Eriele
Erieles Blog
vor 4 Jahren - 10.11.2019
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Düfte und ich

Düfte und ich, das ist eine ganz lange Geschichte und geht in meine Kindheit in den 60er Jahren zurück. Ja, so eine alte Schachtel bin ich schon. Erlebte in den schrillen 70er Jahren meine Pubertät und noch viel mehr.

Das ich eine Vorliebe für Düfte bekam, daran ist mein Onkel nicht dran unschuldig. Er hatte ,wie man es damals nannte, einen Friseurgroßhandel. In einem Kellerraum seines Eigenheims das Lager wo sich alles mögliche befand, was Frau brauchte um schön zu sein. Zweitfrisuren, Haarteile, Kämme, Scheren, Bürsten und dann noch pflegende Kosmetik . Auch dekorative Kosmetik und Düfte in Hülle und Fülle waren dort zu finden.

Onkel liebte es Frauen schön zu machen. Da war er dann in seinem Element. Wer jetzt auf schräge Gedanken kommt liegt falsch, denn Onkel war glücklich verheiratet bis zu seinem Tod und Vater eines Sohnes. Der hatte nichts für die wenigen Herrenartikel übrig und badete lieber in hippen Düften, wo er mit die ganze Straßenbahn einnebelte.

Als ich langsam größer wurde, führte mich Onkel in die Welt der Düfte ein. Weihnachten dann immer ein gerade neuer und angesagter Duft und dann ging es rüber ins Haus und dort in den Keller und ich durfte mir Warenproben aussuchen. Für einen Teen mehr als ein Paradies.

Von Onkel lernte ich auch, dass es nicht auf den Preis eines Duftes ankommt, sondern darauf, wie er an einem wirkt. Wie der Duft von der Haut aufgenommen wird und ob er zu einem passt. Er riet mir Teen von den damaligen Tantendüften ab und verwies mich an moderne jugendliche Düfte. Gut, dass er mich in diese Welt einführte, denn noch viel von seinem Wissen ist mir in Fleisch und Blut über gegangen. Aber mein weiteres Leben wurde immer von Düften begleitet.

So legte ich mit Onkels Segen zu meiner Konfirmation ein wenig Maiglöckchenduft auf. Es war ein in den 70er Jahren modernes Parfümöl und roch wie frisch gepflückte Blüten. Nach 48 Jahren riecht es noch wie damals.

Mitte der 70er Jahren dann eroberten mit meiner Volljährigkeit zwei wunderbaren Düfte mich . Für den Sommer Janine D. Ich identifizierte mich mit dem brünetten Model in rot/weißer Kleidung und dazu das helle Grün der Verpackung des Duftes. Für den Herbst / Winter zog dann das opulente VU von Ted Lapidus ein. Eine Duftrichtung, die ich noch immer mag. Eglantine von Yves Rocher trug ich zu meiner Hochzeit und als junge Mutter war mein Renner White Linen und später Lou Lou , Auch ein wenig opulent. Mitte der 90er Jahre verliebte ich mich in Innsbruck in Sunflowers wobei dieser Duft für mich Heckenrosen und Seeluft sind. An die Nordsee in Schleswig Holstein gehört der Duft auch immer zum Urlaub dazu.

Ja nun bin ich im neuen Jahrtausend gelandet und ich pendele da ein wenig zwischen den Düften. Kommt dann ganz auf die Stimmung an, in der ich bin. Aber bei Düften wie Angel und Co ergreife ich die Flucht. Auch nicht husch und weg, denn ich hab die Reife ,die Düfte zu tragen, für die ich lange zu jung war. Sportlich mit Pepp im Sommer und gerne ein wenig opulent im Winter. Aber ohne einen Duft bin ich nicht angezogen und geh ich nicht aus dem Haus.

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