FoxyJackal

Es gibt Düfte die findet man so außergewöhnlich gut, dass man sie nie trägt. Zu speziell, zu laut, nicht für die Arbeit geeignet. Und dann gibt es solche wie diesen hier.

Zugegebenermaßen beim ersten Schnuppern kannte ich diesen Klassiker noch gar nicht. Hohe Erwartungen wurden entsprechend enttäuscht. Was? Das wars schon? Riecht frisch-zitrisch - und weiter? Doch mit den warmen Tagen lernte ich diesen Klassiker zu schätzen, denn er geht wirklich immer. Egal ob Freizeit, Büro, Uni, er wird immer frisch und sauber sein. Niemand wird die Nase rümpfen. Gut, als Parfumconnoisseur wird man mit diesem Milchglaswässerchen sicher nicht wahrgenommen, aber das will ich auch gar nicht! In der Regel will man nur frisch und sauber durch die tropischen Temperaturen kommen und genau das kann dieser Duft ganz wunderbar.

L'Eau d'Issey ist eben einer dieser Düfte, die man ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken auftragen kann. Die Haltbarkeit auf der Haut ist bei mir nicht sonderlich gut, aber dank des niedrigen Preises ist das auch gar nicht so wild. Ganz im Gegenteil: Vielleicht spielt mir die Psyche einen Streich, aber selbst bei Raumptemperatur im Sommer fühlt sich der Sprühstoß irgendwie frischer und kühler an als bei andere Freshies aus meiner Sammlung. Da sprühe ich gerne nach!

Der Flakon ist wie bei Issey üblich ein kleiner Protzknilch. Riesen groß ist die Kappe. Nicht so meins, aber der Glasflakon weiß mit seinem Milchglas zu gefallen. Wie immer bei Issey, erstaunt es mich wie gut die Zerstäuber doch im Vergleich zu teureren Düften von Chanel & Co sind.

Alles in allem ein Duft, der in meiner Sammlung auch zukünftig nicht fehlen soll.

Nachdem ich hier schon den Playboy New York verrissen habe, sind beide Düfte in Sippenhaft im Keller gelandet. Heute beim aufräumen habe ich den zu unrecht verbannten London dann nochmal auf den Arm gesprüht. Im ersten Moment riecht London wie für den Preis üblich nach Alkohol. Nach gut einer halben Minute erinnert er mich sehr an Montblanc Individuel. Es riecht sauber, süß und etwas frisch. Kurzgesagt irgendwie angenehm, so wie Weichspüler. Nach einigen weiteren Minuten kommt dann schon die würzigerere Unternote hoch. Nicht zu stark, nicht zu schwach. Allem in allem recht angenehm. Warum der Duft hier so schlecht bewertet ist, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht keine Weltklasse, aber 5,9? Meiner Batch (2018) würde ich eine 7,0 geben. Im leichtwarmen frühling oder Sommer kann ich mir den gut vorstellen.
Leider ist die Haltbarkeit ziemlich mies, was bei dem Preis auch nicht verwundert. Nach 2 Stunden dürfte er weg sein und sonderlich viel Sillage ist auch nicht drin. Ist wohl ein eher hautnaher Saubermann. Für den Preis von 5€ / 100ml aber recht interessant.

Einer meiner ersten Düfte, was dem pirouettendrehendem Jeremy und dem erstaunlich niedrigen Preis (200ml für lächerliche 22,50€) geschuldet war. Der Duft riecht die erste Minute noch stark alkoholisch auf der Hauch. Erst nach einer Minute kommt der Lavendel durch. Beschrieben wurde der Duft zurecht als Bonbonduft, denn das ist auch was man die ersten Minuten riecht. Langsam nimmt dann die Würze zu. Mich erinnert der Duft nach 10 Minuten stark an Spekulatius und andere würzige Weihnachtsleckereien. Alles in allem ein sehr leckerer, gourmandiger Duft für die ersten Stunden. Am Ende des Verlaufs kommt dann nochmal ordentlich der Tabak durch und entspannt die süße Brise etwas, was mir sehr gefällt.

