Emphvtic

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Rezensionen
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1 - 5 von 8
Emphvtic vor 3 Jahren 31 6
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Whiskey vs. Kaffee
So schnell geht es...

Spätestens als ich mir bei einem tollen Angebot einen Bunkerflakon von Baraonda (mein jetziger hat noch ca. 20ml Inhalt) bestellt habe, wusste ich, dass Golden Dallah von Xerjoff nicht mehr lange mein Profil als Signature-Duft zieren wird.

Wie immer möchte ich zuerst etwas zum Flakon und der Verpackung sagen.
Das Flakondesign gefällt mir bei Baraonda von allen Nasomattos am Besten, da hier das Thema extrem gut getroffen wurde.
Es handelt sich um einen hölzernen-boozy Duft und was passt da besser dazu als ein Deckel aus Kork?
Über die Umverpackung lässt sich streiten, da sie auf mich nicht wirklich hochwertig wirkt. Die Idee mit dem Traveldeckel ist allerdings toll umgesetzt worden, der dafür sorgt, dass man seine Nasomattos auch auf Reisen immer genießen kann, ohne das Risiko einzugehen, den fantastischen Deckel zu beschädigen/verlieren.

Außerdem erwähnens- und lobenswert ist der Sprühkopf. Ich besitze 5 Zoologist Flakons und dort ist der Sprühkopf schon der Hammer. Nasomatto toppt das allerdings nochmal um das Doppelte. Ein langer, anhaltender Sprühstoß der einen ganz feinen Duftnebel freilässt.
Der Wahnsinn!

Zum Duft:

Ich bin ein großer Fan von Alkohol in Parfüms und somit komme ich mit den Whiskey- & Rumnoten hier voll auf meine Kosten.
Baraonda startet mit einer extrem authentischen Whiskey-Note, die ich bisher in noch keinem Duft so genossen habe wie bei Alessandro Gualtieri's Meisterwerk. Natürlich gibt es viele Dufthäuser, die mit Rum, Brandy & Whiskey arbeiten, allerdings konnte ich bisher noch keinen Duft finden, der diese Note so authentisch rüberbringt wie Baraonda. Viele andere Düfte werden schlicht und ergreifend zu süß oder die Synthetik kommt zu stark heraus.
Nasomatto versetzt den Träger und Darumstehende mitten in die Produktion von dem edelsten Whiskey, den die Welt je gesehen/geschmeckt/gerochen hat.
Hölzerne Töne, eine gewisse Süße (vermutlich kommend durch Amber) und leichte Würze (vermutlich kommend durch Ambrette) in Kombination mit dem Whiskey ergeben für mich den absolut besten Duft, den ich bisher gerochen habe. Viele nehmen diese Kombination vielleicht als anstrengend, lästig oder stark aufdringlich wahr, ich hatte mich aber schon nach dem ersten Sprüher meiner Abfüllung Hals über Kopf verliebt.

Zur Haltbarkeit & Sillage kann man nur sagen, dass der Duft sehr ausdauernd ist.
Ich habe den Duft heute Morgen um 07:00 Uhr aufgesprüht (4 Sprüher, davon 1 Sprüher auf den Sweater) und um 15:45 Uhr nehme ich ihn immer noch ständig war.
Ich habe von vielen gehört, dass sobald ich einen kleineren Raum betrete, Baraonda in diesem Raum "steht". Diesen Kommentar habe ich 13 Stunden nach dem Aufsprühen bekommen.
Ihr bekommt also was für euer Geld, weshalb ich das Preis-Leistungs-Verhältnis auch dementsprechend bewertet habe.

Den Duft kann man wie folgt zusammenfassen:

B oozy
A mber
R aumfüllend
A mbrette
O lfaktorisches Erlebnis
N asomattos Meisterwerk
D urchhaltend
A temberaubend

Ich für meinen Teil liebe diesen Duft und trage ihn wirklich sehr gerne. Egal ob im Office, für mich alleine zuhause oder auf Partys (sollten irgendwann mal wieder welche sein ;) )

Vielen Dank euch fürs Lesen!
6 Antworten
Emphvtic vor 3 Jahren 24 3
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Coffeebomb Extreme
Seitdem ich von Golden Dallah den Flakon besitze, kristallisiert sich in meiner Sammlung ein Duft heraus, der Oud Wood Intense vom heiß begehrten Signature-Thron stoßen kann und wird. Dass sich die beiden Düfte nicht ähneln, muss ich hier glaube ich nicht nochmal verdeutlichen, da es zwei gänzlich unterschiedliche Düfte sind.

