Floh

Ich wollte diesen Duft so unbedingt haben! Weshalb es dann doch nichts geworden ist mit uns, liegt daran, dass dieses Parfüm einfach nicht bei mir einziehen wollte. Beim ersten Versuch habe ich doch tatsächlich versehentlich den Mancera Black Line bestellt (ja, man sollte halt nicht nur das Bildchen ansehen beim Bestellen...). Also nochmals von neuem bestellt - diesmal dann korrekt. Flakon ist auch heil angekommen, blieb aber nur ca. fünf Minuten heil, danach ist er mir aus der Hand "geflutscht" und auf dem Steinboden zertrümmert. Das war's mit uns!

Nun hatte ich aber über mehrere Tage Zeit, den Duft in der ganzen Wohnung genügend zu erschnuppern. Den Anstoss für diesen Kommentar habe ich übrigens von einer Parfuma, die meinte, ich könnte Lemon Line ja quasi jetzt ausgiebig testen. Stimmt. Selbstverständlich hatte ich das Parfüm vor dem Kauf auch schon mehrmals auf der Haut getestet. Deswegen wollte ich es ja auch so sehr besitzen.

Nun zum Duft: Er startet mit einer sehr starken und intensiven Zitrone. Einfach nur Zitrone und sonst gar nichts. Später wird es leicht cremig. Diese Phase mag ich am liebsten. Nach kurzer Zeit wird es dann leicht herb/würzig und auch süsslich. Ich empfinde den Duft auch als ein wenig pudrig - pudrige Süsse quasi. Die weissen Blüten rieche ich gar nicht heraus. Lavendel ist zwar aufgeführt, ist aber meiner Meinung nach nur "Beigemüse". Der Moschus zeigt sich bei mir eher ganz scheu. Letztendlich bleibt es ein süsser Brause-Zitronenduft mit etwas Kraut. Diese zuckrige Brause-Zitrone kann tatsächlich auf Dauer etwas nervig werden. Und hier sind wir bei der Haltbarkeit: Diese ist enorm für einen Zitrusduft, auf der Haut hält der locker acht Stunden durch. Auch die Sillage ist nicht zu verachten und im Gegensatz zu vielen andern Parfüms in dieser Kategorie extrem gut.

Obwohl ich den Duft ja so sehr wollte, musste ich einsehen, dass er für mich nicht der Richtige ist. Ich bin eine eher kleine Person und dazu noch eine Frau. Dieses Parfüm möchte aber wohl lieber bei einem "echten Kerl" sein. Es ist meiner Meinung nach ein Herrenduft, der natürlich auch von mutigen Frauen getragen werden darf. Halt einfach nicht von mir.

EDIT: 30.12.2019: Nachdem ich im 2019 doch immer wieder an diesen Duft gedacht hatte, habe ich ihn im Dezember nochmals getestet und gleich komplett verliebt in Lemon Line sowie sofort erhöht auf eine glatte 10.

Mittlerweile finde ich das Parfüm definitiv auch für Frauen wunderbar geeignet - auch für kleinere so wie ich. Vielleicht gerade wegen seiner starken Präsenz. Ich fühle mich stark, energiegeladen und voller Tatendrang: "Danke, Lemon Line für diese zweite Chance. Sehr gerne durftest Du nun bei mir einziehen."

So, Floh hat Ferien und wieder viel Zeit um sich mit Düften zu beschäftigen. Leider auch viel Zeit um Geld für Parfüm auszugeben. Während andere mit Weihnachtseinkäufen beschäftigt sind, hüpft Floh von Parfümerie zu Parfümerie und schnüffelt sich durch. Natürlich hauptsächlich um sich selber dann ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. So egoistisch ist Floh, wenn es um Parfüm geht. Nun ja, Floh hat dann doch zwei Flakons noch für die Liebsten eingekauft. Es gab drei für zwei, da hat Floh dann gedacht: "Gute Gelegenheit, nehm'mer gleich auch noch was für die Freundinnen mit. Je einer für eine Freundin und der dritte für mich". Eben, wenn es um Düfte geht, da kennt Floh kein Pardon. Erst kommt da Floh und dann die andern. Damit jetzt niemand denkt, Floh ist generell so. Nein, ansonsten ist sie sehr freigiebig, hilfsbereit und eigentlich ganz lieb. Wirklich:)!

