DasSpaetzle

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DasSpaetzle vor 4 Jahren 2
Mit Abzügen in der B-Note
Gestern habe ich Cloud Collection No. 3 endlich in einem großen Warenhaus entdeckt und testen können.
Der Auftakt war sommerlich-fruchtig-schön, erinnerte sehr an die Kopfnote von Pink Molecule und ich sah den Duft schon als heißen Anwärter auf meinen Sommerduft 2020. Die leckere Fruchtnote (für mich roch sie eher nach Mango; Beeren und Birne hätte ich da nicht erkannt ) blieb dann auch eine ganze Weile bei mir. Später am Tag roch ich nur noch Ozon, und zwar reichlich. das war mir schon fast zuviel des Guten. Ein bisschen Ozon ist ok, aber hier roch ich keine andere Duftnote mehr. Und dann, ganz zum Schluss, kam das, was den Duft leider als Kaufkandidaten disqualifiziert hat. Die Basisnote hält ewig und riecht für mich einfach nur nach Javanol (wohl die Sandelholznote aus der Duftpyramide). Das kannte ich von Molecule No. 4 und hatte mir mal auf gut Glück einen Javanol-Duftstoff bestellt, aber ich kann ihn an mir leider nicht ertragen. Leider wird das bei mir keine weiche, umhüllende Sandelholznote, sondern ein staubig-beißender Geruch, den ich nur schwer wieder loswerde. Getestet habe ich Cloud Collection No. 3 gestern Mittag. Jetzt, gut 20 Stunden später nebst morgendlicher Dusche und dem noch gestern erfolgten Versuch, den Duft von meinem Handgelenk abzuwaschen, ist er immernoch da.
An der Haltbarkeit gibt es somit nichts auszusetzen. Sandelholz- bzw. Javanol-Freunde dürften ihre Freude an dem Produkt haben. Für mich ist es leider nichts.

Man hat auch ein wenig den Eindruck, dass man hier von unterschiedlichen Moleküldüften immer mal ein bisschen was rausgepickt und zu einer neuen Kombination zusammengefügt hat. Wie gesagt, ich rieche Pink Molecule (eventuell auch sowas wie die Sanddornnote in Cloud Collection No 1), Molecule No. 4 und die Ozonnote ist im Prinzip mit der in e ´L zu vergleichen.

Ich finde es sehr spannend, dass der Duft sich ganz eindeutig mit der Zeit entwickelt, das habe ich in dem Ausmaß, glaube ich, noch nie gerochen. Kopf- und Basisnote empfinde ich aber als extrem gegensätzlich, da hätte ich mir etwas mehr Harmonie gewünscht. Schade, für mich leider nichts. Da bleibe ich lieber bei meinen anderen Zarko-Düften.
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DasSpaetzle vor 5 Jahren 18 4
Wenn vor Hitze sonst kein Duft mehr geht...
...dann funktioniert dieser hier trotzdem noch. Ich kenne keinen frischeren bzw. erfrischenderen Duft. Wenn es sommerlich warm wird, werde ich pingelig. Dann ist mir so manches Parfum einfach zu viel, zu schwülstig und ich verzichte dann eher auf Parfum. Herba Fresca ist eine ganz willkommene Ausnahme, den kann ich sogar bei 40°C noch gut ertragen. Ich rieche Zitrone, frisches Gras (oder ist das das Kleeblatt ?), herrliche, leicht süße Minze, ein wenig Tee und noch ein paar kräuterige Noten. Weiter unten schrieb jemand von Thymian und mir kommt es auch so vor, als würde ich da ein bisschen Thymian erhaschen.
Insgesamt bekomme ich die Assoziation einer Sommerwiese am Morgen, wenn noch Tau auf dem Gras ist, aber die Sonne schon darauf scheint und der frische Duft hochsteigt.
Für mich auf jeden Fall ein absoluter Sommer-Klassiker, von dem sich die jährlich zahlreich erscheinenden Sommerdüfte eine Scheibe abschneiden können.
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DasSpaetzle vor 6 Jahren 12 1
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
5
Duft
Leider nein, leider gar nicht
Was hatte ich mich auf den neuen JHAG-Ableger gefreut ! Leider konnte ich ihn ewig lange nirgendwo zum Testen finden, dabei war das ein ganz heißer Kandidat für die diesjährige Weihnachtswunschliste.
Neulich bin ich dann doch unverhofft über einen Testflakon gestolpert und habe mich voll Vorfreude darauf gestürzt und großzügig mein Handgelenk besprüht. Ich hätte natürlich auch erstmal einen Teststreifen benutzen können, aber ich war mir so sicher, dass ich den Duft lieben würde, dass ich lieber gleich auf der Haut getestet habe.
Eine gute Idee war das nicht. Ich hatte mir den Duft viel, viel zarter und luftiger vorgestellt, hautnah, kuschelig... Stattdessen entwickelten sich die einzelnen Komponenten zu einer schwülstigen, erdrückend süßen Kokosnuss, die mir fast den Atem raubte. Umso überraschter bin ich, dass manch einer hier schreibt, den Duft nur kurz oder sehr wenig riechen zu können - für mich ist das eine absolute Kopfschmerzbombe, die ich zuhause gleich mühsam abgewaschen habe.
Wirklich schade, es hätte doch so schön werden können mit uns :-(
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DasSpaetzle vor 8 Jahren 14 3
Nur für mich
Ich habe mir Eau parfumée au thé vert vor einigen Tagen einfach aus einer Laune heraus bestellt und das kam so:
In meiner Sammlung habe ich bereits den weißen und den blauen Teeduft von Bvlgari. Der Weiße wohnt seit 2007 bei mir. Damals war ich gerade in die Arbeitswelt eingestiegen und habe mir von meinem ersten Gehalt Parfum gekauft. Der blaue Tee war ein Mitbringsel meines Mannes von einer Reise. Eigentlich auch ein netter Duft, aber der hat mir irgendwie zuviel "Wumms", ist mir fast zu intensiv und zu wenig frisch.

