Vorsicht! Männerphantasien.
Die Überschrift hat mit dem, wovon ich schreiben will eigentlich nichts zu tun. Habe ich nur gewählt, damit es nicht hinterher heißt: "Sexist" oder sowas. Denn um Sex gehts gar nicht, das kann ich jetzt gar nicht oft genug betonen, HIER GEHTS NICHT UM SEX! ALLE, DIE PRÜDE SIND UND ALLE, DIE NOCH KEINE 18 SIND, NICHT WEITERLESEN!
Aber, es geht um nichts weniger als ein neues Berufsbild: die Sillagistin (bzw. der Sillagist).
Drauf gekommen bin ich, als ich neulich mal aus einer Tür stürzte und in eine Frau reinrannte, ein Alltags-Unfall wie er eben manchmal vorkommt. Wie sie aussah und was ich zur Entschuldigung zusammengestottert habe, weiß ich nicht mehr, aber was bis heute anhält ist der Eindruck: Das war der tollste Parföng-Test ever.
Wir haben uns im Forum ja oft genug den Kopf darüber zerbrochen, wie man am Besten testet: tupfen, splashen, sprühen; aufs Handgelenk, hinters Ohr, ins Haar; mit Duftträger oder ohne: auf Papier, Baumwollpad, Glasstäbchen oder Seidenschal… Alles hat seine Vor- und Nachteile. Der gravierendste Nachteil: beschränkter Mehrfachtest.
Da könnte eine Gruppe von Sillagistinnen helfen. Jede der Damen würde ein Parföng tragen und unter Reallebensbedingung präsentieren. So könnten 10-15 Sillagistinnen die gleiche Zahl an Parföngs präsentieren. Mehr ist ja nicht sinnvoll. Aber man könnte auch reizvolle Kombinationen ausprobieren.
Ich stelle mir die ideale Testumgebung so vor: einen ansprechenden, wohltemperierten, geschmackvoll ausgestatteten Raum (oder eine Suite solcher Räume) mit hinreichend weichgepolstertem Mobiliar bei etwas schummriger Beleuchtung (keinesfalls darf grelles Tageslicht die kostbaren Duftmoleküle zerstören).
Die Testperson nimmt auf einer Chaiselongue Platz, wer von weiblichen Reizen allzuleicht abgelenkt wird, sollte eine lichtundurchlässige Schlafmaske tragen.
Dezente, sanft rhytmische Musik möge erklingen, denn die Sillagistinnen sollen ja in zierlichen Schritten den Raum durchtänzeln, damit auch die Fernwirkung der Parföngs erprobt werden kann – und Musik beschwingt ja die Schritte bekanntlich.
Die Sillagistin selbst möge sich züchtig, aber nicht zu verhüllend kleiden, damit die Parföngs, von der Körperwärme vaporiert, sich frei entfalten können. Seidene Chawls und Schleier könnten ganz hübsch sein.
Dass bei ausgewählten Parföngs auch das Nahfeld erprobt werden muss (das ist bitte nicht mit "Lap-Dance" zu verwechseln), versteht sich von selbst (denn auch in der Nähe muss der Duft sich ja bewähren), doch hüte man sich vor zu vielen dieser Tests, die ja sehr anstrengend sind und eine empfindliche Nase leicht überfordern können.
So ungefähr könnte das sein. Ob das Arbeitsamt entsprechende Umschulungen oder die Einrichtung passender Gewerberäume fördert, müsste sich erst noch zeigen, hier ist die Politik gefragt. Denk ich mal.