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Ein Duft muss in seiner Gesamtheit schon einiges bieten um mit 10/10 bewertet zu werden. Für mich können das nur wenige Düfte und Pikovaya Dama gehört dazu.
Ich möchte mich weder mit dem Namen oder der Geschichte dieses Duftes befassen noch mit den Duftnoten, da diese für mich hier sowieso nicht klar und einzeln heraus zu riechen sind. Höchstens die Bergamotte zu Beginn kann man erahnen doch es wird schnell sehr sehr komplex und trotzdem so klar..
Ich möchte mich viel mehr mit dem Gefühl befassen das PD dem Träger schenkt. Falls es im Garten Eden einen Wasserfall gibt in mitten der wunderschönen Blumenwiesen, die von der Sonne geküsst werden und man unter diesem Wasserfall eine Dusche nimmt, muss das wohl das selbe Gefühl von Reinheit und Sauberkeit sein, dass Pikovaya Dama jemandem vermittelt.
Es gibt viele Sauber-Düfte und ich habe viele davon getestet, aber das hier ist etwas anderes... Der Duft ist pudrig und gleichzeitig so leicht, dass es im Sommer für die nötige Kühle und im Winter für die schwere Süße sorgt. Kaum zu beschreiben und auf jeden Fall einen Test wert. Für Männlein und Weiblein. Ein Paar Tropfen dieses Elixiers umhüllen dich in eine massive Wolke aus Leichtigkeit die dich über 18 Stunden lang begleitet und dir ein unnachahmliches Gefühl von Reinheit schenkt.

Ich liebe ihn. Für mich ist er Sommer in a bottle. Neben all den Ambroxan/ Iso Bomben die uns jeden Tag unter die Nase kommen, ist dieser hier ein wahrer Exot und mein Tipp für jeden, der mich nach einem perfekten Sommerduft fragt.

Dieser Aquat hat mit seinem Oud einen besonderen orientalischen Twist, was für mich voll für ihn spricht. Die süßliche Lilie schlägt voll durch und wird mit weichem Moschus untermalt und mit Oud und Sandelholz abgerundet. Er bleibt sehr linear was gar nicht schlimm ist, denn er ist einfach ein Traum.
Bei 30 Grad, wenn man eigentlich keinen Duft tragen möchte, ist dieser hier genau das Richtige. Seine Haltbarkeit und Projektion ist nicht zu stark und gerade richtig für solch heiße Tage. Er besitzt solch eine Lockerheit und Leichtigkeit, dass man schnell vergisst überhaupt etwas aufgetragen zu haben. Vielmehr fühlt man hier diese Aura die wie eine Briese einem ständig über die Haut und in die Nase zieht.

Nach dem schwimmen kommst du raus aus dem Meer, läufst über den warmen Sandstrand und legst dich auf deine Liege. Eine Briese bläst über deine noch nasse Haut. Du reibst dich ein mit Sonnencreme, nimmst einen Schluck von deinem Cocktail, schließt die Augen, entspannst und genießt diesen wunderschönen Sommertag. - Das ist für mich dieses Bild was mir dieser Duft beim tragen gibt.

Nach Liwa ist das nun mein zweiter Duft von Widian und obwohl mir der Liwa schon sehr gut gefallen hat, finde ich diesen hier noch schöner.

Ein recht süßer Orientale bei dem die Süße allerdings kein bisschen synthetisch riecht. Eröffnet etwas zitrisch doch dreht schnell in diese wunderbare süße blumige Richtung die für mich nicht ganz nach Marshmallow riecht sondern natürlicher und etwas fruchtiger. Die Aura die dieser Duft beim auftragen mit sich bringt ist der Wahnsinn. Beruhigend und zugleich anziehend begleitet sie einen über 12 Stunden mit einer, für süße Düfte untypischen nicht erdrückenden Projektion und auch als Träger fühlt man sich zu keiner Zeit mit einem schweren Duft konfrontiert, sondern erhält regelmäßig wunderschöne Duftstöße und wird daran erinnert welch wunderschönen Duft man da gerade trägt.
Durch diese Leichtigkeit trotz der Süße ist es für mich vor allem jetzt im Frühling der perfekte Duft. Er erinnert ein wenige an Sahara Blue von Moresque ohne dessen Aquatik und mit mehr fruchtig-blumiger Süße.

Von klein auf bin ich schon ein Fan von Gourmand-Düften. Lange Zeit war in meiner Jugend Rochas Man mein Begleiter, egal ob tagsüber oder Abends, bei -20 oder +20 Grad. Diese liebe ist bis heute nicht verflogen, auch wenn ich ihn nicht mehr ganz so oft trage. Bleecker Street, Black Phantom oder Acqua e Zucchero sind einige meiner neune Gourmand-Lieblinge.
Als ich hier auf Parfumo auf den Coco Blanc gestossen bin, lief mir der Sabber aus dem Mund bei den Duftnoten, bei den Kommentaren aber auch allein schon beim Namen. Weisse Schokolade, Kokos, cremig, süß. Das alles malte bei mir ein Bild von einer leckeren Offenbarung und ich habe mir eine kleine Abfüllung bestellt.
Was dann nach dem ersten Sprühstoß passiert ist, war eine Mischung aus unbeschreiblicher Enttäuschung und tiefster Traurigkeit. Das Gefühl kannte ich schon beim testen des Laudano Nero wo beschrieben wurde wie dieser dem Enigma von Roja ähnelt. Was für ein traumhafter Tabak-Vanille-Cognac Mix das sein soll. Nix. Genau wie hier beim Coco Blanc: HOLZ HOLZ HOLZ HOLZ.
Der Coco Blanc hat es meiner Meinung nach nicht verdient als holzig-gourmandig beschrieben zu werden... die Vanille kommt erst irgendwann hervor aber auch nicht ganz sondern als stiller Begleiter von abgebranntem Holz. Vielleicht ist meine Nase noch nicht so weit, vielleicht bin ich zu empfindlich vielleicht hatte ich einfach eine falsche Vorstellung und andere Erwartungen aber hier hat das ganze nichts mit Gourmand oder weisser Schokolade mit Kokosraspeln zu tun.
Man darf hier nichts süßes und gourmandiges erwarten, denn das findet man in diesem Duft nicht...

Das ist wirklich einer der ganz wenigen 10/10 Düften bei dem auch der hohe Preis vertretbar ist. Der Vergleich mit dem Armani Code Profumo ist teilweise nachvollziehbar, allerdings hier nochmal auf einem einige Stufen höheren Niveau. Wer den Profumo kennt, weiss in welche Richtung der hier geht. Hier bekommt man eine warme kuschelige ambrig süße Aura die einen auch noch über 12+ Stunden umgibt und zu schmeicheln weiß. Man fühlt sich einfach den ganzen Tag und auch noch die Nacht über sehr wohl und selbstbewusst. Ich habe ihn zusammen mit dem Fars gekauft, da die beiden mich von den Zusammensetzungen her sehr ansprechen, anders als der Fars von dem ich mir auch viel erhofft hatte, weiss dieser hier allerdings komplett zu überzeugen. Top Top Top und sehr empfehlenswert.