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vor 6 Jahren - 14.01.2018
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Berliner Duftspaziergänge. Teil 2: Mommsen'sche Entente Cordiale

Wir verlassen das Lehmann'sche Etablissement, treten auf die Kantstraße, und da der Geldbeutel bei den dort obwaltenden Friedenspreisen noch immer prall gefüllt ist, setzen wir unseren Duft-Spaziergang fort.

Schräg links gegenüber, auf der nördlichen Seite der Kantstraße, sehen wir zwei weitere Parfümerien: Zunächst einmal das „Diamond 66 Parfum“, eine weitgehend noch unerforschte Berliner Legende, die Eigenproduktionen wie „Rolf Eden No. 1“ vertreibt. Und direkt daneben die „Parfumerie Mery Shop“, deren Name nicht auf einer falschen Schreibweise des englischen Wortes „Merry“ beruht, sondern die nach ihrem Inhaber, Herrn Ahmed Mery benannt ist. Trashig wirkt sie, jedenfalls prima vista, trotzdem. Wir beschließen daher, diesen beiden Duftspuren (wenn überhaupt) zu einem späteren Zeitpunkt nachzugehen.

Stattdessen gehen wir die Kantstraße von Harry aus nach rechts, Richtung Westen, Zoologischer Garten, die architektonisch prächtigen neuen Hochhäuser dort als Zielmarke nutzend. Wir queren die Wilmersdorfer Straße und widerstehen der Versuchung, nach links Richtung Karstadt-Parfümerieabteilung und Shoppingmall „Wilmersdorfer Arkaden“ (unter anderen mit einer Lush-Filiane) abzubiegen, oder nach rechts zu den neuesten Duftschnäppchen von TKMaxx. Wir spazieren etwa weitere zehn Minuten, queren dabei unter anderem die schon bekannte Leibnizstraße, irgendwann auch die Schlüterstraße, an der uns auffällt, dass sich irgendetwas verändert hat, aber was bloß? Während wir noch darüber nachdenken, haben wir die Bleibtreustraße erreicht, die wir nach rechts einbiegen.

Hier, nur zwei, drei Querstraßen westlich von der Leibnizstraße, ist der Mommsenkiez nicht mehr nur gutbürgerlich, hier ist er schon fein. Die Zeiten, in denen die Bleibtreustraße wegen der Bandenkämpfe im Rotlichtmilieu als „Bleistreustraße“ bekannt war, liegen ja nun auch schon fünfzig Jahre zurück. Klar, hier gibt’s noch den Eingang in die schnuckelige Passage entlang der S-Bahn-Bögen, die zum Savignyplatz hinführt, mit dem ersten Berliner „Zwölf Apostel“ auf der linken Seite, hier gibt’s auch noch den „Zillemarkt“ und das gute alte „Filmkunst 66“. Sonst ist hier inzwischen fast alles recht gehoben, jedenfalls für Berliner Verhältnisse. Gehobene Gastronomie, das „Lubitsch“ und viel Neues, gehobene Bekleidungsläden, Einrichtungsgeschäfte, auch der ein oder andere Immobilienmakler und dergleichen. Nicht dass wir uns falsch verstehen, steril oder überdreht ist es nicht, es ist noch immer irgendwie bodenständig. Es gibt auch noch Grundschulen hier, und auch Studenten oder kleine Büroangestellte können hier noch mit Vergnügen flanieren und mancherorts sogar einkehren. Aber es ist inzwischen schon ein Pflaster, wo Berlin den besseren Vierteln von München, Paris oder Madrid ziemlich ähnelt. Aber das ist ja auch keine Schande.

Auf unserem Weg die Bleibtreustraße nach Süden haben wir inzwischen die Niebuhrstraße traversiert. Kurz darauf, wir sind seit der Ecke Kantstraße noch keine fünf Minuten gelaufen, erscheint auf der linken Straßenseite, Bleibtreustraße 42, das Belle Rebelle, unser heutiges erstes Ziel.

