Flaconesse
duftende Gedanken
vor 5 Jahren - 30.01.2019
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Des Schreibers Wille

Ich gebe zu, dass der Deutschunterricht immer einer meiner liebsten war. Zwar habe ich es gehasst, gezwungen zu werden, Bücher (vor)zulesen, aber das Schreiben von Geschichten, Erörterungen und Aufsätzen bereitete mir heimliche Freuden.

Entweder schreibt man über das, was man selbst erlebt hat und oder man besitzt so eine große Phantasie, dass man andere Welten erschaffen kann, las ich in einem Ratgeber übers Bücherschreiben (den ich übrigens bis heute nicht zu Ende gelesen habe). Unnötige Füllworte und Doppeltes streichen, rät eine Internetseite und selbstverständlich sollte man auch auf eine korrekte Schreibweise, sowie Grammatik und Zeichensetzung achten.
"Es kommt auf den Plot an!" höre ich tief im Inneren meinen Opa sagen, bedeutungsschwanger den Zeigefinger hebend. Er war immer der Schriftsteller in meiner Familie und diesbezüglich mein großes Vorbild. Nach seinem Tod habe ich alle seine schreibmaschinengeschriebenen Gedichte und Geschichten geerbt, die ich irgendwann in ein Buch verwandeln möchte.

Dass ich zur Zeit am liebsten über Parfüm schreibe, kam jedoch so (siehe allerersten Blogeintrag): Nachdem ich nach unserem Umzug in die gemeinsame Wohnung das kleine Fläschchen Loulou wiedergefunden hatte, war mir schlagartig Folgendes klar: a) ich will meine Parfümsammlung vergrößern und b) ich will schreiben, also folgte in logischer Konsequenz die Idee einen Parfümblog zu starten. Zuerst meldete ich mich auf Instagram an, um ein paar Follower zu gewinnen. Zunächst war es auch sehr interessant in die Welt der Fotografie zu schnuppern, doch ich verlor das eigentliche Ziel aus den Augen. Im April, bis dahin hatte ich gerade mal einen popligen unveröffentlichten Blogeintrag verfasst, erstand ich ein Stückchen Webspace in Form eines Wordpress Baukastens mit unabhängiger .com-Adresse. Dorthin schickte ich ein paar Bilder und Texte, ohne zu wissen, ob diese irgendwo ankamen, um gelesen zu werden. Das promoten des eigenen Blogs funktionierte auf instagram mäßig gut. Ich hatte mittlerweile zwar knapp 500 Follower, jedoch kaum deutschsprachige und die meisten sind zwar schnell mit dabei likes zu verteilen, lesen aber keine Bildunterschriften. Schade.

Ende letzten Jahres traute ich mich endlich auf Parfumo zu schreiben, erst Statements, dann ein Blog und zuletzt traute ich mich an die Königsdisziplin: Kommentare. Ich war überwältigt von den netten Feedback. Ein Text ist schließlich sinnlos, wenn ihn keiner liest. Nun schreibe ich manchmal mehrere Texte gleichzeitig. Es sprudelt nur so heraus und ich komme kaum nach, alle Ideen aufzuschreiben. Heute habe ich irgendwo ein Wort gehört, was ich für einen kommenden Text verwenden wollte und es kurze Zeit später wieder vergessen.

Aber was ich eigentlich mit all dem sagen wollte, ist:
1. Parfumo gibt mir die Möglichkeit meine zwei Leidenschaften zu vereinen.
2. Traut euch zu schreiben, ganz egal, was dabei heraus kommt. Denn je unterschiedlicher die Kommentare, Blogeinträge und Statements der verschiedenen Mitglieder sind, desto mehr haben wir alle davon.

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