Duftbetty

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1 - 5 von 14
Duftbetty vor 6 Jahren 4 1
5
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Vanilla Sky
Teil No. 5 meiner Serie zu unterschätzen Vanille-Düften.

Ich sage es vorweg. Hier bin ich mir gar nicht so sicher, ob dieser Duft nicht vielleicht doch zu recht, nicht geschätzt wird. Denn wäre er ein Eis, würde ich mich beim Eishändler beschweren. Der Duft ist leicht ranzig im Auftakt. Er riecht wie vergorene Milch, säuerlich. Offen gestanden riecht er für einen kurzen Moment noch schlimmer: Wie ausgekotztes Vanilleeis. Eine Magensäure-Note.
Aber ist man über diesen Auftakt hinweg, wird der Duft weich und cremig wie Vanilleeis sein muss. Ich habe mal gelesen, dass die Italiener, die ja für ihr Eis berühmt sind, im Gegensatz zu den Deutschen ihr Eis nicht lecken, sondern reinbeißen. Genau das will man mit diesem Vanillaeiscreme-Duft machen. Reinbeißen. Aber da das weh tut, hält man am besten die ganze Zeit die Nase an die Haut, auf die man den Duft aufgesprüht hat. Er ist etwas kindlich, auch weil er sich nach dem Horrorauftakt überhaupt nicht mehr entwickelt. Er ist süß und er bleibt süß. Und er ist auf gar keinen Fall für den Job zu empfehlen.
Aber wenn man Lust hat, Bekanntschaften zu schließen, empfiehlt er sich sehr. Oder wenn man eine unbeschwerten, leicht alberne Laune hat, dann kann man es auch wagen. Man muss ihn nur mit Ironie tragen. Denn man riecht wirklich wie ein Vanilleeis in der Waffel und sollte sich nicht der Gefahr aussetzen, dass alle denken: Hat die einen an der Waffel?
Aber wenn man sich das traut ist, er wie ein Direktflug in den Vanillehimmel.
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Duftbetty vor 6 Jahren 3
5
Flakon
9
Duft
Der, der die Seele wärmt
Teil No. 6 meiner losen Serie über unterschätze Vanilledüfte.

Diese Vanille ist erstaunlich. Sie ist nicht süß und doch warm. Sie ist trocken und, ja, sie knistert. Sie erinnert mich an die Trockenheit von offenem Feuer. Kennt ihr das? Man sitzt am Kamin und wenn man eine Weile nach am Feuer sitzt, dann spannt die Haut. Aber auf angenehme Weise. So ist dieser Duft. Vielleicht erinnert er mich auch wegen des Zedernholzes daran. Diese Holznote wertet die Vanille auf. Sie wirkt dadurch edel und pudrig. Vanilla & Cedarwood ist eine echte Entdeckung. Er wirkt im Sommer kühlend, im Winter wärmend. Die Sillage ist hautnah, weshalb man ruhig üppig dosieren kann. Und auch toll ist der Preis. Der Duft hat die Klasse eines Nischenduftes und den Preis aus der Drogerie. Ein rundherum glücklich machender, sanfter, feiner Duft, der die Seele wärmt.
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Duftbetty vor 6 Jahren 6
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Vanille-Club Members only
Teil No. 4 meiner losen Serie unterschätzter Vanille-Düfte

Vanille von Tauer? Da war ich ehrlich gesagt erst einmal überhaupt nicht geflasht. Ich dachte an eine feine Vanille, aber was mir hier in die Nase steigt, war ein Herrenclub. Dicke balsamische Noten steigen vom Ledersessel auf. Etwas scharf in der Nase, aber auch butterig. Die Vanille ist darunter nur in homöopathischen Dosen zu erkennen. Aber Pillen haben hier auch ohnehin nichts zu suchen. Members only? Erst, wenn man es sich hier so richtig gemütlich gemacht hat in den Sesseln, nimmt man die Gewürze war, die hier überall verteilt sind. Ist das etwa eine Prise Zimt? Weihrauch? Schwarzer Pfeffer? Es prickelt in der Nase. Es ist keine mädchenhafte Vanille, nicht einmal eine feminine, würde ich sagen. Sie ist herb, kräftig, verschnitten mit maskulinen Noten. Der Duft ist ein wenig hart, aber immer fair.
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Duftbetty vor 6 Jahren 7
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Schäumchen statt kompakter Pudding
Kommentar No. 3 in meiner losen Serie unterschätzter Vanilledüfte.

Der erste Eindruck: Ein feiner, zarter Vanillehauch. Eher Blüte als Schote. Süßlich statt süß. Keine Bombe, eher ein kleiner Strauß. Eher Schäumchen statt kompakter Pudding.
Das könnte nett daherkommen wie ein weißes Einhorn im Morgentau. Ist es aber nicht. Denn nach kurzer Zeit entfaltet der Duft eine Karamellnote.
Das ist kein Kinderkaramell, sondern diese leicht bittere Variante, die man auf Creme Brulée findet. Das gibt dem Duft einen zweite Dimension. Bittersüß.
Aber auch diese schwarze, leicht angebrannte Note ist nicht aufdringlich, sondern leicht wie der Rest.
Ja, ein billiger Vanilleduft. Aber er nicht nicht billig, sondern gut ausgedacht. Ein prima Lüftchen für den Alltag.
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Duftbetty vor 6 Jahren 4 2
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8.5
Duft
At the Copa, (Co) Copacabana (Copacabana)
Kommentar No. 2 in meiner losen Serie unterschätzter Vanilledüfte.

Ich weiß nicht, wie er in meine Hände gekommen ist. Aber plötzlich stand dieser Colada-Duft vor mir.
War es der Tony von der Bar gegenüber, der mir diesen Drink spendiert hat? Eigentlich ist er ja mit Lola, dem Showgirl, zusammen. Die mit den gelben Federn im Haar. So gelb, wie das Glas, in dem mir der Drink gereicht wird. Sieht aus wie eine lebendig gewordene Comic-Sprechblase und passt eigentlich gar nicht hier her in diesen edlen Club an der Copacabana, aber man sollte auf innere Werte achten. Ein zitrische Note öffnet die Nase, darauf folgt gleich eine leichte, verspielte Cha-Cha-Vanille. Darunter ein kleiner Schuss Coco, nicht so, wie in den Haarölen, die man hier an der am Strand benutzt. Eher wie ein Likör. Batida di Coco. Süß, sonnig, Samba. Das sind Momente, in denen in Prospekten steht: Sie machen gute Laune. Und, ja, es stimmt. Besonders im Sommer. Mal ehrlich: Who could ask for more?
2 Antworten
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