Clarissa

Clarissa

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1 - 5 von 67
Clarissa vor 2 Jahren 17 11
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Auf leisen Pfoten oder die Wahlverwandtschaft
Beim ersten Sprüher dieses Duftes hatte ich ein Déja Vu Erlebnis, das ist doch...........den kennst du doch irgendwoher..........!?
Aber klar, das ist doch Narciso oder doch nicht?

Tatsächlich ist der Duft im Auftakt und auch im weiteren Verlauf sehr ähnlich, aber ein paar kleine Unterschiede gibt es schon.
Zunächst war ich sehr erstaunt, dass die einzige Überschneidung in der Duftpyramide der Moschus sein soll, das lässt mich staunen bei dieser Ähnlichkeit.
Patchouli Tentation eröffnet eher kühl, aber schon bald blitzt unterschwellig der weiße Pfirsich hervor und nimmt ihm etwas von seiner anfänglichen Strenge.
Pudrig umhüllend offenbart der Duft sein wunderbares Herz aus Iris auf fluffigem Moschus und das ist der Part, der mir an diesem Duft am allerbesten gefällt.
Ich fühle mich sanft umhüllt, zart bepudert und eingecremt und trotzdem ist es kein durch und durch lieblicher Duft, Patchouli schleicht sich aus dem Hinterhalt auf losen Pfoten heran wie ein scheuer Kater und erdet den Duft.

Aber..........das Thema wurde teilweise doch verfehlt, denn wer aufgrund des Namens einen eher dunklen Patchouliduft erwartet hat, wird eine mittlere Enttäuschung erleben.
Für mein Empfinden ist das Thema eher Iris und Moschus, ich vermute gar etwas Zedernholz im Hintergrund, auch wenn dieses nicht in der Duftpyramide aufgeführt ist.
Bei aller Verwandtschaft zu Onkel Narciso wird dieser Duft im Verlauf immer weicher und weniger streng, behält stets seine feine Pudrigkeit und trägt sich sanft wie ein zarter Seidenschal, jedoch mit sehr guter Haltbarkeit.

Fazit: mir gefällt dieser Duft sehr gut trotz des irreführenden Namens, der irgendwie nicht so recht zu diesem schönen Duft passen will und der das thematisierte Patchouli nur in sehr feinen Dosen abgibt.
Der weiße Flakon paßt sehr gut, denn es ist ein heller Duft, sauber und cremig mit dezent fruchtigen Anklängen, aber eben kein dunkler Patchouli-Vertreter, was ich Bvlgari aber verzeihe, denn das ist auch gar nicht mein bevorzugtes Duftthema.


11 Antworten
Clarissa vor 5 Jahren 18 13
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Der Teufel mit dem Rosenkopf
Sie ist schön und viele Männer drehen sich nach ihr um, aber trotzdem ist sie einsam, denn die große Liebe hat sie immer noch nicht gefunden.
Oft träumt sie von einem attraktiven Unbekannten, der in ihr Leben tritt, wenn sie gar nicht damit rechnet........!
Sie ist ein wenig schüchtern, daher käme es ihr nie in den Sinn, den ersten Schritt bei einem Mann zu tun.

Eines Tages kam sie erschöpft von der Arbeit nach Hause, es war wieder einmal ein langer und anstrengender Tag gewesen und sie sehnte sich nach einem Schaumbad mit Rosenblüten, denn sie liebte Rosen über alles.
Als sie vor ihrer Wohnungstür stand, zog etwas Ihre Aufmerksamkeit auf sich........eine hellrosa Rose steckte an der Türklinke.
Eine dazugehörige Nachricht suchte sie vergebens, aber der betörende Duft erreichte schon ihre Nase und ihr wurde ein wenig schwindlig.
Wer war der geheime Rosenkavalier? Hatte er sich womöglich in der Haustür geirrt und sie war gar nicht gemeint?
Sie nahm die Rose mit in ihre Wohnung und stellte sie in eine Vase.

