ExOmega

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1 - 5 von 27
ExOmega vor 11 Jahren 6
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
The German Wunderduft
Nach laengerer Pause will ich mich nun auch mal wideer zu Wort melden. Wie an den fehlenden Umlauten erkennbar halte ich mich gerade im Ausland auf, genauer gesagt in Vancouver/Kanada. Natuerlich musste ich hier entsprechend auch die Parfuemerien unsicher machen und war mehr als nur positiv ueberrascht: zwar gibt es hier auch die ueblichen Verdaechtigen (Armani, Boss, Joop etc.) aber auf dem selben Probiertisch stehen gleich nebenan Marken wie Tom Ford, Creed, Il Profvmo oder Flaeschchen aus der Editions de Parfums Frédéric Malle-Reihe. Das bin ich natuerlich von meinen Kleinstadt-Drogerien und selbst Parfuemerien nicht gewohnt, enstprechend fuehlte ich mich hier wie ein Kind im Suessigkeitenladen. :-)

Als ehemaliger Anwohner der Stadt Metzingen, in welcher der Hauptsitz von Hugo Boss zu finden ist, bin ich natuerlich mehr oder weniger... naja, eher "mehr" mit dieser Marke vertraut - und deren Duefte kennt ja ohnehin fast jeder. Die fuenf Exemplare aus der neuen Kollektion hingegen gab es selbst dort nicht. Ist halt keine Outlet-Ware - oder soll zu mindest nicht den Eindruck erwecken.

"Cashmere Patchouli" war war also einer meiner ersten Versuchskandidaten und alter Schwede, so umgehauen hat es mich schon lange nicht mehr. Jedoch auf etwas unerwartete Weise, da ich von Patchouli zunaechst nicht viel mitbekommen habe. Vielleicht ist es meiner Einbildung geschuldet oder der Tatsache, dass meine Nase in letzter Zeit mit nicht allzu vielen verschiedenen Dueften in Beruehrung gekommen ist, aber ein Gloeckchen hat bei mir sofort angefangen zu schrillen: Iris! Und dies offenbar in der angenehmsten Variante, welche mir je untergekommen ist. Ergaenzt wurde diese von einer leichten Vetiver Note, welche den Duft meiner Ansicht nach Perfekt fuer die kalte Jahreszeit macht. Erst zur Basis hin kam das Patchouli deutlicher durch, war jedoch nie wirklich dominant. "Schade" hinsichtlich meiner Erwartungen - ich mag Patchouli sehr - jedoch umso besser hinsichtlich dessen, was ich letztlich bekommen habe.

Und um zu verdeutlichen wie sehr ich diesen Duft mag: auf dem anderen Handgelenk habe ich mir an diesem Abend einen Spruehstoss Dior Homme gegoennt - aus einem Flakon mit einem SILBERNEN Roehrchen, sprich: die prae-2011er Version! Nicht diese bittere Bruehe, welche man heute bekommt. Dennoch: haette ich mich zwischen den beiden Dueften entscheiden muessen waere meine Wahl wohl auf das etwas "langweilig" designte (aber qualitativ hochwertige) Flaeschchen von Hugo Boss gefallen. Leider ist ein Kauf aufgrund knapper Reisekassen momentan nicht drin, aber die kanadier nehmen es einem irgendwie nicht so uebel, wenn man sich mal eben am Probentisch fuer einen Samstagabend frisch macht. :-)

Mal schauen, mit welchen Schaetzchen ich mich morgen versorgen kann. Bis dahin bleime ich aber erstmal im "Cashmere Iris/Vetiver/Patchouli"-Delirium.

Nachtrag: Die Haltbarkeit ist absolut phaenomenal! Wobei, fuer all jene, welche ofter mal ihren Duft wechseln wollen, vielleicht etwas ZU gut. Nach ueber 24h ist immer noch eine deutlich wahrnehmbare, inzwischen auch etwas Patchouli-lastigere, Basis vorhanden. Selbiges gilt uebrigens fuer Dior Homme, auch wenn es sich da eher um eine leicht pudrige Kakao-Note handelt. Aber das nur nebenbei. :-)
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ExOmega vor 12 Jahren 5 1
10
Flakon
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Warum passiert mir sowas immer?!
Dior Homme stand bereits zu Zeiten der prä-2011er-Verion auf meiner Merk- und Wunschliste, da mir die pudrige Note und die kühle Iris sehr gut gefiel. Nach der Reformulierung habe ich bei den Testern - schon alle mit schwarzem Röhrchen ausgestattet - zunächst keinen nennenswerten Unterschied bemerkt, weshalb ich mir kürzlich ein Exemplar dieses Duftes gegönnt habe. Bereits nach de ersten Sprühstoß aus dem nun eigenen Flakon dachte ich nur: "Was zur Hölle habe ich mir da gekauft?!?". Puder? Iris? Totale Fehlanzeige. Statt dessen dominierte zunächst eine stechend-bittere Kakao-Note, welche augenblicklich ein Déjà-vu hervorrief: "Marron Chic" von Nez à Nez. (dieser sei an der Stelle als Alternative empfohlen) Liest man sich dessen Duftpyramide durch erkennt man auch sofort die Gemeinsamkeiten.