Die Duftkomposition gefällt mir insgesamt recht gut. Sie ist zugegebenermaßen ziemlich süß, wird aber durch die Würze auch wieder ausgeblichen. Sonderlich hochwertig/natürlich ist der Duft natürlich nicht, aber er riecht einfach zum Anbeißen lecker. Genau das ist aber für mich jedoch auch ein Problem, denn nach gut einer Stunde habe ich auch schon "genug" davon. Selbst im kalten Januar stellt sich mir dann die Frage: Will ich eigentlich riechen wie ein Weihnachtsteller voller Spekulatius? Für mich daher ein Duft der in seinem Anwendungsbereich wohl für viele etwas begrenzt ist. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, diesen Duft zu tragen, während die ersten Krokusse blühen. Dafür ist er einfach zu süß, zu schwer und zu...weihnachtlich? Für mich daher ein Duft für den kalten und dunklen Winter, aber spätestens im Frühling stell ich ihn lieber weg.

Die Silage ist in Ordnung. Nicht krass aber auch nicht schlecht. Gut 2 Stunden rieche ich ihn deutlich und werde auch gerochen. Danach nimmt er etwas ab hält aber insgesamt gut 6-7 Stunden durch, was auch total in Ordnung ist für den Preis.
Der Flacon ist wohl Geschmackssache. Vermutlich dem jungen (?) Publikum geschuldet wirkt er nun mal sehr jugendlich. Nicht mein Fall, aber für den Preis dann auch nicht so wild.

...und leider nicht für mich! Doch von vorne: Der Duft startet stark zitrisch. Für mich zu zitrisch. Böse Zungen würden einen Zitrus-Scheuermilch-Vergleich wagen. Glücklicherweise nimmt die Zitruswucht schnell etwas ab und das Markenzeichen des Icons kommt hervor. Pfeffer, Pfeffer und nochmal Pfeffer. Die Pfeffernote ist wirklich sehr intensiv. Ich fühlte mich etwas als würde ich an einem Pfefferstreuer schnuppern. An dieser Stelle scheiden sich dann wohl auch die Geister. Die Intensität ist wirklich erstaunlich und besonders, aber für den ein oder anderen (inklusive mir) einfach zu stark. Nach gut einer Stunde entspannt sich die Pfefferlage etwas. Der Salbei und der Lavendel kommt merklich hervor und erinnert mich trotz eigentlich mangelnder Süße etwas an stark würzige Bonbons. Der Norddeutsche kennt vielleicht Pfeffer-Lakritz (Türkisch Pfeffer). Ungefähr so duftet der Icon für mich. Dominierend bleibt für meine Nase dabei aber ganz klar der Pfeffer.

Ein wirklich sehr intensiver und hochwertiger Duft, der aber beim besten Willen nicht meinen Geschmack trifft. Er ist wirklich speziell und kann vermutlich nicht von Jedermann getragen werden. Eine Abfüllung sollte man sich aufjedenfall holen, statt einen Blindkauf zu wagen. Silage und Haltbarkeit sind in Ordnung, aber nichts besonderes. Ganz anders aber der Flacon, denn der ist wohl unstreitig ein richtiger Hingucker.

New York war mal zusammen mit VIP und London einer der anständigen Playboy Düfte. Irgendwann zwischen 14 und 16 mal zum Geburtstag bekommen und positiv überrascht. Der Duft überzeugte als erstes Parfum. Frisch, süß und jugendlich duftete der gute Tropfen. Und das bei einem Preis von ca. 5 - 10€ / 100ml. Die Haltbarkeit eher dürftig, aber für die Schule hat es immer gereicht. Für mich damals ein ausreichender und vor allem erschwinglicher Duft, der entsprechend oft gekauft wurde. Das eine oder andere Kompliment von den gleichaltrigen gab es auch für New York - was will man mehr? Irgendwann verlor ich den Playboy dann aus den Augen. Zwischenzeitig wurde er mit neuem Flacon neu aufgelegt, sodass ich angefixt vom günstigen Preis wieder zuschlug. Statt der erhofften Nostalgie war die erste Duftimpression jedoch beißender Alkohol und danach....nichts. Erst nach einigen Minuten kommt langsam die etwas bekannte süßliche Note hervor, nur um dann schwächelnd nach 2 Stunden völlig zu verfliegen.Die Enttäuschung saß tief. Fälschung? Schlechte Batch? Eine direkt bei Amazon georderte, 3 Monate jüngere Batch lieferte das gleiche Ergebnis. Zur Kontrolle bestellte ich gleich noch den Playboy London - ebenfalls im neuen Flacon. Dieser riecht immer noch wie früher.
Für mich daher leider eine Enttäuschung. Früher eine Kaufempfehlung für den jungen Besitzer eines chronisch leeren Geldbeutels. Inzwischen kann ich diesen Duft niemandem mehr empfehlen, auch nicht für 5€. Denn inzwischen scheint er nicht mehr günstig, sondern nur noch billig zu sein. Dann lieber zum günstigen London greifen.