Floddel

Auf diesen Duft bin ich gekommen, weil ich auf der Suche nach einem Vetiver-Parfum war, das mit meinem Geschmack kompatibel ist. Normalerweise bin ich eher weniger der Fan von diesem so beliebten Süßgras als Inhaltsstoff. Trotzdem wollte ich dieser Duftkomponente nicht komplett den Rücken zukehren, da ich nicht will, dass meine Sammlung zu unausgewogen ist.
Also hab ich mich aufgemacht und "Vetiver-Düfte-für-Vetiver-Hasser"-getestet. In meine engere Wahl haben es dann "Etat Libre d'Orange - Fat Electrician", "Byredo Parfums - Bal d'Afrique" und "J.F. Schwarzlose Berlin - Treffpunkt 8 Uhr" geschafft.

Treffpunkt 8 Uhr startet mit einer sehr dominanten Ingwer Note. Beim Schnuppern an der aufgetragenen Stelle kitzelt es ein wenig in meiner Nase. Den Mango-Akkord nehme ich als etwas Süßliches, Undefinierbares wahr. Habe von manchen auch schon gehört, dass sie diesen mit Pfirsich in Verbindung bringen (kann ich jetzt nicht unterschreiben). Zu dem Auftakt gesellt sich relativ schnell ein besonderer Duft. Salbei (den ich normalerweise nicht so mag und als eher etwas Altmodisches assoziiere) ist wahrnehmbar und wird wieder interessant umspielt. Wahrscheinlich von der Herbstzeitlosen. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich weiß wie diese Pflanze duftet. Auf jeden Fall gibt es dem Ganzen so eine Art "It-Faktor" --> irgendwie besonders. Der Vetiver kämpft sich ab der Mitte auch immer mehr auf meiner Haut in den Vordergrund. Dieser wird auf subtile Art und Weise durch die anfängliche Süße der Mango umschmeichelt. Die Frucht nimmt dem Süßgras ein wenig die Rauigkeit und rundet die eckigen Kanten ein wenig ab. Dieses Dufterlebnis hält sich dann bis zum Ende des Duftverlaufes. Sehr angenehm und gefällig und gleichzeitig ein wenig besonders.

Der Duft gefällt mir im Ganzen sehr gut und ich trage ihn sehr gern vor allem in den wärmeren Monaten. Eigentlich ist es nicht mein Style aber ich versuche wie gesagt öfters mal aus meiner Komfortzone raus zu kommen und meinen "Dufthorizont" zu erweitern.
Den Flakon des Duftes finde ich sehr schön. Reduziert mit einem schönen Deckel. Seltsam finde ich nur, dass die Marke zwei verschiedene Sprühköpfe verwendet mit unterschiedlichen Stoppmechanismen (Aber das nur am Rande. Beide Mechanismen funktionieren gut!)

Wenn wir ein Parfum oft verwenden wird die Flasche natürlich immer leerer. Ich sehe es so, dass zwar der Flakon nicht mehr mit Parfum gefüllt ist, dafür aber mit Erinnerungen.
Gaultier2 habe ich in meiner Teenagerzeit fast täglich getragen. Meine Freunde meinten immer, der Duft riecht wie du.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich sehr von Parfumflakons beeinflussen lassen und dieser hat mich damals sehr fasziniert. Magnete an der Rückseite, um zwei Flaschen mit einander zu verbinden. Der Name des Parfums innen aufgebracht damit man ihn durch das Parfum sehen kann.
Ich habe den Duft damals natürlich en direct getestet aber mich schon sehr von der Präsentation beeinflussen lassen (Das gleiche mit Fleur Du Male zur selben Zeit).
Der Duft hat meine Liebe zu Vanille und Amber gestartet und immer wenn ich an meinem jetzt letzten Flakon schnuppere, denke ich an all die schönen und weniger schönen Erinnerungen meiner Jugendzeit. Viele Dramen, Schule und natürlich viel Clubbing.
In letzter Zeit sehe ich auf Youtube und Instagram einen neuen Hype von diesem Duft aufkeimen. Diese Leute zahlen viel zu viel Geld für den Duft. (Wahrscheinlich ist das Bedürfnis anders als alle anderen zu riechen größer als der Schmerz für das Parfum so viel Geld hinlegen zu müssen.)
Der Duft ist nicht wirklich komplex. Sehr linear mit ein wenig Vintage Charakter. Wie gesagt werde ich ihn immer in meinem Herzen behalten einfach nur wegen all der Erinnerungen aber mittlerweile habe ich damit abgeschlossen und trage ihn auch nicht mehr. Jetzt konzentriere ich mich lieber auf meine neuen Düfte und versuche mit diesen auch schöne Erinnerungen einzufangen.

