
Gingeralena
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Fröhlicher Frühlingsgefährte
In unserem Garten wuchs eine Pfingstrose, und was für eine. Der Blütenkopf war so groß wie meine 2 Fäuste nebeneinander, sie war knallpink und verströmte einen wunderbaren Geruch. Ich konnte ihre Blütezeit immer kaum erwarten, hatte sie ihren Platz doch direkt vor meinem Fenster und wenn ich morgens die Vorhänge öffnete, war sie das erste, was ich sah. Es gibt schlechtere Wege, den Tag zu beginnen.
Während ich mit Rose als Duftnote meist recht wenig anfangen kann und auch andere Blumennoten häufig schwierig sind, ist Pfingstrose nahezu immer eine sichere Bank. Und hier ist sie ganz wunderbar interpretiert. Ob eine weiße jetzt anders als eine pinke oder rosafarbene Pfingstrose riecht, kann ich nicht beurteilen, aber das, was ich hier rieche gefällt mir ausgesprochen gut.
Der Duft startet extrem spritzig durch die Litschi und den Pfeffer und verbreitet direkt gute Laune. Die Pfingstrose kommt hinzu und bildet zusammen mit der Litschi einen der schönsten Fruity-Florals, die ich kenne. Viele finden diese Duftrichtung ja langweilig, ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es tatsächlich das ist, was ich am allerliebsten rieche, insbesondere, wenn es so beschwingt daherkommt, wie hier. Nichts stört, es wird nie zu süß und driftet für mich auch nicht in die Belanglosigkeit ab, sondern hat durch seine Frische und Jugendlichkeit (ohne dabei zu girly zu sein) einen netten Twist. Die Blumen- und Fruchtnoten sind perfekt ausgewogen (Litschi und (Pfingst-)Rose scheint eh eine sehr beliebte Kombi zu sein, denke man nur mal an
Delina Eau de Parfum oder
Attrape-Rêves) und das ganze wird untermalt von einem wunderbar unkratzigen Moschus. Für mich ein richtiger Gutelaunemacher und wunderbarer Frühlingsbegleiter. Im Vergleich zu den beiden anderen genannten Düften ist
Lust In Paradise weniger schwer, irgendwie saftiger, auf keinen Fall so stechend wie
Delina Eau de Parfum es für meine Nase leider ist und weniger vollmundig als sich
Attrape-Rêves mir präsentiert.
Eine absolute Herzensempfehlung für alle, die ebenfalls ein Herz für Fruity-Florals haben und sich in den kalten Monaten gedanklich in den Frühling katapultieren möchten.
Während ich mit Rose als Duftnote meist recht wenig anfangen kann und auch andere Blumennoten häufig schwierig sind, ist Pfingstrose nahezu immer eine sichere Bank. Und hier ist sie ganz wunderbar interpretiert. Ob eine weiße jetzt anders als eine pinke oder rosafarbene Pfingstrose riecht, kann ich nicht beurteilen, aber das, was ich hier rieche gefällt mir ausgesprochen gut.
Der Duft startet extrem spritzig durch die Litschi und den Pfeffer und verbreitet direkt gute Laune. Die Pfingstrose kommt hinzu und bildet zusammen mit der Litschi einen der schönsten Fruity-Florals, die ich kenne. Viele finden diese Duftrichtung ja langweilig, ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es tatsächlich das ist, was ich am allerliebsten rieche, insbesondere, wenn es so beschwingt daherkommt, wie hier. Nichts stört, es wird nie zu süß und driftet für mich auch nicht in die Belanglosigkeit ab, sondern hat durch seine Frische und Jugendlichkeit (ohne dabei zu girly zu sein) einen netten Twist. Die Blumen- und Fruchtnoten sind perfekt ausgewogen (Litschi und (Pfingst-)Rose scheint eh eine sehr beliebte Kombi zu sein, denke man nur mal an





Eine absolute Herzensempfehlung für alle, die ebenfalls ein Herz für Fruity-Florals haben und sich in den kalten Monaten gedanklich in den Frühling katapultieren möchten.
