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Duftomatischs Blog
vor 4 Jahren - 24.11.2019
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Kanarische olfaktorische (und andere) Eindrücke.

Haaallo Leute,

so, hier mein 5. Blog (hätte nie gedacht, dass ich mal Blogs schreibe) und es wird der längste werden. Damit ihr direkt wisst worum es geht – es wird eine Art Reisebericht eines Parfüm-Verfallenen, gespickt mit ein paar Informationen über 2 Kanareninseln und den dortigen Parfümeinkaufsmöglichkeiten.

Ich bin zurück von meinem Trip zu den kanarischen Inseln. Da ich den Sommer in Deutschland durcharbeiten durfte, musste ich dieses Jahr noch etwas Sonne haben, ohne dabei im klimatisierten Büro sitzen zu müssen, wie es bei unseren 40+ Graden der Fall gewesen ist.

1 Woche auf Gran Canaria und 2 Wochen wurden es auf Fuerteventura, und wenn man schonmal da ist, kann man ja auch mal dieses Surfen ausprobieren. Das konnte ich bisher nur im Internet. Vorab-Fazit - macht Spaß :).




Erster Teil - Fuerteventura, Corralejo:

Surfen, feiern, und immer wieder die gleichen Fragen: "Wo kommst du her? Wie lange bleibst du? Wo gehen wir heute essen? Wer kommt noch mit feiern?"

Bei 5 Grad morgens habe ich Köln verlassen, und bei 30 Grad am Mittag bin ich auf Fuerteventura gelandet – ein Traum.

->


Ich war 'ne Woche in Corralejo (Norden) in ner Art Ferienhaus untergebracht, zusammen mit 'ner Meute anderer Surfbegeisterter und Anfänger. War schon etwas hart jeden Abend essen und feiern zu gehen, und am nächsten Tag um 10 vor 10 fit und fertig und satt vor der Tür zu stehen, um vom Surflehrer abgeholt zu werden für 4 Stunden Surfunterricht. Aber ich habe es überlebt und es war es wert. Ich denke hier sind einige versiertere Surfer anwesend, die bestätigen können, dass es wirklich Spaß macht, wenn man den Dreh einmal raus hat. Ich stand das erste Mal auf einem Surfbrett und die ersten Unterrichtsstunden haben sich für mich etwas wie die ersten Fahrstunden mit dem Auto angefühlt. Und zwar, weil man sich in einem kurzen Augenblick auf sehr viele Sachen und Bewegungsabläufe gleichzeitig konzentrieren musste.
Ach ja, kulturelle Vielfalt gab es, aber mit Schwerpunkt Kartoffeln. 60% Deutsche, 20% Italiener, 10% Schweizer, 10% Frankreich, Rumänien, und Weitere. Dies sollte sich bei Teil 2 meines Trips nicht wirklich ändern. Parfümbegeisterte anwesend? Hm, ne, ich glaub ich war der Einzige.


So, sind wir schon beim Thema - Düfte:

Auf der einen (mehr oder weniger langen) Einkaufsstraße von Corralejo gab es ca. 8 Parfümerien, und die meisten waren nicht gerade klein. Meine Arme waren voll von Düften, meine Taschen voll von Teststreifen, meine Nase irgendwann overloaded. In die Kniekehlen zu sprühen, was ich hier -glaube ich- schon gelesen habe, auf die Kniee oder Oberschenkel - davon habe ich dann doch abgesehen. Ich hatte zwar auch ein bisschen Yoga vor Ort und hätte es geschafft an genannten Stellen zu riechen, aber wollen wir mal nicht übertreiben (wie das auch ausgesehen hätte, wenn Leute mich an meinen Kniekehlen hätten riechen sehen).

Und wie war die Auswahl in den Parfümerien? Also im Prinzip waren die mehr oder weniger ausgestattet wie ein typischer Douglas. 2 Parfümerien hatten Tom Ford und Acqua di Parma, ansonsten war es das mit Nische. Zusätzlich war auffällig, dass fast alle Parfümerien keine reinen Parfümerien waren, sondern noch allerhand anderen Kram verkauften - Sonnenbrillen, Kleidung, Schuhe, Taschen etc..

