GGaukeley

Hedwig, die Schnee-Eule, trat 1991 in das Licht der Öffentlichkeit.

Ihre Schöpferin J.K. Rowling stellte ihr damals einen jungen Zauberschüler zur Seite. Fortan erlebten die beiden unzählige Abenteuer in mehreren weltberühmten Romanen.

Sie war unermüdlich und stets pflichtbewusst in weiten Teilen Großbritanniens im Postdienst im Einsatz. Ihrem jungen Begleiter war sie immer eine treue Freundin und Trösterin in Zeiten der Einsamkeit.

Ihr gewaltsamer und sinnloser Tod 1997 durch den heimtückischen Anschlag eines Todessers war für ihre vielen Fans eine der dramatischsten Szenen in den Romanen. Möge diese wunderschöne und majestätische weiße Eule auf immer in den Herzen ihrer jungen und jung gebliebenen Leser bleiben.
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Snowy Owl ist der erste Duft von Zoologist, den ich getestet habe. Ich hatte etwas sehr konzeptionelles, aber wenig im Alltag tragbares erwartet. Seit ich den Schnee in der Pyramide gelesen habe, grüble ich darüber, wie Schnee eigentlich riecht. Frisch auf jeden Fall, klar und kalt. Aber wie riecht Kälte? Da stehe ich schon vor dem nächsten Problem.

Schnee-Eulen leben in der Tundra und dort herrscht Permafrost. Manchmal taut die oberste Schicht, dann wird es richtig schön nass und sumpfig. Das fängt der Duft erstaunlich gut ein. Er startet frisch, kalt und erdig. Nicht dieses Ich-buddele-in-der-Gruft-Patchouli erdig, sondern frische Erde mit Eiskristallen drin. Die kommen von der Minze und bleiben auch da, stundenlang.

Trotzdem rieche ich auch Tauwasser, mit sehr viel Grün. Ich glaube, da tauen die Stängel der Schneeglöckchen auf. Sehr viel mehr Verlauf entwickelt sich an mir nicht, nur ganz zum Schluss, so nach 6 – 7 Stunden, kommt eine leichte Süße dazu. Nur ein Hauch, kaum wahrnehmbar. Vielleicht kuschelt sie da in ihrem Nest.

Etwas animalisches kann ich in dem Duft nicht finden, weder Zibet noch erbeutete Lemminge, die Hauptnahrung der Schnee-Eulen. Zum Glück auch kein Kokos bei mir, die würde bei der Kälte schwerlich wachsen.

Trifft der Duft das Thema? Für mich ganz klar ja.

Ist der Duft tragbar? Aber sicher! Vielleicht nicht täglich und auch nicht für den großen Auftritt, aber wenn man das Bedürfniss nach Kühle und Klarheit hat ist er optimal.

Unnützes Wissen am Rande: In den Harry-Potter-Filmen wurde Hedwig von männlichen Eulen dargestellt, da weibliche Schnee-Eulen kein rein weißes Gefieder haben.
 

Als ich noch ein Kind war gab es zwischen meinem Vater und meinem Onkel alljährlich an Weihnachten einen Wettstreit um den schönsten Christbaum.

Während wir jedes Mal eine Tanne hatten, stand im Haus meines Onkels jedes Jahr eine Fichte. Beide Bäume waren prächtig und liebevoll geschmückt und mein Onkel verwendete immer viel Zeit darauf extra noch Äste und Zweiglein zusätzlich in dafür gebohrte Löcher anzubringen um den Baum fülliger wirken zu lassen. An der Fichte hing auch immer Lametta, das war bei unserer Tanne schon in den 70ern verpönt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag kam nun traditionell mein Onkel mit Familie zu uns, großes Hallo, Geschenke wurden getauscht, Kaffee, Punsch und Plätzchen. Der Baum wurde bewundert, toll, so gerade gewachsen und „fett", und wie der riecht, Wahnsinn! Und dann kam jedes Jahr der Satz aus dem Loriot Sketch grinsend von meinem Onkel: „Früher war mehr Lametta!“

Am zweiten Weihnachtsfeiertag erfolgte dann immer unser Gegenbesuch, großes Hallo, Kaffee, Bier und Brotzeit. Der Baum wurde bewundert. Die Kommentare meines Vaters waren immer etwa so: Bisschen schief ist er schon… Da hat er aber eine ziemliche Lücke… Ui, der nadelt schon… Wer die beiden nicht kannte hätte das als ziemliche Taktlosigkeit angesehen, wir grinsten uns eins und wussten, dass es sich um die üblichen Frotzeleien zwischen Brüdern handelte die sich sehr gerne mochten.

