FrauHolle

Guten Tag.

Hier, nun, die wirklich wahre Wirklichkeit zu Cuir Beluga, weil ich das irgendwo versprochen habe.

Leder & Vanille, kann man riechen, wenn man will, man kann aber auch Schokopatchouli riechen, wenn mans kann, und halt besser weiß.

Und das ist jetzt ja alles auch ganz hübsch und gefällig, und kommt im Winter ja sowieso gut an, bei jedermann, weiß man auch, und da braucht es auch keine großartig angelegte Marktforschung, denn einfach jeder mag Pommes. (Ihren Drunterkommi glaubt Ihnen eh keiner)

Fisch & Fleisch stehen hier gar nicht zu Debatte, Kur Belmondo ist ein Beilagen-Duft.
(Wie wir, unter uns Parfumeuren, so sagen)
"Beilagen" sind Duftnoten, die sich nicht so sehr in den Vordergrund spielen. Sie sind klein, unscheinbar und fein, aber unerlässlich immer dabei. Sie sind manchmal der knusprig-krosse, süß-salzige, aber oft auch der zähflüssig-dampfende Spiegel alluntermalender Aromen, die zur Gänze des Gesamtwerks undenkbar wegzudenken sind, wenn Sie jetzt denken, was ich denke.

Und eben ohne Diese geht es nunmal nicht runter. Nie.
Was wäre ein Fisch ohne Gräten? Ne, Moment. Ohne Zitrone! Genau! Das wäre doch wie Schneewittchen ohne Sarg, das tapfere Schneiderlein ohne Murmeln, oder der Rattenfänger ohne Schirm, Charme und Eiersalat.

Liebe Grüße.

Sie werden sich sicher fragen, wieso kommt dieses Parfum bei der Parfumo-Community so mies bei weg. Ich will es Ihnen sagen:

Das Thema "Rose-Oud" ist auserzählt; Seit 2017 schon. Und da kann man wohl nun, selbstredend/rechnend, auch 2021 keinen Rosen-, ähh, Blumentopf mehr mit gewinnen.
Wenngleich ich glaube, dass man mit dieser Kreation gar nicht mal trittbrettfahrerisch unterwegs sein wollte, denn sowas wie Haselnuss und Feige würden absolut dagegensprechen.
Wahrnehmbar ist allerdings keines von beidem, und trotzdem macht es dieses Wirrwarr an Aromen der Rose, und auch dem Oud, recht schwer ein Rosen-Oud zu sein, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Vielmehr riecht der Proband hier Olibanum/Weihrauch, in einer Mélange à Dãsch, mit einer etwas lieblicher Rose, recht knarzig-frechem Pfeffer(?), Zedernholz(?), und WENN, dann ja, einem sehr künstlichen Oud.
Ist das so?
Hat Guerlain sich wirklich lumpen lassen (Translator bitte mal ausschalten) und sich aufs Glatteis der Günstig-Aromen eingelassen? Merkt schon keiner?
Doch, wir, hier, merken es. Denn wir machen seit vielen, vielen Jahren, jeden einzelnen Tag, neben Schlafen&Wachsen, nichts anderes, als Ihre Parfums abzuriechen.

Es tut mir leid, dieses Parfum wird am Standort Germany leider, leider Bück-, bzw. Blei-Ware.

Mit freundlichen Grüßen,
ich liebe Sie trotzdem.
Ihre Frau Holle

So, ich entscheide das mal:

Nachdem ich nun alle YT-Videos von Roja Dove angeguckt habe, möchte ich Ihnen jetzt mitteilen, dass es sich bei der Marke, Roja Dove, nicht, wie die meisten hier sicherlich annehmen, um ein Seifen-, und Duschgel-Lotion-Brand handelt, nein, sondern um einen echt irren Engländer (wozu Superlative, wozu?) der aus seiner High-End-Duftorgel virtuos famose High-End-Parfum-Kreationen erschöpft, erschafft; Und wenn Sie nicht mal DAS rausriechen können, ist das nunmal GANZ allein Ihre Schuld.

Ja, klar duftet Danger irgendwie nach Héritage EdT (hab ich selber vorgeschlagen) aber eben viel, viel doller.

Eines mal vorweg, die Herangehensweise an die Produktion einer Cologne-Konzentration im Hause Roja ist in etwa so, als würde man bei Esso Benzin mit Spiritus verdünnen. Bitte nicht zuhause nachmachen.
Der will halt laut sein, der Duft, der Mann, der Schmuck, diese ganze schwindelig bedruckte Satin-Klamotte will laut sein; Spoiler Alert: Ist es alles auch!