Während ich da neulich so durch meine Schränke schaute habe ich mich dann gefragt, warum ich eigentlich den grünen Duft nicht besitze. Ich kann mich ganz genau an meine erste Begegnung damit erinnern:
In den 90ern habe ich oft mein Taschengeld durch Babysitten aufgebessert. So war ich auch öfter bei einer Familie, die in einem wunderschönen Haus wohnte - der Mann war Architekt und hatte das Haus selbst geplant, die Frau war Innenarchitektin und hatte es eingerichtet. Er war deutlich älter als sie. Sie wird wohl Mitte 30 gewesen sein zu diesem Zeitpunkt und ich fand sie unglaublich mondän. Aber nicht in einer aufgetakelten Art sondern mehr in so einem cleanen skandinavischen Chic, mit wenig Schminke und puristischer, aber gleichzeitig schicker Kleidung. So wollte ich auch mal werden. Genau so schick. Und am liebsten wollte ich auch in einem so tollen Haus wohnen.
In einem der Badezimmer sah ich dann an einem Abend eine Flasche Eau parfumée au thé vert stehen. Ich kannte den Duft nicht und habe ganz vorsichtig am Flakon gerochen. Gesprüht habe ich natürlich nicht, ich wollte nur einmal wissen, wie das riecht. Und der Duft passte so hervorragend in das Bild, das ich von der Frau hatte, mit diesem Understatement und der legeren Eleganz.

Irgendwie habe ich den Duft dann lange Zeit aus den Augen verloren oder zumindest habe ich mich nicht weiter dafür interessiert. Ich war schließlich Teenie, ich wollte entweder spritzige oder verführerische Düfte. Möglichst solche, bei denen andere Leute einem noch Kompliment dafür geben, wie gut man duftet. Aus der Phase bin ich mittlerweile aber raus.
Jetzt bin ich auch Mitte 30. Ich finde mich zwar mitnichten so mondän wie meine frühere Babysitterfamilie, aber ich war der Meinung, dass nun die Zeit für diesen Duft auch für mich gekommen ist. Und zwar einfach nur für mich. Egal, ob mir jemand dafür ein Kompliment gibt oder nicht. Einfach nur, weil ich den Duft schön finde und er gut zu mir passt.

Ich wünsche nur, er wäre ein wenig intensiver.
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DasSpaetzle vor 8 Jahren 8 4
Der Frühling im Fläschchen
Unverhofft kam ich heute in den Besitz eine Flasche Rhubarbe Écarlate, die mein Mann mir von einer Reise mitgebracht hat. Mutig von ihm, denn wir sind oft unterschiedlicher Meinung, ob etwas nun gut duftet oder nicht und ich hatte zuvor leider noch keine Gelegenheit, den neuen Hermès zu testen.
Mein Mann hat probegerochen, ihn für gut befunden und mitgebracht.
Erfreulicherweise liegen wir hierbei aber mal auf einer Wellenlänge, denn der Duft gefällt mir auch sehr gut und ich habe ihn heute - passend zum sonnigen Wetter - auch gleich aufgesprüht.

Der Auftakt ist herb-zitrisch mit einer angenehmen Säure. Ich meine allerdings auch Pfingstrose zu riechen. Darunter die typische Note, die ganz viele Hermes-Düfte besitzen, wenn auch nicht so grasig und leicht "pieksend" wie z.B. bei Kelly Calèche. Ehrlich gesagt bin ich mir unsicher, ob ich die führende Duftnote als Rhabarber erkannt hätte, wenn ich nun nicht wüsste, dass der Duft so heißt. Irgendwie rot und grün riecht er schon, fruchtig und blumig und säuerlich, aber ich habe ehrlich gesagt nur wenig Erfahrung mit Rhabarber, sodass mir dessen Duft nicht all zu geläufig ist.
Aufgrund der Blumigkeit fällt es mir schwer, den Duft als unisex zu betrachten. Vielleicht mag mein Mann ihn ja testweise auch mal tragen, aber ich wäre hier primär von einem Damenduft ausgegangen.
Die Sillage ist gering, die Haltbarkeit auch. Ca. 3-4 Stunden konnte ich Rhubarbe Écarlate an mir wahrnehmen, aber eher schwach, was mich wiederum nicht weiter stört.

Im Sommer wird das Düftchen von mir sicherlich oft benutzt werden, am besten nach einer erfrischenden Dusche, wenn mir andere Parfums bei warmem Wetter zuviel sind.
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