CreedFanBoy

Nachdem ich den Duft schon vor Jahren mal getestet hatte. Jetzt eine Rezension nach langer Dufterfahrung. Die Ähnlichkeit zu Dries van Noten ist noch immer etwas vorhanden, aber Pardon ist wesentlich dünkler. Schokoladiger. Aber nun zu den weshalb ich eine Rezension schreibe, dem Namen. Ich denke, der Name Pardon wurde einfach nur gewählt, als Entschuldigung an beleidigte Nasen, die zuerst Düfte wie "Fantomas (Extrait de Parfum) | Nasomatto" oder "Duro (Extrait de Parfum) | Nasomatto" gerochen haben. Einfach nach dem Motto, Pardon, Nasomatto kann auch anders. Kann auch schmeichelnde Düfte produzieren. Es ist weniger ein Pardon wenn man ihn trägt, als dass der Duft ein Pardon an die Kundschafft ist.

Der Duft selber, dunkel, holzig, leicht oudig. Für mich starke Sandelholz Note. Top. 9.5.

Flakon natürlich Nasomatto typisch die schönsten am Markt. Der im Insbesonderen.

So.. frisch gesprüht aus der Parfümerie. Rechts GIT und links Royal Oud! Mal wieder ein Test. GIT riecht immer noch gleich. Zu Royal Oud. Beim ersten mal fand ich Royal Oud nicht so besonders.. nur Zeder, mehr war da nicht. Am Schluss vielleicht bisschen Pfirsich. So auch diesmal. Die ersten 10 Minuten. ..aber dann! Inzwischen hat sich mein Geschmack ein wenig gewandelt. Und Royal Oud auch, zumindest in den letzten 30 Minuten an meinem Handgelenk.

Zum Duft: immer noch starker Zeder, aber ich spüre inzwischen schon den süßen Pfirsich in meiner Nase. Ich nehme an es ist das Oud. Oder die Kombination aus allem. Ein weicher süßlicher Zedernduft. Man muss halt Zedern mögen, dann wird man den Lieben. Ich mag ihn. Wenn auch in GIT meiner Meinung nach mehr Handwerkskunst steckt, ist Royal oud ein gelungener rund abgestimmter Duft. Womöglich wird er in Zukunft noch einer meiner Lieblinge. Wenn man sich an den Zeder gewöhnt hat und ihn Lieben lernt steht er sich GIT nicht mehr um viel nach.

An alle die Gewürze herausriechen: Glückwunsch! Ich rieche bloß holziges Zeder und ein allumfassendes weiches Pfirsich-Etwas. Aber ich mags.

Edit: 2 Stunden nach dem Aufsprühen wird der immer cremiger. Die Basis scheint extrem warm zu sein. Der braucht einfach.

Ja ich weiß, viele Leute können einen Wikinger nicht mit diesem Duft assoziieren, aber viele Leute wissen auch nicht dass Wikinger sehr oft im mittleren Osten unterwegs waren. Manchmal auf Raubzug, manchmal einfach als Händler. Angeblich sollen sie sich oft im damaligen Konstantinopel, heute Istanbul, aufgehalten haben. Und der Duft hat in der Tat einen starken orientalischen Einschlag, die Rose, der Patchouli, vor allen das starke Sandelholz. Mich erinnert er sehr stark an Honig, Rosenhonig vielleicht. Wie auch immer das in echt riecht. Obwohl Honig nicht offiziell gelistet ist. Vermutlich waren Wikinger unter anderem große Leckermäuler, werden also gerne Honig genossen haben. Die offizielle Beschreibung des Herstellers mittels Langschiffen finde ich etwas knapp, aber die Schroffigkeit der rauen See wird gut transportiert.

Man kann sich den Duft vorstellen als ein Schiff, welches mit einer Ladung Honig und vielen Kräutern beladen durch die raue See fährt. Mit an Minze kauenden Wikingern an Board.

Das Wasser fließt. Ruhig und leise plätschert es herab. Aus windigen Höhen, bedeckt mit Schnee und Eis fließt es in einem schmalen Bächlein hinunter. Kleine Wasserfälle, umrandet von Eiszapfen, springt es herab. Hin und wieder fällt eine Wacholderbeere hinein, ein paar Zitronen schlafen daneben. Je weiter herunter wir kommen umso wärmer wird es. Aus dem Flussbett werden kernige Mineralien mitgenommen, welche Härte verleihen. Enden wird das berauschende Rinnsal in einem Dorf, wo im nebelgrauen Morgen die Bewohner sich mit althergebrachten Rasiermessern und jeder Menge anschmiegsamen Schaum den Bart abrasieren.

Was in Bleu de Chanel schön beginnt, wird hier wundervoll zu Ende gebracht.

So ein Duft verdient einen Kommentar. Ich bin zwar noch nicht sicher was ich schreiben soll, aber er verdient auf jeden Fall einen!

Der Duft, eine Mischung aus Apfel und Hölzern, ist gemacht für Könige. Nicht für Kriegsherren und Soldatenkönige, aber für den feinen, sanften Herrscher, welcher sein Volk bedacht regiert. In seidenen Gewändern, im königlichen Palast, umgeben von viel gereisten Beratern, welche die Duftöle von entferntesten Ländern und Städten mitgebracht haben, trägt der Monarch dieses Parfum auf.
Rund herum, passend zum Duft, jede Menge Obstschalen mit Pyramiden aus grünen Äpfeln darin.
Sein Schwert, welches er um die Taille trägt ist, des Königs sanften Art geschuldet, aus Holz. Feines Holz, duftend, rund abgestumpft um niemanden zu verletzen.

So und nur so kann dieser Duft getragen werden.


Mal sehen ob mir in den nächsten Tagen ein besserer Kommi einfällt.