Die Nischenparfümerie begrüßt uns mit einem modern gestalteten, geschmackvoll minimalistisch dekorierten Schaufenster, hinter dem sich ein überraschend kleiner, fast quadratischer Verkaufsraum eröffnet: modern, edel und stilsicher gestaltetet. Hier werden die Düfte des Hauses (sowie auch einige andere verwandte Produkte wie Duftkerzen) in Regalen und auf einigen wenigen Schautischen angenehm und in klaren Linien präsentiert. Die Anzahl der angebotenen Parfüms erscheint perfekt an den zur Verfügung stehenden Raum angepasst: Weder so viele, dass es überladen wirkt, noch so wenige, dass der Eindruck einer wichtigtuerischen, snobistischen Leere entsteht.

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass es sich bei „Belle Rebelle“ zwar um eine GmbH und nicht, wie bei Nissen und Lehmann, um ein Einzelunternehmen handelt. Allerdings scheint die schöne Aufständische doch sehr individuell geprägt zu sein: Es gibt nur dieses eine Ladengeschäft (keine weiteren Filialen) und die Unternehmung trägt, wie es scheint, ganz das Gepräge ihrer Chefin Corinna Mosler-Jakobsohn, der dieses Geschäft ganz offenkundig ein sehr persönliches Anliegen und nicht bloß ein beliebiges Vehikel zum Gelderwerb ist. Und das führt uns zu der Vermutung, dass die Auswahl der Düfte (was Marken, Einzelprodukte und Angebotsumfang angeht) bewusst ganz subjektiven Kriterien folgt. Hier hat die Seele dieser Parfümerie, so mein Eindruck, es unternommen, die Grenzen eines Duftuniversums so auszumessen und abzustecken, dass es ihr erlaubt bleibt, zu jedem der angebotenen Düfte gleichsam ein persönliches Verhältnis zu haben, was es ihr erlaubt , aus einer noch überschau- und damit beherrschbaren Anzahl von Düften ihre Kundinnen und Kunden individuell olfaktorisch anzuleiten. Die Auswahl der in diesem Universum vertretenen Düfte folgt dabei nicht passiv dem Trend, hier ist ein aktiv gestaltender Zugriff erkennbar. Da wird die Parfümhändlerin fast selbst zur Künstlerin, indem sie aus der rohen Masse des Gesamtangebots wie eine Bildhauerin das wegschlägt, das ihr nicht ins Bild zu passen scheint, bis die Skulptur Gestalt annimmt.

Der Hauptkorpus des Herrensortiments (um dieses als Beispiel zu nehmen) besteht dabei aus je etwa sechs bis zwölf Düften der Marken Acqua di Parma, Aedes de Venustas, Agonist, Byredo, Carner Barcelona, Carthusia, Eight&Bob, Escentric Molecules, Nasomatto, Orto Parisi, Profumum Roma und Schwarzlose. Dazu gesellen sich Marken, die nur mit einem, zwei oder drei Düften vertreten sind, entweder, weil die Marke überhaupt so klein ist (z.B. Teresa Helbig) oder weil Frau Mosler-Jakobsohn sich offenbar bewusst entschieden hat, zur Abrundung des Sortiments nur einen einzelnen Duft herauszupicken (z.B. Jovoy). Wie man sieht, eine sehr persönliche Auswahl, die nicht nur „Off“-, sondern durchaus auch sehr kleine und unbekannte „Off-Off“-Marken beinhaltet.

Nach meinem Eindruck sind im „Belle Rebelle“ - abgesehen natürlich von denjenigen, die sich gerade für einzelne der hier geführten Marken begeistern, wie dies bei mir und Byredo der Fall ist – ganz besonders diejenigen exzellent aufgehoben, die das Besondere suchen und die bereit sind, sich auf dieser Suche von einer die Materie liebenden Führerin beratend anleiten zu lassen. So wie das bei Menschen der Fall ist, die eine außergewöhnliche Einrichtung ihres Zuhauses suchen und sich dabei dem Rat und der Leitung eines versierten Innenarchitekten anvertrauen. Da bei der Auswahl der Düfte das hochpreisige Segment nicht unbedingt gezielt gemieden wurde, sollte jemand, der „Belle Rebelle“ mit dem Ziel eines Großeinkaufs betritt, etwas Kleingeld mit sich führen. Um einen Laden für Stutzer, Laffen und Prahlhänse, denen der Duft letztlich egal ist, so lange er nur teuer ist, handelt es sich aber, wie zu unterstreichen ist, gewiss nicht. Dafür ist das Ambiente und die Auswahl der Düfte zu distinguiert, und dafür liebt die Inhaberin Düfte als Kunst zu sehr.