Die Preisgestaltung? Auf allen Verpackungen klebten Preisetiketten mit den Originalpreisen, die waren durchgestrichen und durch einen rabattierten Preis ersetzt. Und dann sagten die Verkäuferinnen (es gab keine Verkäufer) immer - auf diese und jene Marke gibt es noch X Prozent Rabatt, am besten vorher fragen - oder "heute 40% auf alle UVP's". Das klang schonmal ganz gut. Ich haderte damit, ob ich mir 100 ml TF Noir Anthracite für 80,- € zulegen sollte, bin aber froh, dass ich es nicht gemacht habe, weil - ganz ehrlich, 100 ml brauche ich wohl nie auf. Dieser TF ist schon sehr speziell und ich werde es wohl bei einer Abfüllung belassen (Nachtrag: bin schwach geworden, halbvoller Noir Anthracite Flakon aus dem Souk ist mittlerweile zu mir unterwegs…).
Gab es noch etwas Besonderes? Nnnnnjaa... Zwei, drei Marken die man in unseren Parfümerien nicht zu Gesicht bekommt. Die aber auch nicht wirklich erwähnenswert sind.
Auffällig: ich war überall auf der Suche nach der Marke "Alma de Canarias", die keiner führte und auch keiner kannte.

Der Geschmack der Verkäuferinnen? Fast überall wollte man mir eine spanische Marke, die ich bei uns noch nicht gesehen habe, andrehen und die so mehr oder weniger Dupes á la Invictus herstellt. Und die sonstigen Empfehlungen? Terre, Sauvage und ansonsten immer frisch, synthetisch, Bubblegum. Würzig, kräftig, Leder und holzig war nicht so hoch im Kurs der dependientas. Kann ich aber auch nachvollziehen bei den Temperaturen - wir hatten fast jeden Tag durchgehend 30 Grad tagsüber, abends wurde es etwas frischer. Geil - das hatte ich mir erhofft, aber nicht erwartet. Nach 7 Übernachtungen, 20 Surfstunden, zig Tapas und cervezas, und einer Menge neuer Leute die ich kennenlernen durfte, hieß es dann - adios Corralejo.


Zweiter Teil - Fuerteventura, Morro Jable: abschalten.

Dann war es also nach einer Woche vorbei mit Surf- und Trinksport und es ging in den Süden nach Morro Jable. Selbstverpflegung adé, bienvenidos all inclusive-Hotel.
Das Essen war, naja... ganz ok (wenn irgendjemand mal in Erwägung ziehen sollte in Alcudia (Mallorca) Urlaub zu machen, soll er mich kontaktieren, ich habe da eine ganz hervorragende Hotelempfehlung).
Der Meerblick von meinem Zimmer - fantastisch.
Der Strand - riesig.
Der Wind - recht stark.
Mein ökologischer Fußabdruck (vom fliegen mal ganz abgesehen) – grausig astronomisch hoch. Ließ sich leider selten vermeiden - Pappbecher, Plastikbesteck - teilweise eingetütet in Plastik, alles Einweg - ich muss dann manchmal an die (genialen und wahren) Auftritte von Hagen Rether denken, und dass ich quasi ein Paradebeispiel seiner Kritik am menschlichen Handeln darstelle. Ich bin stets bemüht - aber reicht das, dass Holland nicht nächstes Jahrhundert unter Wasser steht?...
Nunja, Urlaub - *kopfausschalt* - genießen.
Sonne, Meer, Pool, ausschlafen, langsam sein, leben, riechen, essen, trinken, quatschen, schwimmen, chillen. Das fasst Teil 2 meines Aufenthalts ganz gut zusammen. Und ein Sonnenbrand (ich war natürlich schlauer als jegliche Empfehlungen – „ach, die 2 Stunden auf der Liege ohne Sonnencreme… und es ist auch noch windig und leicht bewölkt, was soll daaaaa schon pass…?!“).

Morro Jable ist eine recht kleine Stadt. Ich weiß auch nicht so genau wo Morro Jable aufhört und wo Jandía anfängt. Eigentlich besteht Morro Jable nur aus einem ins Landesinnere gehenden, länglichen Abschnitt für Anwohner und einem parallel dem Strand entlang gehenden Abschnitt mit Geschäften, Restaurants und Hotels für Touristen.




Zum feiern kommt man eher hier nicht her, es gibt 2 oder 3 Lokalitäten, und bei einer (Tortuga) bei der ich war, gab es den ganzen Abend nur 3 Mitarbeiter und 4 Gäste - mich ausgeschlossen. Ich habe es immerhin geschafft 50% ALLER Gäste der Lokalität kennen zu lernen, so gesagt klingt das viel, ne? :D
Nach Morro Jable kommen hauptsächlich ältere Leute, Familien und junge Pärchen. Zumindest im "Winter " und nachdem was ich beobachtet habe. Und wie weiter oben bereits angedeutet - anwesende Hauptnationalität: Deutsche. Jedenfalls im Hotel konnte ich quasi die anderen Gäste immer auf Deutsch ansprechen und lag zu 80% richtig mit der Sprachwahl. Tat ich aber trotzdem nicht. Habe es immer zuerst mit spanisch versucht - ich bin (auch) hergekommen um mein spanisch zu trainieren und ich brauchte eine gute Vorbereitung für Teil 3 meines Aufenthaltes - 8 Tage Gran Canaria bei Familie und Freunden meiner Freundin. Wisst ihr wie das klingt, wenn man mit Kanariern abends zu Tapas und cañas ausgeht? Hmja, ich fasse es mal zusammen mit: viel.