3 Antworten
Rosafarbener Herzschmerzkitt
Der Regen prasselt auf das Dachfenster, ein endloses Stakkato von Tropfen. Platsch. Platsch. Platsch.
Sie nimmt das Geräusch gar nicht mehr bewusst wahr, es ist zu einem Hintergrundrauschen geworden, während sie auf dem Bett liegt und an die Decke starrt. Immer wieder sammeln sich Tränen in ihrem Augenwinkel und rinnen ihr die Wange herab. Sie wischt sie nicht weg. In ihrem Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis. Wie sie sich kennengelernt haben. Wie sie so verliebt waren. An gemeinsam geschmiedete Pläne, verstohlen geteilte Küsse, heimliches Händchenhalten in der Uni. Und nun ist alles vorbei. Sie hat sie verlassen, weil sie ihr Auslandssemester ungestört genießen möchte. Was soll das überhaupt heißen, ungestört. Bitterkeit steigt in ihr auf. Und noch etwas anderes, Wut. Doch als sie gerade ansetzt, all die Enttäuschung und ihren Zorn darüber, einfach so abserviert worden zu sein, in ihr Kissen zu schreien, klopft es zaghaft an ihrer Zimmertür.
Es ist ihre Mitbewohnerin, die den Kopf zur Tür hereinsteckt. Hastig setzt sie sich auf und reibt sich nun doch die Augen, um die Tränenreste los zu werden.
"Hey, wie gehts dir?" Ein Schulterzucken ist die Antwort. "Ich hab dir was mitgebracht, ich habs gerochen und musste sofort an dich denken."
Neugierig geworden klopft sie auf den Platz neben sich und ihre Mitbewohnerin kommt ins Zimmer, in den Händen einen Karton. Sie überreicht ihn ihr und sie knibbelt voller Ungeduld, was sie wohl erwarten mag, die knisternde Zellophanfolie ab. Als sie den Karton öffnet, kommt ein rosafarbener Flakon zum Vorschein. Sie runzelt die Stirn, sie ist doch gar kein Rosamädchen. Aber ihre Mitbewohnerin, die ihre Miene richtig gedeutet hat, grinst aufmunternd und sagt "Los, riech schon!". Also sprüht sie, ganz zaghaft nur, auf ihr Handgelenk und ist wie vom Donner gerührt, als die ersten Duftmoleküle ihr in die Nase steigen.
Sie riecht Geborgenheit und fühlt sich automatisch...getröstet? Kann das sein?
"Wusste ich doch, dass dir der Duft gefallen würde. Perfekt für gebrochene Herzen und um akuten Liebeskummer zu bekämpfen" kommt es von ihrer Seite und sie sieht in das schmunzelnde Gesicht ihrer Mitbewohnerin. "Danke", bringt sie hervor und zieht die andere in eine innige Umarmung. "Ich lass dich mal allein mit deinem neuen Schätzchen, wenn du nachher noch Lust auf einen Film und Gesellschaft hast, lass es mich wissen."
Sie nickt und versenkt ihre Nase wieder am Handgelenk, um mehr von diesem wunderbar tröstlichen Duft zu erhaschen.
Zarte Blumen steigen ihr in die Nase, auch, wenn sie nicht genau sagen kann, was sie da eigentlich riecht. Sie weiß nur, es fühlt sich unheimlich vertraut an. Etwas Sauber-Cremiges schwingt mit und erinnert sie an Badesessions ihrer kleinen Schwester als Baby, deren Badezusatz roch ähnlich. Und auch eine zarte Süße spielt mit, aber ohne den Duft zuckrig werden zu lassen. Sie ist nach wie vor ganz verzaubert und hat vergessen, dass sie vor 10 Minuten noch die ganze Welt verflucht hat.