Machen wir kein Geheimnis draus, Kojak hat nunmal all die geilen Ingredienzien da, die Symrise zB. nicht da hat. Billigen Esther hat Roja nicht da. Warum auch. Sein Kunde ist nicht Henkel, der alles immer billiger reformulieren will. Seine Kunden sind wir, Vollstecker, die nicht wissen wohin mit ihrem ganzen, gewaschenem Geld, ähh, wait; Interessehalber, wie viele von Ihnen, jungen Leuten, haben neulich FDP gewählt? Gerne in die DruKos.

Danger ist ein süßer Lavendel-Lavanderia-lekker-Leder-Schoko-Patch. So.
Schönen Abend noch.

Pflanzliche Gerbstoffe (sogenannte Tannine) werden seit Jahrhunderten nicht nur in Parfums, sondern auch in der Medizin verwendet, vielfältige heilsame Wirkungen sind nachgewiesen.
Tannine sind weiterhin, von Parfumeuren und Medizinern quasi rein zufällig entdeckt, als Geschmackskomponente von Wein und Tee bekannt.

Kurz zur chem. Formel, es ist so, Gerbstoffe verbinden sich bei Kontakt mit Proteinen, was deren Eigenschaften verändert:
Das in den Proteinen gebundene Wasser wird durch die Gerbstoffe verdrängt. Wer kennt es nicht.
Einige Tannine bilden mit Metallsalzen, hauptsächlich mit Eisensalzen, sehr stabile Farbkomplexe, die früher für die Herstellung von Schreibtinte verwendet wurden. Dass Tinte sich am Markt nicht langfristig durchsetzen konnte, hat etwas mit der Digitalisierung, aber auch der Produktions-Einstellung des Tintenkillers zu tun. (komplexes Thema)

Was noch wichtig zu Wissen ist: Der chemische Nachweis von Tanninen gelingt mit der Vanillin-HCl-Reaktion (Rotfärbung) und Vanillin wurde in meiner Heimat erfunden, ich sags nur.

Was riechen wir hier nun?
Schwarzer Tee/ Ostfriesentee, bringt Tannine mit, in Hülle und Fülle, und wird ergänzt durch Rote, Bordeaux-typische Aromen wie Cassis und Schwarzkirsche, abgeschmeckt mit Piment (Pfeffer) und Thymian. Lecker!

Herzlich Willkommen zu einem weiteren Workshop: Duftstoffe rausriechen aus bekannten Produkten.
Heute suchen wir die Ingredienzien vom bekannten Schmerzmittel zum Aufschmieren, dass auch Sie zuhause haben, auch wenn Sie es gerade nicht zugeben wollen: Voltaren.

Wir tragen also linke Hand #Voltaren, und rechte Hand, zum Ver-, und Abgleich #Sancti auf, und versuchen unsere Nasen links nicht zu tief in die Tunke zu drücken, weil sonst ist die taub! Sollten Sie, glücklicherweise, gerade Schmerzen in dieser Hand haben, sind Sie statistisch gesehen einer der seltenen Fälle von Linkshändern mit einem überdurchschnittlich zu hohen Aggressionspotential.
Zügeln Sie sich.

Aber zum Duft: Was genau riechen wir hier.
Allerlei Harziges. Tannennadeln? Fichtendickicht? Weihrauch!
Exakt, das haben Sie sehr gut recherchiert & interpretiert, denn das habe ich alles auch.
Aber Eukalyptus!? WER hat das reingerufen!?

Der Star-Parfumeur, mit dem ich auch mein neuestes Parfum entwickelt habe, dessen Namen ich hier nicht sagen kann, also beide, aber wenn man mal ein bisschen rumklixt schon dahinter kommt, meint: Voltaren riecht nach Eukalyptus, und zwar nur und ausschließlich danach.
Dem ist nicht so.

Voltaren riecht nach Sancti. Jetzt auch nicht NUR, aber schon ordentlich in die Richtung, und das Nächste, was ich dem Herrn unter den Rüssel halte, wird wohl dieser Weihrauch sein; Denn es kann jawohl nicht sein, dass Symrise an unseren Produkten rumdoktert, und am Ende, WIE IMMER, die Pantene-Pfirsich-Mischung weiterhin im Shampoo, und NICHT, wie es NORMAL wäre, im Zott-Yoghurt landet.

Wir müssen da unbedingt dranbleiben, um noch Schlimmeres zu verhindern.
Bitte helfen Sie mir.