Innerhalb der nächsten Tage füllte sich die Vase, denn jeden Tag der darauffolgenden Woche fand sie eine neue Rose an ihrer Tür.
Ihre Gedanken kreisten nur noch um den geheimnisvollen Fremden und sie war hin und hergerissen zwischen romantischen Gefühlen und Furcht.
Am achten Tag gab es keine rosa Rose, nein, dieses Mal begrüßte sie eine voll erblühte purpurrote Pfingstrose, die absolut betörend duftete und ihr komplett die Sinne vernebelte.
Außerdem lag ein kleines, wunderschön verpacktes Päckchen auf der Fußmatte, ein kleiner Brief war daran befestigt.
Sie öffnete mit zittrigen Fingern den Umschlag und las den Brief:
„Bitte trage den Duft heute Abend, wenn ich zu Dir komme, Dein zärtlicher Teufel“.
Sie öffnete das Päckchen und fand einen schönen Flakon mit rosafarbenem Inhalt vor, ein ihr unbekannter Duft, den sie sich gleich erwartungsvoll ansprühte.
Frisch begrüßte sie der Duft, einen Momemt lang glaubte sie Rharbarber zu riechen, aber nein, es war Pinke Grapefruit mit einem Schuß Pfirsichsaft, köstlich und erfrischend.
Recht schnell wich diese Spritzigkeit einer feinen Cremigkeit und da waren sie, die herrlichen Rosen und die Pfingstrose, die sie seit Tagen in einen Strudel aus romantischen Gefühlen versetzten.
Eine feine Holzigkeit rundete den Duft ab, ein winziger Hauch von einem hellen Wildlederhandschuh haftete noch an dem Flakon, den zuvor der „zärtliche Teufel“ in den Händen gehalten hatte.

So etwas schönes hatte ihr noch niemand geschenkt und als es an der Tür klingelte, ahnte sie schon, dass dies der Beginn einer aufregenden Beziehung werden könnte..........!

13 Antworten
Clarissa vor 5 Jahren 31 17
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Die Versöhnung
Jil Sander ist eine Marke, die ich früher sehr schätzte, einige Düfte zierten schon meine Sammlung und dann wurde es in den letzten Jahren ein wenig still um Jil und mich.
Kein Duft wollte so richtig mein Herz berühren, es fehlte oft das gewisse Etwas.

Aber nun bin ich wieder versöhnt mit Jil Sander, denn Simply Eau de Parfum Poudrée hat mich verzaubert und ist seit ein paar Wochen sehr oft mein Begleiter.
Mir fallen so viele Attribute dazu ein, wie Wattebausch, Kuscheldecke, Mandelgebäck, Sternenhimmel, Seelentröster.......... womit ich sagen will, dass dieser Duft so fluffig-weich ist, dass er alle negativen Gefühle vertreibt und zum Träumen verführt.
Mag ein wenig kitschig klingen, aber es muß einen Grund haben, dass ich besonders an nicht so guten Tagen nach diesem Duft greife .........!

Eau de Parfum Poudrée ist vor allem eins, nämlich pudrig, womit er bestimmt das Herz vieler treffen wird, die saubere Düfte lieben.
Reispuder ist vom Anfang bis Ende präsent und vereint sich mit Heliotrop und Tonkabohne, so dass unterschwellig auch ein vanillig-mandeliger Ton mitschwingt.
Die Freesie ist für mich nicht eindeutig zu riechen, dennoch ist bei aller Pudrigkeit auch eine florale Note vorhanden, aber diese spielt keine Hauptrolle und auch die in der Duftpyramide aufgeführte Mandarine hält sich dezent zurück.
Insgesamt finde ich den Duft sehr gut abgestimmt, alle Duftnoten sind fein miteinander verwoben und ergeben ein zartes Duftkleid.
Der einzige Minuspunkt ist die Haltbarkeit, die allenfalls mittelprächtig ist, aber bei dem moderaten Preis des Duftes sprühe ich auch gerne mal nach.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich mich wirklich freue, dass Jil Sander mal wieder einen Duft kreiert hat, der für mich über das Prädikat "nett, aber belanglos" hinauskommt und mir schon Komplimente eingebracht hat:-)
17 Antworten
Clarissa vor 6 Jahren 21 10
7
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Schöne Erinnerungen kehren zurück
Im Jahr 2004, als dieser Duft geboren wurde, feierte ich einen runden Geburtstag auf Gran Canaria.
Schon damals war ich sehr duftbegeistert und schlenderte durch die Parfümerien der Insel, probierte vieles aus und entdeckte auch Mania, der mir sofort sehr gut gefiel.
Gekauft habe ich ihn aber dennoch erst später Zuhause, warum, weiß ich nicht mehr, vermutlich war es ein Problem der Entscheidungsfindung bei dem großen Angebot auf der Insel.