Dieser Duft scheint magische Kräfte zu haben. Sie nimmt direkt noch 2 Sprüher, dieses Mal an den Hals. Wie eine Umarmung fühlt sich das an. Nicht laut, nicht spektakulär, sondern ganz unaufgeregt, aber auch wie Zuhause irgendwie. Jetzt weiß sie auch, an wen der Duft sie ihr erinnert. Ihre Mutter trägt
For Her Musc Noir, der in ihrer Erinnerung jedoch etwas fruchtiger und weniger süß ist. Dieses Exemplar hier ist floraler und irgendwie auch etwas pudriger, aber nicht so, dass es zu trocken wird. Die Duftaura, die ihr nun von ihrem Hals in die Nase steigt, ist sogar noch schöner, als wenn sie direkt an der Aufsprühstelle an ihrem Handgelenk riecht. Sie lässt sich nach hinten aufs Bett fallen und lächelt nun. Ja, ihr Herz schmerzt immer noch und es wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis es wieder heil ist, aber sie weiß, sie hat die richtigen Leute um sich herum, um sie abzulenken, ihr ein offenes Ohr zu schenken sowie offene Arme, wenn sie einen Drücker benötigt. Und nun hat sie ja auch noch ihre olfaktorische Umarmung, die sie bei unmittelbar auftretendem Herzschmerz auftragen kann...
Sie nimmt das Geräusch gar nicht mehr bewusst wahr, es ist zu einem Hintergrundrauschen geworden, während sie auf dem Bett liegt und an die Decke starrt. Immer wieder sammeln sich Tränen in ihrem Augenwinkel und rinnen ihr die Wange herab. Sie wischt sie nicht weg. In ihrem Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis. Wie sie sich kennengelernt haben. Wie sie so verliebt waren. An gemeinsam geschmiedete Pläne, verstohlen geteilte Küsse, heimliches Händchenhalten in der Uni. Und nun ist alles vorbei. Sie hat sie verlassen, weil sie ihr Auslandssemester ungestört genießen möchte. Was soll das überhaupt heißen, ungestört. Bitterkeit steigt in ihr auf. Und noch etwas anderes, Wut. Doch als sie gerade ansetzt, all die Enttäuschung und ihren Zorn darüber, einfach so abserviert worden zu sein, in ihr Kissen zu schreien, klopft es zaghaft an ihrer Zimmertür.
Es ist ihre Mitbewohnerin, die den Kopf zur Tür hereinsteckt. Hastig setzt sie sich auf und reibt sich nun doch die Augen, um die Tränenreste los zu werden.
"Hey, wie gehts dir?" Ein Schulterzucken ist die Antwort. "Ich hab dir was mitgebracht, ich habs gerochen und musste sofort an dich denken."
Neugierig geworden klopft sie auf den Platz neben sich und ihre Mitbewohnerin kommt ins Zimmer, in den Händen einen Karton. Sie überreicht ihn ihr und sie knibbelt voller Ungeduld, was sie wohl erwarten mag, die knisternde Zellophanfolie ab. Als sie den Karton öffnet, kommt ein rosafarbener Flakon zum Vorschein. Sie runzelt die Stirn, sie ist doch gar kein Rosamädchen. Aber ihre Mitbewohnerin, die ihre Miene richtig gedeutet hat, grinst aufmunternd und sagt "Los, riech schon!". Also sprüht sie, ganz zaghaft nur, auf ihr Handgelenk und ist wie vom Donner gerührt, als die ersten Duftmoleküle ihr in die Nase steigen.
Sie riecht Geborgenheit und fühlt sich automatisch...getröstet? Kann das sein?
"Wusste ich doch, dass dir der Duft gefallen würde. Perfekt für gebrochene Herzen und um akuten Liebeskummer zu bekämpfen" kommt es von ihrer Seite und sie sieht in das schmunzelnde Gesicht ihrer Mitbewohnerin. "Danke", bringt sie hervor und zieht die andere in eine innige Umarmung. "Ich lass dich mal allein mit deinem neuen Schätzchen, wenn du nachher noch Lust auf einen Film und Gesellschaft hast, lass es mich wissen."
