DuftFlasher

DuftFlasher

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1 - 5 von 30
DuftFlasher vor 10 Tagen 2 2
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ungewöhnlich schön, schön seltsam - aber ein Wintertraum ohne Nelken!
Sturbridge von Pineward eröffnet mit verborgenen Cola-Noten, die sich schlagartig mit Kiefernharz- und Zapfen verbinden. Typisch Pineward ist alles was mit Wald und vor allem mit Kiefer zu tun hat, sehr authentisch und natürlich umgesetzt worden - zumindest für meine Nase.

Sodann bleibt es nicht bei dem hintergründig von Cola-Noten begleiteten Duft nach allerlei Kiefern. Sturbridge wird angenehm süß durch den Bratpafel und Myrrhe. Warme Gewürze gesellen sich dazu und bilden zusammen mit weiteren tollen Dingen, eine süßlich-harzig-grüne, fast schon balsamische Harmonie, die folgende Bilder in meinem Kopf entstehen lässt:

Eine winterliche Waldhütte steht in einem kanadischen Kiefernwald,
im Inneren herrscht intime, fast schon weihnachtlich anmutende Stimmung,
in den Abendstunden rösten zwei Verliebte ihre Bratäpfel über offenem Tannenholz-Feuer,
angenehmer Rauch zieht durch die rustikale Holzhütte.

Ein ausgeglichener, harmonischer und gut abgestimmter Winterduft!

Ich denke ich werde im kommenden Winter auch Bratäpfel rösten, Sturbridge darf gerne mit dabei sein :)

Cheers!
2 Antworten
DuftFlasher vor 11 Tagen 4 2
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Grüner Indie-Apfel mit Harz & Holz
Als ich gelesen hatte, dass einer der neuen Pineward EdT als Apfel-Soliflor aufwartet, war mein Interesse nach einem natürlichen grünen Apfelduft für meine Sammlung geweckt.

In dieser Erwartungshaltung bestellte ich den Duft blind. Nach dem ersten Sprüher war ich erst einmal ratlos: wo bleibt der Apfel? Dann war ich erschrocken von der unerwarteten und deutlichen Präsenz der Benzoe-Sandelholz-Kombination. Dann lachte langsam, aber stärker werdend, der grüne Apfel hervor.

Auch wenn der Apfel die erste Stunde über immer mitschwingt, empfinde ich den Duft eher so, als ob um den Holz-Harz-Kern herum der Apfel aufgebaut wurde und nicht (wie erhofft) umgekehrt.

Akero hat einen linearen und relativ unspektakulären Duftverlauf. Da ändert sich also nicht wirklich viel, außer das der Apfel nach etwa einer Stunde deutlich zurückgeht aber wahrnehmbar bleibt. Das ist aber kein negativer Kritikpunk, sondern nur eine Feststellung.

Wie in meinem Statement bereits angedeutet: ein Apfel-Soliflore ist es jetzt nicht unbedingt für mich, so wie es auf der Pineward Website steht. Dafür müsste der grüne Apfel mehr im Zentrum stehen und den Duft vollständig dominieren, was er nicht tut.

Gewünscht hätte ich mir diesen durchaus schönen wässrig-transparenten, aber auch saftigen und frisch-säuerlichen, kühlen Akero Green Apple mit deutlich mehr Zurückhaltung von Benzoe und Sandelholz. Es dominiert nach den ersten paar Minuten die Apfel-Benzoe-Holz Kombi und nicht vorrangig der grüne Apfel allein. Das zieht den gesamten Duft und den schönen knackigen Apfel dann eben durch das Holz und vor allem das Harz in gewisser Weise in einen wärmeren Spot, statt frisch & fruchtig-kühl zu bleiben. Deshalb würde ich Akero in das kühlere Frühjahr und in die Ausläufer des Herbstes verorten.

