Fleurissimo

Fleurissimo

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Fleurissimo vor 6 Jahren 8 1
10
Flakon
9
Duft
Staubig-pudriger Orientale
Mathilde, die Meisterin der Variation. Mir fällt kein Parfümeur ein, der so eigenständige, und in sich stimmige, dabei hochwertige Flanker kreiert. Und so wurden auch aus "Déclaration" ganz neue Facetten herausgekitzelt.

Die Grund-DNA des Duftes erkennt man sofort wieder. Allerdings erhält er eine sehr elegante staubrig-pudrige Komponente mit Ambra und Zedernholz, außerdem eine Tabaknote, die ein wenig an "Lagerfeld Classic" erinnert. Die Cashmeran-lastige Basis mutet heimeliger und wärmer als das Original an, ist dabei aber nicht so übersättigt und bleiern wie das von der groben Duftrichtung durchaus vergleichbare "Fahrenheit Parfum" oder "Eau Sauvage Parfum".

Ein wunderbarer Duft, den Fans des Originals von Jean-Claude Ellena aufgrund seiner Eigenständigkeit auf jeden Fall mal testen sollten!
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Fleurissimo vor 6 Jahren 6 2
10
Flakon
9
Duft
Mediterranes Fougère
Ja, den Vergleich mit "Bleu de Chanel" kann ich durchaus nachvollziehen. (Den mit "Sauvage" nicht ganz so, der wirkt viel strenger.) Aber nur bei oberflächlicher Betrachtung. Doch der Reihe nach:

Die Kopfnote von "Dylan Blue" strahlt eine mediterrane Leichtigkeit aus, wie man sie von den blauen "Acqua di Parma"-Düften kennt: Bergamotte, Petitgrain, Mandarine, Lavendel. Dann wird der Duft blumig-würzig (Thymian und Jasmin), bekommt aber auch einen stark ätherischen-würzigen Einschlag dank Koniferennoten (Kiefernnadel und Wacholderbeere). Die Basisnote wiederum wirkt weich mit Sandelholz, Tonkabohne und Moos, weist aber zugleich einen deutlich salzigen Marine-Akkord auf.

Der Duft wirkt so unglaublich entspannend, so balsamisch, fruchtig und aquatisch und entspannt wie ein lauer Sommerabend am Mittelmeer. Dabei bewegt er sich in der Duftarchitektur klassischer Fougère-Düfte wie "Paco Rabanne pour Homme" oder "Eternity for men". Ich würde ihn wegen seiner Natürlichkeit und weil er edel wirkt wie eine klassische Seife, sogar den beiden Konkurrenten vorziehen.
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Fleurissimo vor 6 Jahren 8 1
10
Flakon
10
Duft
Konifere und Leder
"Gucci Absolute pour Homme" erinnerte mich beim ersten Schnüffeln an die typischen Chypre-Leder-Düfte mit Koniferenharzen und balsamischen Noten. Die erste Welle kam in den 70ern auf den Markt ("Polo", "Halston Z-14", "Yatagan" etc.), in den 80ern und 90ern gab's ein Revival ("New West", "Globe", "DKNY Fuel Men", "Harley Davidson" etc.)

Der Auftakt ist durch intensiv duftende mediterrane Kräuter (Beifuß, Thymian) geprägt - der Duft hat also bis auf ein wenig Yuzu keine ausgeprägte Frischekomponente, sondern startet schwitzig. Schon bald folgt eine blumig-koniferige Herznote mit Iris, Jasmin, Kiefernnadel, Zypresse. Die ausgespochen herbe Basisnote, der jeglicher Anflug von Vanille-oder Zimt-Süße abgeht, dominieren Leder, Ambra, Styrax, Patschuli und Vetiver.

Wer die heutigen cremigen Pudding-Noten gewohnt ist, wird mit "Gucci Absolute pour Homme" erst mal einen Kulturschock erleben. Ich empfinde ihn als sympathischen Retro-Duft und ganzen Kerl - und er hat eine dunkel-verschwiemelte Note, die mich wahlweise an Friedhof oder Schlafzimmer erinnert. Eigentlich genau der Typ Charakterduft, der einem heutzutage oftmals fehlt. Aber man muss ihn mögen, denn er hat wirklich Ecken und Kanten. Ähnlichkeiten mit "Fahrenheit" halten sich eher in Grenzen, da dieser sauberer wirkt und trotz der Ledernote eigentlich mehr mit "Grey Flannel" gemeinsam hat (Veilchen).
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Fleurissimo vor 6 Jahren 3 1
3
Flakon
9
Duft
Wunderkind trägt Lederjacke
Zugegeben, ein wenig Überwindung hat mich die billige optische Aufmachung ja schon gekostet. Zumal nach dem billig riechenden "Joop! Homme Extreme" lag meine bisherige Joop-Flanker-Begeisterung ("Sexy in Pink" und "Wild") ein wenig brach. Aber kurz bevor die letzten Flaschen bei Galeria vergriffen waren, siegte dann doch die Neugier.

Die Idee ist eigentlich genial, wenngleich von "A*Men Pure Leather" abgekupfert: Ein eigentlich süßer Duft behält seine DNA, tritt aber etwas zurück gegen eine starke, rauchige Ledernote. Am Ende wirkt der Duft männlich-herb und ziemlich verwegen - ein Macho, der aber weniger auf den Sack geht als die übertriebene Süße des "Red King", der mich nicht überzeugt hat. Er ist handwerklich ordentlich gemacht und strahlt einfach diese gewisse Coolness aus.

Im Grunde ist das Konzept, blumig-holzige Noten (Iris und Zeder) in ein ledriges Castoreum-Chypre mit Vanille, Heliotrop oder Tonka einzubauen, so neu ja nicht. Auf dieser Basis funktionierten schon in den 20ern "Knize Ten", "Cuire de Ruissie" oder "Tabac Blonde". Erst in den 70ern setzte sich ja diese scheinbar untrennbare Kombination der Ledernoten mit Koniferenharzen und Kräutern durch, die diesen Düften einen würzigen Anstrich verlieh. Insofern kann man "Joop! Home Black King" und "A*Men Pure Leather" als gelungene Vertreter eines puristischen Leder-Revivals sehen - und das 90 Jahre nach deren Erfindung! Na wenn da nicht das Parfumherz vor Freude Purzelbäume schlägt, dann weiß ich auch nicht.
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Fleurissimo vor 6 Jahren 8 2
10
Flakon
10
Duft
Skandinavisches Roma
Nachdem ich nun so begeistert von "Roma Passione Uomo" war, musste ich zum Vergleich natürlich auch mal die Damenversion probieren. Überraschenderweise habe ich sie als etwas dezenter und weniger süß als den Herrenduft empfunden.

Die Kopfnote aus Kronsbeere, Cranberry und schwarzer Johannisbeere mutet sogar eher skandinavisch als südländisch an - ein wenig fühle ich mich an die leckeren Duft-Teelichte bei IKEA erinnert. Die Herznote ist lieblich-blumig, ohne zu beschweren - Hyazinthe, Ylang-Ylang, Jasmin und Iris ergeben ein ziemlich komplexes Zusammenspiel. Es folgt eine stark holzig-vanillige Basisnote mit Sandel- und Zedernholz.

Was ich an diesem Duft wirklich liebe, sind seine Kontraste aus frischen und edel-herben Noten. Die typische "Roma"-DNA tritt anders als beim Herrenduft sehr deutlich hervor und hat nichts Beschwerendes. Ein raffinierter Verführer, den ich nur empfehlen kann.
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