Sie nickt und versenkt ihre Nase wieder am Handgelenk, um mehr von diesem wunderbar tröstlichen Duft zu erhaschen.
Zarte Blumen steigen ihr in die Nase, auch, wenn sie nicht genau sagen kann, was sie da eigentlich riecht. Sie weiß nur, es fühlt sich unheimlich vertraut an. Etwas Sauber-Cremiges schwingt mit und erinnert sie an Badesessions ihrer kleinen Schwester als Baby, deren Badezusatz roch ähnlich. Und auch eine zarte Süße spielt mit, aber ohne den Duft zuckrig werden zu lassen. Sie ist nach wie vor ganz verzaubert und hat vergessen, dass sie vor 10 Minuten noch die ganze Welt verflucht hat.
Dieser Duft scheint magische Kräfte zu haben. Sie nimmt direkt noch 2 Sprüher, dieses Mal an den Hals. Wie eine Umarmung fühlt sich das an. Nicht laut, nicht spektakulär, sondern ganz unaufgeregt, aber auch wie Zuhause irgendwie. Jetzt weiß sie auch, an wen der Duft sie ihr erinnert. Ihre Mutter trägt

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L'Eau Papier, ein Duft wie durchscheinendes Papier
Was bin ich meiner Nase und meinem Gehirn dankbar, dass sie mich diesen Duft so wahrnehmen lassen, wie ich es tue: Warm, einladend, irgendwie flirrend-pudrig, ohne dabei trocken zu sein und kein bisschen synthetisch, wie es hier häufig geschrieben wurde.
Dufteindrücke sind ja nun höchst subjektiv und dass ich das Glück habe, dass dieser Duft für mich so ein Volltreffer ist und ich alles Störende ausblende weiß ich wirklich zu schätzen.
Sofort der erste Sprüher hat mich verzaubert, ich nahm die Sesamnote wahr, ganz zart nur, aber doch im Hintergrund zu spüren, den Reisdampf, der mich umwaberte (Funfact: Ich bin absolut kein Reisfan und esse ihn nie, lediglich Milchreis mag ich sehr aufgrund der Erinnerungen an meine Kindheit - hier als Note finde ich ihn aber ganz, ganz zauberhaft!) und etwas minimal Holziges, wobei sich das bei mir sehr zurückhält und eher eine Ahnung von Holz ist.
Aus irgendeinem Grund rieche ich hauptsächlich Sesam und Reisdampf, wobei mir durchaus bewusst ist, dass ich das vermutlich hauptsächlich denke, weil ich die Noten gelesen haben, was ich bei einem Blindtest erschnuppern hätte können weiß ich leider nicht. Einen Verlauf gibt es auf meiner Haut nicht, er bleibt so unbestimmbar nebulös.
Dieser Duft ist mehr wie eine Aura als ein wirklicher Geruch, er hat etwas Flüchtiges inne und lässt sich nicht so richtig fassen.
Er ist strahlend weiß, irgendwie leicht melancholisch und ich sehe vor meinem inneren Auge eine wunderschöne Japanerin mit langen, glatten schwarzen Haaren und blasser Haut, die in hauchdünnem Porzellan Tee serviert. Auf dem Boden liegen Tatamimatten aus und durch die Bambusstäbe der Hütte scheinen vereinzelt Sonnenstrahlen und zeichnen ein sich immer wieder wandelndes Muster auf den Boden.
Ich fühle mich unheimlich geborgen, wenn ich L'Eau Papier trage und finde den Namen absolut passend gewählt: Wie Papier hat dieser Duft etwas Durchscheinendes und ich habe das Gefühl, durch seine Luftigkeit lässt er mehr noch als andere Düfte zu, dass jeder, der ihn testet, ihn anders wahrnimmt. So, als würden die Erinnerungen und Assoziationen eines jeden das Blatt Papier mit einer ganz eigenen Geschichte füllen.
