Vintage vs Reformulierung - Wanderpaket
Die liebe Schahram hat für interessierte Parfumo/as ein Paket zusammengestellt zum Paralelltesten von Vintages und aktuellen Versionen von bekannten Düften. für mich ist damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich wollte unbedingt selber austesten ob Vintages wirklich so viel besser sind als reformulierte und aktuelle Versionen (kurz gesagt: JA sind sie!).
Und beim testen hab ich natürlich auch mitgeschrieben und hier sind für euch meine Eindrücke zum nachlesen:
Must de Cartier:
Vintage: Donnerwetter! Meine Mama würd sagen MOSCHUS BRUTAL! Ich denke mal dass sich der Duft schon etwas verändert hat. Von Blumen und frischen Noten riech ich kaum mehr was. Der Duft wird nur mit der Zeit sehr seifig und nur im Hintergrund leicht blumig.
Aktuelle Version: Zum Vintage KEIN Vergleich. Es handelt sich hierbei um einen komplett anderen Duft bzw riech ich hier tatsächlich was dasteht. Der Auftakt ist überraschend pudrig, die Blumen in der Herznote riechen schon auch „sauber“ aber nicht so seifig. Die Basis riecht wunderbar nach Vanille (davon ist beim Vintage weit und breit nix zu merken), dafür ist der Moschus sehr zurückgenommen und nur noch im Hintergrund. Sillage ist natürlich auch schwächer.
Zwei vollkommen verschiedene Düfte, wobei ich aber vermute dass der Vintage nicht mehr ganz frisch ist. Ich geh davon aus dass der ursrsprünglich schon mehr zu bieten hatte als Moschus und Seife.
Estee Lauder - Private Collection:
Vintage: Dieser wunderbare grüne Auftakt! Auf den ersten Schnupperer konnte ich gar keinen Unterschied zur neuen Version feststellen. Erst beim Paralleltest zeigt sch dass das Vintage von Anfang an etwas würziger und tiefer ist. Kurzzeitig nehme ich auch eine seifige Beinote wahr die aber bald verschwindet und zur wunderbar-blumigen Herznote wird. Sehr komplex aber dennoch dezent. Man riecht dem Duft sein Alter überhaupt nicht an. Die Basis ist schön sandelholzig.
Aktuelle Version: Der Duft wirkt insgesamt etwas ätherischer. Grüner und leichter und auch mit einer Saubernote. Die Kopfnote kommt mehr heraus als beim Vintage, dafür halten sich die Blumen etwas zurück. Leider hält der Duft kaum an mir. Von der Basis nehm ich gar nichts mehr wahr.
Ich bemängel bei Private Collection immer die sparsame Sillage. Erwartungsgemäß ist der Vintage etwas stärker aber nicht viel. Er Unterschied ist hier eher wie bei einem EDT zu einem EDP. Die Duftkomponenten haben sich etwas verlagert, sodass ich der Gesamtcharakter des Duftes etwas verändert hat, aber von Verschlimmbesserung kann hier keine Rede sein. Die Frage ist einfach nur ob man den Duft lieber etwas grüner oder etwas würziger und blumiger haben will.
Balmain - Ivoire:
Vintage: So ein schöner, krautiger Chypre! Schön herb, etwas blumig aber trotzdem mega-weiblich. Bin verliebt.
Aktuelle Version: Stickiges Zuckerwasser. Es sollte wohlblumig nach Ylang und Jasmin duften, aber alle wird von einer dicken Zuckerschicht begraben. Im Laufe der Zeit wird der Duft etwas Vanillezuckriger. Die LVEB-Fraktion sollte hier mal reinschnuppern, für mich ist es nix.
2 vollkommen verschiedene Düfte. Die haben NICHTS miteinander gemeinsam. Der neue Ivoire ist definitiv KEINE Reformulierung sondern ein anderer Duft mit gleichem Namen.
Nina Ricci - L’Air du Temps:
Vintage: Erst würzig, dann dezent pudriger Blumenschmeichler. Riecht sehr hochwertig und weich aber gleichzeitig zurückhaltend und dezent.
Aktuelle Version: Der Charakter des Duftes bleibt gleich aber die Nelke kommt viel stärker zum tragen. Beim Vintage ist sie zwar da, aber sticht nicht so hervor. Dadurch ist diese Variante sillagenstärker aber wirkt nicht so ausgeglichen.
Der Vintage wirkt insgesamt ausgeglichener. Bei der neuen Version muss man wirklich eine Vorliebe für Nelkendüfte haben.