Bei Soul of the Forest fällt mir diese Kindheitserinnerung wieder ein. Ich bin in Waldnähe aufgewachsen, fast zu jedem Bauernhof in der Nachbarschaft gehörte ein Stück „Holz", also ein Waldgrundstück. Auch ein Staatsforst war in der Nähe. Die Tanne zu Weihnachten im Wohnzimmer war schön und roch sehr gut, aber verglichen mit den Bäumen und Gerüchen draußen im echten großen Wald wirkte sie doch immer klein und ein bisschen gewollt. Von der Fichte meines Onkels ganz zu schweigen ;)

Soul of the Forest wirkt auf mich ähnlich. Unverkennbar Tanne, Holz, Harz, etwas erdiges. Aber eher so als ob ein Baum schon länger im warmen Wohnzimmer steht und trocken wird. Oder wenn man an einem kühlen Tag im Wald neben einem Stapel Stämme steht, die da schon länger liegen. Das riecht wirklich gut, verkörpert für mich aber nicht die Seele des Waldes.
Ein bisschen bemängeln muss ich auch die schwache Sillage. An mir wird der Duft nach einer Stunde schon sehr hautnah was ich etwas schade finde. Trotzdem empfehle ich unbedingt einen Test wenn Ihr in Richtung „Waldduft" sucht.

Vor einigen Tagen sind wir beim ziellosen Zappen im TV unvermutet auf Macbeth mit Michael Fassbender in der Hauptrolle gestoßen. Wie diese kongeniale Verfilmung des Shakespeare Dramas fünf Jahre komplett an mir vorbei gehen konnte ist mir ein Rätsel – bin ich doch seit meiner Kindheit große Schottland- und Mittelalterliebhaberin im Allgemeinen und Hexen-Fan im Besonderen.

Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen dass mich ein Film im wahrsten Sinne des Wortes so mitgenommen hat, mitgenommen auf eine Reise in phantastischen Bildern durch eine Landschaft die rau und mystisch ist und der man sich trotzdem nicht entziehen kann. Mitgenommen in ein Zeitalter voller Kriege und blutigen Schlachten die heute gerne aus einem allzu romantischen Blickwinkel betrachtet wird. Und mitgenommen in eine Geschichte voller Magie, Ehrgeiz und Verrat die für die meisten Beteiligten wie auch Macbeth und seine Lady selbst bitter endet.
An der Geschichte haben mich schon immer die drei Hexen und ihre Prophezeiungen am meisten fasziniert. Auch wenn heute umstritten ist ob es sich überhaupt um Hexen handelt oder sich einfach nur böse Mächte manifestieren - wie sie um ihren Kessel tanzen und das Süppchen brauen dem die Geister entsteigen die Macbeths unheilvolle Fragen beantworten sehe ich sie bildlich vor mir: Drei Schwestern, seltsam, alt und unwirklich, nicht von dieser Welt und doch real. Und wie ich so mit ihnen tanze fällt mir plötzlich meine kleine Abfüllung Coven wieder ein. Natürlich, ein Hexenzirkel, das waren diese drei.

Den Duft hatte ich vor längerem mehrfach getestet und immer war im Hinterkopf der Gedanke an Wald dabei, da hier auf Parfumo in fast jedem Kommentar der Waldbezug erwähnt wird. Vom authentischsten Wald ist hier die Rede, der einzig Wahre, der ohne Fichtennadelschaumbad, der mystisch grüne Laubwald im Nebel… Es ist ein großer Fehler mit solchen Erwartungen einen Duft zu testen, das prophezeie ich hier jetzt mal völlig unzweideutig. Denn jedes Mal wenn ich Coven trug stand ich irgendwo ziemlich im Wald, nur nicht in meinem. Mein Wald und sein Duft sind schwer zu beschreiben und wenn ich ihn einmal finden sollte werde ich es Euch wissen lassen.
Heute habe ich Coven wieder getragen und dabei an Hexen gedacht. Hexen können sich überall treffen, das muss kein Wald sein. Das kann die schottische Heide sein, ein düsteres Moor oder ein Appartement in New York. Wobei ich am ehesten glaube dass die Appartement-Hexen zu Coven greifen würden. Denn er duftet so wie sich Stadtmenschen wahrscheinlich vorstellen dass Wald riecht. Ich finde Coven gar nicht schlecht, ja, er ist bitter-grün und feucht und erdig was mir sogar ausgesprochen gut gefällt. Und er geht absolut in die richtige Richtung, nur leider kurz bevor ich mit ihm gänzlich in den dunklen Wald eintauche biegt er ab und wird vanillig, das stört mich ungemein. VANILLE! Wenn es in den Wäldern die ich kenne süßlich riecht verwest irgendwo irgendetwas. Das ist nicht schön, würde aber rein dufttechnisch in den Wald sehr viel besser passen. Die New Yorker Hexe allerdings wäre darüber schwer verstört und greift wohl lieber zur Vanille.

Könnte ich den Whisky erkennen mit einer leichten Salz- oder Rauchnote der hier mehrfach erwähnt wird, der Duft hätte von mir 9 Punkte bekommen. Auch die Hexen auf der sturmgepeitschten schottischen Heide hätten sicher eher davon einen Schuss in den Kessel gekippt statt das Gebräu mit Vanille abzuschmecken.