Auf meinem Papier stehen meine Eltern, meine Mutter, weil sie mir früher immer Milchreis gekocht hat und das mein Trösteessen ist, wenn sie mir an manchen Tagen sehr arg fehlt, auf der anderen Seite mein Vater, der mir diesen Duft dankenswerterweise zu Weihnachten geschenkt hat und der mein Fels in der Brandung ist - eben wie dieser Duft.
Ich habe diesen Winter festgestellt, dass mir allzu würzige Noten häufig zu viel sind und ich beinahe alle meine würzigeren Düfte nicht getragen habe. Meine Stimmung hat einfach nie gepasst. Aber dieser Schatz hier geht immer und ich greife wirklich häufig zu ihm, wenn ich sonst nicht genau weiß, wonach ich an diesem Tag riechen möchte oder wenn ich eine duftende Umarmung brauche.
Fabrice Pellegrin hat hier für mich wirklich ein Meisterwerk geschaffen und ich hoffe sehr, dass meine Nase mich nie im Stich lässt und ich diesen Wohlgeruch auch weiterhin so wahrnehmen werde, wie es aktuell der Fall ist.
Dufteindrücke sind ja nun höchst subjektiv und dass ich das Glück habe, dass dieser Duft für mich so ein Volltreffer ist und ich alles Störende ausblende weiß ich wirklich zu schätzen.
Sofort der erste Sprüher hat mich verzaubert, ich nahm die Sesamnote wahr, ganz zart nur, aber doch im Hintergrund zu spüren, den Reisdampf, der mich umwaberte (Funfact: Ich bin absolut kein Reisfan und esse ihn nie, lediglich Milchreis mag ich sehr aufgrund der Erinnerungen an meine Kindheit - hier als Note finde ich ihn aber ganz, ganz zauberhaft!) und etwas minimal Holziges, wobei sich das bei mir sehr zurückhält und eher eine Ahnung von Holz ist.
Aus irgendeinem Grund rieche ich hauptsächlich Sesam und Reisdampf, wobei mir durchaus bewusst ist, dass ich das vermutlich hauptsächlich denke, weil ich die Noten gelesen haben, was ich bei einem Blindtest erschnuppern hätte können weiß ich leider nicht. Einen Verlauf gibt es auf meiner Haut nicht, er bleibt so unbestimmbar nebulös.
Dieser Duft ist mehr wie eine Aura als ein wirklicher Geruch, er hat etwas Flüchtiges inne und lässt sich nicht so richtig fassen.
Er ist strahlend weiß, irgendwie leicht melancholisch und ich sehe vor meinem inneren Auge eine wunderschöne Japanerin mit langen, glatten schwarzen Haaren und blasser Haut, die in hauchdünnem Porzellan Tee serviert. Auf dem Boden liegen Tatamimatten aus und durch die Bambusstäbe der Hütte scheinen vereinzelt Sonnenstrahlen und zeichnen ein sich immer wieder wandelndes Muster auf den Boden.
Ich fühle mich unheimlich geborgen, wenn ich L'Eau Papier trage und finde den Namen absolut passend gewählt: Wie Papier hat dieser Duft etwas Durchscheinendes und ich habe das Gefühl, durch seine Luftigkeit lässt er mehr noch als andere Düfte zu, dass jeder, der ihn testet, ihn anders wahrnimmt. So, als würden die Erinnerungen und Assoziationen eines jeden das Blatt Papier mit einer ganz eigenen Geschichte füllen.