Zu aller erst möchte ich auf die Aufmachung von Xerjoff eingehen.

Egal ob in der günstigeren Kollektion wie "Join The Club" oder der teureren "Oud Stars" Kollektion, von denen ich den Alexandria III, Shunkoin & More than Words besitze, wird durchweg eine überdurchschnittliche Qualität an den Tag gelegt.
Der Flakon kommt wunderschön verpackt, in einer mit Details versehenen Pappbox, in der sich eine mit dunkelrotem Kunstleder bezogene Schachtel verbirgt. Öffnet man diese, ist der Duft mit einem Seide-ähnlichen Papier geschützt.
Die Flakons der "Coffee Break" Kollektion besitzen einen wunderbar gewählten rot-schwarzen Farbverlauf, wobei der Flakon nach unten hin immer dunkler wird. Dazu noch die goldenen Details + der massive goldene Metalldeckel...Ein Traum!

Nach dem langen Intro nun endlich mal zum Duft.

Sobald man den Duft aus seinem Flakon befreit, wird man nahezu umwirbelt von vielen verschiedenen Gewürzen, wobei man auf eine gewisse Entfernung auch schon etwas Kakao, Haselnuss & Kaffee herausriechen kann.
Die Gewürze an sich kann ich leider nicht einzeln herausriechen und mit Raten komme ich auch nicht wirklich weiter.
Meiner Meinung nach macht der Duft keine große Wandlung durch. Die Gewürze verziehen sich nach ca. 20 Minuten und Golden Dallah zeigt nun sein eigentliches Ich.
Bei der Kombination aus einer Weihrauchnote (keinesfalls sakral riechender Weihrauch!), dem gerösteten Kaffee und dem allseits bekannten Rose-Oud Duo verschlägt es mir wirklich die Sprache.
Der Weihrauch ergibt mit dem Kaffee zusammen vielleicht etwas zu lange geröstete Kaffeebohnen und somit einen atemberaubenden Duft. Dass Rose-Oud zusammen ein starkes Team sind, muss ich glaube ich keinem sagen.
Amber nehme ich hier persönlich nicht wirklich wahr. Maximal sehr, sehr weit im Hintergrund.
Die Basis aus Haselnuss, Kakao & Tonka schwingt immer mit und unterstreicht diese tolle Komposition, wobei ich die Tonkabohne erst nach mehreren Stunden leicht wahrnehmen kann.

An der Haltbarkeit des Duftes ist nichts auszusetzen und so verlängert Xerjoff meine tägliche Kaffeepause auf knapp 9 Stunden. Die Sillage darf man bei diesem Duft auf keinen Fall unterschätzen und sollte Golden Dallah demnach vorsichtig dosieren. Die ersten 2 Stunden strahlt er meiner Meinung nach wie Plutonium. Bis zur 6 Stunde wird er immer leiser und anschließend kann man ihn nur noch in nächster Nähe wahrnehmen.

Für mich ist dieser Duft immer wieder ein Erlebnis und ich bereue keinen Cent, den ich in dieses investiert habe.

Somit muss Oud Wood Intense leider nach knapp 4 Monaten Platz für einen neuen Duft machen.

Vielen Dank euch fürs Lesen und wenn ihr nach einem gourmandigen, uniquen und ausdauernden Kaffeeduft sucht, solltet ihr Golden Dallah definitiv testen!
3 Antworten
Emphvtic vor 3 Jahren 23 7
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Zahmer Riesenkrake
Nachdem ich bereits 13 Zoologist Düfte testen durfte und schon 2 bei mir eingezogen sind, widme ich mich heute dem Tintenfisch.

Zu Beginn muss gesagt sein, dass ich kein Fan von aquatischen Düften bin. Dieser hier hat mich allerdings aufgrund seiner Rezensionen so interessiert, dass ich ihn testen musste.

Zur Aufmachung des Flakons ist zu sagen, dass Zoologist hier wirklich eine überdurchschnittliche Qualität an den Tag legt, die sich natürlich auch im Preis wiederspiegelt. Mit dem Flakon des Kalmaren kommen bei mir irgendwie "Fluch der Karibik"-Vibes zurück. Auch wenn Davy Jones dem Bild kein bisschen ähnlich sieht, muss ich trotzdem daran denken.

