Estherica

Rotkäppchen macht sich auf den Weg zur Großmutter, deren Häuschen ganz versteckt tief im dunklen Fichtenwald liegt. Angst hat Rotkäppchen nicht, denn sie liebt es die frische klare Waldluft zu atmen. Unterwegs kommt sie an einer kleinen sonnenbeschienenen Lichtung vorbei, auf der eine einsame dunkelrote Rose blüht. So rot, wie Rotkäppchens Umhang. Sie duftet wunderbar, frisch und rosig. So beschließt es, der Großmutter, die krank ist, diese schöne Rose mitzubringen.
Aber Vorsicht, Rotkäppchen! Vielleicht ist es die Rose, die den Wolf anlockt, der sich langsam anschleicht, und die Verfolgung aufnimmt. Wolfs Fell ist glatt und voll gewachsen und es riecht nach Adlerholz, ganz fein. Er trifft auf Rotkäppchen mit der schönen Rose im Korb und begleitet es auf seinem Weg....ob es ein böser Wolf ist, ist ungewiss.

Der Duft Red Riding Hood ist aus der Märchen - inspirierten Reihe der Parfumeurin und wie alle Wild Veil Düfte ein natürlicher Duft.

Die Duftpyramide empfinde ich hier als nicht wirklich hilfreich. Vetiver kann ich teils herausriechen, oud auch, aber es ist kein typischer Oud - Rose Duft. Die Rose ist auch eher im Hintergrund.
Für mich dominiert eine Waldnote, ich vermute black spruce absolute, obwohl es nicht als Note genannt wird. Im Auftakt erinnert mich der Duft an das algemarin- Duschgel, kennt das noch jemand? So frisch, grün.
Red Riding Hood ist komplex und vielschichtig, kann es mir eher an einem Mann vorstellen. Für mich ist es kein Duft, den ich öfters tragen mag, aber die Dufterfahrung ist interessant.

...verschlafen, irgendeinen komischen Traum gehabt, der total stressig war und den Wecker komplett vergessen. Ein Blick aus dem Fenster: Regen und dicke Wolkendecke. Blick in den Kuehlschrank: gaehnende Leere. Gerade aufgewacht und meine Laune ist schon auf einem Tiefpunkt angelangt. Grrrrrr! Was fuer ein Wochenstart!
Nun aber schnell fertig machen, ein paar Haferflocken verdrueckt und ohne Duft soll es trotzdem nicht losgehen.
Jetzt kann ich natuerlich schnell zu den Immergehern greifen, will aber heute was anderes. Und greife mir aus der Box mit den Abfuellungen "Stoned". Getestet und fuer gut befunden hatte ich den Duft schon, und gedanklich mit "Winter" abgespeichert. Egal, heute ist es grau und doof, ich brauch was kuscheliges.
Und da war Stoned eine gute Wahl! Die Bergamotte am Anfang versinkt rasch in ein wolliges watteweiches Vanillepuder-Meer. Und ich atme auf, bzw. tief ein und ein kleines Laecheln stiehlt sich mir doch noch ins Gesicht.
Der Duft begleitet mich durch den Tag, der zwar nicht sooo super ist, meine wirklich miese Laune vom Morgen laesst aber nach. Und ich behaupte mal, nicht zuletzt dank dieses Duftes, der mich wohlig einhuellt, mit seiner vanilligen Waerme. Ich habe hier auch Benzoe vermutet, ist aber bei den Duftnoten nicht dabei. Dann ist es wohl das Labdanum und Moos, das mich besaenftigt. Gut ist auch, dass der Duft zwar warm und vanillig ist, aber fuer mich nie zu suess, nicht dieses klebrig-suesse hat.
Dieser Montag ist -fast- vorbei, meine Laune wieder besser und ich speicher mir gedanklich zu Stoned auch noch ab : "Montag morgen Retter".
Der Duft ist sehr ergiebig, so dass ich mit der kleinen Abfuellung wohl noch eine Weile auskomme, setze ihn aber auch schon auf meine Merk-oder Wunschliste. Der sollte mir nicht ausgehen!

EDIT: Auf der Webseite vom Quartier 206, das den Duft hier in Deutschland vertritt, sind in den Noten auch Benzoe , Patschouli und Heliotrop angegeben. Ich meine auch Benzoe zu riechen.

Auf Moon Bloom war ich sehr gespannt, er hat viel Lob in sämtlichen Blogs bekommen und ist 100% natürlich, der Erstling von Hiram Green. Der Name klingt für mich auch verlockend und hat mir die Assoziation des Titels gegeben. Blüten der Nacht, die berauschen.
Erwartet habe ich einen cremigen, üppigen Tuberosenkracher, mit einigen grünen Anklängen, sowas wie die natürliche ungeschminkte Schwester von Carnal Flower.
Ums kurz zu machen: Erwartungen nicht erfüllt.