Bevor ich Eau Duelle das erste mal gerochen und getragen habe, war meine Erwartung eine ganz andere. Ich habe mir den Duft viel süßer und vanilliger vorgestellt. Das mag daran liegen, dass ich bis dato nur Düfte mit Vanillin gerochen habe.
Beim Aufsprühen kam mir der Gedanke: Was für ein natürlich riechender Duft. Gar nicht wirklich wie ein Parfum. Sehr holzig und würzig. Einen Hauch von Kiefer oder Kiefernharz nehme ich wahr oder glaube es zumindest. Begleitet ist dieses Erlebnis von einer wunderbaren Rauchigkeit und einer authentisch duftenden Vanille, die sich aber anfangs noch im Hintergrund bedeckt hält. Die Vanille kämpft sich während des Tages immer weiter in den Vordergund und gipfelt in einem angenehmen Duftzusammenspiel am Ende des Tages. Die Komponente ist dabei aber nie penetrant oder zu süß. Ich habe ein paar Vanilledüfte in meiner Sammlung und nehme Eau Duelle eher als holizigen Duft wahr.
Das Parfum ist nie aufdringlich. Ich nehme ihn wahr aber werde nicht wirklich darauf angesprochen. Oft trage ich ihn auch zum Schlafen gehen einfach für mich selbst.
Ich habe noch nie den EdT gerochen und kann deshalb keinen Vergleich aufstellen.
Insgesamt ist Eau Duelle für mich ein sehr schöner und angenehmer Duft der mich durch seinen authentischen Duft überzeugt hat. Eine erwachsene authentische Vanille, die auf jeden Fall auch von Männern getragen werden kann.
Zu den Diptyque Flakons muss ich nichts sagen. Sind für mich vom Design her wunderschön!

Dieser Duft ist wirklich faszinierend. Im Internet oder generell der Parfumcommunity ranken sich ja so einige ominöse Geschichten um diesen Duft. Habe vieles gehört und gelesen. Von riecht nach Urinal und Katzenurin bis hin zu duftet wie eine Zimtschnecke in der Bäckerei war alles dabei.
Also hab ich mir den Duft oder "diese Legende" selbst zugelegt um mich parfumtechnisch weiter zu bilden, etwas aus meiner Comfortzone zu kommen und vielleicht ein Parfum zu finden, welches mir am Ende noch zusagt.
Fazit beim Tragen dieses Parfums: Er kommt auf meiner Haut in drei verschiedenen Variationen ums Eck. Entweder extrem würzig und nelkenlastig, gourmandig oder interessant maskulin animalisch. Seltsam finde ich, dass dies nicht wie normal in einem Duftverlauf variiert, sondern je nach Tag in einem komplett anderen Gewand daher kommt. Alle 3 Varianten mag ich sehr gern und kann mich damit arrangieren und anfreunden. Auf jeden Fall ist es ein sehr interessanter Duft und ein Erlebnis. Ob man so riechen möchte, muss jeder für sich selbst testen und entscheiden aber ich bin froh ihn zu besitzen.
Ich hätte gern die alte Formulierung mit dem matten Deckel getestet. Dieser soll ja noch moschuslastiger und animalischer angemutet haben.

Ein sehr besonderer und wunderschöner Sommerduft. Trotz der Zitruskomponenten sehr gehaltvoll und cremig. Beim aufsprühen kommt einem der Sommer regelrecht entgegen. Nicht auf eine erfrischende Art und Weise sondern als ob man sich durch die Sommersonne aufwärmen lässt. Das Parfum ist sehr ölig beim Auftragen.
Das Opening weckt mich durch den angenehmen Zitrusduft und lässt mich energetisch in den Tag starten. Dieses Gefühl hält nicht lange an, da ich anschließend sofort von einer Cremigkeit aus wunderschönen exotischen Blüten umhüllt werde. Als ob einen Engel mit der luxuriösesten Sonnencreme auf der Welt einbalsamieren würden. So umhüllt einen der Duft den gesamten Tag wie ein nie endender Sonnenuntergang im Paradies. Die wärmenden Hölzer runden das Dufterlebnis am Ende des Tages noch mehr ab.
Insgesamt ein wunderschönes Dufterlebnis mit sehr guter Haltbarkeit für einen sommerlich anmutenden Duft. Kurzurlaub in der Flasche!