
Tipps und Tricks für das Erkunden der Parfumwelt - Teil 2
Seitdem ich Teil 1 zu diesem Blogartikel geschrieben habe, ist mittlerweile fast ein halbes Jahr vergangen und mir war danach, ein Update zu meinen Ansichten zu geben.
Der Blogartikel von damals war das Resultat meiner Überlegungen darüber wie es mir wohl am besten gelingt eine Parfumsammlung zu meiner Zufriedenheit aufzubauen. Mittlerweile kann ich ein erstes Fazit dazu ziehen, welche meiner Ansichten von damals sich als hilfreich und welche sich als weniger hilfreich oder gar hinderlich erwiesen haben.
Das systematische Testen von Düften aus einer bestimmten Duftrichtung hat sich als sehr praktikabel erwiesen. Ein nettes Nachfragen bei Besitzern von Sammlungen mit einer großen Auswahl an passenden Düften hat mir die Tür zu Abfüllungen von nahezu jedem Duft verschafft und mir gleichzeitig einiges an Versandkosten erspart. Zudem fällt es leicht Düfte direkt gegen einander antreten zu lassen um seinen persönlichen Favoriten zu identifizieren, wenn die Düfte ohnehin eine ähnliche Richtung einschlagen. Das zuvor übermäßig schnelle Wachstum meiner Wunschliste konnte ich auf diese Weise gut eindämmen und habe trotzdem nicht das Gefühl Düfte zu verpassen. Außerdem hat mir das ausgiebige Testen als solches viel Freude bereitet und sich als eine gute Schulung für die Nase herausgestellt.
Weniger befriedigend war der Ansatz, beim Erweitern meiner Sammlung ausschließlich diszipliniert nach einem festen Schema vorzugehen. Das hat zwar dazu beigetragen, dass ich von den Düften, die schlussendlich auf meiner Wunschliste landen, auch wirklich überzeugt bin und ich bin festentschlossen diese nach und nach einziehen zu lassen. Allerdings musste ich auch feststellen, dass es ein Maß an Willenskraft verlangt, sich gegen Düfte zu entscheiden, die nicht meinem aktuellen Entdeckungsschema entsprechen, das ich für meine Freizeitbeschäftigung nicht aufzubringen bereit bin. Außerdem haben sich Wunsch und Nervenkitzel, die damit einhergehen aufregende Neuerscheinungen zu kaufen - wenn nötig auch ohne vorherigen Test - , oder bei attraktiven Angeboten außerhalb des Schemas zuzuschlagen, als eine Freude herausgestellt, auf die ich nicht verzichten möchte. Zumal ich gemerkt habe, dass das Loswerden von Düften, die dazu in der Lage sind diese Freude bei mir auszulösen, im Regelfall ohne Schwierigkeiten wieder möglich ist. Dennoch ist die Flut an ständig neuen Angeboten - im Souk oder andernorts - Fluch und Segen zugleich. So befriedigend ich es finden mag, zu wissen das die Düfte auf meiner Wunschliste auch wirklich meine Favoriten sind, hilft mir das wenig, wenn ständig attraktive Angebote außerhalb meiner liebevoll erarbeiteten Wunschliste mein Budget ausschöpfen und auf diese Weise dafür sorgen, dass meine Wunschliste unverändert bleibt und die Sammlung trotzdem weiter wächst. Im Durchschnitt würde ich außerdem behaupten, dass die "außerplanmäßigen" Zuwächse meiner Sammlung, trotz der Freude, die sie mir bereiten, mir in der Mehrheit der Fälle nicht ganz so gut gefallen, wie die Düfte auf meiner Wunschliste. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel und lassen mich daran festhalten, weiterhin das ein oder andere "Wagnis" einzugehen. Wie genau ich das Verhältnis zu systematisch erarbeiteten Neuanschaffungen in Zukunft am besten gestalte, habe ich noch nicht entschieden. Fest steht jedenfalls, dass außerplanmäßige Neuanschaffungen in meiner Sammlung zuerst auf wackeligen Füßen stehen und sich genau wie die anderen Düfte erst beweisen müssen.
Als Fazit bleibt für mich vorerst, dass Systematik nicht alles ist und es sich lohnt hier und da seinen Impulsen nachzugeben.
Danke übrigens für das Teilen deines Bildes --> ich habe erst heute überlegt, mir so ein Reagenzglasgestell für meine Tester zuzulegen 🤙