Der Flakon wurde damals aufgebraucht und dann entschwand Mania für lange Zeit wieder aus meinem Blickfeld, immer wieder kamen neue Düfte hinzu.
Vorletztes Jahr schickte mir einen liebe Parfuma dann eine Abfüllung von Mania und der alte Zauber stellte sich sofort wieder bei mir ein.
Welch schöner Duft, wie konnte ich den so lange ignorieren und keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden?
Der Auftakt mit Mandarine, Orange und einer Prise Pfeffer gefällt mir schon sehr gut, aber am meisten mag ich den pudrigen Mittelteil, der blumiger ist, aber immer noch eine fruchtige Note mit sich zieht.
Die einzelnen Blumen vermag ich nicht eindeutig herauszuriechen, das Maiglöckchen hätte ich gar nicht darin vermutet, aber insgesamt ist es ein schöner Blumenreigen, wie ein Blumenstrauß aus weißen und apricotfarbenen Blüten.
Die Basis ist dezent holzig und Lorbeer und Pfeffer geben eine feine Prise Würzigkeit hinzu, so dass der Duft zwar insgesamt freundlich und hell bleibt, aber sich keine unangenehme Süße ausbreitet.

Nun ja, es kam, wie es kommen mußte, ich kaufte mir wieder einen Flakon von Mania, denn ich war wieder so verzaubert von dem Duft und hatte gleichzeitig Angst, er könne bald eingestellt werden, dass sich leichte Panik bei mir breitmachte.
Sämtliche Neuerscheinungen von Armani sind in den letzten Jahren wegen erschlagender Süße bei mir durchgefallen, aber dieser pudrige, feminine Schmeichler vermittelt mir so ein Wohlgefühl, dass ich ihn nicht mehr missen möchte, nachdem wir uns endlich wiedergefunden haben.
10 Antworten
Clarissa vor 7 Jahren 19 6
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein Bürotag mit Camicia
Wahrscheinlich kennt Ihr alle solche Tage, an denen man sich ziemlich unmotiviert ins Büro schleppt oder an den jeweiligen anderen Arbeitsplatz, viel lieber wäre man Zuhause geblieben, aber interessiert ja keinen.....!

Heute ist genau so ein Tag bei mir, Laune eher mittelmäßig, es regnet ohne Unterlass und schon bei der Kleidungswahl tat ich mich schwer.
Na gut, bleiben wir heute unauffällig und gehen mal mit hellblauer Hemdbluse und Jeans, schlicht, aber gepflegt.
Ein passendes Duftgewand fehlt auch noch, was passt heute denn zu meiner trüben Stimmung und dem zurückhaltenden Outfit?
Relativ schnell habe ich mich für Camicia entschieden, der geht immer, wenn man sich zwar gepflegt fühlen will, aber auch nicht sonderlich auffallen möchte.
Das klingt jetzt vielleicht etwas negativ, soll es aber auf keinen Fall sein, denn Camicia wird an solchen Tagen quasi zu meiner zweiten Haut, es hüllt mich sanft ein, wird aber niemals zu laut.

Die frische Kopfnote, bei der die Bergamotte mit Magnolie und Pfingstrose spritzig auftritt, weicht schon bald der wunderbar cremigen Note von Iris und Veilchen.
Der Duft ist zu keiner Zeit süß, er bewegt sich zwischen grün-pudrig und leicht-herb, ist aber dennoch nicht streng oder gar maskulin.
Patchouli untermalt den Duft nur zart und spielt keine Hauptrolle.

Camicia ist in der Tat sauber und rein wie ein weißes Hemd, aber ich muß betonen, dass ich ihn zu keiner Zeit langweilig finde.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er sehr gut zu einem Vorstellungsgespräch passt, wenn man "kompetent" und gepflegt rüberkommen möchte oder eben zu den Bürotagen, an denen man die Kollegen nicht bis zur Kopfschmerzgrenze eindieseln will.
Er hat etwas beruhigendes und zu meiner Bluse paßt er heute hervorragend, einen süßen, dominanten Duft könnte ich heute wahrlich nicht vertragen!
6 Antworten
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