GentsScents

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Rezensionen
GentsScents vor 7 Jahren 21 2
9
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
a happy ending story
Chanel Allure Homme Edition Blanche war ein Blindkauf. Und obwohl das schon häufig fürchterlich schief gegangen war, konnte ich es nicht lassen und bestellte ihn. Meine Neugier musste befriedigt werden und die guten Bewertungen die ich gelesen hatte würden ja auch ihren Grund haben, redete ich mir ein. Als er dann angekommen war und ich ihn zum ersten Mal ausprobierte, fühlte ich mich im ersten Moment in meiner Befürchtung bestätigt. Wie schon so oft bei Blindkäufen, hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut und mir in meinem Kopf ein Bild davon gemacht, wie der Duft wohl sein würde. Und wie schon so oft bei Blindkäufen entsprach das, was ich dann roch, nicht dem was ich mir vorgestellt hatte. Und es machte sich eine leichte Enttäuschung breit. Ich fühlte mich ein wenig an die Situation erinnert, wenn man ein Buch gelesen hat, in den entsprechenden Film geht und total unzufrieden ist, weil der Film überhaupt nicht dem entspricht, was man sich beim Lesen des Buches in seinem Kopf ausgemalt hat. Was ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Film objektiv betrachtet schlecht ist. Er ist halt einfach anders als erhofft.

Das führt mich zur Bewertung des Duftes. Was mich beim ersten Sprühstoß so abgeschreckt hatte, war die starke zitrische Note. Hier muss ich meinem Vorredner DonJuanDeCat widersprechen, für mich hat diese überhaupt nichts cremiges an sich. Ich empfinde sie schlicht als zitrisch. Zu Beginn hatte sie für mich auch etwas unnatürliches. In meinem Kopf kam die Assoziation zu einem WC-Reiniger hoch. Als ich dann aber einige Zeit wartete, spielten die Basisnoten ihre Stärke aus. Hier wird der Duft deutlich süßer und cremiger, vor allem Moschus, Tonkabohne und Vanille kommen durch. Dieser Teil des Duftverlaufs gefiel mir sehr gut. Dies führte dazu, dass ich den Duft trotz der ungeliebten Kopfnote weiterhin verwendete. Zuhause aufgesprüht, war diese nämlich meist schon wieder verschwunden, wenn ich beispielsweise auf der Arbeit ankam.
Je öfter ich ihn verwendete, desto besser gefiel mir auch die zitrische Kopfnote. Ich empfand sie immer weniger als unnatürlich und began die anfängliche Abneigung abzulegen. Mittlerweile bin ich ein Fan des kompletten Duftverlaufs und bin froh diesen Blindkauf getätigt zu haben.

Die Haltbarkeit ist für einen als frisch deklarierten Duft gar nicht mal schlecht. Das liegt natürlich an den süßeren Basisnoten, welche die Wahrnehmbarkeit deutlich verlängern. Die Frische weicht meinen Erfahrungen nach bereits nach ca. 2 Stunden. Vanille, Tonkabohne und Co. sind für mich auch nach 8 Stunden noch präsent.

Die Sillage ist durchschnittlich. Die zitrische Kopfnote strahlt zwar einige Meter aus, ist aber wie bereits beschrieben recht schnell wieder verklungen. Die Basisnoten sind dann nur noch körpernah wahrnehmbar.

Den Flakon finde ich sehr ansprechend, ein Musterbeispiel für schlichte Eleganz. Die Kombination aus Weiß und Gold ist zeitlos. Für mich der mit Abstand schönste Flakon der Allure-Reihe.

Das Fazit habe ich schon bei der Bewertung des Duftes vorweggenommen. Trotz der anfänglichen Enttäuschung würde ich mittlerweile nur noch ungern auf diesen Duft verzichten. Ich habe ihn schätzen gelernt. Manchmal muss man eben Geduld mitbringen und sollte nicht vorschnell urteilen.
Für mich handelt es sich um einen universal einsetzbaren Wohlfühlduft. Ich kann ihn mir an Personen jeglichen Alters vorstellen und finde, dass er zu jeder Zeit des Jahres getragen werden kann.
2 Antworten