Warum passiert mir sowas immer? Da finde ich einen Duft aus dem Tester oder aus der Abfüllung einfach umwerfend und kaufe ihn mir - und dann triffts mich wie mit dem Brecheisen, sobald ich ihn habe und ausprobiere. (das ist jetzt bereits das dritte Mal!)

Inzwischen konnte ich mich jedoch recht gut mit meinem vermeintlichen Fehlkauf anfreunden. Das Stechen in der Kopfnote bleibt nur für kurze Zeit und wird alsbald von einer süßlich-ambratischen Schokoladen/Kakao-Note abgelöst. Spätestens, wenn nach einiger Zeit die Patchouli/Leder-Basis durchkommt bin ich wieder vollends Zufrieden mit meinem Kauf, auch wenn ich die Iris sehr vermisse.

Dem Vergleich mit der Vorherigen Version halt die 2011er-Reformulierung leider nicht stand, dazu ist der Auftakt zu bitter und der Duft insgesamt "eindimensionaler" bzw. ohne "Volumen". Außerdem erscheint er mir deutlich "älter". Schade, aber dennoch ein guter Duft. Im Nachhinein hätte ich mich jedoch lieber für "Hypnôse Homme" von Lancôme oder "L'Instant pour Homme" von Guerlain entschieden...
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ExOmega vor 12 Jahren 4 3
10
Haltbarkeit
7
Duft
Geniale Abartigkeit?
Es gibt ja viele Düfte, welche sich auf dem Schmalen Grat zwischen Genialität und Abartigkeit bewegen und früher oder später in eine der beiden Richtungen abdriften. "Homme" von Costume National wiederum beschreitet dahingehend einen Schlingerkurs, auf welchem in willkürlichen Intervallen der Grat jeweils zur einen und dann wieder anderen Seite überschritten wird.

Einerseits liegt hier ein umwerfend "weihnachtlich"-würziger Duft vor, welcher vor allem durch seine wundervolle zimtige Note hervorsticht und einfach perfekt für die kalte Jahreszeit erscheint. Vor meinem inneren Auge erscheint dabei ein gemütlicher, in Schnee gehüllter und mit Lichterketten dekorierter Weihnachtsmarkt mit Plätzchenständen voller Zimtsterne. Und obwohl ich letztere gar nicht mal sonderlich mag überkommt mich hierbei jedesmal ein Gefühl der Heimelichkeit und Gemütlichkeit. => volle 100%!

Andererseits schlägt diese würzig-zimtige Note ab und an in eine Richtung um, welche ich nur als "gammlige Pflaume" identifizieren kann. Auch wenn diese nicht in der Duftpyramide angegeben ist bin ich offenbar nicht der erste, welcher diese herausriecht. Besonders bei größeren Mengen (z.B. einem Sprühstoß aus nur wenigen cm Entfernung auf die Haut) ist diese Pflaumen-Note durchweg präsent und leider sehr penetrant, wobei sie erst zur Basis hin nachlässt. => bestenfalls 30%.

Bei CN "Homme" wäre weniger mehr gewesen, d.h. ein EdT hätte hier nicht nur völlig ausgereicht sondern wäre auch weniger aufdringlich als das vorliegende EdP. Statt dessen muss dieses sehr dezent dosiert werden, um nicht negativ aufzufallen - idealerweise mit größerem Abstand beim Sprühen. Seltsamerweise bekam ich, als ich ein paar weitere Meinungen einholte, eigentlich durchweg positive Reaktionen auf diesen Duft zu hören, wobei auch hier die Assoziation mit der Weihnachtszeit häufig vorkam. Dennoch stört mich die sporadisch auftretende Gammelpflaume ungemein. Ich werde es noch auf ein paar weitere Tests ankommen lassen, bezweifle jedoch, dass dieser Duft ein Teil meiner Sammlung werden wird.
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ExOmega vor 13 Jahren 5 1
7.5
Haltbarkeit
3
Duft
Rosa Zuckerwatte für Grufti-Mädchen
"Patchouli Intense" ist nur wegen eines Versehens in meinem Warenkorb bei ALzD gelandet - eigentlich wollte ich das unisex "Patchouli" haben und habe mich leider verklickt.

