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vor 2 Jahren - 18.10.2022
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Wonach riecht die Welt des Rock? Interview mit Axel Rudi Pell + Gewinnspiel

Axel Rudi Pell ist ein deutscher Rock-Gitarrist und Gründer der gleichnamigen Band, die 1989 ihr erstes Album veröffentlichte. Zum Start der eigenen Duftkollektion „Knights Fragrances“ habe ich ihm ein paar Fragen gestellt. 🤘


Du bist schon lange in der Rockszene unterwegs. Wie hast du zur Musik gefunden?

Als Kind hörte ich meistens nur Schlager, bis ich irgendwann Anfang der 1970er-Jahre im Fernsehen Deep Purple gehört und gesehen habe. Das hat mich dermaßen fasziniert, dass mein Traum geboren wurde, irgendwann mal auch Musiker, im speziellen Gitarrist, zu werden.

Zu meinem 12. Geburtstag habe ich dann eine akustische Gitarre von meinen Eltern geschenkt bekommen. Danach dann das Übliche, Gitarrenunterricht, dann die erste E-Gitarre, der erste Auftritt mit einer Schülerband im Alter von 14 Jahren. Die Leidenschaft wurde im Laufe der Jahre immer größer, bis ich schließlich 1984 mit meiner ersten professionellen Band „Steeler“ die erste LP veröffentlicht habe.

Nach diversen LP-Veröffentlichungen bin ich seit 1989 solo unterwegs. Seitdem habe ich mit meiner Band unzählige Tonträger veröffentlicht und das auch relativ erfolgreich. Die meisten unserer letzten Veröffentlichungen erreichten nicht nur in Deutschland hohe Chartplatzierungen. Mit dem letzten Werk „LOST XXIII“ aus diesem Jahr gelang uns sogar der Sprung auf Platz 2 in die offiziellen deutschen Top 100 Longplay-Charts!


Wonach riecht die Welt des Rock 'n' Roll?

Recht unterschiedlich (lacht). Auf der Bühne meistens nicht so gut, denn nach stundenlanger Abrackerei und dem ein oder anderen vergossenen Schweißtropfen möchtest du das nicht wirklich riechen!

Ansonsten riecht die Rockwelt schon recht unterschiedlich. Viele professionelle Musiker, die ich kenne, benutzen gar keinen Duft. Natürlich gibt es dann aber auch einige, die schon bekannte Düfte benutzen, wie etwa „Aventus“ oder vor 10 Jahren auch „One Million“. Alles in allem aber eher sehr mainstreamig, obwohl mir noch nie jemand aus der Musikwelt begegnet ist, der „Sauvage“, „Baccarat Rouge 540“ oder „Le Male“ trägt. Mein Keyboarder Ferdy hat jetzt aber während unserer Tournee seinen Lieblingsduft entdeckt, nämlich „Noble Forest“ von mir. Unser Nightliner-Fahrer Heiko hat sich jeden Tag nach dem Duschen mit meinem „Shine“ eingenebelt, den findet er mega! (lacht)

Mein amerikanischer Drummer Bobby bevorzugt schon seit etlichen Jahren „Acqua di Gio“ von Giorgio Armani, da lässt er sich auch nicht von abbringen. Er will partout nichts anderes ausprobieren mit dem Kommentar, dass alles andere nur schlechter sein könnte (lacht). gar nicht meine Meinung, aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Ich persönlich benutze neben meinen eigenen Düften auch eher herkömmliche Düfte wie etwa „Royal Oud“ von Creed, auf jeden Fall aber immer holzige Düfte. Womit ich gar nichts anfangen kann, sind Parfums mit starker Animalik oder auch Oud-Düfte, die sehr nach Stall riechen. Da wäre es billiger, mal ein paar Tage nicht zu duschen (lacht).


Wie entstand die Idee, mit einer eigenen Parfumreihe zu starten?

Ich habe immer nach einem „Nonplusultra“-Duft gesucht, der mich zu 100% überzeugt. Es gibt zwar viele sehr gute Düfte, die auch zu mir passen, aber "den einen" halt nicht. So hatte ich Anfang 2019 die Idee, mich mit der Herstellung eines Duftes zu befassen und mir mein eigenes Traumwässerchen herzustellen. Nach vielen Fehl- und Experimentierversuchen war es nach ca. 9 Monaten soweit und mein erster eigener Duft war fertig. Durch das Kennenlernen der verschiedenen Ingredienzen hat mich dann richtig die Leidenschaft gepackt und ich musste mehr experimentieren. Verschiedene Leute aus meinem Umfeld haben das mitgekriegt, fanden die Düfte alle cool und fragten dann direkt an, ob sie die Düfte denn bei mir auch kaufen könnten. So kam mir die Idee, durch eine professionelle Produktion meine Eigenkreationen auch der Allgemeinheit zugänglich zu machen.