Guy Laroche - Fidji:
Vintage: Die umfangreiche Duftpyramide glaub ich hier aufs Wort. Man riecht hier echt alles mögliche. On top eine typische Vintage-Aldehyde-Allerlei-Kopfnote. Dann ist es relativ ausgeglichen blumig-holzig-balsamisch. Aber überraschenderweise kaum Sillage. Liegt vllt. Am Alter.
Aktuelle Version: Insgesamt ist diese Version etwas kratziger und stärker. Die basis ist außerdem holziger und moosiger.
Ich bin enttäuscht von der miserablen H/S der Vintage-Version. Weil dieses balsamisch-weiche was der trotzdem schönen aktuellen Variante fehlt, macht den Duft wirklich perfekt.
Chopard - Casmir
Vintage: Was für eine wunderbare Vanille-Kokos-Wolke mich da umweht! Die Basis misch sich nach einigen Stunden mit den anderen Duftnoten. Unglaublich dass es so was Schönes gibt! Aber vorsichtig dosieren. Ein ganzer Sprüher ist schon fast zuviel.
Aktuelle Version: Laues Lüftchen, hält von 12 bis Mittags. Es riecht an sich wie eine stark verwässerte Version des Vintages.
Dieser Vergleich ist geradezu schockierend. Langsam fang ich an zu verstehen warum so viele User hier dem Vintage-Wahn verfallen sind. Was man aus diesem Duft gemacht hat, ist wirklich ein Jammer. Aber scheinbar gibt es von Casmir mehr als 2 Varianten. Dem Flakon nach besitze ich auch eine Reformulierung. Aber der Duft ist bei meinem noch deutlich näher am Vintage dran. Ein bissl was an tiefe fehlt ihm schon aber gegen die aktuelle Version wummst es trotzdem noch ganz schön.
Estee Lauder - Knowing
Vintage: Hätte schwören können dass da Aldehyde drin sind. Richtig chyprig find ich ihn aber nicht. Eher einfach schön würzig-blumig. Oder es fehlt einfach aufgrund des Alters des Duftes schon die Kopfnote. Aber der Gegensatz zwischen dieser streichelzarten blumigen Herznote und dem Eichenmoos nebst Vetiver ist wunderschön.
Aktuelle Version: Hier nehm ich die pflaumige Kopfnote zwar dezent aber doch wahr. Sonst ist der Duft erstmal dem Vintage relativ ähnlich. Vielleicht etwas abgeschwächt. Aber je länger ich ihn drauf hab, desto mehr unterscheiden sich die beiden. Die neue Variante hat gar nichts mehr von einem Chypre. Knowing ist jetzt ein grün-floraler dezenter Tagesduft, mit einem klassischen Einschlag hie und da. In der Basis kommt das Vetiver mehr heraus. Der Rest iat ganz stark gedimmt.
Die beiden beginnen recht ähnlich aber driften dann sehr weit auseinander. Zum Schluss ist zwischen den beiden Düften keinerlei Ähnlichkeit mehr wahrnehmbar. Es ist Geschmackssache aber ich finde der Vintage hat hier vie mehr Ausdruck, während die neue Variante halt nur das x-te frische Blumendüftchen ist. .
Molinard - Habanita:
Vintage: Ein orientalischer Süßling. Hätte schwören können dass da Pflaume drin ist und zwar nicht zu knapp. Ein typischer 80er-Orientale. Allerdings erschien der Duft schon 1924. Ich geh jetzt aber davon aus dass dies hier die Version von 1988 ist. Weil ich davon ausgeh dass die ganz alte Version etwas ledriger und würziger ist. Da von merkt man hier gar nichts. Der Duft bleibt viele Stunden intensiv blumig und später ambrig-vanillig mit einer zart-rauchigen Note.
Aktuelle Version: So groß find ich den Unterschied hier nicht. Die Kopfnote ist ein wenig heller. Die Sillage ein kleines bisschen zurückhaltender. Nur in der Basis merk ich wirklich einen Unterschied. Dieses rauchige fehlt, was die Basis so schön abrundet beim Vintage. So ist es halt einfach nur vanillig-süß.
Richtig interessiert hätt mich ja die Version von 1924. Bei diesen beiden verhältnismäßig zeitnahen Varianten ist der Unterschied jetzt nicht so groß. Abgesehen von der Basis merkt man ihn wohl nur wenn man wirklich parallel testet.