Zugegeben, der Duft ist als Damenparfum ausgeschrieben, in sofern mag meine Beurteilung aus männlicher Perspektive etwas abseitig ausfallen, jedoch könnte ich diesem Zucker-Patchouli-Gebräu vermutlich auch an Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts nicht viel abgewinnen. Meine erste Intension nach dem Aufsprühen war einfach nur: Bäh, extrem süß! So wie die Zuckerwatte-Stände auf dem Jahrmarkt, nur noch süßer. Nach Orange riecht das jedenfalls nicht. Von Patchouli ist zunächst ebenfalls nicht viel wahrnehmbar. Dieses gewinnt zwar mit der Zeit deutlich an Präsenz, jedoch immer vor dem beppig-süßen Zuckerwatte-Hintergrund. Zu allem Überfluss gesellt sich dann auch noch ein Schuss Vanille dazu, was mir wiederum den Rest gibt. Amber suche ich übrigens vergebens, Sandelholz ist bestenfalls in Nuancen wahrnehmbar.

Ich bin zwar ein großer Patchouli Fan, kann den 0-8-15 Patchouli/Vanille-Kombi-Wässerchen, welche es reichlich gibt, jedoch nicht viel abgewinnen und schon gar nicht dieser "intensiv-süßen" Variante von Molinard. Dieser Duft hat überhaupt nichts "düsteres", wie man es eigentlich von einem Patchouli Duft erwarten würde. Viel eher erscheint vor meinem inneren Auge das Bild einer schwarz-weiß-pink gekleideten Gothic-Lolita mit einer Zuckerwatte in der Hand.

Zwar ist "Patchouli Intense" durchaus noch im erträglichen Rahmen - abwaschen musste ich ihn jedenfalls nicht - jedoch wäre ich ganz froh darüber, ihn nicht mehr riechen zu müssen.
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ExOmega vor 13 Jahren 6 1
7.5
Flakon
5
Haltbarkeit
7
Duft
Das wahre "Boss Bottled Night"
Dass die meisten - wenn nicht gar alle - Herrendüfte von Hugo Boss, welche nach "Boss Bottled" als dem Klassiker schlechthin erschienen sind, wenig taugen, scheint ein recht verbreiteter Konsens zu sein. Ich persönlich kann dem weitgehend zustimmen. "Pure", "Selection", "XY" etc. erscheinen mir so charakterlos wie die neuen Alben von Metallica. "Hauptsache, es wird was rausgebracht" schien hier das Motto zu sein. "Soul" ist hier eine angenehme Ausnahme, wenngleich die Verwandtschaft zu "Boss Bottled" teilweise recht deutlich durchscheint. Das ist jedoch in sofern okay, als dass es nicht wie die Kopie eines Erfolgskonzeptes riecht, sondern eher als eigenständiger Duft der gleichen Reihe erscheint. Hätte Boss diesen Duft unter dem Label "Boss Bottled Night" rausgebracht wären die Reaktionen darauf sicher sehr viel positiver gewesen, als es bei dem 0-8-15 Duft, welcher letztlich mit diesem Namen versehen wurde, der Fall gewesen wäre. Wenn also "Boss Bottled" ein alltags- und arbeitstauglicher, jedoch nicht langweiliger "Sommerduft" ist, so erscheint mir "Boss Soul" als dessen abendliches Ausgeh-Pendant für die kälteren Jahreszeiten.

Während "Boss Bottled" also primär süßlich-fruchtig-holzige erscheint, schlägt "Boss Soul" eine eher süßlich-würzig-holzige Richtung ein. Die Mandarine als dezent-fruchtige Komponente in der Kopfnote ist eine willkommene Abwechslung zur Apfelnote bei "Boss Bottled", hält jedoch nicht allzu lange an. Bergamotte, die Kombi aus Vetiver und sehr dezenter Vanille in der Basis und vor allem die zimtige Note im Herzen sorgen für einen gewissen Widererkennungseffekt. Schwarzer Pfeffer und Koriander wiederum geben dem Duft seine würzige Komponente, welche bei "Boss Bottled" weitgehend fehlt.

"Boss Soul" ist unter den neueren Düften aus dem Hause "Hugo Boss" meines Erachtens nach der beste Herrenduft und kann qualitativ ohne weiteres mit "Boss Bottled" mithalten, wenngleich er sich für andere Anlässe eignet und folglich eine ideale Ergänzung darstellt. Darüber hinaus ist er auch sehr günstig zu bekommen, aufgrund seiner scheinbar geringen Bekannt- und Beliebtheit jedoch nicht allzu sehr verbreitet - außer vielleicht in "Boss-Town" Metzingen, aber das ist eine andere Geschichte...
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