DOCBE

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Rezensionen
DOCBE vor 5 Monaten 9
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Einladung zum Verweilen
Bemüht man Google zu „Balma Venitia“ erscheinen in erster Linie Treffer zu einer gleichnamigen Winzergenossenschaft im Rhonetal. Wer also über dieses neue Label etwas mehr erfahren möchte, kann sich getrost direkt an ALzD wenden.
Sympathiepunkte erhält Balma Venitia alleine schon für die Tatsache, dass zum Auftakt lediglich drei Düfte lanciert wurden. 5, 6 oder mehr auf einen Schwung sind heute keine Seltenheit mehr und führen bei mir aus Prinzip zu einer Verweigerungshaltung.
Nun haben die hier in Rede stehenden Neuerscheinungen offenbar wenig Widerhall bzw. Anklang in der Community gefunden wie ein Blick in die Merklisten zeigt. Etwas verwunderlich, da die Parfümeurin Marie Duchène mit ihren Arbeiten durchaus etwas vorzuweisen hat.
Wie auch immer … Ich muss gestehen, in den Auftakt habe ich mich etwas verliebt. Frisch, herb, cremig, leichte Süsse und Würze, alles auf einmal. Wermut(kraut) und Rosmarin könnten hier für den besonderen Twist verantwortlich sein. Um Enttäuschungen vorzubeugen, das ist nicht spektakulär oder revolutionär, aber einfach sehr sehr gefällig und gekonnt arrangiert. Eine solche Melange, wenn auch ganz anders, bietet nach meinem Empfinden beispielsweise auch Hermes mit Un Jardin à Cythère. Die Projektion dürfte sich (höchstens) innerhalb einer halben Armlänge abspielen, ist mit anderen Worten eher zurückhaltend. Nach einer Stunde gleitet der Duft - leider schon - in einen hautnahen, warm holzigen Drydown ohne dabei seine Cremigkeit gänzlich zu verlieren.
Der eine oder die andere könnte vielleicht diesem Duft gepflegte Langeweile vorwerfen. Anyway. Für mich ist es ein Duft, der gerade dazu einlädt, am Hals der Trägerin oder des Trägers länger zu verweilen. Vorausgesetzt natürlich, er/sie möchte das.
9 Antworten