Und was ging parfümtechnisch ab in Morro Jable? Es war ähnlich wie in Corralejo. 8-9 Parfümerien. Einige führten sogar Creed, Nassamoto oder Comme de Garcons. Die Türkisen waren auch vor Ort - allerdings in blau.

Und als ich so mit einer jungen Verkäuferin über Parfüms quatschte (wie cool ist das denn, spanisch reden UND dann noch über Parfüm) zeigte sie mir einige ihrer frischen und eher synthetischen Favoriten und bekam Atembeschwerden als ich ihr den dort vorhandenen Black Afgano präsentierte. Ich gab ihr dann noch die Empfehlungen Ambre Nuit und Bond No. 9 Perfume mit, und präsentierte ihr (1 Tag später) Virgin Island Water und Layton, die ich im TZ dabei hatte. Das war alles neu für sie und Parfums de Marly oder Bond No. 9 hatte sie noch nie gehört. Alma de Canarias auch nicht.

Der Douglas vor Ort gehörte zum gleichen Besitzer wie Esennia (eine kleine kanarische Kette) und daher sollten auch die Preise in den beiden abhängigen Ketten gleich sein - sagte man mir. Tatsächlich erstand ich dann nach vielem vielem Riechen ein Parfüm welches inkl. Rabatt bei Douglas trotzdem 10 Euro teurer war, als bei Esennia – komisch. Ich habe mir 75ml "Dior Homme Parfum" für 72,90 € gegönnt. Damit bin ich zufrieden und auf Gran Canaria soll meine Suche nach Alma de Canarias weiter gehen.



Dritter Teil - ich versteh nur spanisch.

Freitag - ab auf die Fähre von Armas, 3 Stunden lustiges hin- und herschwanken auf der Sonnenliege bei frischer Meeresluft, und hin nach Las Palmas, wo schon der Schwager meiner Freundin auf mich wartet. Auf der Fähre wurde übrigens auch Parfüm verkauft. Die Freundin selbst musste noch arbeiten und kam einen Tag später an. Ich hoffe ich bin prepared, ab jetzt heißt es; nur noch spanisch (Hintertür englisch wollte ich so wenig wie möglich nutzen).
Freitag Abend: WOMAD (world of music and dance). Schonmal gehört? Ich bis dahin auch nicht. Ein Musikfestival in Las Palmas und auch anderswo auf der Welt (z.B. Chile und Neuseeland). Die Musik der auftretenden Bands ist alles andere als kommerziell und leicht zugängig. Eher alternativ, lokal und traditionell, auf Englisch wurde nicht gesungen und es hätte mich nicht gewundert dort eine kölsche Karnevalstruppe anzutreffen. Eines muss man den Kanariern lassen: sie machen sich das Leben da unten echt schön und feiern tun sie viel (weiß ich auch aus Erfahrung meiner vorherigen Trips) – kein Wunder, bei dem Wetter kann man nicht zu Hause rumhängen.

Las Palmas ist (neben Santa Cruz, Teneriffa) die Hauptstadt der Kanaren und mit knapp 380.000 Einwohnern kam hier schon fast Großstadtfeeling auf. Entsprechend roch es auch, wenn man nicht gerade am Strand oder der Strandpromenade namens Las Canteras entlang lief. Gran Canaria ist die drittgrößte Kanareninsel (nach Teneriffa und Fuerteventura) und zeichnet sich durch milde Temperaturen ohne allzu großen Schwankungen aus. In den Sommermonaten beträgt die Durchschnittstemperatur 24 Grad, 19 Grad sind es in den Wintermonaten.
Die Temperaturen die ich in Las Palmas während meines Aufenthaltes erleben durfte schwankten zwischen frischen (weil windigen) 20 Grad und angenehmen, sonnigen 30 Grad - und das teilweise am gleichen Tag im Abstand von 2 Stunden. Funfact: relativ nördlich/nordwestlich auf Gran Canaria liegt Agaete (míralo y vete – ist so ein Spruch, mit dem könnt ihr vor den Einheimischen Eindruck schinden). Dort wird der einzige europäische Kaffee angebaut. Ist sauteuer, weil die Bohnen per Hand sortiert werden, und schmeckt echt gut.