So geht also meine Suche nach dem Wald- und Hexenduft weiter, Coven werde ich trotzdem manchmal tragen. Vielleicht kommt an kälteren Tagen die Süße an mir nicht so raus, vielleicht wird er im Herbst mein Begleiter, wenn der Kessel brodelt und die Katze dreimal miaut.
 

Cremige Düfte mag ich sehr, ich fühle mich damit meist gepflegt-elegant auch wenn ich im alten T-Shirt auf der Couch liege.

Sonnencreme hingegen… Damit habe ich echte Probleme und erschnüffle meistens etwas Ranziges, das nach alten verdorbenen Kosmetikprodukten riecht. Als Landkind der 70er bringe ich Sonnencreme auch nicht mit Sommer, Sonne, Strand und Meer in Verbindung – meine Eltern sind nie im Urlaub ans Meer gefahren geschweige denn dass ich jemanden in meinem Umfeld gekannt hätte der überhaupt Sonnenschutz verwendet hätte.

Und so entscheidet die Frage „cremig oder sonnencremig“ bei mir zwischen sein und nicht sein.
Auf Vicolo Fiori war ich aber in erster Linie gespannt wegen der schönen Kommentare hier und weil ich schon länger einen frischen Blumenduft suche und war geradezu entzückt als er mir als liebe Beigabe zu einer Sharingpost ins Haus flatterte.

Nach einigem Testen kann ich jetzt zumindest sagen: Sonnencreme rieche ich nicht, leicht cremig wird er im Verlauf.
Für mich ist er hauptsächlich seifig, und das ziemlich stark im Auftakt. So stark dass es einige Zeit dauert bis ich überhaupt die Blumen finde, Mandarine und Pfirsich kann ich nicht ausmachen. Es ist auch keine Blumenfrische wie am frühen Sommermorgen, für mich haben die Blumen schon eher den heißen Nachmittag erreicht oder hängen zum Trocknen büschelweise in der Gasse, fast ein bisschen krautig.
Die Iris schwebt über allem, die anderen Basisnoten kommen bei mir nicht so stark zur Geltung.

Vicolo Fiori werde ich auf alle Fälle auch als EDT testen, das EDP konnte mich leider nicht so ganz überzeugen. Gut gemacht ist er auf alle Fälle, nur nicht wirklich das wonach ich gesucht hatte.
Die Sillage scheint übrigens ganz ordentlich, Herr Gaukeley konnte ihn auf knapp zwei Meter Entfernung wahrnehmen obwohl ich selbst ihn eher hautnah fand.

Tja Goldea, jetzt sitzen wir hier. Wir müssen reden hast du gesagt. Hmm… Seit genau einem Jahr sind wir jetzt zusammen. Gesehen habe ich dich schon im Winter davor, in Urlaub am Flughafen. Dein Flakon war so sexy, schwarz, elegant und kurvig. Und dein Name war so verheißungsvoll: The Roman Night! Ok, ich war noch nie in Rom, aber die Nächte dort stelle ich mir heiß und romantisch vor, ein bisschen verrucht und mysteriös.

Ja mein Fehler, ich geb’s zu. Ein paar Monate später hast du mir ein Angebot gemacht das ich nicht ablehnen konnte, 20% im Sale! Ein paar Verwandte aus deiner ehrenwerten Familie kannte ich ja schon und so bist du bei mir eingezogen. Bei unserem ersten Date waren wir beim Spanier, das sollte man mit einer stolzen Römerin nicht machen. Nach einer Stunde warst du verschwunden und ich saß alleine da.

Beim zweiten Mal hab ich dich mit zum Public Viewing genommen, ich dachte jede Italienerin steht auf Fußball! Ja ich weiß dass Italien gar nicht bei der WM dabei war, Deutschland zu dem Zeitpunkt aber auch nicht mehr! Da hast du mich auch bald wieder sitzen lassen. Einmal hab ich es dann noch mit dir versucht, romantisches Abendessen beim Italiener, keine Ahnung was dir da nicht gefallen hat, jedenfalls warst du wieder schneller verschwunden als ein Straßenräuber!

Ach an dem Abend war es dir einfach zu heiß, ja klar. Weißt du was Goldea? Ich glaube du bist gar kein Ausgehduft. Wie, das hast du auch niemals behauptet? Und dein Name? Na gut, für den kannst du nichts, da hast du Recht. Der kommt vom Jasmin der nachts blüht und von Pfingstrose und Moschus die hier mal schwarz sind, für mich aber nicht sehr anders duften als die helle Variante. Der sehr süße Auftakt kommt dann wohl von der Maulbeere und ich dachte schon du schmierst mir Honig ums Maul.

Vielleicht passen wir einfach nicht zusammen. Aha, das glaubst du auch? Weil ich mal gesagt habe du duftest auf meiner Bluse so viel besser als an mir selbst? Nicht so süß und etwas schwülstig sondern viel zarter, blumig cremig, wirklich schön, seufz.
Meinst du wir sollen es nochmal zusammen versuchen? Vielleicht tagsüber auf den Klamotten, wenn es mal nicht so warm ist? Ok, und dann reden wir nochmal drüber!