Für mich ist Moon Bloom vor allem ein äusserst Jasminlastiger Duft, die Tuberose wird versteckt hinter Jasmin und noch mehr Jasmin. Leichte grüne Noten sind ansatzweise wahrnehmbar, den Ylang kann ich in der Kopfnote erahnen. Obwohl das hier qualitativ ganz gut gemacht ist, bleibt Jasmin für mich generell eine schwierige Note (ich sag nur Windel). Der indolische Vollschlag ist Moon Bloom nicht Aber fast. Daher fällt er bei mir eher durch, einen Test in wärmeren Temperaturen werde ich aber mal machen.

Ich finde ihn besser zu tragen als Jasmin Kama, auch ein natürlicher Jasminduft, er ist weicher und runder, nur nach einer Weile langweilt mich der Jasmin. Wünschen würde ich mir von Moon Bloom, das die Tuberose ein bischen stärker zur Geltung kommen dürfte.
Die Haltbarkeit und Sillage sind ordentlich, hält den Tag über und ist nicht schüchtern.
Einen Hauttest vor einem Blindkauf würde ich unbedingt empfehlen, ist vermutlich auch hautabhängig, wie sich der Duft entwickelt.

*Echter Jasmin gehört nicht zu den Nachtschattengewächsen, sondern ist ein Ölbaumgewächs. Auch die Tuberose gehört einer anderen Gattung an, den Agaven.
Zu den Nachtschattengewächsen gehört z.B. die Engelstrompete, Nachtjasmin(Cestrum nocturnum) und auch Kartoffel und Aubergine.

In Berlin in der Sonnenalle gibt es einen arabischen Shop, der neben den landesueblichen Umhaengen, Kleidern und allerhand Kram auch Parfumoele verkauft, u.A. von Al Rehab,, aber auch viele die unbenannt und unbekannt sind.

Dort habe ich spasseshalber schon einige dieser kleinen Flaeschen fuer einige wenige Euro erstanden und manche der Duefte sind erstaunlich gut gemacht. Oder eben auch erstaunlich aehnlich zu Dueften aus Design und Nische.
So wie zum beispiel zu diesem Duft.
Als Beigabe habe ich eine Probe erhalten - vielen Dank an dieser Stelle - und war perplex beim ersten Test.
Der riecht doch wie! Wie eben einer dieser Duefte der Miniflakons vom arabischen Shop.

Der Euphorie meiner Vorschreiber kann ich mich nicht anschliessen, kann dem Duft nicht mal 70 % geben.
Hier fuehle ich mich Irre gefuehrt. Auf der Karte der Probe steht was von kostbaren Zutaten "most noble of raw materials"
Nee, sorry, das ist billiges synthetisch hergestelltes Zeiug. Hier hat sich nicht ein Troepfchen echtes Oudoel hinein verirrt. bei mir erzeugt dieser suessliche Duft Kopfschmerz, in minimaler Konzentration noch ertraeglich.

Fazit: wenn ich denn so riechen wollte, zu dem unbekannetn Mini greifen, der kostet weiniger und liefert ein vergleichbares Ergebnis.

Der Name verwirrt mich etwas.
Mit La Pluie kann ich so gar nicht das verbinden, was ich sehe, wenn ich grad aus dem Fenster schau..Erwartet hab ich eine kalten englischen Regenguss, doch La pluie ist ein warmer tropischer Insel-Schauer, der vor allem den Duft einer Blüte mit sich bringt:
Ylang-Ylang in hoher Konzentration.
Sowohl bei mir, als auch auf einem anderen "Testobjekt" (Freunde und Bekannte müssen, ehm, dürfen bei mir gern mal den Arm herhalten) entwickelt sich die Ylang-Note äußerst dominant. Da ich Ylang mag, stört mich das nicht weiter, zumal sie hier sehr natürlich rüberkommt.
Hier auf parfumo bin ich mal auf einen thread gestoßen, in dem nach einem Duft gesucht wurde, der wie Gummipuppenköpfe riecht. Also, wer das mag, der könnte La Pluie mal testen, da der Ylang teilweise ins gummiartige changiert, gepaart mit leichter vanilliger Süße. Auch wer Guerlains Ylang-Vanille liebt, könnte diesen Duft mögen, er entwickelt sich ganz ähnlich, bei etwas längerer Haltbarkeit.
Und aus diesem Grund, da ich noch eine Flasche Ylang-Vanille hab, wird er bei mir wohl zunächst nicht einziehen, obwohl ein Kaufkandidat.
Einen Dank auch nochmal an die liebe Spenderin der Probe!