Ich hatte gehofft, dass Nicholas Nilsson hier einen ähnlich genialen natürlichen Apfel bringt, wie der mehlig rote Apfel in "Apple Tabac | Pineward", nur ohne die würzigen – oder eben auf Akero bezogen, harzig-holzigen – "Störfaktoren". Aber das ist natürlich Geschmackssache und Erwartungshaltungsmanagement :)

Ein nett gemachter Indieduft, der weitere Chancen bekommt. Auch der Apfel ist wie gesagt ganz gut gemacht. Wenn auch nicht so authentisch und natürlich wie der rote in "Apple Tabac | Pineward". Holz und Harz (Sandelholz & Benzoe) sind (mir) bei Akero zu laut, was schade ist, aber so ist das mit Erwartungen. Man sollte besser keine haben.

Der gesamte Duft wird für meine Nase nach etwa 1 Stunde harmonischer und holziger. Der Drydown auf meiner Haut ist stabil: ob man diesen mag oder herausfordernd findet, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Der Duft hat eine schöne natürliche Farbe, und ich mag die 37ml Formate von Pineward sehr. Zur H/S/P kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen, werde dies aber noch ergänzen.

Der Duft sollte unbedingt mehrmals und auf der Haut getestet werden, weil der Eindruck nach dem ersten Sprühen ein ganz anderer sein kann als nach dem zweiten und dritten Mal. Auf Papier geht der Apfel ziemlich (schnell) in die Brüche, also wirklich auf der Haut testen.

Cheers!
2 Antworten
DuftFlasher vor 2 Monaten 3
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein perfektes Match für Cola Liebhaber!
Echt schön was Jacques Zolty hier abgeliefert hat. Auf der Suche nach einem leicht luftigen, leicht frischen Duft mit etwas floralen Aspekten, der eine sehr authentische, prominente und nicht kitschig süße Cola-Note beherbergt, bin ich mit diesem Release direkt beim ersten Kontakt vor ein paar Tagen sofort warm geworden.

Ein unkomplizierter gute Laune Duft, den ich mir besonders gut im Frühling und an Sommerabenden vorstellen kann. Der Duft löst in mir eine positive Lebensfreude aus und hat sofort mit meinem bevorzugten Duftprofil gematcht. Durch Limette und etwas Rum, kommen durchaus karibische Gefühle auf, wenn dann noch die passenden Temperaturen hinzukommen.

Auch die Preisgestaltung des Duftes ist für das was man bekommt sehr fair. Auch das überarbeitete Packaging und der Braunglas-Flakon mit Magnetkappe gefällt mir gut.

Ein würziger Zitrusduft mit angenehmer Süße zu dem die Davana-Note im Herzen sehr gut passt. Heller Moschus und Amber liefern ein gutes Fundament, sodass man auch lange etwas von dem Duft hat. Severo ist nicht laut, aber präsent. Die Haltbarkeit von etwa 6-7 Stunden auf meiner Haut finde ich für diese Duft-DNA völlig ausreichend. Die Projektion ist für andere um einen herum stets zurückhaltend und trotzdem ausreichend wahrnehmbar.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden und froh, diesen Duft nun in meiner Sammlung zu haben.

Cheers!
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DuftFlasher vor 5 Monaten 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Tragbarer Konzept-Aquate: Thema getroffen - nach dem zweiten Riecher!
In der Hoffnung, doch noch eine relevante Neuentdeckung dieses Jahr zu finden, bestellte ich mir das große Sorcinelli Discovery-Set mit allen sechs Nebel- und Regendüften (Nebbia & Pioggia), sowie sechs weitere Düfte des Hauses, die schon lange auf meiner Merkliste standen.

Ich habe den Duft blind getestet, also ohne zu wissen, welches der 12 Samples ich gerade unter der Nase habe.

Auf dem Blotterstreifen roch der Duft vor allem gleich zu Beginn sehr synthetisch in Richtung Badreiniger ohne Zitrus. Damit wanderte der Duft in meinem geistigen Ranking direkt auf die hintern Plätze.

Nachdem ich andere Düfte aus dem Set getestet hatte, wollte ich "Nebbia Spessa | Filippo Sorcinelli" die wichtige zweite Chance auf der Haut geben.