Weiter zu dem, wofür ihr wahrscheinlich alle hier seid. Der Duft!
Nach dem ersten Sprüher nehme ich eine Menge Weihrauch, Pfeffer, salzige Noten und ein Schuss Tinte war. Der Duft ist allerdings alles andere als ein unangenehmer, fischiger Aquat. Nein!
Er bringt für meine Nase eine sehr angenehme Süße mit und der Weihrauch hält alle Noten, die bei Überdosierung unangenehm werden könnten, sehr gut im Zaum.
Der Benzoe und die Ambra sorgen als Basisnote selbstverständlich dafür, dass die Animalik nicht zu kurz kommt. Für mich ist es allerdings definitiv kein animalischer Duft, da er absolut nicht nach Fischmarkt oder ähnlichen riecht.

Squid ist mit Camel einer der tragbarsten Zoologisten, da alle Noten bestens aufeinander abgestimmt sind. Es bleibt durchweg salzig, aber nicht aufdringlich salzig. Squid ist ein sehr mystischer Duft, bei dem das Thema mehr als perfekt umgesetzt wurde. Er riecht nach Meer.
Nicht nach Sommer, Sonne, Strand-Meer (wie es zum Beispiel Soleil Blanc tut). Sondern wie das Meer aus "Fluch der Karibik". Der Kraken steigt aus der See und zieht das Schiff samt Besatzung mit sich.
Aufgrund der Tinte, erinnert er mich beim Tragen immer wieder an meinen ersten Tattootermin und welche Angst ich hatte, mich unter die Nadel zu legen.

Ich hatte zu Beginn Oud Mineralè auf dem Wunschzettel und hatte vermutet, dass die beiden sich ähneln würden. Nach meinem Test ist zu sagen, dass es 2 gänzlich unterschiedliche Düfte, die keinerlei Gemeinsamkeiten besitzen. Während Oud Mineralé für mich eher eine salzig, algige Welle mit lauem Lüftchen war, ist Squid ein warmer, würziger Aquat, der seine Stärken auszuspielen weiß und mich von der ersten Sekunde ab überzeugt hat.

Die Haltbarkeit liegt bei ca. 6-7 Stunden und die Sillage ist absolut in Ordnung. Er ist kein absoluter Brecher, der andere in die Schranken weißt, aber man wird auffallen. Alleine schon durch die einzigartige Duftkomposition.

Abschließend ist zu sagen, dass Squid wirklich sehr sehr komplex ist, was aber nicht heißen soll, dass er nichts für Anfänger ist. Ganz im Gegenteil. Der Duft ist ein perfekter Einstieg in das Animalik-Haus aus Kanada. Unbedingt testen!

Vielen Dank euch fürs lesen!

Nachtrag: Ich habe mir gerade einen vollen Flakon bestellt.
7 Antworten
Emphvtic vor 3 Jahren 14 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Besoffener, zigarrenqualmender Dickhäuter
Ich habe bereits Camel, Elephant, Moth, Bee & Bat von Zooloist getestet und Rhinoceros war hierbei der Duft, bei dem mir die Bewertung am schwersten fiel. Camel und Bee gefallen mir schlichtweg vom Opening bis zum Ausklang. Mit Elephant, Moth & Bat konnte ich nicht wirklich was anfangen.

Das Nashorn will einem nicht direkt gefallen. Ich musste ihn mehrmals testen, da ich ihn anfangs wirklich sehr abstoßend fand. Kurzum: Man muss ihm mehrere Chancen geben und nicht direkt zum Waschbecken rennen, falls einem das Opening nicht gefällt.

Als ich meine Abfüllung bekommen habe, habe ich nur Desinfektionsmittel und starkes, rauchiges Leder gerochen. Ich stellte die Probe wieder in den Schrank und befasste mich mit anderen Pröbchen.
Vor kurzem sprühte ich mir das Nashorn allerdings doch auf das Handgelenk und schließlich auch um den Hals. Ich bekam von allen Personen, denen ich den Duft zeigte, durchweg schlechtes Feedback, aber mich lies er einfach nicht los.

Die Kopfnote ist wirklich extrem aufdringlich und räumt dich aus dem Nichts aus dem Weg. Die Mischung zwischen dem kraftvollen Rum und der zitrischen Bergamotte lässt einen nach Luft schnappen. Es ist für meine Nase allerdings keineswegs unangenehm oder gar ekelerregend.

Der Duft wird nach und nach trockener und legt sich im Raum ab. Schwer und immer wahrnehmbar.
Ab und an kann man eine leichte Brise von rauchigem Sand wahrnehmen, die nochmals die Thematik des Nashorns aufgreift und einen in die glühende Hitze der Savanne mit leichtem Wind versetzt. Die Lederbasis ist stets anwesend und schwingt über viele Stunden mit.

