DonVanVliet

Das ist ja mal ein seltsamer Duft. Irgendwie erinnert er mich an ein Päckchen Wasserpfeifen-Tabak, das etwas in die Jahre gekommen ist.
Ich nehme sogar die "Duftnote" des gelegentlich mit Rotwein (oder Bier?) ausgespühlten Wasserpfeifen-Schlauchs wahr sowie den Geruch der selbstzündenen Räucherkohle, unglaublich!
Den Auftakt finde ich insgesamt brutal, mit der Zeit wird es jedoch recht angenehm. Cuir Venenum ist für mich ein zitrisch-klebriger Duft mit Ledernoten und Gewürzen - würde ich glaube ich nicht tragen - aber eine interessante Dufterfahrung ist es schon.

Lange musste ich nicht überlegen, bis mir klar wurde, woher ich diesen Duft kenne. Es ist XPEC Original. Beide Düfte haben für mich vor allem folgende große Gemeinsamkeit:
Ich weiß nicht, ob ich sie wirklich mag oder nicht. Es ist wie verhext!
No 88 ist etwas leichter und nicht ganz so kräftig wie Xpec, kommt aber mit der selben "bitteren" Chypre-Note daher, die ich zwar interessant finde, wahrscheinlich aber nicht tragen würde. Vielleicht braucht diese Duftrichtung noch etwas Zeit, sich bei mir zu etablieren. ;-)

Na das ist mal eine Überraschung. Wenn dieser Duft nicht polarisiert weiß ich auch nicht. Ich habe noch nie einen derart bissigen Duft getestet. Ein stechender Geruch macht sich breit der mich an Farbe oder Schimmel erinnert - oder beides gleichzeitig. Insgesamt ein absolut chemischer Dufteindruck, der sich auch nicht legt. Der Teststreifen roch am Tag danach noch stechend chemisch. Meiner Meinung nach untragbar.

Von den ganzen Oud-Düften, die ich in letzter Zeit probiert habe ist das hier wohl der sympathischste.
Ich fühle mich sehr an meine Zeit in den Emiraten erinnert. Ich wohnte da zunächst für 2 Monate in einem Haus mit Kamerunern zusammen - olfaktorisch gesehen der blanke Horror. Ihr glaubt nicht, was die jeden Abend gekocht haben. Ich wollte es auch gar nicht genauer wissen, ein Blick in den Kühlschrank hat mir gereicht. Die blutigen Tüten im Gefrierfach - war das mein Vormieter? Ich ernährte mich ausschließlich von McDonalds und Burgerking in der Zeit.
Ich bin dann umgezogen, hatte ein kleines Zimmer in einer Wohnung einer jordanischen Familie. Was für ein Erlebnis! Dort wurde ich das erste Mal mit dem Oud-Duft konfrontiert. Man räucherte dort fast jeden Tag mit dem wertvollen Holz.
Wenn man Oud räuchert, legt man das Holzstückchen auf eine glühende Räucherkohle und verlässt besser die Räume (der direkte Rauch ist unangenehm).
Wenn sich die Rauchschwaden verzogen haben, bleibt dann ein unglaublich angenehmer Duft zurück. Er haftet überall - Sofa, Vorhänge, Kleidung.
Genau dieser Duft ist es, an den mich Aoud von M. Micallef erinnert. 100%!

Also wenn man den Flakon sieht, würde man schon etwas mehr erwarten.
Der Duft ist derart bekannt und austauschbar, das kann man fast nicht mehr steigern. Sowas erwartet man eher von preiswerten Drogeriedüften.