Auf meinem Papier stehen meine Eltern, meine Mutter, weil sie mir früher immer Milchreis gekocht hat und das mein Trösteessen ist, wenn sie mir an manchen Tagen sehr arg fehlt, auf der anderen Seite mein Vater, der mir diesen Duft dankenswerterweise zu Weihnachten geschenkt hat und der mein Fels in der Brandung ist - eben wie dieser Duft.
Ich habe diesen Winter festgestellt, dass mir allzu würzige Noten häufig zu viel sind und ich beinahe alle meine würzigeren Düfte nicht getragen habe. Meine Stimmung hat einfach nie gepasst. Aber dieser Schatz hier geht immer und ich greife wirklich häufig zu ihm, wenn ich sonst nicht genau weiß, wonach ich an diesem Tag riechen möchte oder wenn ich eine duftende Umarmung brauche.
Fabrice Pellegrin hat hier für mich wirklich ein Meisterwerk geschaffen und ich hoffe sehr, dass meine Nase mich nie im Stich lässt und ich diesen Wohlgeruch auch weiterhin so wahrnehmen werde, wie es aktuell der Fall ist.
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Kann man machen, muss man nicht
Der originale
Sì Eau de Parfum hat mich während meiner Studententage einige Zeit lang begleitet, aber wie das so ist, manchmal wächst man aus solchen Düften heraus - so auch hier. In Erinnerung geblieben ist mir vor allem der fast sirupartig süße Joannisbeerauftakt, der bei zu hoher Dosierung fast stechend wirken konnte. Diese Johannisbeernote zog sich bei mir durch den gesamten Duftverlauf und verlieh dem Parfum seine typische Charakteristik.
Insofern war mir etwas bang, ob bei einem Flanker mit Intense im Namen die Johannisbeere nicht noch kreischiger sein und alles andere niederschreien würde, was da noch so angeben ist.
Ich kann Entwarnung geben: Das ist nicht der Fall (zumindest auf meiner Haut). Bei mir verschwindet die Johannisbeere sehr schnell und macht Platz für eine pudrige Vanille. Das erinnert mich eher an
Sì Fiori Eau de Parfum , der ja leider discontinued wurde. Mehr passiert dann auch nicht, der Duft wird einfach weich und anschmiegsam, das Patchouli, das dem Original ein bisschen Kante verlieh, wurde hier eingespart und somit wirkt der Duft für mich sehr viel "zahmer".
Sì Eau de Parfum stelle ich mir als Frau vor, die durchaus weiß, was sie will und dafür einsteht,
Sì (2023) Eau de Parfum Intense ist eher so der Peoplepleaser und will niemandem auf die Füße treten.
Ich finde den Drydown wirklich schön, aber irgendwie auch nicht sonderlich spannend. Er springt auf den altbekannten Vanillezug auf und wirkt somit recht generisch. Vom Tee nehme ich leider gar nichts wahr, dabei hatte der mich als großer Teeliebhaber sehr neugierig gemacht. Und durch die hier sehr zurückgedimmte Johannisbeere war das Original für meine Nase wesentlich intensiver.
Ich bin wahrlich niemand, der Nischendüfte auf ein Podest hebt und der Meinung ist, im Mainstream gäbe es nichts spannendes, aber alle Neuerscheinungen der letzten Zeit konnten mich nicht wirklich überzeugen, da sie einfach nur eine Erfolgsformel wiederkauen (Looking at you, "Goddess | Burberry"!)
Insofern tue ich mich mit meiner abschließenden Bewertung auch etwas schwer. Finde ich den Duft angenehm? Ja, durchaus. Hat er seine Daseinsberechtigung? Das weiß ich eben nicht, für jemanden, der noch nichts dergleichen in seiner Sammlung hat, vielleicht.
Ein Duft (leicht dosiert!) fürs Büro, das Kino danach, gemütliche Couchtage, ein wahrer Allrounder. Haltbarkeit und Sillage sind durchschnittlich.
Insofern mein Fazit: Kann man machen, muss man nicht.