Balmain – Vent Vert
Vintage: Viel Galbanum, üppige Blumen und eine schöne Moschus-Basis. Vorallem die Herznote kommt wunderbar heraus. Und das in Kombinatio mit der frisch-grünen Kopfnote ist sehr interessant. Es wirkt auf mich fast wie die Kreuzung aus einem klassischen Blumenduft und einem Nischen-Cologne.
Neue Version: Die Blumen sind hier viel dezenter und die Kopfnote noch grüner und spritziger. Im Prinzip merkt man schon dass es der gleiche Duft ist nur liegt der Fokus hier anders. Und natürlch ist auch hier die neue Version grundsätzlich sanfter an Intensität.
Auch hier ist es eine reine Geschmacksfrage. Das Vintage ist wirklich was besonderes. Frisch einerseits und schwer blumig andererseits ist ein wunderbarer Kontrast der hier perfekt in Szene gesetzt wurde. Die neue Version ist halt einfach ein fricher, grüner Sommerduft.
VanCleef & Arpels – First
Vintage: Hier gibts 2 Versionen offenbar. Bei einem steht die Jahreszahl 1976, beim anderen bloß „alt“. Die „Alt“-Version duftet ein bisschen intensiver was aber auch daran liegen kann, dass ich die aufs Handgelenk gesprüht hab und die andere auf den Handrücken. Für mich riechen die beiden aber gleich. Ein wunderbar entsetzlich altmodischer Blumenduft, genau wie ichs mag. Viel Aldehyde, intensive Blumen und eine seifige Note. Vorallem Maiglöckchen und Tuberose duften intensiv und dann in der Bais pieselt eine Miezekatze drauf.
Aktuelle Version: die Aldehyde in der Kopfnote bemerkt man noch aber die Blumen sind stark gedimmt worden. Insgesamt riecht das neue First auch viel seifiger. Nicht unangenehm aber anders. Und es hält nicht mal halb so lang wie das Vintage.
Die neue Version musste deutlich Federn lassen. Schade. Es riecht nun eher wie eine hochwertige Seife. Mir gefällts trotzdem aber das Vintage ist um Klassen besser weil viel intensiver, ausgewogener und tiefer.
Cacharel – Anais Anais
Vintage: Ein grün-pudriger Traum. Soweit ich weiß wurde er seinerzeit eher für eine jüngere Zielgruppe konzipiert. Das ist heute kaum mehr nachzuvollziehen. Mir erscheint er passend für eine schön versnobte Gartenparty. Galbanum und Hyazinthe sind in der Kopfnote gut herauszuriechen, die Herznoten gehen aber schön in einander über. Der Duft wirkt auf elegante Art und Weise lässig.
Aktuelle Variante: Ich riech eigentlich nicht viel Unterschied. Nur in der Basis. Der aktuellen Version fehlt eine dezent rauchige Note. Ich nehm an den Weihrauch hat man hier weg gelassen und das Eichenmoss ein bisschen zurückgeschraubt.
Die Unterschiede sind hier so gering dass sie nur beim Paralleltest auffallen. Mir gefällt die Basis beim Vintage aber besser. Die dezente Weihrauchnotemacht den Duft etwas tiefer und geheimnisvoller.
Dior Hypnotic - Poison
Vintage. Was für ein Kuschler! Das Gewicht liegt natürlich auf den Basisnoten. Die typische HP-Mandel-Vanille-Note ist ja wohlbekannt. Aber vor allem Pflaume und Kokosnuss machen den Duft noch zusätzlich weicher und anschmiegsamer. Interessanterweise riech ich kaum was von den blumigen Herznoten.
Aktuelle Version: Ich kannte bis jetzt nur diese Variante und bin an sich echt kein Fan davon. Für mich riechts wie einbilliger Kokos-Vanille-Duft. Extrem aufdringlich und synthetisch. Eigentlich wie ein billiges Dupe zur Vintage-Version.
Wie kann man einen Duft nur so verhunzen! Von der Testserie riech ich hier den größten qualitativen Unterschied heraus.
Yves Saint-Laurent – Yvresse
Vintage: Komische Mischung. Ist nicht so wirklich mein Fall. Viel frisches Obst, Blumen die irgendwie wässrig riechen, aber trotzdem ordentlich Wumms haben. Und dann auch noch Kokosnuss. Nur die Basis ist schön. Weich, ambrig und mit einem guten Schuss Eichenmoos.
