Esterabrava

Pudrig-trocken-süßlich aber kein Kopfschmerzduft; sinnlich-warme Moschusbasis aber nicht vulgär oder gezwungen sexy (ergo unsexy). Der Duft verwandelt mich in Aphrodite,auch wenn ich in Wollsocken und Schlabberpulli auf dem Sofa Chio Chips futtere :)))
Fürs Büro etwas zu sinnlich und mit zu starker Sillage. Ich empehle ihn zum Ausgehen und für den Herbst und Winter,da er für heiße Tage zu warm und trocken ist.

Als Normalo schlendert man gern über die Place Vendome, um einen Hauch Luxus einfangen zu können. Paris' teuerste Juwelierläden, das berühmte Ritz und mitten auf dem Platz ragt Napoleons verlängertes Ego ins Blaue hinein. Wie stellt man sich einen Duft vor, der also diesen Namen trägt?

Keine Ahnung, aber Boucherons Kreation ist wunderbar. Eine süßliche Frische, die weder synthetisch noch platt daher kommt und doch eine klare Linie bewahrt. Und so warm sinnlich...ich möchte baden darin!

Schade nur, dass der Duft so dünn ist. Bei jedem Sprühstoß sage ich leise: "Please, this time, stay little bit longer..."

"Bist du nicht etwas zu alt dafür?" So die Reaktion meines Partners, nachdem ich ihm die Erlaubnis zur Duftbeurteilung erteilt hatte. Tatsächlich ruft die Süße des Duftes die typischen Assoziationen von überzuckerten Teeniedeos hervor. Das "Mädchen von heute" riecht nach Zuckerwatte und Orangenlikör. Süß und warm, dennoch kein Kopfschmerzparfum.
Dem Girl fehlt es an Tiefgang und wirklich einmalig ist es auch nicht. Es erinnert mich stark an "Wish" von Chopard, nur ist Ellie Saabs Kreation süßer. Ein intensiveres "Wish" quasi. Oder umgekehrt: ein abgeschwächtes "Angel" von Mugler.

Ich mag den Duft und finde er ist ein schöner Begleiter für den Winter: gebrannte Mandeln und Orangen auf der Haut ganz im Einklang zur Weihnachtsmarktkulisse.

Als Herrenduft deklariert, wanderte "A Scent" in meinen Einkaufskorb. Ein Blindkauf, den vielen Lobeshymnen hier geschuldet. Ich freute mich so auf eine frische, klare Linie mit dem typischen Miyake Überraschungseffekt...und dann kam der erste Spritzer....
Ich sah mich, 30 kg schlanker, in einem kurzen Sportkleidchen und Schweißbändern auf einem Tennisplatz im Hochsommer. So krautig, so herb, so unermüdlich frisch mit einer sommerlichen Würze. Bloß, ich spiele kein Tennis. Temperaturen über 25 Grad ertrage ich nur im Strandurlaub. Und sportliche Betätigung ist für mich nur bedingt erstrebenswert...
Schade, dachte ich. Der Duft ist passt weder zum Herbst noch zu mir. Und dann vergingen 5 Minuten...und 10...und 30...das Tenniskleidchen war abgelegt und ich roch Seife. Immer noch herbe aber auch süße Seife. Sauber und frisch. Leicht maskulin...wie ein junger Tennislehrer unter der Dusche?

Warm, weich, blumig, leicht pudrig. Zu ernst für den Frühling, zu frisch für den Herbst. Im Sinne des Klimawandels der perfekte Duft für einen milden Herbst :)