Nun zu Néroli Amara: Die Anfangsphase ist für mich kaum auszuhalten. Eine süsse, schreiende Orangenblüte wie ich sie gar nicht mag (meist liebe ich Orangenblüten). Es beginnt alles sehr laut, stechend und der Pfeffer kitzelt extrem in meiner Nase. Dieses Blümchen-Pfeffer-Bonbon-Gemisch bleibt über mehrere Stunden, bis sich dann die Basis zeigt; diese ist wunderschön. Ich rieche Moschus - obwohl nicht aufgeführt. Dieser saubere Moschus gemischt mit leichter, mittlerweile angenehmer Süsse und leichtem holzigen Anklang ist wunderschön. Den Ausklang würde ich als süsslich, holzig, moschusartig und frisch bezeichnen mit leicht maskulinem Einschlag.

Die Haltbarkeit ist erstaunlich gut für so einen Duft. An der Kleidung sogar noch Tage danach relativ stark wahrnehmbar. Die Sillage empfinde ich anfangs als zu extrem, nach einer Weile wird es angenehm.

Mein Fazit: Mir hätte die Basis gereicht. Alles davor war mir zu laut, zu süss, zu stechend und zu pieksig. Für all jene die Orangenblüten gerne sehr süss und gepfeffert mögen, ist Néroli Amara ein Test wert.

PS: Hat gewisse Ähnlichkeiten für mich zu Oranges Bigarades...

Ich bin so aus dem Häuschen wegen diesem wunderbaren Duft, dass ich einfach wieder einmal einen Kommentar schreiben „muss“.

Ganz selten passiert es mir, dass ich ein Parfüm durchgehend von der ersten Sekunde an liebe. Le Parfum Poudré ist so ein Duft. Vom ersten Sprühstoss an wusste ich, so möchte ich riechen. Bei vielen andern Düften hatte ich diesen ersten Gedanken auch schon. Sehr oft ist es jedoch dann so, dass nach dem anfänglichen Rausch, die bittere Enttäuschung folgt. Entweder entwickelt sich eine unschöne Note im Verlauf oder aber die Euphorie verfliegt einfach schnell und Langeweile macht sich breit. Nicht so bei Le Parfum Poudré.

Dieses Eau de Parfum startet wuchtig mit einer Puder-Vanille-Rauch-Holz-Moschus-Wolke. Diese fluffige Wolke lullt einen richtig ein. Eine grosse Duftenwicklung kann ich nicht feststellen. Etwas Süsses gesellt sich noch hinzu. Nie jedoch wird es klebrig. Die Vanille zeigt sich in der Basis noch etwas stärker, aber ich finde nicht, dass es sich um einen typischen Vanilleduft handelt.

Le Parfum Poudré ist meiner Meinung nach ein Parfüm für die kältere Jahreszeit. Im Sommer würde er mich wohl erschlagen (und vermutlich auch mein Umfeld). Im Winter ist er einer der traumhaftesten Begleiter, die mir jemals unter die Nase gekommen sind. Ich finde man kann ihn zu jeder Gelegenheit tragen, ausser zum Sport und vermutlich auch eher nicht zu einem Vorstellungsgespräch.

Le Parfum Poudré ist, betörend, tröstend, stärkend, erhellend, einlullend, beruhigend und gleichzeitig aufregend als auch erotisch wie unschuldig: Schlichtweg - himmlisch!

PS: Für Herren eher weniger (ausser ganz mutige), jedoch an einer Frau vermutlich auch von vielen Männern gern gerochen.

