Farneon

Farneon

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1 - 5 von 104
Farneon vor 1 Tag 1
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
"On the Wings of Joy" oder: das beste Pferd im Stall!
Es hat einige Jahre gedauert, bis ich mich zunächst testweise an "Pegasus | Parfums de Marly" herangetraut habe. Der Einordnung hier zufolge habe ich stets gedacht, dass der nichts für mich wäre, weil du süß, zu cremig, zu gourmandig, zu "damenhaft" (weißer Flakon eben). Wobei er mir vor ein paar Jahren eventuell auch weniger zugesagt hätte, aber das mutmaße ich nur, weil mich ehemalige Lieblinge in den handelsüblichen blauen Flakons inzwischen auch mehrheitlich langweilen.

Das Schönste ist aber ja immer, wenn man nicht nur positiv überrascht wird, sondern einem das sogar noch ein lautes "WOW" entlockt. So ist das gewesen vor einigen Wochen mit mir und Pegasus. Ich habe das geflügelte Pferd praktisch sofort gesattelt und mich auf einen olfaktorischen Höhenflug begeben. Natürlich besitzt "Pegasus | Parfums de Marly" eine gewisse Grundsüße, die ich von einem Marly-Duft (Ausnahmen bestätigen die Regel) aber ja auch erwarten darf. Eine angenheme, leicht balsamisch Cremigkeit ist mir sowieso immer willkommen.

Aber das ist nicht das Besondere, ja Unvergleichliche an diesem Duft. Was hier so oft als "metallische Mandel" beschrieben wird, kann ich leider auch nicht besser in Worte fassen. Es verleiht dem Duft in meiner Nase jedenfalls eine Kernigkeit und auch Frische, wie ich sie in dieser Form noch nie gerochen habe. Dass es dabei nicht zu sehr ins Extreme ausartet, ist sicherlich den fein austarierten Lavendel-, Bergamotte-, Jasmin- und Ambernoten zu verdanken, die hier mehr als nur Beiwerk sind.

Natürlich kann ich verstehen, dass sobald ein Duft derart einzigartig ist, dieser auch polarisiert. In mir aber macht sich ausschließlich Wohlgefallen breit und ich begrüße sehr, dass "Pegasus | Parfums de Marly" im Vergleich zu etwas zu seinem "Kollegen" "Layton | Parfums de Marly" (den ich ebenfalls sehr mag) etwas weniger laut und wesentlich linearer daherkommt. Soll heißen: Wem die Kopfnote gefällt, wird auch mit dem Drydown mehr als zufrieden sein, der ein wenig mehr Cremigkeit mit sich bringt, wie es z. B. auch beim "Allure Homme Édition Blanche (Eau de Parfum) | Chanel" der Fall ist.

Was aber fange ich nun mit dem Begriff "metallisch" an? Von allen hier zur Verfügung stehenden Dufttypen entspricht "frisch" dem wohl am ehesten, Im übertragenen Sinne steht "metallisch" natürlich für glänzend, stark und modern. Sei's drum: In meiner Nase ist "Pegasus | Parfums de Marly" ein großer Wurf, der in jede Jahreszeit und zu vielen Gelegenheiten passt. Fals es so etwas wie "anschmiegsame Freiheit" gibt, verkörpert sie für mich dieser Duft.

- - - - -

H/S = Marly-typisch sehr gut
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Farneon vor 6 Tagen 2
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Eine Budget-Granate zum Anlehnen
Ja, die Form des Flakons erinnert "Spicebomb Extreme | Viktor & Rolf", aber primär sollen wir es mit einem Klon von "Noir Extreme (Eau de Parfum) | Tom Ford" zu tun haben. Von Letzterem habe ich sogar noch eine Mini-Abfüllung da, sodass ich die beiden ganz gut vergleichen kann.