Parfümtechnisch ging es ähnlich wie in Corralejo und Morro Jable zu. Douglas und die anderen bekannten spanischen Ketten waren zugegen, Nischen suchte ich bis auf Tom Ford vergeblich.

In einer Parfümerie sagte man mir, dass sie zwar kein Alma de Canarias haben, es aber wohl einen Stand auf dem Sonntagsmarkt gebe, der die Marke vertreibt. Ok, am nächsten Tag aufgemacht zu diesem Markt, der glücklicherweise fußläufig erreichbar war, während die Freundin den Weg zum Strand bevorzugte. Ein Alma de Canarias Stand war nicht zugegen... allerdings haufenweise Verkäufer von Kopien von Designerparfüms. Ich glaube für 12,- € pro Flakon. Ähhh... nein, danke.

Diese gut gemachten Kopien sind zwar nicht schön, erinnern mich aber wieder daran wieviel Kohle die Parfümindustrie und die Retailer eigentlich machen. Denn die Flakons der Kopien wirken real, die Düfte zu Beginn auch mehr oder weniger. So viel teurer ist das Originalprodukt nicht und daher liegen die Margen schonmal gerne bei 600%-1000%, von denen wohlgemerkt der Händler den größten Batzen erhält. Mmhhhh, BATZEN. Nur für Hunde nicht für Katzen, Batzen (sry, der musste sein ;)).

Aber das Fass will ich nicht aufmachen, wurde es ja schon zu genüge in den vergangenen Blogs, und Turbobean hat uns allen schön verdeutlicht, was den Wert eines Parfüms ausmacht (Link dazu: Sind Parfumpreise irrsinnig? Sind Parfumkäufer dum?)

Also wieder kein Alma de Canarias, aaaber; durch Zufall entdeckte ich eines Tages bei einem kleinen Bummel ein kleines Parfümmuseum/-Geschäft in der Altstadt von Las Palmas.

Kaum eingetreten wurde meiner Freundin und mir von der netten Verkäuferin sofort etwas über die Geschichte dieser Parfümmarke erzählt und anschließend wurde ein bisschen probe-gerochen.
Die Marke Casa del Perfume Canario ist ein Familienunternehmen der 6. Generation und gibt es seit 1872. Ich kann mich nicht so gut an die Erläuterungen erinnern, zudem waren sie auf Spanisch, aber wenn ich es richtig verstanden habe benutzen sie wohl neben Alkohol nur natürliche Zutaten – auf einer Weltkarte an der Wand zeigte man mir zumindest die verschiedenen Importländer ihrer Zutaten. Zu jedem getesteten Parfüm nannte man mir die enthaltenen Noten, wobei eine oder zwei häufig vertreten waren, welche geruchsneutral sein sollen und nur beigegeben werden um die Haltbarkeit zu verbessern. Die Flakons waren mit knapp 47,- € / 100 ml ganz fair vom Preis und die paar getesteten Düfte wirkten wirklich natürlich. Irgendwie war mir die Marke sympathisch und ich bin 2 Tage später wieder hin, habe noch ein bisschen was getestet und hier sind meine neuen Schätzchen:


Die Parfüms dieser Marke erhält man nur in einem der 2 Geschäfte auf Gran Canaria und online auf ihrer Seite. Sie verschicken nach Europa wie man mir im Laden auf Rückfrage erzählte.
Auf Parfumo ist die Marke noch nicht gelistet, ich habe den Parfumeur angeschrieben mit der Frage ob er damit einverstanden wäre und warte noch auf eine Antwort. Bei positiver Rückmeldung kümmere ich mich um alles Weitere. Ich finde es lohnt sich, wenn man schonmal vor Ort ist, dem Lädchen einen Besuch abzustatten und ein bisschen zu schnüffeln.
Das zufällige Entdecken dieses Lädchens war dann tatsächlich eine viel größere Bereicherung, als die Tatsache, dass ich dann später tatsächlich noch in einem kleinen Souvenirshop die überall von mir gesuchten Alma de Canarias Parfüms (dank dem Wissen meiner Freundin) entdeckte. Die waren ganz nett, aber für mich zu gefällig und nichts Besonderes.