Es bleibt die Frage, was es mit dem Namen „Belle Rebelle“ auf sich hat. Wortspiele mit Ableitungen von „bellum“ (Krieg) und „bellus“ (schön) sind in allen romanischen Sprachen beliebt. Schon pubertierende Jünglinge an altsprachlichen Gymnasien überzeugt in der Regel der spaßhafte Ausspruch „est bellum bellum bellis bellare puellis“. Aber wer zum Geier ist hier mit der „schönen Rebellin“ konkret gemeint? Eine imaginierte Kundin? Eher nicht, da das Geschäft Männer wie Frauen anspricht. Eine Duftkomponistin? Angesichts der Vielzahl der angebotenen Marken unwahrscheinlich. So bleibt die Annahme, dass hier auf die Inhaberin selbst angespielt wird. Wenn dies wirklich der Hintergrund der Namensauswahl war: Sehr selbstbewusst, aber durchaus wahrheitsgemäß.

www.bellerebelle.de

Wenn uns nach dem Aufenthalt im noblen Widerstandsnest der Rebellin noch Geduld, Kapital und Riechlust für eine Fortsetzung des Duftspaziergangs bleibt, können wir den Weg durch die Bleibtreustraße noch bis zur nächsten Ecke fortsetzen und diese, entlang der gastronomischen Mommsen-Klassiker-Linie „Reste Fidèle“ (Wortspiel mit „Bleibtreu“ beachten!), „AnnaLee“, „Marjellchen“ (wurde schon in Folge 1 erwähnt) und „Adnan“ (Edeltürke mit recht hoher Promifrequenz) bis zur Schlüterstraße gehen. Diese biegen wir wiederum nach rechts ab, also zurück zur Kantstraße, und stellen fest, dass die Schlüter, obwohl nur eine Straße östlich von der Bleibtreu, schon signifikant weniger fein ist. Hier stehen vereinzelt sogar noch Wohnhäuser, die nach sozialem Wohnungsbau aussehen, hier gibt es einen Kindergarten, hier wird etwas weniger flaniert, deutlich weniger geshoppt und hier wirkt es schon wieder sehr viel mehr wie Berlin als wie Paris oder Madrid. Eher gehobene Gastronomie gibt’s hier freilich auch, Mondo Pazzo, Lutter&Wegener, Baba Angora (siehe Adnan) und der hippe Asiate „NU“.

Wir überqueren wieder die Niebuhrstraße, in der unser nächstes Ziel, „The English Scent“ gegründet wurde und domizilierte, bis es an seinen jetzigen Sitz, zu dem wir unterwegs sind, umzog. Wenn wir wieder an der Ecke Schlüter/Kant angekommen sind, fällt uns endlich ein, was sich da geändert hat. Das „Kant-Café“ ist weg! Stattdessen dort jetzt ein preislich und hoffentlich auch kulinarisch anspruchsvoller Minimalästhetik-Meeres-Asiate namens „Funky Fisch“ (ja, Fisch mit deutschem sch, das ist noch hipper). Für Freunde des Mommsenviertels und überhaupt Charlottenburgs kommt das Verschwinden des Kant-Cafés (in dem ich als Student gerne Milchkaffee und und Bauernfrühstück verzehrte) dem Einsturz des Brandenburger Tors nahe. Aber wohlan, panta rhei, und immerhin existiert ein paar Straßenzüge weiter nördlich das Schwesteretablissement „Café Hardenberg“ noch, das wir vielleicht aufsuchen können, wenn wir uns die Parfümabteilung von Manufactum am Ernst-Reuter-Platz vornehmen. Und schräg gegenüber vom Ex-Kant-Café ruft auch, wie zur Beruhigung, das „Good Friends“ laut aus „I'm still standing“, dieser Berliner Ur-Chinese, dessen gebratene Enten gefühlt seit etwa Hindenburgs Zeiten im Fenster hängen.