Insofern war mir etwas bang, ob bei einem Flanker mit Intense im Namen die Johannisbeere nicht noch kreischiger sein und alles andere niederschreien würde, was da noch so angeben ist.
Ich kann Entwarnung geben: Das ist nicht der Fall (zumindest auf meiner Haut). Bei mir verschwindet die Johannisbeere sehr schnell und macht Platz für eine pudrige Vanille. Das erinnert mich eher an



Ich finde den Drydown wirklich schön, aber irgendwie auch nicht sonderlich spannend. Er springt auf den altbekannten Vanillezug auf und wirkt somit recht generisch. Vom Tee nehme ich leider gar nichts wahr, dabei hatte der mich als großer Teeliebhaber sehr neugierig gemacht. Und durch die hier sehr zurückgedimmte Johannisbeere war das Original für meine Nase wesentlich intensiver.
Ich bin wahrlich niemand, der Nischendüfte auf ein Podest hebt und der Meinung ist, im Mainstream gäbe es nichts spannendes, aber alle Neuerscheinungen der letzten Zeit konnten mich nicht wirklich überzeugen, da sie einfach nur eine Erfolgsformel wiederkauen (Looking at you, "Goddess | Burberry"!)
Insofern tue ich mich mit meiner abschließenden Bewertung auch etwas schwer. Finde ich den Duft angenehm? Ja, durchaus. Hat er seine Daseinsberechtigung? Das weiß ich eben nicht, für jemanden, der noch nichts dergleichen in seiner Sammlung hat, vielleicht.
Ein Duft (leicht dosiert!) fürs Büro, das Kino danach, gemütliche Couchtage, ein wahrer Allrounder. Haltbarkeit und Sillage sind durchschnittlich.
Insofern mein Fazit: Kann man machen, muss man nicht.
6 Antworten
Pink me up oder doch pick-me-up?
Also zuerst mal: Der Hauptgrund, diesen Duft zu testen war der Flakon, ich gebe es unumwunden zu.
Ein wahrgewordener Mädchentraum (wobei, auch Jungs mögen rosa und in früheren Zeiten war sogar das die Farbe, die ihnen zugeordnet wurde anstatt hellblau, weil es als das "kleine Rot" galt und rot als königlich angesehen wurde, aber das nur am Rande).
Ich jedenfalls stehe an sich nicht so auf rosa oder pink, aber bei dem Flakon war es um mich geschehen. Diese satte Farbe mit den Goldprenkeln drin....schööön. Ich hatte also die Hoffnung, dass der Duft mir gefallen würde, weil ich so gern dem Flakon ein Zuhause geben wollte, #Verpackungsopfer.
Aber, mit den Jahren wird man weiser und da ich mittlerweile von Blindkäufen Abstand genommen habe (gerade in dieser Preisklasse nicht das unvernünftigste), nahm ich erst mal an einem Sharing teil.
Ich weiß zwar mittlerweile, dass Duftnoten alleine nichts aussagen darüber, wie mir ein Duft tatsächlich gefallen wird (wir erinnern uns, ich werde weiser), aber dennoch hatte ich die Hoffnung, dass er mir zusagen könnte.
Und was ein Glück, ich hatte recht. Der Auftakt ist irgendwie sprudelig und erinnert tatsächlich etwas an Champagner, wenn er auch nicht danach riecht. Aber er ist irgendwie sparkly und verbreitet gute Laune, ich assoziiere diesen Duft auch sofort mit einem ausgelassenen Silvesterabend: Party- und Aufbruchstimmung, alle sind gut drauf und gespannt, was das nächste Jahr bringen wird, Pailletten, Champagner (oder Sekt, Prosecco, was auch immer), wildes Tanzen...für mich verkörpert dieser Duft all das (ich möchte nicht ausschließen, dass der Flakon zu diesem Bild vor meinem inneren Auge beiträgt).