Nunja, die letzte Woche auf Gran Canaria war mehr ein langer Familienbesuch, denn ein chilliger Strandurlaub. Nicht minder schön, nur halt nicht übermäßig entspannend – wir waren eigentlich ständig irgendwo mit irgendwem und haben irgendwas gemacht. Das Wetter war wechselhaft. 2 Tage verbrachten wir aber bei purem Sonnenschein im Süden in Maspalomas - der Touri-Ort der Insel. Hier hat man fast schon Ganzjahressonnengarantie. Dort konnte ich in einer Parfümerie ein paar mir unbekannter Nischen kennenlernen und mich mit einer Verkäuferin austauschen, die sehr nett war und sich sehr viel Zeit genommen hat. Unter allen Parfümexpertinnen mit denen ich mich ausgetauscht habe, war sie die Enthusiastischste (O-Ton (auf Spanisch natürlich): "ich könnte jeden Tag in Parfüm baden"). Sie präsentierte mir z.B. 2 je 198,- € Nischendüfte gelayert – ok, das roch schon echt cool. Ein Parfüm war in der EDP Variante für 150,- € zu haben, und sie sprühte mir dann noch ganz stolz die Extrait Version desselben auf – für schlappe 450,- €. Aber kein Parfüm konnte mich zu einem Spontankauf überzeugen, zumal sie alle 130,- € aufwärts kosteten. Dafür konnte ich sie mit einem Sprüher des für sie unbekannten Layton auf ihren Arm verzücken. Meine Freundin drehte während meiner Schnüffelsession eine Runde an der Promenade - ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen und danke ihr für ihre Geduld.


Fazit:


Als Urlaubsziel kann ich die Kanaren empfehlen, obwohl es mich hauptsächlich wegen meiner Freundin, die aus Las Palmas stammt, dorthin zog - aber auch wegen des Wetters. Man muss wissen was man will und was einen wo erwartet. Denn alle Inseln haben ihren eigenen Charme und unterscheiden sich landschaftlich. Und auch bei der Wahl der Stadt sollte man überlegen ob es eher der klassische Touri-Ort mit gutem Wetter, Restaurants und Geschäften sein soll, oder man etwas mehr Kultur und Großstadt oder Party sein soll. Wie El Arenal oder Cala Millor waren keine der Orte – die ich zumindest besucht habe.


Und um auf die Überschrift dieses Blogs zurück zu kommen -
wie roch es eigentlich auf Fuerteventura und Gran Canaria?


Wind und Meer waren zu riechen,
Hitze war zu riechen,
Trockenheit war zu riechen,
Sand, Steine und Essen auch.
Allerdings roch das Meer nicht fischig oder kräftig, sondern leicht, frisch und mild - fast schon neutral. Bei Wind war es natürlich stärker zu riechen.
Das war alles schön und befreiend. Nicht umsonst kommen viele Patienten zu den Kanaren um die Atemwege zu befreien, Hautbeschwerden zu mildern oder zu heilen, dem Stress eine Pause zu gönnen und sich auch geistig zu erholen.
Pflanzen, Blumen und Blüten, Gras, Nässe nach einem Regenschauer, Morgentau (die Sonne hat schon früh morgens geknallt und es war trocken), Großstadtduft, Verkehr - all das war nicht oder nur kaum wahrzunehmen.

Parfümmäßig gibt es einen Haufen Parfümerien in touristischen Orten, mit Designerdüften zu guten Preisen. Große Überraschungen und Geheimtipps sind nicht zu erwarten.

Was mich auch ein bisschen wunderte – ich schätze mal das Parfümerie-pro-Kopf-Verhältnis ist dort höher als in Deutschland, dennoch habe ich während meines gesamten Aufenthaltes nur gaanz selten mal die Sillage andere Leute, Touristen wie Einheimischer, wahrgenommen. Meine Freundin sagte mir dazu, dass die Leute vor Ort nicht so parfümverrückt seien, wie man aufgrund der Anzahl an Parfümerien annehmen könnte.

Ach und überall wo ich am Wasser rum gelaufen bin - Strand, Dünen, Bucht... Ich habe Augen und Nase offen gehalten, konnte aber kein Ambra finden hahaha. Dafür muss ich dann wohl nach Schottland. Dafür aber diese lustigen Tierchen:

Danke fürs lesen, es ist nicht wenig geworden, aber ich hätte theoretisch auch noch mehr ins Detail gehen können. Dafür hätte ich es auch aufteilen können, aber das wollte ich dann auch nicht.
Ich hoffe es hat euch unterhalten und evtl. neue Informationen eingebracht.

Liebe Grüße aus dem etwas kälteren Köln, ich tausche dann jetzt Sangria durch Glühwein aus.
In diesem Sinne
Cheers und hasta luego.

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