Et voilà ! Der Duft wanderte (auf der Haut getragen), stündlich einen Platz weiter nach oben in meinem geistigen Ranking.

Den Duft in Worten zu beschreiben, ist nicht gerade einfach. Ich will aber dennoch versuchen zu beschreiben, welche Emotionen und Assoziationen er bei mir geweckt hat.

In den ersten fünf Minuten nach dem Aufsprühen auf die Haut, empfand ich den Duft als sehr unangenehm. Er erinnerte mich an eine Art Reinigungsschaum den man im Bad verwendet, nur ohne die Zitrusnote. Also eher stechend, scharf, synthetisch. Es wird dann aber deutlich zahmer.

Nach etwa 30 Minuten auf der Haut entwickelte sich der Duft im 30-Minuten-Takt zu einem immer schöner werdenden Dufterlebnis. Der Duft bleibt dann ziemlich linear und verändert sich kaum noch, was nicht negativ gemeint ist.

Nach etwa 2 Stunden erreicht der Duft für meine Nase die authentischste Phase dessen, was er sein möchte: ein Nebelduft mit Tautropfenakkord:

Das was da in meine Nase zieht, ist kühles, vibrierendes, maximal-zerstäubtes, dicht nebelig in der Luft liegendes Wasser, dessen Feuchtigkeit von leicht grünen (Flechte?) Anklängen durchzogen wird. Ich empfinde dies so, als wenn feinste Moleküle fast flutartig, zusammen mit frisch-kühler, sauerstoffreicher Luft in meiner Nase eine Party feiern, die bis zum nächsten Morgen anhält.

Aufgesprüht hatte ich den Duft etwa gegen 16 Uhr und er war am nächsten Vormittag noch gut wahrnehmbar und sozusagen unverändert. Ein wenig flacher vielleicht und nicht mehr so vibrierend, aber definitiv noch deutlich - wenn auch hautnah - wahrnehmbar. Insofern kann ich dem Duft auf meiner Haut eine ausreichend gute Haltbarkeit bestätigen, bei einer gleichzeitig nicht übertriebenen Sillage. Die Projektion dieses artistischen Konzeptduftes ist ebenfalls nicht unangenehm und passt m. E. zur DNA des Duftes. Nebel ist schließlich auch präsent und sichtbar, er schreit einen aber nicht an!

Der Duft ist nach meiner Einordnung absolut unisex und von allen Altersklassen tragbar. Und ja, der Duft ist generell absolut tragbar zu vielen Gelegenheiten. Ich persönlich sehe den Duft vorrangig als Freizeitduft, vor allem im Frühling und Sommer. Ich denke Anfang Herbst ist er sicherlich auch noch ein angenehmer Begleiter, für manche bestimmt auch auf der Arbeit.

Der Flakon ist typisch für Filippo Sorcinelli sehr künstlerisch angehaucht, wenn auch einer der einfacheren Flakons, was sich auch im Preis widerspiegelt. In wie fern der Inhalt durch den Nebeleffekt in der Flüssigkeit durch die Beimischung von - was auch immer - beeinträchtigt ist, vermag ich nicht einzuschätzen.

Alles in allem eine sehr positive Dufterfahrung. Der Duft trifft das Thema und riecht für mich in der Tat so, wie ich mir Tautropfen in einer nebeligen, grünen Umgebung vorstellen würde. Auch wenn man das Konzept, den Namen und die Noten vor dem riechen nicht kennt, kommen einem die beabsichtigten Dufteindrücke durchaus in den Sinn. Ein schöner Flakon, ausreichend gute Performance und ein Preis am unteren Ende des Sorcinelli-Spektrums, machen den Duft (für mich) durchaus interessant.

Trifft das Thema von allen drei Nebbia-Düften m. E. nach am besten.