Stellt euch einfach ein Nashorn vor, das durch eure Haustüre kracht und sich in eurem Wohnzimmer auf den alten Ledersessel vor den Kamin niederlässt, von euch ein Gläschen Whisky verlangt und sich eine dicke Cuba-Zigarre ansteckt.

Nach ca. 10 Stunden hat sich das Nashorn ausgepowert und legt sich scheinbar zum Schlafen. Bis dahin vergehen viele Stunden, in denen der Duft immer trockener wird.
Die Basis besteht dann quasi aus dem staubigen Sand der Wüste und dem rauchigen Atem des Dickhäuters.

Es ist absolut verständlich wenn man mit dieser Komposition nichts anfangen kann, für mich ist sie allerdings perfekt umgesetzt und einfach Klasse. Er ist ein Ausnahmeduft. Ein Duft der keine Gefangenen macht. Entweder du magst ihn oder du gehst mir aus dem Weg.

Mittlerweile ist ein Flakon der 2014er Ausgabe auf dem Weg zu mir (zum Glück habe ich noch einen bekommen) und ich bin sehr gespannt was die Neuauflage von diesem Jahr bietet.
2 Antworten
Emphvtic vor 4 Jahren 31 4
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der eigentliche Fucking Fabulous
Vorweg: Es ist absolut kein Front gegen den "echten" Fucking Fabulous. Ich liebe ihn.

Oud Wood Intense war für mich anfangs einer der Düfte, der bei mir nie eine Rolle spielte. Er war mir schlichtweg zu teuer und nicht special genug. Tjaaa, falsch gedacht, mittlerweile ist er mein Signaturduft.

Ich bin, vor meiner Zeit auf Parfumo, davon ausgegangen, dass er einfach wie Oud Wood riecht, nur eben besser performt.
Nachdem ich 2020 meinen Parfümschrank ordentlich gefüllt habe, dachte ich mir, dass ich die Intense-Variante doch mal testen muss.
Ich bestellte mir also eine Abfüllung und lies mich verzaubern.

Zum Test: Es war ein warmer Sommertag (ca. um die 28° Grad) und ich war mit meiner Freundin in der örtlichen Parfümerie und wir schlenderten durch die alte Innenstadt meiner Heimatstadt. Nachdem ich ihr alle Tom Ford Düfte gezeigt habe und sie sich in Orchid Soleil verliebte, gingen wir ein Eis essen.
Oud Wood Intense war mir dicht auf der Spur und ich nahm ihn immer wahr.
Sogar die in der Parfümerie fragten mich, was ich tragen würde.
Oud Wood Intense hat maximal 5% Oud Wood DNA. Der Rest lässt sich wahnsinnig schwer in Worte fassen. Einzigartig. Balsamisch. Schwer. Einfach nur besonders.

Zum Duft: Man kennt die Tom Fords aus der Oud-Reihe nicht unbedingt als wirklich authentische Oud-Düfte an, was auch absolut berechtigt ist. Oud Wood Intense allerdings geht definitiv in eine orientalische und fast schon authentische Oud-Richtung. Er ist viel dunkler und naja, fast schon etwas dreckig. Der ledrige Grundton, der ständig bemerkbar ist, ist nicht so gezähmt wie der bei Tuscan Leather. Ich würde ihn als rau und kantig beschreiben. Alles in Allem vermengt es sich super mit der bittersüßen Zypresse. Der Duft ist extrem vielschichtig und einzigartig. Für mich passt er tatsächlich eher in die warme Jahreszeit, da er eine leichte Kühle mit sich bringt.

Zur Sillage und Haltbarkeit: Intense ist hier ausnahmsweise ernst gemeint. Der Duft hält locker den ganzen Tag auf der Haut durch und auf Klamotten wochenlang. Durch die hohe Projektion reichen hier 3-4 Spritzer. Ich trage ihn auch im Büro und bin super zufrieden damit. (Meine Kollegen übrigens auch :D)

Insgesamt ist Oud Wood Intense ein leicht schmutziger und facettenreicher Duft. Wenn Tom Ford kein anderer Name einfällt, könnte man ihn zu "Fucking Fabulous" umtaufen und diesen zu, naja...vielleicht "Almond Leather" umbenennen? Er hat definitiv einen eigenen Namen verdient.

Vielen Dank euch fürs Lesen! Auf jeden Fall testen, wenn man auf sowas steht und nicht durch die Aufschrift "Oud Wood" beirren lassen.
4 Antworten
1 - 5 von 8