Des Schreibers Wille
Ich gebe zu, dass der Deutschunterricht immer einer meiner liebsten war. Zwar habe ich es gehasst, gezwungen zu werden, Bücher (vor)zulesen, aber das Schreiben von Geschichten, Erörterungen und Aufsätzen bereitete mir heimliche Freuden.
Entweder
schreibt man über das, was man selbst erlebt hat und oder man besitzt so
eine große Phantasie, dass man andere Welten erschaffen kann, las
ich in einem Ratgeber übers Bücherschreiben (den ich übrigens bis
heute nicht zu Ende gelesen habe). Unnötige Füllworte und Doppeltes
streichen, rät eine Internetseite und selbstverständlich sollte man
auch auf eine korrekte Schreibweise, sowie Grammatik und
Zeichensetzung achten.
"Es
kommt auf den Plot an!" höre ich tief im Inneren meinen Opa
sagen, bedeutungsschwanger den Zeigefinger hebend. Er war
immer der Schriftsteller in meiner Familie und diesbezüglich mein
großes Vorbild. Nach seinem Tod habe ich alle seine
schreibmaschinengeschriebenen Gedichte und Geschichten geerbt, die
ich irgendwann in ein Buch verwandeln möchte.
Dass ich zur Zeit am liebsten über Parfüm schreibe, kam jedoch so (siehe allerersten Blogeintrag): Nachdem ich nach unserem Umzug in die gemeinsame Wohnung das kleine Fläschchen Loulou wiedergefunden hatte, war mir schlagartig Folgendes klar: a) ich will meine Parfümsammlung vergrößern und b) ich will schreiben, also folgte in logischer Konsequenz die Idee einen Parfümblog zu starten. Zuerst meldete ich mich auf Instagram an, um ein paar Follower zu gewinnen. Zunächst war es auch sehr interessant in die Welt der Fotografie zu schnuppern, doch ich verlor das eigentliche Ziel aus den Augen. Im April, bis dahin hatte ich gerade mal einen popligen unveröffentlichten Blogeintrag verfasst, erstand ich ein Stückchen Webspace in Form eines Wordpress Baukastens mit unabhängiger .com-Adresse. Dorthin schickte ich ein paar Bilder und Texte, ohne zu wissen, ob diese irgendwo ankamen, um gelesen zu werden. Das promoten des eigenen Blogs funktionierte auf instagram mäßig gut. Ich hatte mittlerweile zwar knapp 500 Follower, jedoch kaum deutschsprachige und die meisten sind zwar schnell mit dabei likes zu verteilen, lesen aber keine Bildunterschriften. Schade.
Ende letzten Jahres traute ich mich endlich auf Parfumo zu schreiben, erst Statements, dann ein Blog und zuletzt traute ich mich an die Königsdisziplin: Kommentare. Ich war überwältigt von den netten Feedback. Ein Text ist schließlich sinnlos, wenn ihn keiner liest. Nun schreibe ich manchmal mehrere Texte gleichzeitig. Es sprudelt nur so heraus und ich komme kaum nach, alle Ideen aufzuschreiben. Heute habe ich irgendwo ein Wort gehört, was ich für einen kommenden Text verwenden wollte und es kurze Zeit später wieder vergessen.
Aber
was
ich eigentlich mit all dem sagen wollte, ist:
1. Parfumo gibt
mir die Möglichkeit meine zwei Leidenschaften zu
vereinen.
2. Traut euch
zu schreiben, ganz egal, was dabei heraus kommt. Denn je
unterschiedlicher die Kommentare, Blogeinträge und Statements der
verschiedenen Mitglieder sind, desto mehr haben wir alle davon.