Flaconesse
duftende Gedanken
vor 5 Jahren - 22.05.2019
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Auf der Suche nach einem neuen Signature-Duft, Teil 4

... kam ich bei What we do in Paris is Secret vorbei.

Zunächst als kurze Einleitung zum Projekt: 6 Düfte haben es in den Recall geschafft. (lest dazu auch gerne meine vorangegangenen Blogs und verfolgt die ganze Geschichte) Um klarer zu sehen, unterziehe ich diese nun einem einwöchigen Tragetest und möchte dokumentieren, wie wir uns in der Zeit vertragen, ja aneinander gewöhnt haben. Dabei ist mir mein persönliches Gefühl, sowie Haltbarkeit, Gefälligkeit, Einzigartigkeit, Jahreszeitenunabhängigkeit wichtig.

Am gestrigen Abend entschied ich mich für den nächsten Morgen spontan für What we do in Paris is Secret, da ich diesen seit ich ihn erworben hatte, eindeutig zu wenig getragen habe und mir die nächste, Regen und Temperaturtechnisch durchwachsen angesagte Woche ideal für dieses Parfüm erscheint. Und hier sind wir schon bei der ersten Falle: Ich wähle den Duft passend zum Wetter aus und nicht spontan aus dem Bauch heraus. Ich grüble über die Sinnhaftigkeit, diesen Duft überhaupt für das Projekt ausgewählt zu haben, denn seine Jahreszeitenunabhängigkeit kommt mir gerade alles andere als gegeben vor.

Tag 1: Mein Wärmeempfinden täuschte mich nicht, die Heizung war noch an. Als ich erwachte, scheinte die Sonne ins Schlafzimmer, es war viel zu spät und auch viel zu heiß unter der Winterdecke, die eigentlich schon gegen die leichtere Sommerversion hätte getauscht werden müssen. Widerwillig zückte ich nach dem Anziehen den Flacon und drückte zwei mal ab. Aber am ersten Tag schon aufgeben? Kommt nicht in Frage! Im ersten Moment empfand ich den Duft noch als unpassend, was sich zum Glück im Laufe des Tages schnell legte. Ja ich mag ihn nach wie vor und fühle mich gut beduftet, nur heute wäre mir irgendwie eher nach etwas leichtem mit Grünem Tee oder Flieder zumute. Ein zartes Duftwässerchen von Yves Rocher beispielsweise aus der Un Matin au Jardin-Reihe. Dabei verhält sich WWDIPIS nicht zu schwer oder gar drückend, dennoch leicht orientalisch-vanillig und wie gewohnt marzipanartig. Meine Kollegin Miss Y empfindet ihn auch nicht als unangenehm, um an dieser Stelle ein paar Ladies-Reactions einzublenden, nur fällt auch ihr auf, dass es eben ein etwas gehaltvollerer Duft ist als die, die ich in den letzten Wochen zur Arbeit trug. Rückblickend auf den Tag, an dem ich übrigens nicht nachgesprüht habe, muss ich leider sagen, WWDIPIS, Du bist fast raus. Ich bin kurz davor Dich hochachtungsvoll zurück in den Schrank zu stellen und hole Dich im nächsten Winter wieder hervor oder eben dann, wenn es Marzipankartoffeln gibt und das Wetter soweit abgekühlt ist, dass man diese auch essen mag. Aber einen Tag lang möchte ich es noch mit dir probieren.

Tag 2: Richtig Lust den Flacon zu zücken hatte ich auch heute morgen nicht. Da meine Strickjacke von gestern noch ordentlich nach dem Parfum duftete, entschied ich mich dazu nicht nachzusprühen und den an sich tollen Duft nicht für einen Tag zu verschwenden, an dem ich dem ganzen skeptisch gegenüber stehe. Morgen kann und will ich den Duft nicht mehr mal riechen. Ich weiß zwar nicht, welches Parfüm als nächstes getestet wird, aber im Moment kommt mir jeder Duft angenehmer vor als dieser vanillig-orientalische.

Fazit: So toll ich den A Lab on Fire Duft auch im Winter und zum Ausgehen finde, so ungern trage ich ihn bei Aussentemperaturen über 10 Grad! Das hätte mir schon bei der Vorauswahl klar sein können. Mein Gefühl beim Tragen dieses Duftes ist absolut das richtige, ich fühle mich geborgen, aber NUR wenn ich Lust auf diesen Duft habe. Um einfach mal so herumzusprühen, dafür ist er nicht gemacht.

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