Aktuelle Version: Ganz so bäh wie aufm Streifen riecht er auf der Haut nicht. Aber dadurch dass man den Duft mit der Reformulierung stark vereinfacht hat (siehe Duftpyramide) passts nicht mehr wirklich zusammen. Litschi kann lecker und frisch sein aber hier passts nicht zu den paar Blüten die noch da sind. Der Gesamteindruck ist sperrig, sehr synthetisch und nervig. Und auch die Basis hat Federn gelassen. Schade das Eichenmoos hat mir so gut gefallen. Hier ist es weg.
Yvresse ist sowieso nicht so ganz mein Fall. Im Vintage gehen die Duftnoten aber noch halbwegs gekonnt ineinander über. Aber bei der neuen Version hat man alles was den Duft noch halbwegs OK gemacht hat, weggenommen.
Laura Biagiotti – Venezia EDT
Vintage: Du liebe Güte! Venezia ist halt einer meiner Lieblinge. Pflaumen und frische Blumen, Zibet und weiche Vanille verschmelzen zu einem richtig schön charaktervollen Duft. Einem Duft der Gegensätze. Bisschen kratzig und wild und dann wieder weich und anschmiegsam.
Aktuelle Version: Auch noch schön aber viel leichter und blumiger. Die chaotische Kopfnote wurde zurechtgestutzt. Jetzt riechts mehr nach Pfirsich als nach Pflaume. Aber die Blumen kommen schön zur Geltung. Allerdings ändert sich dadurch der Duftcharakter völlig. Das kratzige fehlt völlig, der Duft ist nun nur mehr weich und sanft. Passt eh auch aber ist halt nicht mehr mein Venezia.
Ich dachte eigentlich bis jetzt, ich hätte eine Reformulierung, aber das Vintage riecht wie meine Version. Also kein Wunder dass der Duft mich so begeistert. Kein Wunder dass ich ihn in den Rezensionen zur neuen Version dann nicht wiedererkannt habe. Da gibt’s nicht mehr allzu viele Gemeinsamkeiten. Aber dadurch wird’s auch mit dem Vergleich schwierig. Mir gefallen beide Versionen aber das Vintage ist für mich einfach pure Perfektion.
Dior - Miss Dior
Vintage: Schon wieder ein schöner, klassischer Chypre. Ich riech in der Herznote vor allem Nelke und Rose schön heraus. Insgesamt ist der Duft für einen Chypre sehrweich und ich möchte fast schon sagen verspielt.
Aktuelle Version: Ein süßer, moderner Blumenduft. Das einzige was an das Vintage erinnert ist die etwas seifige Rose. Hier aber tüchtig von Vanille unterlegt. Er Duft bekommt so etwas gourmandiges.
2 völlig unterschiedliche Düfte. Bzw die Rosennote ist bei beiden gleich aber das Drumherum so unterschiedlich wies nur sein kann. Trotzdem haben beide Düfte für mich etwas mädchenhaft-verspieltes, wirken aber trotzdem sehr ladylike. Ich muss an Prinzessinnenklischees denken. Ein 14-jähres Mädchen, Princess of soundso, die aber schon aufzutreten hat wie eine große Dame und sich in der Öffentlichkeit keinen Fehler erlauben darf. Einerseits ein Kind, andererseits viel zu erwachsen für ihr Alter. So riechen beide Miss Diors.
Carven – Ma griffe
Vintage: Noch ein Chypre. Ich bin ja schon so auf den Geschmack gekommen hier. Der hier ist richtig schön herb und grasgrün. Interessanterweise riech ich hier Lavendel, obwohl gar keiner drin sein soll. Und soooooo viel Eichenmoos. Blumen sind fast nicht wahrzunehmen.
Aktuelle Version: Auch hier ist alles viel leichter und zurückhaltender. Die Kopfnote ist dem Vintage noch sehrähnlich aber dann wird das ganze blumiger und holziger. Die Herznote kommt hier mehr heraus. Aber leider fehlt dieses wunderbar krautige. Die Basis ist eher vetiverlastig.
Auch hier wird der Unterschied im Duftverlauf immer größer. Anfangs riechts fast gleich, aber nach 2 Stunden will man kaum mehr glauben dass es sich um den gleichen Duft handeln sollte. Auch hier gefallen mir an sich beide Versionen. Aber beim Vintage passiert halt mehr. Es ist einfach spannender.
