Florblanca

Florblanca

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1 - 5 von 1143
Florblanca vor 5 Monaten 14 17
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Miss Fischers mysteriöser Fall
Ja Fischer ist mein Mädchenname, Fischer mit sch nicht nur mit sh. Und was an diesem Fall mysteriös ist? Ganz einfach, dass jemand wie ich, die nachweislich nicht auf Chypres steht, einen Chypre - und zwar einen puren Chypre, so echt wie es nur geht - zu ihren Lieblingsdüften zählt.

Lange, schon sehr sehr viele Jahre lang besaß ich einen winzigen Probeflakon von Calandre und hütete ihn wie meinen Augapfel. Der Duft hat mich schon vor 40 Jahren komplett geflashed! Und um es vorweg zu nehmen, wie kann jemand wie Paco Rabanne einen solchen Traumduft zugunsten von One Million plus Flanker vom Markt nehmen???

Ja ja, mag ja sein, dass Eichenmoos nicht mehr verwendet werden darf und Ambra inzwischen auch nicht mehr. Sicher hat die Chemie inzwischen adäquate Ersatzstoffe dafür gefunden und man könnte den Duft wieder (fast) wie das Original nachbauen.

Seine Schönheit ist wirklich einzigartig, wenn auch die heutigen jugendlichen DuftliebhaberInnen vor der Kopfnote zurückschrecken dürften. Denn um den Duft für sich zu erschließen bedarf es einer Sache: Geduld!
Der Auftakt ist extrem bitter-grün und erst nach wenigen Minuten weichen zitrische Akzente die extrem grüne Note auf. Nicht um jetzt zitrisch zu duften, sondern den Duft auf die nächste Stufe zu heben.

Das Herz! Hier wird Jasmin mit Maiglöckchen-Begleitung und Iris Untermalung zu einer der schönsten unsüssen Blüte die ich mir denken kann. Die leicht ölige Substanz des Parfums hält sehr lange und umweht mich bei jeder Handbewegung mit Calandres blühendem Herzen, das einfach zum niederknien schön ist.

Die Basis wird dunkel und wieder grünlicher, was ich auf Moschus und etwas holziges zurückführen möchte. Ambra vermag ich nicht wahrzunehmen. Der Duft bleibt in diesem elegant schönen Grün bis er sich nach einigen Stunden verabschiedet.

Nein, ich bin kein Chyprefan, aber JA, ich liebe Calandre.
17 Antworten
Florblanca vor 6 Monaten 6 4
4
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Zwiespalt
Monoï de Tahiti, das Öl (nicht Trockenöl) kenne ich schon sehr sehr lange. Es ist nicht mehr im Angebot und ich bin froh dass ich noch einen Flakon davon besitze.. Ich mochte und mag es sehr, es duftet nach Kokos und Monoï Blüten (auch Frangipani genannt).

Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass NUR dieses Öl so duftete. Alle anderen Kompositionen, ganz gleich wie sie auch genannt wurden, dufteten immer etwas anders. Und genau das ist mein Zwiespalt. Ich liebte das Öl, doch ich mochte keine einzige der Varianten die YR geliefert hat.

Ich verwendete Monoï de Tahiti im Sommer als Sonnenöl wenn ich schon vorgebräunt war, denn der Duft entwickelte sich in der Sonne ganz besonders schön. Urlaub auf Ibiza damals und es duftete wie Tahiti. Einfach schön.

Doch gerade dieses Körperöl war für mich das Zeichen, dass Flanker, egal welcher Art, nicht das geben können, was das Original gibt = ein anheimelndes Wohlfühl-Gefühl.

*
Ergänzung Dez. 19, 2023: Yves Rocher bietet das Tiaré Öl in seiner Weihnachtsbroschüre für Kunnden wieder an.
4 Antworten
Florblanca vor 6 Monaten 8 8
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
4
Duft
Bitte Caron, NICHT weiter so...
Um es vorwegzunehmen, ich mag Ylang-Ylang und liebe ihn in meinem Aqua Allegoria Ylang & Vanille sehr.

Beim Caron hätte ich es eher in der Herznote oder in der Basis erwartet. Denn direkt nach dem Aufsprühen kommt ein Wölkchen (Wolke wird es leider nicht) Ylang-Ylang. Doch bereits nach wenigen Minuten hat sie sich komplett verabschiedet.

Abgesehen davon, dass My Ylang wirklich extrem körpernah ist, riecht es dann einfach nach "irgendeinem" Duft. Der wird immer flacher und flacher, und - was mir absolut gegen den Strich geht - immer synthetischer.

