sie sich kennengelernt?" antworte ich wahrheitsgemäß. "Im Internet."

Ich hab dich vorher schon mal gesehen, aber irgendwie nie beachtet, und ein Gespräch kam nie zustande. Dann traf ich jedoch deine kleine süße Schwester Le Bain und weil wir uns gut verstehen, war irgendwann eine Einladung an die als etwas schwierig verschriene Schwester fällig.

Du siehst schon chic aus, das muss man ja mal sagen. So im tiefdunkelblauen Karton. Dein Flakon an sich ist edel irgendwie, aber eher abweisend-kühl-chic. Das Gespräch eröffnest DU nicht. Aber wenn man dich anspricht, also den Sprüher betätigt, sollte man sich festhalten, denn da kommt einem ne gewaltige Wucht entgegen, knallhart und kompromisslos. Wer nicht mit dir klarkommt, auf den kannst du verzichten, sagst du. Mit dem schönsten spöttischen Lächeln, das ich bis dato sah.
Ich lege kurz die Ohren an, übe mich in Demut und lausche gebannt. Im Kopf sofort "Die Tänzerin" von Ulla Meinecke.
Ich sag ja gern "Vintagevibe" bei Parfums wie dir. Das heißt meist, dass man es besser nicht ausdrücken kann. Es ist - für mich - diese Kombination aus "Ich muss mir sofort was Anständiges anziehen, vorher noch bügeln" und gleich darauf "Wen geht das was an?!"

Ich fühle mich überrollt von dir, du peitschst die aldehyde Arroganz mit voller Wucht um die Nase. Du lässt nicht nach, die scharfe Zunge spuckt Jasmin. Ich muss hier nichts überstehen, ich muss und darf und will das genau SO. Nicht, weil ich - mittlerweile - weiß, dass du dich beruhigst, dass du dich gleich bequem hinsetzt. Nein, weil mir dieser STURM gefällt, diese Wucht, diese geradlinige Sturheit in ruhestörender Lautstärke. Pfeif auf die Nachbarn!
Aufbrausend bist du. Gereizt. Aber du beruhigst dich. Und legst dich entspannt hin, den Kopf auf die Hand gestützt, stabile Seitenlage aus Spaß. Diese abwartende, abgeregte Phase mündet in auf den flüchtigen Betrachter gelangweilt wirkende überhebliche pure Anwesenheit. Aber ich seh doch, wie die Augen funkeln und du dich köstlich über die Welt amüsierst und mich gleich fragen wirst: "Eh! Was ha'm wir beide hier verlor'n?"

Komm, jetzt fahr'n wir meinen Tank leer...

Vielleicht merkt man es nicht, aber: Dieses Parfum hat mich wirklich wirklich umgehauen.
Ein derart heftiger Verlauf von schroff über milde zu "gnädig" begegnet mir selten. Und fasziniert mich enorm. Von dir möchte ich mir die Nächte um die Ohren schlagen lassen und den Tag vergolden. Du Weib!

22 Antworten
ClarasTante vor 1 Jahr 35 39
9
Flakon
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Lisbeth war nicht Ezechiels Tochter!
Stupsen Sie die Nase mal in ganz warmen Vanillepudding mit weniger Zucker als angegeben oder ursprünglich beabsichtigt, dafür ne aufgeschlitzte Schote (Vanille!) daneben stellen (können Sie auch auskratzen und hinzufügen!). Vielleicht noch n bisschen Mandelsirup oder Orangenöl reintrullern lassen, wenn Sie wollen. Aber nicht zu viel!!! Dann haben Sie Vintage. Inklusive dem unglaublich warmen Gefühl von Hachja.
Selbst der Grinch muss beim Einatmen grienen.

Wie jetzt, den kriegt man schwer bis gar nicht, und Bock, sich die Augen auf der Suche nach der Kornblume auf dem Deckel tränend zu gucken, sich durch diverse TOP-Angebote, alle in TOP-Zustand und natürlich aus tierfreiem Nichtraucherhaushalt zu wühlen, haben Sie auch nicht? Kein Problem, den gibt es doch noch! Und zwar meistens auch noch ganz schön günstig. Dann haben Sie aber Pudding kurz vor Zimmertemperatur, mit halb so viel Liebe zubereitet wie der da oben. (Oder Sofix, falls das noch jemand kennt.) Hat ja auch keiner mehr Zeit. Aber schnuppert immer noch schön.
Ob der Grinch da auch grient, weiß ich nicht. Aber die Mundwinkel werden sich schon leicht nach oben bewegen.