Ein sehr fröhlicher, beschwingter Duft, der sofort gute Laune verbreitet. Und hiermit schlage ich auch den Bogen zur Überschrift dieser Rezension, bedeutet pick-me-up doch nichts anderes als Muntermacher.
Er erinnert mich sehr an
Meliora, den ich ja auch total liebe. Hier ist zwar Brom-statt Himbeere wie dort gelistet, aber den Unterschied bemerke ich zumindest nicht, bei feineren Nasen mag das durchaus anders sein. Die Blüten bleiben bei mir ziemlich im Hintergrund und einen großartigen Duftverlauf nehme ich ebenfalls nicht wahr, da mir aber gerade die Kopfnote so gut gefällt, stört mich das nicht weiter.
Pink Me Up erfindet das Rad bei Weitem nicht neu, er ist einfach ein fröhlicher Fruity-Floral, da das aber genau meine Kragenweite ist, bin ich sehr zufrieden mit dieser Neulancierung. Ob der Preis jetzt gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selber wissen; ich bin, nicht zuletzt wegen des tollen Flakons, durchaus gewillt ihn zu bezahlen, weil ich weiß, dass ich diesen Duft sehr häufig tragen werde, wenn ich einen fröhlichen, unkomplizierten Alltagsbegleiter suche.
Ein wahrgewordener Mädchentraum (wobei, auch Jungs mögen rosa und in früheren Zeiten war sogar das die Farbe, die ihnen zugeordnet wurde anstatt hellblau, weil es als das "kleine Rot" galt und rot als königlich angesehen wurde, aber das nur am Rande).
Ich jedenfalls stehe an sich nicht so auf rosa oder pink, aber bei dem Flakon war es um mich geschehen. Diese satte Farbe mit den Goldprenkeln drin....schööön. Ich hatte also die Hoffnung, dass der Duft mir gefallen würde, weil ich so gern dem Flakon ein Zuhause geben wollte, #Verpackungsopfer.
Aber, mit den Jahren wird man weiser und da ich mittlerweile von Blindkäufen Abstand genommen habe (gerade in dieser Preisklasse nicht das unvernünftigste), nahm ich erst mal an einem Sharing teil.
Ich weiß zwar mittlerweile, dass Duftnoten alleine nichts aussagen darüber, wie mir ein Duft tatsächlich gefallen wird (wir erinnern uns, ich werde weiser), aber dennoch hatte ich die Hoffnung, dass er mir zusagen könnte.
Und was ein Glück, ich hatte recht. Der Auftakt ist irgendwie sprudelig und erinnert tatsächlich etwas an Champagner, wenn er auch nicht danach riecht. Aber er ist irgendwie sparkly und verbreitet gute Laune, ich assoziiere diesen Duft auch sofort mit einem ausgelassenen Silvesterabend: Party- und Aufbruchstimmung, alle sind gut drauf und gespannt, was das nächste Jahr bringen wird, Pailletten, Champagner (oder Sekt, Prosecco, was auch immer), wildes Tanzen...für mich verkörpert dieser Duft all das (ich möchte nicht ausschließen, dass der Flakon zu diesem Bild vor meinem inneren Auge beiträgt).
Ein sehr fröhlicher, beschwingter Duft, der sofort gute Laune verbreitet. Und hiermit schlage ich auch den Bogen zur Überschrift dieser Rezension, bedeutet pick-me-up doch nichts anderes als Muntermacher.
Er erinnert mich sehr an

Pink Me Up erfindet das Rad bei Weitem nicht neu, er ist einfach ein fröhlicher Fruity-Floral, da das aber genau meine Kragenweite ist, bin ich sehr zufrieden mit dieser Neulancierung. Ob der Preis jetzt gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selber wissen; ich bin, nicht zuletzt wegen des tollen Flakons, durchaus gewillt ihn zu bezahlen, weil ich weiß, dass ich diesen Duft sehr häufig tragen werde, wenn ich einen fröhlichen, unkomplizierten Alltagsbegleiter suche.
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