Ich hole zuvor etwas weiter aus: ich habe mit den meisten Tom-Ford-Kreationen abseits des Preises ein Problem, nämlich, dass sie mir nur in Ausnahmefällen zusagen. Am besten gefällt mir tatsächlich "Noir Extreme (Eau de Parfum) | Tom Ford", auch wenn ich an sich kein Fan von allzu süßen und gourmandigen Düften bin. Der Name passt eigentlich überhaupt nicht, denn unter "schwarz" und "extrem" stelle ich mir wahrhaft etwas anderes vor. Wie kommen die Marketingleutchen nur so oft auf solche Ideen?

Egal, zum Dufttest: Ich besprühe ein Papier mit mit "Noir Extreme (Eau de Parfum) | Tom Ford" und ein anderes mit "Odyssey Homme | Armaf" und siehe da: Ich erkenne deutliche Unterschiede, obwohl ich finde, dass beide Düfte gut riechen und in dieselbe Kerbe schlagen. Warm und süßlich, aber schön abgefedert von würzigen und frisch-cremigen Nuancen. Das gefällt mir und ist so geschickt ausbalanciert, dass ich hier wie dort nicht sagen würde: ganz klar ein Herbst-/Winterduft. Denn die Süße erdrückt mich nicht und es schwingt eine Art verspielte Leichtigkeit mit, die beim "Odyssey Homme | Armaf" noch etwas stärker zum Tragen kommt.

Ich sprühe beide Düfte auf meine Haut und siehe da: Ich nehme kaum mehr einen Unterschied wahr. Aber hier geht es ja um "Odyssey Homme | Armaf" , also "Bye, bye, Tom Ford"! ;-) Die einzelnen Zutaten sind hier nicht aufgeführt und leider auch nicht auf der Armaf-Homepage. Insofern kann ich nur mutmaßen, dass Amber, Iris, Gewürze und ein Hauch von Wildleder hier den Ton angeben. Im Resultat entsteht ein lang anhaltendes, luftig-süßes Dufterlebnis mit einer bürotauglichen Sillage, einer wunderbaren Cremigkeit und einer "Immer wieder gerne"-DNA - und das für um die 20 Euro!
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Farneon vor 8 Tagen 1
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Der für unter 20 Euro "geliehene" Smoking sitzt perfekt in Monaco! :-)
Ja, dieser Duft soll ein Klon sein von "Le Vestiaire - Tuxedo | Yves Saint Laurent", genauso wie "Turathi (Brown) | Afnan Perfumes" und "Moustache (Eau de Parfum) | Rochas". Als einziger besitzt er aber dieselben Inhaltsstoffe wie das Original und sollte daher als vermeintlicher "Zwillingsbruder" einigermaßen taugen. Das Problem für mich im Vergleich: Ich kenne den extrem teuren Tuxedo nicht und hatte auch noch nie eine Probe davon zur Hand. Ich konzentriere mich also ganz auf "Penthouse Larvotto | Rue Broca", das ich für sagenhafte 18,60 Euro erworben habe.

Würzig-süß trifft es wie angegeben sehr gut. Nach einem blitzschnell verflogenen alkoholischen Auftakt entfaltet der Duft sehr linear sein Können. Ich kann hier nur schwer einzelne Bestandteile herausriechen, aber eine vanillige Grundsüße bildet das Fundament einer männlichen Kräutermischung, die durch Bergamotte und Pfeffer eine spritzige, jedoch niemals scharfe Note erhält. Im weiteren Verlauf sogen die floralen Noten von Rose und Maiglöckchen für Anmut und Eleganz.

Das Schöne daran: Auch wenn der Tuxedo (wie bei YSL) ja Smoking bedeutet, denke ich beim Penhouse Larvotto nicht unbedingt an eine pikfeine Abendgesellschaft. Larvotto ist wohl ein Stadtbezirk in Monaco an der Côte d’Azur. Auch hier leben vermutlich die Reichen und Schönen, erst recht im Penthouse, aber sie dürfen diesen Duft gerne zu jedem Anlass auflegen und von mir aus auch zu jeder Jahreszeit.

Es geht in jeder Hinsicht gediegen zu mit "Penthouse Larvotto | Rue Broca" und das meine ich positiv. Wir haben es hier mit einem ausdauernden männlichen Schmeichler zu tun, der es aufgrund seiner Klasse nicht nötig hat, sich mit ausgestreckten Ellenbogen in den Vordergrund zu spielen, da sich die fein ausbalancierte Grund-DNA mit keiner anderen mir bekannten vergleichen lässt.