Dabei habe ich doch gerade Caron so sehr liebgewonnen und besitze so viele ihrer Düfte.

Bitte liebes Haus Caron, besinnen Sie sich auf Ihre Qualität, auf Ihre wunderschönen Düfte, die Sie uns im Laufe der vielen Jahre geschenkt haben, und machen Sie NICHT weiter mit Düften wie diesem My Ylang. Wenn ich an den Preis denke, der hierfür hinzulegen ist, wird mir übel.
8 Antworten
Florblanca vor 6 Monaten 5 12
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Bilderbuch-Chypre "Für immer"
Chypre ist nicht gerade meine erste Wahl bei Parfum, was nicht bedeutet dass mir der eine oder andere davon nicht gefällt. Sie passen einfach nicht richtig zu mir, da ich weder eine sog. Dame, und eher der romantische Typ bin, auf weiche, warme, gourmandige Düfte stehe.

Ever After kommt sehr grün in der Kopfnote, fast bitter-dunkelgrün, wird aber schon nach kurzer Zeit in der Herznote heller und sanfter, ab da gefällt er mir sein grün sehr gut.

Doch der schönste Teil ist die Basis. Hier kommen warme, ambrierte und ganz leicht süßliche Noten zum Vorschein. Genau wie ich es gerne mag.

Die Duftentwicklung bei vielen Vintage Düften, die ich kennenlernen durfte, ist oft mehr als nur interessant. In diesem Fall ist sie faszinierend. Es macht mir einfach immer wieder unglaubliche Freude diese "alten" Schätzchen kennenzulernen. Vieles war "damals" nicht in Ordnung, doch die Duftwelt war wunderschön. Jedenfalls für mich.
12 Antworten
Florblanca vor 6 Monaten 8 8
6
Flakon
5
Sillage
4
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hat die sie denn Alle?
Und ob! Alle vier:
Das EdP 1957 - hier im Gespräch - das EdT 1957, das Extrait de Parfum 1957 und das EdT 2002.

Was das soll? Ein Duft reicht doch! Nein, meine lieben Duftfreunde, einer dieser vier reicht eben nicht, denn die Unterschiede dieser vier Duftvarianten sind extrem deutlich, teilweise sogar gravierend. Jetzt also zum Eau de Parfum aus dem Jahr 1957.

Damals war die Ozonschicht oder die diese Schicht zerstörendes FCKW noch kein Thema. Und so steht dieser Flakon als einziger unter Druck sozusagen. Einfluss auf den Duft hat dies zum Glück nicht. Die goldfarbene Kappe passt zum goldfarbenen Etikett des EdP, sitzt aber sehr locker auf dem Flakon. Wie die meisten damaligen Flakons ist dieser nicht nachfüllbar, der Verschluss ist maschinell aufgepresst. Der Vorteil dieser Methode ist allerdings, dass Fälschungen des Inhalts so weitgehend vermieden werden.

Das EdP 1957 zeigt einen sehr, sehr grünen Auftakt, bestimmt von Aldehyden und es dauert eine ganze Weile, bis das L'Interdit zum Vorschein kommt. Doch auch dann unterscheidet es sich noch recht stark vom EdT und Extrait de Parfum des gleichen Jahres.

Im Gegensatz zu diesen beiden bleibt das EdP grün, mit deutlichen Zügen eines klassischen Chypre. Fruchtiges vermag ich nicht wahrzunehmen, was nicht bedeutet dass es nicht da ist.

Nach diesem bitter-grünen Auftakt und etwas Geduld zeigt sich ein schönes, weicheres aber grünes Herz. Wie die frisch sprießende Natur im fortgeschrittenen Frühling, bevor die Blüten das Kommando übernehmen können. Grün und glatt, fein mit weich holzigem Hintergrund und einer sehr leichten animalischen Note, die ich dem Moschus zuschreiben würde.

In der Basis ist die Ähnlichkeit der drei Duftvarianten noch am deutlichsten. Hier ist es weich, duftet etwas vanillig - was wohl die Tonka bewirkt im Zusammenwirken mit Amber.

Das EdP ist ein Chypre und für meinen Geschmack der einzige Duft der Drei, den ich auch beim Sport einsetzen würde. Dafür spricht auch die geringste Haltbarkeit der 1957er Varianten.

Es ist ein wirklich schöner Duft, dennoch muss ich gestehen, hätte ich das EdP als erstes erworben, wären die anderen Varianten wohl nie bei mir eingezogen. Chypre war für mich nie die erste Wahl.
So aber darf das EdP meine Vierergruppe mit seiner wunderschönen "Grünheit" ergänzen.
8 Antworten
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