Wissenswertes zum Thema "Parfüms"
Den nachfolgend eingestellten Bericht habe ich beim durchstöbern des Internet auf der Seite vom TV-Sender "Das Erste" gefunden und mir erlaubt mal an dieser Stelle einzustellen. Einiges dürfte gerade neuen "Parfumos" also Duft-Liebhabern und Duft-Freunden als Hinweis und gute Tipps dienen. Auf der ARD-Seite wurde der Bericht - für mich etwas reißerisch- noch mit der Überschrift "Vorsicht Verbraucherfalle" bezeichnet -- das sollte jeder für sich entscheiden. Lesenswert ist der Bericht allemal.
Wissenswertes zum Thema "Parfüms"
Vier Hersteller beherrschen den Markt
Die vier großen Konzerne L´Oreal, LVMH, Coty und Procter & Gamble dominieren die Regale der Parfümerien und bestimmen die Preise. Verkauft werden ihre Produkte über von ihnen zugelassene große Händler wie "Karstadt", "Kaufhof", "Douglas", aber auch über kleinere Parfümerien wie die ostdeutsche Kette "Thiemann". Diese werden von den Herstellern offiziell beliefert, denn hier wird die Ware hochwertig präsentiert und vor allem zu einem entsprechend hohen Preis verkauft.
Dass ihre Markenware von nicht autorisierten Graumarkthändlern billig in Drogerien und im Internet verkauft wird, würden die Hersteller gern unterbinden. Sofern die Ware aus der EU stammt, können sie aber nicht gegen die Billigpreise vorgehen, weil der freie Handel innerhalb der EU nicht behindert werden darf.
Die Kalkulation der Parfümhersteller und -verkäufer
Parfümverkäufer können nach Angaben von Branchenkennern mit einer ziemlich hohen Handelsspanne rechnen. Zwei Beispiele: In der Parfümeriekette "Douglas" kostet "Calvin Klein Beauty" (100 ml) 95 Euro (ohne Mehrwertsteuer 80 Euro). Großabnehmer bekommen dieses Parfüm nach Liste eines Brancheninsiders zu einem Einkaufspreis von rund 20 Euro. "Cerruti 1881 pour femmes" (100 ml) gibt es u.a. im Kaufhaus "Karstadt" für rund 70 Euro (ohne Mehrwertsteuer 59 Euro). Auf der Liste des Insiders steht ein Einkaufspreis von rund 17,80 Euro.
Bei der Herstellung entfallen nach Auskunft eines Branchenexperten 80 Prozent der Kosten auf Marketing und 20 Prozent auf die Produktion des Parfüms. Die Kosten für die Zutaten zu einem Parfüm machen auch bei Markendüften nur einen Bruchteil seines Verkaufspreises aus. In einem Flakon sind meist, wenn überhaupt, nur wenige Milliliter teurer natürlicher Öle enthalten. Zum Großteil bestehen sie aus viel preisgünstigeren synthetischen Duftstoffen und Alkohol.
Aus Sicht der Redaktion hat sich die Branche mit ihrer Preisstrategie diese "Goldene Nase" verdient.
Unterschied von Eau de Parfüm, Eau de Toilette und Eau de Cologne
Beim Kauf eines Parfüms kann man oft zwischen Eau de Parfüm, Eau de Toilette und gelegentlich auch Eau de Cologne entscheiden. Der Unterschied, der sich nicht zuletzt auch am Preis bemerkbar macht, liegt in der Duftkonzentration. Das Eau de Parfüm ist besonders intensiv und sollte daher sparsam verwendet werden. Beim Eau de Toilette verflüchtigt sich der Duft schneller. Eau de Cologne hat den niedrigsten Duftstoffanteil und ist daher in der Regel auch die günstigste Variante.
No-Name-Nachahmungen
Die großen Hersteller verkaufen ihren Duft als einzigartig und unnachahmlich. Doch im Netz kursieren diverse Seiten, wo man billigere Nachahmer-Parfüms kaufen kann. Diese werden auch als Duftkopien, Smell alike oder sogenannte Dups bezeichnet. Sie sollen sich dadurch auszeichnen, dass sie dem Duft von großen Markenparfüms ähnlich sind. Das Nachahmerprodukt muss anders aussehen als das Original und der No-Name-Hersteller darf nicht damit werben, dass es einem Markenduft ähnlich ist. Das dürfen nur Verbraucher wie Bloggerinnen auf YouTube. Diese verraten auch, wo man diese Produkte im Internet kaufen kann.
Die Duplikate gibt es in der Regel für einen Preis von 4 bis 20 Euro pro 100 Milliliter – also deutlich billiger. Der günstige Preis ist möglich, weil manche No-Name-Hersteller ihre Produkte in einfachen Flaschen und ohne aufwendige Verpackung liefern und natürlich keine teure Werbung geschaltet wird. In Geruch und Intensität des Duftes unterscheiden sich die Düfte häufig kaum von den Markenparfüms, so Insider.
Graumarkt
Originale gibt es auch auf dem sogenannten Graumarkt. Auf Internetseiten wie easycosmetics.de oder bei perfumetrader.de bzw. in Drogeriemärkten kann man Markenparfüms bis zu 65 Prozent billiger ergattern. Graumarkthändler beziehen ihre Ware in der Regel nicht direkt von den Herstellern. Insider berichten, dass sie die Ware meist von Händlern aus der EU erhalten, die überschüssige Ware gegen den Willen der Hersteller weiterverkaufen. Dabei handelt es sich um Originalprodukte.
Das sollten Sie über Fälschungen wissen
Superschnäppchen-Preise weisen auf Fälschungen hin
Wer im Internet oder auf einem Bazar in einem Urlaubsland ein Markenparfüm zu einem Bruchteil des deutschen Einzelhandelspreises angeboten bekommt, muss davon ausgehen, dass es sich um eine Fälschung handelt. Zwar unterscheiden sich Verpackung und Flakon meist kaum vom Original, doch im Vergleich zum Original gibt es erhebliche qualitative Unterschiede. Vom Geruch können sie nicht mit dem Original mithalten, da der Duft schnell verfliegt.
Vorsicht, Gesundheitsgefährdung!
Die Inhaltsstoffe in gefälschten Parfüms unterliegen keiner Kontrolle und können im schlimmsten Fall Allergien verursachen. Billige Öle und Alkohol könnten zu Ausschlag auf der Haut führen. Neben gesundheitlichen Schäden sind auch materielle nicht auszuschließen. Gefälschte Parfüms könnten unter anderem auch zu hässlichen Flecken auf der Kleidung führen.
Fälschungen können teuer werden
Wer über Internetplattformen Parfüms aus dem Ausland kauft, muss damit rechnen, dass sich der Zoll bei ihm meldet. Im Fokus der Zöllner stehen Lieferungen aus China. Wird der Zoll fündig, informiert er den Markeninhaber. Der entscheidet, was auf den Käufer zukommen kann. Möglich sind Schadensersatzforderungen des Originalherstellers. Auf jeden Fall wird die Ware vernichtet. Die Kosten dafür trägt der Käufer. Das heißt, der Käufer ist die Ware los und wird es auch schwer haben, das Geld vom Verkäufer in China einzutreiben.