Ich habe mit - lassen Sie mich überleeegen - 15 (?) Bekanntschaft mit Le Bain (lassen Sie sich das ruhig mal hier vorlesen, wie man das spricht, und gehen Sie dann zu Rossmann/o.ä., falls Sie sich amüsieren möchten. Über sich und andere. Erfolgversprechender ist es, "Lö Bein" zu sagen, "das von Joop", dann wissen die Bescheid.) gemacht. Weiß ich deswegen ganz genau, weil es eine Miniatur war und ich mich üppig begoss. (Ich wollte zur Abschlussfete der Klasse über mir, um 10 war ich anständig wieder zu Hause.) Ich kann mich noch an ziemlich viel Echo und ebenso viel Süße erinnern. Und an das "FURCHTBAR"-Urteil meiner Mutter.

Vor ein paar Jahren strolchte ich durch Müller und sah dort ganz unten im Regal eine große Flasche (75ml) für 20 Euro in dem Dreh. Huch, was den gibt es noch? Na bestimmt nicht mehr lange, bei DEM Preis. Ohne Federlesen mitgenommen. Was man hat, hat man.
Irgendwann getragen und gedacht "Na, also das... hab ich aber FETTER in Erinnerung." Na, wer weiß, man verzärtelt (in dem Fall ja eher das Gegenteil) ja doch Vieles in der Erinnerung. Aber hübsch tatsächlich, immer noch. Zart-vanillig, süß, aber nicht ZU doll, und n bisschen blumig, fruchtig aber auch, was ist da eigentlich drin...?
Ich freute mich, dass ich bei Müller zugeschlagen hatte.
(Den Satz nicht aus dem Zusammenhang reißen, bitte!)
Ich trage Le Bain oft, gerade im Winter. Irgendwie wärmt der mich. Strahlt so eine kleine Gemütlichkeit aus. Und irgendwie so kuschlig. Wie diese neuartigen Plüschdecken.

Durch Zufall erblickte ich eines Tages hier ein Angebot, welches ich gar nicht bedenken konnte, so schnell verselbständigten sich meine Finger. Und dann kam er an, der Joop! mit dem längeren J, der mit der Kornblume auf dem Deckel. Der, dessen Packung ich von früher kannte. Erstmal ankommen lassen, der Flakon muss ich erstmal an Zimmertemperatur gewöhnen, von der rasanten Reise erholen.
Als ich dann abends nach dem Baden doch nicht mehr warten konnte und mit dem Vorsatz "Nur testen! Nur mal schnuppern!" EINEN Sprüher aufs Handgelenk gab, war ich froh, dass ich auf dem Bett saß. Alter Schwede. DAS war der Rausch von damals! Genau SO roch der! Statt lauwarm-kuschlig gerade so weit abgekühlt, dass man sich nicht verbrennt, unfassbar FETT und wuchtbrummig in gelb. Und so wunderschön.
Ich mag keine Gourmands, ich mag keine gebrannten Mandeln, ich halte Zuckerwatte für Humbug, ich mag keine süßen Ich-bin-sooo-niedlich-Düfte, ich mag das alles nicht!
Aber Le Bain hier, den werd ich immer ganz doll mögen. Und da diskutiere ich auch gar nicht. Mittlerweile bin ich "klug" genug, so zu dosieren, dass auch den Vintage nicht der ganze Ort riecht. Aber ich.

Und ich verzeihe es, dass man an Le Bain rumgedoktert hat, bis nur noch das heutige Rezept lesbar war. Denn er ist immer noch schön. Und wer ihn SO nicht mag, der hätte auch den alten nicht gemocht. Und die, die einen Narren an dem Vintage gefressen haben, müssen auch mal lernen, loszulassen. *schnäuz*


PS: Meine Güte! Sofix gibt's ja auch noch!
39 Antworten
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