Der Duft und ich... Die Chemie muss eben einfach stimmen!
Ich bin mir unsicher, wie es Euch da geht. Aber ich nehme bei mir sehr stark wahr, dass Parfum nicht bloß eine Geschmacks- oder Typfrage ist. Für mich gibt es da auch einen starken Zusammenhang mit der Tagesform. Diese beeinflusst bei mir nicht nur, welches Parfum aus meiner Sammlung ich verwende sondern auch, ob mir eine Probe zusagt. Natürlich teste ich mehrfach, da ich bei jedem Test auch nach und nach Ingredienzien heraus riechen kann, wo es mir bei vorangegangenen Tests nicht möglich war.
Manchmal kommt es auch vor, dass ich einen Duft, den ich gar nicht mochte nach längerer Zeit nochmals teste und dann feststelle, dass er gar nicht so schlecht ist, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Anders herum ist es mir auch passiert, dass ich DEN DUFT gefunden hatte. Dann wurde die Produktion eingestellt. Einige Zeit später konnte ich mit viel Glück noch ein Exemplar erstehen. Und Überraschung: Nun steht das langersehnte Objekt der Begierde unbeachtet irgendwo in Schrank…Damit hatte ich ganz und gar nicht gerechnet und war ziemlich enttäuscht. Schließlich kann ich mir bis heute nicht erklären, woran es liegt. Vielleicht hat sich einfach einer von uns verändert.
Nicht zuletzt ist ja auch bekannt, dass die eigene Körperchemie Duftstoffe beeinflusst. Es hat eben jeder Körper seinen eigenen Kopf (Mehr Wahrheit hätte nicht mehr in diesen Satz gepasst…)!
Da diese durch die Ernährung beeinflusst wird, ist das unter Umständen ein weiterer Störfaktor für ein unverfälschtes Dufterlebnis. Ein einfaches Unterfangen ist das mit dem Duft somit wahrlich nicht.
Manchmal bewundere ich diese Menschen, die Ihr Leben lang so ihre Düfte haben, die sie immer wieder aufs Neue nachkaufen. Sie scheinen einfach stets zu wissen, was sie wirklich wollen und brauchen und lassen sich von nichts und niemandem ablenken. Die stehen nicht, so wie ich manchmal morgens vor ihrer Sammlung und denken, und nun?! Wie fühle ich mich heute eigentlich…Was möchte ich der Welt mit meinem Duft heute mitteilen? Möchte ich das überhaupt?! Manchmal stehe ich auch da, schnuppere und schnuppere, ohne den Duft für den Tag ausmachen zu können. Dann nehme einfach den Flakon zur Hand, der noch am besten befüllt ist, oder eben den berühmten „Immergeher“. Ein Hoch auf den „Immergeher“!
(Kennt Ihr diese Situation auch, oder stimmt mit mir etwas nicht?!)
Einerseits.
Andererseits verpassen diese geradlinigen Menschen auch eine Menge. Denn manchmal ist der Weg das Ziel (An dieser Stelle vielen Dank für Eure angenehme Reisebegleitung).Ich bin auch einfach viel zu neugierig, um nicht alle möglichen Duftrichtungen auszuprobieren und danach darüber zu sinnieren und philosophieren.
Das macht doch unheimlich Freude. Mir beim Schreiben, Euch hoffentlich beim Lesen. Ist es nicht auch so, dass Freude sich verdoppelt, wenn man sie teilt?! Und wenn man dann auch noch nettes Feedback dazu bekommt beziehungsweise geben darf…Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es doch umso schöner, sich über ein solch interessantes und komplexes Thema mit den unterschiedlichsten netten Menschen ausgiebig austauschen zu können.
An dieser Stelle möchte ich mich wirklich noch mal von ganzem Herzen für Euer Interesse und den Zuspruch bedanken, den ich bekommen habe.
Ich muss auch sagen, dass ich sehr beeindruckt bin, wie viele wirklich tolle Texte ich hier selbst schon lesen durfte. Weiter so, ihr Lieben.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes, erfolgreiches, schönes Jahr 2022.
Ich hoffe, wir lesen uns bald wieder!