Ich kann dieses Budget-Parfum für alle als Blindbuy empfehlen, die sich mit einer eleganten und facettenreichen Duftaura für alle möglichen Gelegenheiten umgeben möchten.
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Farneon vor 1 Monat 3 1
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
Grandioser Auftakt, schöner Mittelteil, fader Ausklang
Ich fasse mich kurz! :-) Als ich Imagination das erste Mal aufgesprüht habe, war ich hin und weg! Da ist von Beginn an diese ganz eigenständige Duftnote, die wohl vom Tee herrührt. Ich nehme leichte Fougère-Anklänge und exzellente Zitrik wahr. Imagination wirkt so rein, sauber, frisch, spritzig, luftig, unbeschwert ... und dennoch ein bisschen mystisch. Wie ein lichter, kühlender Nebel, durch den vom Meer her die Sonne durchbricht. Na, so ungefähr jedenfalls! ;-) Für mich als Frische-Fan ist Imagination jedenfalls ein origineller Hochgenuss, der in jeder Alterklasse mitspielen kann, und sicherlich braucht es von davon keinen Flanker namens "Sport".

Das ganze Feeling hält sicherlich 30 Minuten an, vielleicht bis zu einer Stunde, dann verfliegt die frische Wohlfühlaura peu à peu und mit ihr die Originalität dieses Duftes. Nach ca. zwei Stunden kann von Sillage keine Rede mehr sein und was nach 3-4 Stunden bleibt, ist ein holzig-warmes Grundrauschen, das zwar angenehm ist, aber eben nichts Besonderes mehr und nur noch hautnah wahrnehmbar. So meine Erfahrung mit Imagination.

In die ewige Preis-Leistungs-Diskussion will ich hier gar nicht erst einsteigen. Es ist eben so, wie es ist. Aber alle 2-3 Stunden nachsprühen muss ich schon, wenn meine "Vorstellungskraft" von einem perfekt duftenden Sommertag nicht leiden soll.
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Farneon vor 1 Monat 1
8
Flakon
4
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Keine klare Kante, dafür nach spritzigem Auftakt fruchtige Wärme mit leider nur geringer Aura
Ich hatte diesen Duft vor Jahren schon einmal getestet und bin mir heute sicher, dass meine damalige Abfüllung gekippt war. Also auf ein Neues!

Roja bedient uns mit einer wahren Fülle an Ingredienzen, sodass nur wenige klar herausstechen. Die zitrischen Noten bestimmen wie zu erwaten die Kopfnote, die schnell eingeholt wird von leicht blumigen Anklängen und einem ins Süßliche tendierenden Apfel. Der Unterbau wiederum enthält so ziemlich alle Basisnoten, die man sich vorstellen kann, jede für sich sehr dezent eingesetzt. Maximal eine leicht pfeffrige Würze stellt sich im Drydown ein. Alles in allem entsteht auf meiner Haut damit ein wohlriechender, aber unspektakulärer Cocktail, den ich eher als fruchtig-warm denn als zitrisch-frisch beschreiben würde, zumindest nach dem schnellen Abklingen der Kopfnote.

Für einen Nischenduft ist Elysium sehr gefällig und dürfte damit im Gegensatz zu vielen anderen nur wenige Kontroversen hervorrufen. Der Duft ist schon allein deshalb bei jeder Gelegenheit tragbar, weil er aufgrund seiner geringen Abstrahlung nur intimen Kontakten Komplimente entlocken dürfte! ;-) Damit stehen Preis und Leistung für mich in keiner akzeptablen Relation zueinander, so als hätte Roja Dove bewusst nicht irgendwo anecken wollen mit seiner Kreation. Auf seine Art ist Elyxsium dennoch sehr eigenständig und rundum harmonisch ... allein: mir fehlt das gewisse Etwas und vor allem eine Aura, die mich bei einem Duft dieser Preisklasse gerne umhüllen darf.
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