Jean-Louis Scherrer EDT
Vintage: Zur Abwechslung mal ein grüner Chypre. GRÜN, nicht krautig. Die Kopfnote geht quasinahtlos in eine Eichenmoos-Basis über, die Blumen sind hintergründig präsent. Dadurch bekommt der Duft etwas entspanntes und idyllisch-romantisches. Für mich einer der ganz großen Klassiker.
Aktuelle Version: Langsam hab ich da den roten Faden erkannt wenns um die Reformulierung von Chypre-Düften geht. Auch hier liegt jetzt der Fokus auf der Kopfnote mit viel Galbanum, Auch die Blumen sind präsenter, aber bei der Basis hat man ordentlich gekürzt. Vorallem das Eichenmoos musste weichen. Stattdessen nehme ich einen Hauch von Vetiver wahr.
Auch hier hat sich der Charakter des Duftes ziemlich verändert. Wie auch bei den anderen Chypre-Reformulierungen ist der Duft jetzt nicht schlecht in dem Sinne aber stark vereinfacht und die Tiefe fehlt ihm.
J.F. Schwarzlose Berlin -1A-33
Vintage: Eine Aldehyde-Bombe. Der ganze Duft riecht wie die Kopfnote eines Chypre. Einige dezente Blumen sind auch dabei. Leider verfliegt er schnell.
Aktuelle Version: Hier haben wirs wieder mit einem komplett anderen Duft zu tun. Die Kopfnote empfinde ich als sehr zitrisch. Und das hält sich erstaunlich lange. Mit der Zeit wird der Duft aber unangenehm synthetisch. Das sollte die Iris aus der Basis sein. Riecht ganz seltsam und nach Plastik
Zum ersten Mal in der Testreihe hält eine Reformulierung besser und duftet intensiver. In dem Fall hätt ich aber gut drauf verzichten können. Nicht nur dass der Duft sowieso gar nichts mehr mit der alten Version zu tun hat. Die Basisnote beimneuen1A-33 geht für mich gar nicht.
Dior – Poison
Vintage: Ein Wort: Göttlich! Aber Poison ist sowieso ein Liebling von mir. Ein unglaublich warmer und kuschliger Duft. Giftig ist hier gar nix. Die Duftpyramide ist recht umfangreich aber es kommt alles was drin steht gut raus und trotzdem sind die Noten gut ineinander verwoben. Und SO gehaltvoll und tief.
Aktuelle Version: Die Kopfnote ist fast gleich geblieben, nur verliert der Duft dann schnell an Kraft. Die Blumen sind sehr eingebremst. Es schwingt auch etwas seifiges mit, was ich beim Vintage nicht bemerke. Und natürlich fehlt insgesamt einiges an Tiefe in der Basis. Vorallem diesen kuschligen Amber vermiss ich schmerzlich.
Das Vintage ist unglaublich schön. Die neue Version ist natürlich auch noch immer einer der besten Düfte auf dem Markt (find ich) aber er wurde leider ziemlich zurecht gestutzt. Schade drum!
Paloma Picasso EDP
Vintage: Hier geht’s auch wieder rund. Nelke und Koriander kommen richtig schön raus. Die blumige Herznote wird durch Patchouli richtig schön üppig, fast schon muffig. Die Basis ist an sich typisch Chypre, aber ein Hauch von Honig bringt auch da etwas Eigenwilligkeit hinein.
Aktuelle Version: Oh Mann… war ja klar. Die Kopfnote drängt sich in den Vordergrund, vor allem die Bergamotte. Und die Blumen in der Herznote sind viel dezenter und leichter. Patchouli wurde natürlich auch aussortiert, und die Basis ist quasi nicht mehr vorhanden. Ich habs jetzt verstanden wies mit dem Reformulieren von Chypres so funktioniert…
Hier hatte ich sogar mal einen Vintage, aber der ist mir dann gekippt und nachgekauft hab ich die neue Version. Von daher hats mich nicht überrascht… aber ein Jammer ist es trotzdem. Viel ist da leider nicht mehr übrig geblieben.
Fazit: Mir persönlich haben fast immer die Vintages besser gefallen. Ich mag Kracher bei denens viel zu erschnuppern gibt. Die Reformulierungen waren durchwegs leichter und mit weit weniger Duftnoten. Das ist natürlich super für jemanden ders leichter mag. Deshalb würd ich auch nicht per se sagen dass die neuen Versionen schlecht sind, nur für mich darfs eben ruhig etwas mehr sein und deshalb werd ich in Zukunft auch lieber zu Vintages greifen.
Ein dickes DANKESCHÖN nochmal an Schahram!