Wie würdest du die Düfte „Knights Fragrances“ charakterisieren?

Definitiv haben alle einen holzigen Grundcharakter. Dieses Holzige ist durchaus die Grund-DNA aller „Knights Fragrances“-Düfte. Natürlich riechen alle unterschiedlich, haben aber eine sehr hohe Qualität! So liegen die reinen Parfum-Anteile bei allen 3 Düften bei 18%, so dass sie schon fast als „Parfum“ und nicht nur als „Eau de Parfum“ tituliert werden könnten. Ich habe selbst bei mir und auch bei anderen festgestellt, dass die Haltbarkeit so enorm ist, dass sich alle Düfte auch noch nach mehr als 12 Stunden auf der Haut erschnuppern lassen. Auf dem Teststreifen sogar mehrere Tage!

„Noble Forest“ würde ich als waldigen Holzduft beschreiben. Ein Spaziergang durch den Wald vorbei an einem Sägewerk, wo die Tür offensteht, durch regennasse Patchouliblätter.

„Vanoir“ ist eine Symbiose aus leichter Vanille mit leichtem Patchouli auf dunkelholziger und leicht angeschmutzter Iris Basis. Entwickelt sich nach einiger Zeit auf der Haut noch weiter, einfach göttlich! 

„Shine“ ist bei meinen Duft-Experimenten rein zufällig entstanden, als ich seinerzeit für mich neue Duftstoffe kennenlernte. Dieser Duft gelang von allen drei am schnellsten, da für mich von Anfang an die Formel schnell klar war. Na ja, wenn man ca. 3 Monate als schnell bezeichnen kann (lacht). „Shine“ ist auch sehr holzig auf Iris-Basis, ganz leicht süß und kann dem Träger zu einer enormen Aura verhelfen, die seinesgleichen sucht. Unwiderstehlich würde es, glaube ich, am besten treffen. (lacht) Du merkst schon, ich finde meine Düfte selbst alle MEGA! Ein schwaches Selbstbewusstsein war noch nie mein Steckenpferd (lacht).

Übrigens sind alle Düfte absolut unisex und können von allen Geschlechtern getragen werden, wobei „Noble Forest“ eine eher männliche Tendenz hat.

Ich habe beim Komponieren aller Düfte ständig darauf geachtet, dass keines meiner Parfums irgendeinem anderen schon auf dem Markt erhältlichen irgendwie ähnelt oder gar ein glatter Clone ist. Darauf bin ich auch sehr stolz, dass mir zumindest das gelungen ist (lacht). Genug der eigenen Schulterklopferei!


Welcher ist dein persönlicher Favorit?

Das ist gerade, als ob du fragen würdest, welches von meinen Kindern das mir liebste ist (lacht). Ich habe momentan aber wirklich einen eigenen Favoriten und das ist „Shine“. Da ist wirklich alles vorhanden, was einen zukünftigen Klassiker ausmacht! Eigener Charakter, ungeheure positive Ausstrahlung mit absolutem Hit-Potential und vor allem nicht zu extrem und aus dem Rahmen fallend! Wer zumindest den nicht testet, verpasst was. Wäre dieser Duft bei einer namhaften großen Company veröffentlich worden, wäre das ein Megaseller, da bin ich mir absolut sicher. Oh je, jetzt setzt sich die Selbstbeweihräucherung wieder fort (lacht). Du merkst schon, das mache ich gerne! 


Welche Parfums tragen Rockmusiker auf der Bühne?

Da abends die meisten Konzerte stattfinden, meistens nur die Reste vom Auftragen nach dem Duschen! Scherz beiseite, meistens gar keins. Das sieht aber bei Aftershow-Partys oder Backstage nach dem „frisch machen“ schon wieder ganz anders aus. Meistens dann auch welche, die raumfüllend sind und schon von weitem signalisieren, wer denn da gleich den Raum betritt. (lacht)


Was hast du über das Parfum-Business gelernt?

Wenn ich, neben der Kunst der Kreativität und des Geduldig-Seins, etwas gelernt habe, dann die Tatsache, dass das ganze Business, genau wie bei der Musikindustrie auch, ein Haifischbecken ist. Ohne Vitamin B geht fast gar nichts und der eine gönnt dem anderen nicht die Butter aufs Brot. Aber… Hey, that’s life!


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Aktualisiert am 18.10.2022 - 06:32 Uhr
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