100 Kommentare - Eine Entwicklung in 100 Schritten Danke zu sagen
Ja ich habe es nun auch geschafft. Das Jubiläum der anderen Art. Nicht etwa, weil ich eine gewisse Jahreszahl im Forum verweile, sondern weil ich aktuell meinen 100. Kommentar verfasst habe. Nun kann man darüber streiten, ob es sich denn lohnt dafür extra einen Blog zu verfassen. Viele andere auf dieser Plattform schreiben ihre Gedanken ja dann doch eher bei den zeitlichen Jubiläen nieder so auch ich im Februar diesen Jahres. Allerdings muss ich sagen, dass das Verfassen dieser Anzahl Kommentare im Kontext zu den entsprechend getesteten Düften deutlich mehr Wert waren und mehr Erfahrung gebracht haben, als nur das angemeldet sein, das Austauschen im Forum und das Stöbern im Souk. Denn die perönlichen Gedanken in ein Statement oder Kommentar in schriftlicher Form darzulegen zeigt viel mehr, wieviel Erfahrung und Emotion man mit einem Duft verbindet und wie die Geschmacksentwicklung eines Parfumos ist.
So kann auch ich meine Entwicklung sehen, was sowohl meinen persönlichen Geschmack betrifft, als auch wie ich Düfte bewerte, einschätze und auch emotional wahrnehme. Ab und zu nehme ich mir mal die Zeit und stöbere in "alten" Kommentaren aus meiner Anfangszeit von Parfumo. Manchmal komme ich sogar ins Schmunzeln, wie ich meine Düfte beschrieben habe und wie relativ wortkarg ich die Düfte versucht habe zu beschreiben. Das mag auch für die schnelle Einholung von Informationen positiv sein, gibt wiederum aber nicht alles wider, was ich mit einem Duft verbinde und was ich darüber denke.
So hatte ich angefangen einige Düfte, die mir noch am Herzen liegen mit neuen Kommentaren auszustatten u.a Prada L´Homme und Herod, da ich diese als überholt angesehen habe. Bei meinem Herod gab es dann aber auch negatives Feedback, warum ich meine Kommentare lösche und neu veröffentliche. Nun gut, es waren zwar komplett neu geschriebene Kommentare, also sehe ich davon ab hier diese zu aktuelisieren.
Warum habe ich also angefangen Statements für den Ersteindruck zu verwenden und Kommentare als ausführliche und konkrete Beschreibung ?
Es war mir schon seit den Anfangstagen ein Bedürfnis dieser tollen Community viel zurückzugeben. Die Anmeldung hier habe ich für mich als Vertrauensvorschuss gesehen, da ich lange Zeit nur stiller Beobachter war und mich auf diesem Wege über neue Düfte informiert habe. Dieses stille Mitlesen hat in mir dann nach der Anmeldung das Gefühl geweckt, dass ich etwas zurückgeben muss und auch will. Nicht nur um vom tollen Souk zu profitieren, sondern auch beizutragen, zu unterhalten, auszutauschen und zu inspirieren. Auf dem Wege der Kommentare kann man so vielen Leuten einen Duft näher bringen und seine persönlichen Bindungen und Erfahrung zeigen. Statements sind schnell geschrieben und vermitteln einfach nicht das, was ich alles zu sagen habe.
Was hat sich also über diese 100 Kommentare entwickelt und geändert ?
Vieles im positiven Sinne. Schon allein grammatikalisch entwickelt sich über diese Anzahl an Kommentaren sehr viel. Wo muss man heute noch groß Texte verfassen ? Da nicht jeder Kommentar sich gleich anfühlen sollte, musste ich nach einiger Zeit einfach gewisse Sachen ändern und umformulieren, damit nicht jeder Satz wie der davor klingt. Auch die Erzählstruktur hat sich geändert, auch wenn diese Entwicklung sich länger hingezogen hat. Gerade am Anfang war ich auf das wichtigste beschränkt, habe versucht viele Informationen in einen Kommentar zu packen und nur wenig davon erzählt wie ich zu dem Duft gekommen bin. Hier war ich so zwischen 1000- 3000 Zeichen unterwegs. Gerade das Drumherum ist aber etwas sehr entscheidendes, denn es animiert andere darüber nachzudenken ob sie in ähnlichen Situationen sind, ähnliche Geschmacksentwicklungen vollziehen etc. Nachdem ich kapiert hatte, dass ich mehr erzählen wollte, habe ich meine Erzählstruktur angepasst und war dann bei 3000-4500 Zeichen.
Die große Wende kam dann, als ich mir mal ein paar Monate Abstand von Parfumo genommen hatte. Einfach die bis dahin gewonnenen Erfahrungen sacken lassen und sich mit dem beschäftigen, was man zu Hause stehen hat. Daher kommt auch meine Einstellung immer zwischen 10 und 20 Düften zu Hause zu haben. Nicht zu viel, damit ich mich ausgiebig und intensiv mit dem vorhandenen beschäftigen kann.
Nachdem ich mich dann wieder aktiver mit Parfumo auseinandergesetzt habe und angefangen habe zu testen ist mir dann mit meinem Kommentar von Black Gemstone (Stephane Humbert Lucas) in dem vom Schatten ausgehenden Duft ein Licht aufgegangen. Ich habe eine Erzählart gefunden, die mich einfach perfekt ausdrückt und mich alles beleuchten lässt, was mir wichtig ist. Dazu kommt eine sehr bildliche Vorstellungskraft, die es mir erlaubt auch bestimmte Situationen zu erschaffen, welche den Duft einfach toll wiedergeben. Aber wie sagt man, was lange währt wird gut ?
Diesen Erzählstil möchte ich soweit es geht auch bei meinen zukünftigen Kommentaren beibehalten. Dazu zählt, dass man auch mal über die schriftlichen Stränge schlägt. Mal hier und da etwas provokanter schreibt, mal etwas aneckt und nicht immer langweilig und straight runterrattert. Gerade die Kommentare von Black Gemstone, Prada L´Homme und Boss Bastard unterstreichen das. Man will ja die Community auch mit so kleinen Nuancen begeistern.
Da ich auch nur noch zu Düften Kommentare schreibe, die mir gefallen und zu denen ich etwas zu sagen habe, sollte es mir hoffentlich gelingen meinen Erzählstil auch so beizubehalten. Solange die Community Spaß am lesen hat und ich Leute dazu begeistern kann einen neuen Duft zu testen habe ich mein Ziel erreicht.
viele Grüße
Euer DarkWinter