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FrauHolles Blog
vor 7 Jahren - 09.09.2017
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Das Leben des Furz.

Das Leben des Furz ist einsam und kurz.

Noch sitzt er in des Darmes Arm,
und fühlt sich wohl, und hat es warm,
und liegt so da, und denkt so, Na -
Was mach ich mit dem Rest vom Ta?

Da plötzlich kommt Bewegung auf,
die Dinge nehmen ihren Lauf,
ein Schubsen, Schieben, Drängeln, Drücken,
lässt ihn sodann zum Ende rücken.

Er holt tief Luft, er bläht sich auf,
versucht verzweifelt sich zu halten,
er ärgert sich, er regt sich auf,
es nutzt ihm nix, es bleibt beim alten.

Und unaufhaltsam gleitet er
den langen, dunklen Gang hinab,
und rückt dann vor die Hintertür,
holt nochmal Luft, und wartet ab -

Und unter Brüllen, Biegen, Brechen
und Presserei mit Seitenstechen,
ganz schnell und nur für kurze Zeit:
mach hoch die Tür, das Tor mach weit!
Da spreizen sich des Ganges Wände,
da öffnet sich des Tunnels Ende.

Und unter lautem TÄTÄRÄÄ!
passiert er dann die Hintertür,
der Po, der schreit, es tut ihm weh,
da kann der Furz doch nichts dafür.

Vorbei an ungepflegten Haaren,
lässt man ihn durch die Öffnung fahren,
er atmet aus und lässt sich gehn,
der Po geht weg, und er bleibt stehn.

So hinterrücks zurückgelassen,
so ausgestossen, und verlassen,
vom Kampf noch müde, und ganz schlapp,
geht er verduften und - zieht ab.


Taken from einem, ders kann.
Böhmermann/Göllner, Fest&Flauschig.

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