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Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 2 Jahren - 27.06.2022
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pernoire Vorstellung: Schweizer Taschenmesser oder Nische der Alpen

Mit pernoire hatte ich vor einigen Wochen eine Marke entdeckt, die mich direkt ansprach und deren Düfte sich alle vom Aufbau der Noten interessant anhörten. Die Aufbauten der Duftpyramiden wirkten nicht unbekannt, jedoch interessierte mich das Ergebnis dann recht schnell, da die Gründer einen bestimmten Anspruch auf ihrer Internetpräsenz offerierten, der neugierig machte.

So sollen die Düfte eher eine gewisse Persönlichkeit widerspiegeln und sich nicht an die gängigen Konventionen halten. Einfach mal auf die Masse pfeifen und etwas Eigenes kreieren, was man nicht an jeder Straßenecke findet.

So bestellte ich mir nach einiger Bedenkzeit das Discovery Set und wollte mir ein eigenes Bild von der Sache machen. Im Rückblick hat es sich definitiv gelohnt, denn hier habe ich wieder einmal wundervolle Erfahrungen gesammelt. Dabei waren die Düfte TierraTierra , AmoralAmoral , MasarMasar und VitiasVitias . Dabei stellte jeder Duft einen bestimmten Bereich der Genealogie der Düfte dar. TierraTierra finden wir hier ganz tief im orientalischen Bereich und auch MasarMasar findet sich auf der warmen Seite mit seinem Amber wieder. VitiasVitias finden wir hingegen auf der anderen Seite bei den Chypres bzw. den frischeren Düften wieder. Mit der neuesten Kreation, dem AmoralAmoral landen wir bei den Fougeres. Bei diesem Duft ist die Einordnung aber durchaus schwieriger, da er so komplex in der Nase wirkt.

TierraTierra

Das Aushängeschild der Marke ist dieser Duft. Ein wirklich spezieller, da er mit einer sehr intensiven und gewöhnungsbedürftigen Oud-Note spielt. Der Start ist zwar richtig schön fruchtig mit Beeren und einer Ladung voll Rum, allerdings kommt recht schnell eine animalische Oud-Note hinzu, die gerade am Anfang recht fordernd sein kann. Ich mag diese Herausforderung im Duft und auch die Animalik stört mich nicht unbedingt. Nach gut zwei Stunden kommt dann die Vanille mehr durch und auch der Rum erhält noch seinen Part um das Ganze etwas weicher zu gestalten. Ein toller Duft in meiner Nase.

AmoralAmoral

Dies ist der jüngste Spross der Marke und der in meiner Nase auch der komplexeste. Hier ist es schwer die definitiven Noten herauszufiltern, denn die Variation an verschiedenen Kombinationen ist atemberaubend. Mal pudrig, dann warm, muffig, erdig, alkoholisch und rauchig. Dann eine Mischung aus Iris und Rauch, während im nächsten Moment die typische Cypriol-Note hervorkommt und mit einer patchouliartigen Muffigkeit eine Assoziation nach Rumfass im Keller imitiert. Ein Duft, für den man sich Zeit nehmen muss und der auch nicht einfach zu tragen ist. Hier hilft nur fokussiert das Ganze entdecken und sich überraschen lassen.

MasarMasar

Dies ist mein Liebling aus der Reihe an Düften. Ich liebe Amber und Honig und hier wird alles auf eine ganz spezielle und ungewohnte Art dargeboten. Nicht nur die Süße und die Klebrigkeit der beiden Noten kommt heraus. Denn einzigartig wäre dies nicht. Nein, nach einer Weile kommen ozonische Noten hinzu, die die Geschichte richtig schön auflockern, alles etwas weicher, weniger süß und richtig fluffig in der Nase machen. Auch die Würze kommt nicht zu kurz, welche aber erst nach einer gewissen Zeit einsetzt. Ein Traum für meine Nase und ein wirklich tolles Teil von Duft.

VitiasVitias

Der frischeste der Kreationen. Kein definitiver Sommerduft, denn er hat durch Iris eine Note enthalten, die etwas dem Ganzen Frischecharakter entgegenwirkt. Wahrscheinlich eher eine Kategorie wie "Join The Club - 40 Knots | XerJoff" . Der startet hier zwar frisch, driftet aber schnell in dunkle ihres ab. Auch das Gefühl von dunklem Vetiver habe ich, jedoch ohne die typische Feuchtigkeit oder das Gefühl von Gewitter auf meiner Haut. Dazu kommt knisterndes Ambra, welches recht salzig und algenartig wirkt. Eine andere Art von frischem Duft, der trotzdem seine Qualitäten hat.

Auch die Performance ist von allen Düften sehr sehr gut. Bei mir waren die mindesten neun Stunden intensiv spürbar, Masar habe ich selbst nach 24h noch auf meinem Arm wahrgenommen. Also wirklich echt starke Teile, die einem auch etwas für das Geld bieten.

Zu allen Düften findet ihr auch noch ausführlichere Rezensionen auf den jeweiligen Duftseiten.

Letztlich sind alles wirklich schöne Düfte. Keiner fällt wirklich extrem ab, ein allgemein hohes Niveau wird hier gehalten. Auch die Einzigartigkeit kann man zum Teil unterschreiben. Sicherlich ird man immer irgendwo Parallelen ziehen können, doch sie sind trotz dessen sehr einprägsam für die Nase und man findet die Mischungen bzw. DNAs nicht an jeder Ecke. Düfte für die man stehen kann und die einem ein gewisses Selbstbewusstsein verleihen, dafür aber auch nicht super eingängig sind.

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