Auch die Kantstraße überqueren wir und verlassen damit den Mommsenkiez. Hier wird die Schlüterstraße gleich noch ein bisschen weniger fein. Noch immer gibt es hier gute Gastronomie, und zum Beispiel auch das Antiquariat Düwal. Aber hier gibt es auch einen Fahrradladen, einen Getränkemarkt und ein einfaches türkisches Gemüsegeschäft. Überhaupt finde ich, dass das an den Mommsenkiez nördlich der Kant angrenzende Viertel, für das mir kein Name einfällt, gleich irgendwie etwas windiger und ein Grad kühler ist, etwas weniger geschlossen und behaglich, mehr Wedding und sogar Hamburg schon, statt der Anklänge an Wilmersdorf und München zuvor. Vielleicht ist es sogar protestantischer da nördlich des Kant-Äquators. Jedenfalls steht da die schöne evangelische Trinitatiskirche, und es gibt auch irgendwelche kirchlichen Ämter. Der Mommsenkiez dagegen ist zwar kirchliches Ödland, aber über die Schneise Olivaer Platz weht in ihn durch die Pariser Straße die südlich-katholische Energie von der feinen Sankt-Ludwigs-Kirche am entzückenden Ludwigkirchplatz hinein.

Ah, wir sind abgekommen. Aber glücklicherweise nicht vom Weg. Wir gehen noch immer die Schlüterstraße nach Norden (seitdem wir die schöne Rebellin verlassen haben, sind wir einschließlich des kleinen Umwegs etwa 20 Minuten schlendernd unterwegs). Nachdem wir die Pestalozzistraße passiert haben, gelangen wir zur Ecke Schlüterstraße/Goethestraße, die wir an dem possierlichen Geschäft „Hauptstadtrocker“ erkennen, wo der OMC'ler von Welt in kultiviertem Ambiente sich mit Bikerbedarf eindecken kann. Wir biegen nach links ein, und nach einem isolierten Bombentreffer aus dem 2. Weltkrieg, der vermutlich in den frühen 70-ern mit einem sozialen Wohnungsbau geflickt worden ist, kommt wieder ein Altbau, Goethestraße 15, und wir sind am Ziel für heute, The English Scent.

Die ohnehin schon recht gut zum Thema England passende Fassade rund um die Schaufenster liebevoll mit altmodischen Schmuckelementen aus dunklem Holz verziert, tritt man ein in den Laden und fühlt sich sofort wohl. Hier wirkt es weitläufiger, aber auch verwinkelter als in den bisher besuchten Geschäften. Hier gibt es Stühle und Tische und allerlei Mobiliar, heimelig halt, dunkles Holz und grünes Leder, gelegentlich herrscht ein Hauch von Unordnung. Irgendwie schicker und lässiger als in der Mekkanischen Rose und bei Harry Lehmann, aber nicht so durchgestylt wie im Belle Rebelle. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer Mischung aus Herrenclub, Wohnung und Londoner Büro, in dem Einrichtung altehrwürdig (aber auch ein klein bisschen abgestoßen) ist, die jungen sympathischen Anwälte oder Geschäftsleute das ganze aber mit fröhlichem und etwas unkonventionellem Leben füllen. Kurz, hier geht es familiär zu, man möchte fast sagen gemütlich. Dazu passen auch die entspannten Öffnungszeiten: Hauptöffnungstag ist der Samstag (10 bis 15 Uhr), und naja, für die, die sonnabends partout nicht können, wird auch dienstags und freitags von 10 bis 14 Uhr aufgeschlossen. Das hat schon einen gewissen Stil.

Herr des Geschehens ist hier Lothar Ruff, der nach seiner Tätigkeit als Theaterdramaturg in den 90-er Jahren eine zweite Karriere begann, aus seiner Leidenschaft für englische Düfte einen Beruf machte und seither sehr erfolgreich das vielleicht einzige Geschäft in Deutschland mit ausschließlich englischen (ja englischen; schottische, walisische oder irische hab ich keine gefunden) Parfüms betreibt.