Cheers!
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DuftFlasher vor 6 Monaten 3
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Helle Blüten, Zitrus und Holz – Wunderschön, besonders im Frühling & Sommer!
Gelatto war der erste Duft von Pineward, den ich mir nach einer ausgiebigen Housetour als Flakon zulegte. Er gehört u. a. zusammen mit "Delfiño | Pineward", "White Fir | Pineward" und "Noki | Pineward" zu den eher frischeren und tragbareren, neueren Pineward Düften.

Besonders die Kaffernlimette in Verbindung mit den weißen Blüten und der Mandarine haben mich begeistert. Feines Holz und etwas Ambra verleihen diesem Unisex-Duft in der Welt der leichteren, sommerlichen Düfte eine durchaus ernstzunehmende Haltbarkeit, die jedes Geschlecht erfreut.

Der Parfümeur Nicholas Nilsson hat hier etwas sehr authentisches geschaffen, das mir außerordentlich gut gefällt und gute Laune verbreitet.

Die Kombination aus zitrischen und blumigen Noten auf einer holzigen Basis, ohne den Einsatz synthetischer "Frischmacher", finde ich äußerst ansprechend und natürlich.

Die Sillage und Projektion passen perfekt zu diesem Duft. Sie sind nicht übertrieben künstlich hochskaliert, aber dennoch stets präsent und angenehm für den Träger und sein Umfeld.

Pineward bietet eine Fülle faszinierender Düfte in seinem Portfolio, insbesondere die frühen Veröffentlichungen zeichnen sich besonders durch ihre artifizielle Umsetzung und ihren Nischencharakter aus.

Independent Artisanal Perfumery kann sehr begeistern ("Icefall | Pineward", "Murkwood | Pineward", "Fanghorn | Pineward", "Eldritch | Pineward" usw). Einige konzeptionelle Düfte von Pineward bewegen sich als Borderliner zwischen einer äußerst authentischen Umsetzung und gerade noch tragbar, was es für viele Menschen schwierig macht, sie als Parfüm zu verstehen. Umso erfreulicher ist es, dass die Marke auch Duftkreationen mit größerer Tragbarkeit (im Sinne der Gelegenheiten) und breiterem Anklang entwickelt, ohne ihren Nischencharakter aufzugeben.

Ich habe mich für die 37-ml-Variante entschieden, nicht zuletzt, weil dieses Gebinde in Europa leichter erhältlich ist und in meinen Augen die ideale Größe für Parfümbegeisterte darstellt, die eine größere Sammlung besitzen.

Gelatto kommt in einer schlichten, aber wertig anmutenden Verpackung aus Schwarzkarton, der ein schönes Papiervolumen und damit eine schöne Haptik aufweist. Partielle Elemente wie die Schriftzüge im Stil von Letterpress und das fühlbare Pineward Logo runden den Gesamteindruck positiv ab.

Der Flakon besteht aus schwerem Glas, auf dem frontseitig das Pinward Logo in weiß mit einem Reliefeffekt aufgedruckt wurde. Die Bezeichnung "Gelatto" ist seitlich in die Flasche geätzt oder gelasert.

Eine mattschwarze Kunststoffkappe umschließt den mattschwarzen Sprühkopf und die ebenfalls mattschwarze Manschette. Das Sprühsystem ist solide und meiner Meinung nach oberes Mittelfeld.

Die Flasche mit Kappe misst etwa 10,5 x 3,5 x 2,0 cm (Höhe x Breite x Tiefe).

Einige wenige Pineward-Düfte, die ich noch nicht getestet habe, stehen noch auf meiner Liste und ich bin gespannt, ob ein weiterer Flakon in meiner Sammlung Platz finden wird.

Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich Pineward weiterentwickelt, ebenso wie die zukünftigen Kreationen von Nicholas Nilssons zweiter Marke, "Apoteker Tepe".

Alles in allem bin ich sehr glücklich und zufrieden mit Gelatto und kann einen Test wärmstens empfehlen, insbesondere für Liebhaber von floral-frischen, zitrusartigen Düften, die sich von der Masse abheben.

Cheers!
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1 - 5 von 30