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vor 5 Jahren - 01.04.2019
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Parfum-Automaten, ein neuer Verkaufstrend?

Ich komme gerade von einer kurzen Geschäftsreise aus Slowenien/Österreich zurück, mit Zwischenstopp am Flughafen Klagenfurt. Kennt ihr den? Falls nicht, das ist der kleinste und süßeste Airport der Welt ;-) Ganze sieben Flüge waren für den heutigen Tag angezeigt, alles ist dort winzig und man findet nur das Nötigste. Einen Kaffee und 'nen Snack gab es zwar, doch war von duty free nicht viel zu sehen - aber dafür zu riechen!

Denn in der kleinen Halle roch es verdächtig bekannt ... und so machte heute der süßeste Flughafen seit es Boss Bottled gibt seinem Namen alle Ehre.

Ich nahm also Lunte auf, was hier ja nur 15-20 Meter ausmacht, und kam sogleich hinter ihr mittlerweile raumfüllendes Geheimnis: da stand doch glatt ein Duftautomat in Form eines mannshohen Flakons, mit einer leuchtend roten Aufschrift "Get Your Top10". Und tatsächlich war eine Reihe Damenparfums und eine zweite Reihe Herrendüfte zu sehen, also insgesamt 20 Essenzen in kleinen senkrecht angeordneten Glasböxchen, jeweils in 50ml Flakons - und natürlich zu Wucherpreisen. Alle Klassiker waren vertreten, von Sauvage, über 1 Million bis Boss Bottled, und für die Damen das Gleiche, angeführt von Chanel N°5, etc. Das hatte ich noch nie gesehen, wirkte kurios und vertraut zugleich, wobei dieser Duftspender recht pfiffig gemacht war und sicher seine Anhänger findet.

Aber nun zum eigentlichen Highlight. Denn dort angekommen, waren schon ein paar Fluggäste davor versammelt, die amüsiert und eifrig diskutierten, was passiert war. Also klinkte ich mich ein und erfuhr, dass offensichtlich eine Mechanik klemmte, die normalerweise erst nach dem Einwurf von 50 Cent zwei bis drei Test-Spritzer freigibt, doch dies nun ca. alle 30 Sekunden ganz von allein unternimmt. Drum war es in der Nähe des Duftautomats schon kaum mehr auszuhalten, doch die Neugier hielt mich noch ein paar Minuten dort, weil die feixende Unterhaltung einfach zu witzig war. Dann aber musste ich der (zu) süß-zimtigen Apfelwolke entfliehen und verkroch mich in die entfernteste Ecke, die noch frei war. Denn offensichtlich befeuerte das Gerät die Halle schon seit gefühlten 20-30 Minuten, und ich hatte noch ca. 45 vor mir :-/ Da half nur Nase zu und durch, oder mit anderen Worten: Maulatmung und Stoßgebet. Erst kurz vor meinem Abflug trafen schließlich doch noch zwei Mechaniker ein und versuchten ihrem Boss den Hahn abzudrehen.

Quintessenz: ich habe mich von Boss Bottled schon vor ca. 5 Jahren getrennt, doch manchen Düften gebe ich durchaus eine zweite Chance. Aber nach diesem Erlebnis dürfte es wohl eher 50 Jahre dauern, bis ich mich nochmals in seine Nähe wage. Und dem nächsten Parfum-Automaten werde ich von nun an wohl auch mit gebührendem Abstand begegnen ;-)

Es grüßt euch herzlich
Fresh21


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