Dannyboy

Dannyboy

Rezensionen
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1 - 5 von 27
Dannyboy vor 7 Jahren 2
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
About:
Tee - warum nicht. Dunkelgrün, etwas wässrig, aber durchaus aromatisch mit dezenter Rauchigkeit, leicht gezuckert. Dieser Eindruck hält sich, verblasst aber zusehends, je mehr man sich der Basis im kantigen Durbano-Style nähert. Und das hat oft mit Iso E Super, Harzen und anderen feinen Dingen zu tun - so halt auch hier. Wirklich ein Verblassen, die Duftentwicklung nimmt nicht den klassischen Dreischritt.

Ein interessanter und schöner Duft, der sich dem Thema Tee etwas anders nähert. Aber sonst hätte das wohl auch nicht ins Durbano-Line-up gepasst. Wobei mich dieses schon etwas ratlos zurücklässt, nachdem ich einige daraus kennenlernen durfte. Da gibt es neben Licht auch viel Schatten. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Herr Durbano nicht der Parfümeur dieser Düfte ist. Irgendein Parfümeur aus Grasse soll es gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere - vielleicht kann da ja jemand Licht ins Dunkel bringen. Mich würde es schon interessieren.

Jade jedenfalls zähle ich zu den gelungenen und kann ihn Teekennern und -genießern nur empfehlen. Den Kennerinnen und Genießerinnen vielleicht noch etwas mehr.
2 Antworten
Dannyboy vor 7 Jahren 1
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
About:
Ohne Kenntnis der Duftpyramide getestet lautete mein Credo: gelungener Duft für solche, die Tabak mögen, denen diese Note aber oft zu süß und dicht inszeniert wird. Nanu - kein Tabak? Egal, die angegebenen Noten vermochte ich eh nicht differenziert zu erriechen. Würzig sind Tabakdüfte ja gerne mal. Weich abgerundet auch. Genauso wie mit Hölzern oder Harzen kombiniert. Das ist hier nicht anders. Aber - ich vermute mal mit u.a. reichlich Iso E Super - wird hier ein Effekt erreicht, der neben dem "Stein", dem Mineralischen, auch etwas Luft bringt. Dazu bleibt der Duft bei aller Weichheit in der Basis tendenziell trocken und funktioniert selbst bei sehr warmen Temperaturen bemerkenswert gut.

Auch wenn es vielleicht kein Tabak ist und das Ganze weit weniger nach Nischen-Experiment duftet als berechtigterweise vermutet: mein Daumen geht hoch. Ich kann damit auch mehr anfangen als mit krampfhafter Bemühung um das Besondere (a.k.a. Effekthascherei). An die Klasse von Black Tourmaline reicht der Duft jedoch nicht heran, wirkt auf mich aber runder und homogener als andere Durbanos und dürfte einen guten Allrounder abgeben.
1 Antwort
Dannyboy vor 7 Jahren 1
8
Sillage
10
Haltbarkeit
6.5
Duft
About:
Kopf: Kleeblatt, Weichspüler (oral)

Herz: Leichte Benommenheit, urinös-animalischer Honig

Basis: Ein Hauch Gualtieri-Myrrhe - Beklommenheit - Knockout

Klee à la Epinette, nachzuriechen auch bei seinem Trèfle Pur, bringt hier kein Glück: Adoxal, hochdosiert, das is' nix für die Zartbesaiteten. Und in Verbindung mit dem "Honig" ist das irgendwo zwischen Gangbang in der Gummizelle und Weichspülerboarding. Oder halt - etwas moderater ausgedrückt - der weiße Slip mit dem gelben Fleck, s.u. Aber wer Spaß an Kouros hat(te) und einen würdigen modernen Ersatz sucht: bitteschön.

Die Krux ist (und deshalb fasse ich mich kurz und will gar nicht zu sehr draufhauen): Irgendwie hat der trotzdem was...
1 Antwort
Dannyboy vor 8 Jahren 3
6
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
About:
Kurz gesagt: Déclaration Bleu Noir.

Ein Flanker, ein richtig guter. Steht halt nur nicht Cartier drauf. Die so typische Déclaration-Kopfnote mag etwas fruchtiger, bzw. weniger würzig als beim Original sein, aber das war's dann mit den Unterschieden in diesem Punkt. Was man richtig gut hinbekommen hat - es gäbe Grund zur Freude bei Cartier, wäre man selbst drauf gekommen, das ist der Rest. Ich finde "Bleu Noir" durchaus passend und assoziiere irgendwie Tiefsee mit dieser sehr moschuslastigen Basis. Mehr kann ich da gesondert nicht herausriechen. Wirklich gut, aber halt echt unoriginell das alles.

Lustige Randnotiz (und der einzige wirkliche Aha-Effekt für mich): Der Bleu Noir hat eine wirklich ganz fantastische Haltbarkeit, die Basis frisst sich regelrecht in Haut und Haar und überhaupt. Zufällig traf er, der Bleu Noir, dann einmal, ich kann nicht mal sagen wie genau, auf einen ähnlich potenten Duft (-rest), nämlich Bois d'Ascèse. Und die beiden rochen zusammen wirklich wie Aventus - kein Scheiß! Go figure...
3 Antworten
Dannyboy vor 8 Jahren 7
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Abovt:
Bei Profvmvm Roma weiß man schon, warum man sich gar nicht erst die Mühe macht, Patchouly eine Pyramide zu verpassen. Es geht halt um Patchouli. Dass der in allen seinen angenehmen Facetten hier musterexemplarisch durchdekliniert wird, wäre mit einer Pyramide eh schwer wiederzugeben. Das schafft dann schon eher der Preis. Von minzigen Kampfer-Anklängen über würzig-erdige Schärfe bis Zartbitter-Schokolade ist alles außer dem gefürchteten feuchten Keller vertreten. Auf einer glatten vanilligen Basis, die erstaunlich weit der von Ambra Aurea entspricht. Und das alles wirklich auf absolut hohem Niveau. Mehr geht nicht, nur anders.

Der Duft entfacht wirklich leicht Begeisterung, wenn man nicht gerade allergisch auf Patchouli reagiert. Und so ging es mir auch, ich war hin und weg. Aber... ein Aber, das gibt es doch. Ein schwergewichtiges. Und das ist schlicht die Stärke des Dufts. Gar nicht unbedingt beim Tragen, sondern vielmehr dann, wenn man den Duft dann irgendwann nicht mehr tragen möchte. Denn irgendwann wird's halt nervig. Geht gar nicht anders, und das ginge mir mit jedem anderen Duft auch so. Und selbst wenn man Patchouly dann mühevoll von der Haut gekriegt hat - kein leichtes Unterfangen, so merkt man dann schnell, dass Patchouly sich nicht nur da breit gemacht hat: Textilien jeder Art, vom Sofa bis zum Kopfkissen und quasi alles, was im Laufe des Tages noch damit auch nur leicht in Berührung gekommen ist, riecht noch tagelang danach. Gut gemeint, Profvumvm Roma, und ich habe nicht den leisesten Zweifel an der hohen Parfümöl-Konzentration des Dufts, aber das hier ist dann doch ein bisschen viel des Guten.

Dennoch: Ein fantastischer Duft, das reinste Patchouli-Nirvana. Ein Denkmal für und eine Verbeugung vor Patchouli an sich und ich beglückwünsche jeden, der mit der schieren Kraft dieses im Grunde gutmütigen und gemütlichen Dufts klar kommt.
7 Antworten
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