Psychedelic Love beginnt laut, ja, sogar sehr laut. Sobald das kurze Aufflackern einer oud-artigen Note vorbei ist, fühle ich mich grossartig, toll, sexy, stark und ich könnte die ganze Welt umarmen. Ich fliege auf Wolke sieben umgeben von Zuckerwatte, Räucherstäbchen, Vanille und ein paar Blümchen. Der Duft haut mich um, so doll riecht er. Ich bin eigentlich keine Süsse und so bin ich dann auch bald wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Der Duft wird nämlich immer süsser und süsser bis ich es schon fast nicht mehr aushalte. Dieses Klebrige bleibt sehr lange bestehen, bis sich die balsamische, rauchige, ein wenig würzige und leicht vanillige Basis mir zeigt. Diese Basis knüpft dann wieder an der Kopfnote an und ist einfach unwiderstehlich fein.

Psychedelic Love finde ich vom Thema her sehr gut umgesetzt: Erst der Liebesrausch, der Höhenflug, dann die Phase in der alles super ist, jedoch manchmal auch alles zu viel und zu grell ist. Danach die Ruhe nach dem (Liebes-)Sturm, dass Ankommen, das Heimkommen und das Vertraute. Diese Endphase hält sehr, sehr lange – an der Kleidung sogar Tage (am Ärmelbündchen von meiner Jacke gar Wochen).

Fazit: Perfekter Auftakt der ins leicht nervige abdriftet und einem danach für das Durchgestandene mit Wärme und Geborgenheit belohnt. Trotz Süsse finde ich ihn irgendwie auch maskulin. Für (mutige) Männer auf jeden Fall tragbar.

Vittoria Apuana – ich möchte diesem Duft gerne einen positiven Kommentar widmen. Weil – es ist wirklich ein schöner Duft (finde ich). Der Krux bei diesem Parfüm ist jedoch, es funktioniert wirklich NUR wenn es richtig schön sommerlich heiss ist. Am besten, wenn es dazu noch schwül ist. Die Luft soll so richtig feuchtwarm sein. Das ist die Zeit für Vittoria Apuana wo sie sich von ihrer schönsten Seite zeigen kann!

Ich habe das Parfüm nun schon einige Male benutzt und jedes Mal, wenn kein Klima herrschte wie in einem tropischen Land, hat es sich nicht entwickeln können. Es war zwar dann angenehm zu tragen, allerdings, direkt an der Haut geschnuppert roch es tatsächlich irgendwie verkohlt. Ich konnte zwar nie das oft erwähnte verbrannte Plastik ausmachen. Vielleicht habe ich auch schon zu lange kein verbranntes Plastik mehr gerochen – kommt man ja nicht alle Tage dazu. Es war aber immer etwas rauchiges, aschiges wahrzunehmen. Ich finde es nicht unangenehm – es passt halt einfach so gar nicht. An all den Tagen wo die Luft so richtig still steht und keiner so richtig Lust hat zum Arbeiten, weil der Schweiss aus allen Poren trieft, dann duftet Vittoria Apuana nach Tiaré, Kokos, Vanille, süss, leicht pudrig und wunderschön nach Karibik und Südsee. Amber steuert wohl dazu bei, dass die Haut in Verbindung mit den andern Essenzen riecht, wie an einem Tag am Strand, geküsst von der Sonne, viel Sonnenöl, gebadet im Meer: Warm, süsslich, salzig, blumig. Auch einen leicht verruchten, schwülstigen Touch nehme ich wahr. Ich mag das, es unterscheidet diesen Sommerduft von so vielen, weil er nebst all den schönen fröhlichen Noten auch noch etwas Schmutziges hat.

Als Teenager benutzte ich im Sommerurlaub jeweils ein Sonnenöl, welches nach Kokos und Banane geduftet hat. Und mit Vittoria Apuana kann ich mich – zugegeben etwas teuer – in diese Zeit zurückversetzen. Wer also als Teenie ebenfalls Kokos-Bananen-Öl in Massen eingeschmiert hat, der wird Vittoria lieben.

Hoffentlich wird’s bald wieder schwül.

Edit: 03.01.2022

Habe mir den Duft wieder geholt. Finde ihn nun sogar im Winter bei Minus-Temperaturen super toll. Hat nun eine glatte 10 von mir bekommen (vorher 8). An alle "Wintermuffel" unbedingt im Winter testen. Bringt lecker "Bnanen-Sommer-Hula-Feeling".