The English Scent ist etwas herrenlastig; wen wundert's, dass hier auch allerlei feine Rasiermesser, Pomaden und anderer Grooming-Bedarf angeboten werden. Was das Kerngeschäft, die Düfte, angeht, sind die Damen indes ebenfalls substantiell vertreten; die Internetseite des Etablissements weist 86 Herren- und immerhin 35 Damendüfte auf. Das Grundgerüst des Angebots für die Herren bilden die Marken Penhaligon's, Geo F. Trumper, D.R. Harris und Czech & Speake, die jeweils mit etwa 8 bis 20 Düften vertreten sind. Floris und Murdock sind mit je einem halben Dutzend Wässern dabei, und abgerundet wird das Sortiment durch einzelne Düfte anderer Marken, etwa von der altehrwürdigen Firma Taylor of Old Bond Street und der jungen und vornehmen Nischenparfümerie Deco. Der Clou aber liegt in den 15 Düften der Marke „Anglia Perfumery“, die mit schlichten Einheitsflakons und Schwarzweißetiketten fast an Harrys Düfte erinnert. Hier handelt es sich um ein Label, das der Geschäftsinhaber mit einer Freundin selbst gegründet hat, um alte englische Herrendüfte, deren Produktion eingestellt worden war, wiederzubeleben. Da wundert es nicht, dass das Berliner „The English Scent“ das weltweite Alleinvertriebsrecht für die Düfte der vermeintlich urenglischen „Anglia Perfumery“ hat.

„Imperial Lime“ aus diesem Hause hat mich bereits zu einem fast schon ekstatischen Kommentar hier auf Parfumo veranlasst. Auch wenn ich mich durch diese Replika-Serie noch nicht durchgetestet habe (und kein einziges der zu Grund liegenden Originale kenne), wage ich doch die Behauptung, dass dieses Projekt einer Duft-Wiedererweckung höchst sinn- und verdienstvoll ist. Und damit ist Ruffs Laden dann doch neben einer Nischenparfümerie (wie Belle Rebelle) zugleich auch so etwas wie eine Duftmanufaktur (wie die beiden Häuser aus Teil 1).

Das Gesicht des Firmenpatriarchen wird mit der Zeit ein wenig älter (ich war mehrere Jahre nicht da, da fiel mir das beim letzten Besuch auf) aber wenn ich aufgeschnappte Beobachtungen richtig deute (genaues weiß ich nicht), scheint eine höchst sympathische zweite Generation bereit zu stehen, diese eminent originelle Unternehmung fortzuführen. Es wäre schön, wenn ich damit recht hätte.

www.english-scent.de

Nach diesem kontrastreichen und doch höchst erfreulichen französisch-englischen Parfüm-Zweiklang (denn trotz des deutsch-italienischen Schwerpunkt des Sortiments schlage ich die „Belle Rebelle“ des Namens wegen den Galliern zu), der auch den Titel des heutigen Teils 2 „Entente Cordiale“ rechtfertigt, haben wir uns eine Pause verdient.

Nachdem wir nun vier sehr besondere Mommsenkiez-Parfümerien besucht haben, wäre es vielleicht auch an der Zeit, das Terrain zu wechseln. Nicht, dass das Potenzial dieses kleinen Kiezes olfaktorisch schon erschöpft wäre. Auf seiner südlichen Außenhaut, Kurfürstendamm Ecke Bleibtreu etwa, findet sich die markante Parfümerie Delfi, In der südlichen Schlüterstraße hat eine der beiden Berliner Filialen von „Le Labo“ Domizil genommen, da war ich noch nie. Und das war noch nicht einmal alles. Aber womöglich sollten wir der Abwechselung halber zunächst andere Stadtteile frequentieren?

(Für die Berliner Duftspaziergänge sind Fortsetzungen in loser Folge, und gewiss mit größeren Zeitabstand als zwischen Teil 1 und 2, geplant. Der künftige Spazierweg ist noch ungewiss, vielleicht Manufactum und Heinz Schlicht, vielleicht auch schon ein kühner Sprung nach Berlin-Mitte)

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