Globomanni

Dies ist wieder mal ein markanter orientalischer Duft. Startet leicht zitrisch, aber bereits mit Anklängen von Holz und Harz. Auch orientalische Gewürze aus 1001 Nacht fehlen nicht. Ein Parfum, welches zwar als unisex angegeben ist, jedoch eher auf Grund von Gewürzen und erdigem Orientfeeling eher maskulin daher kommt. Allerdings ist dieser Duft beatimmt auch etwas für die Damen, die orientalische Parfums lieben, d.h. wenn Blumen nicht im Vordergrund stehen sollten. Dies ist kein süßer Duft, was viele von Orientalen erwarten. Die arabischen Parfum-Nasen haben hier ein großews Spektrum an verschiedensten Düften

Khas Lil Rijal hat etwas, was einem öfter das Handgelenk zur Nase führen lässt, obwohl dieser Duft durchaus kräftig ist. Haltbarkeit und Sillage sind im oberen Bereich anzuordnen. Auch wenn es öfter "orientalische" Düfte von europäischen Anbietern gibt, so sind diese doch meist für europäische Nasen gedacht, was heissen soll, dass man mit den Düften des Orients sehr sparsam umgeht. Die wenigen Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Ebenso gibt es inzwischen Düfte aus Arabien, die offensichtlich extra für den europäischen Markt entwickelt wurden. Khas Lil Rijal zählt nicht dazu, sondern verleugnet seine Herkunft nicht.

Für den Lattafa typischen moderaten Preis (ca. 45€) bekommt man eine Menge 1001 Nacht im Flakon. Empfehlenswert für Liebhaber arabischer Düfte, sowie für diejeneigen, die in den wahren Orient vordringen möchten. Ein Parfum, welches sich von den arabischen Düften ein wenig abhebt, da es dem bekannt typischen süßen Orientklischee entsagt. Wer die Richtung von Parfums wie z.B. Terre d'Hermès mag, wird hier ein wunderbares Parfum erkunden können.

Generell bin ich kein Freund von Lederdüften ... mit wenigen Ausnahmen. Da dies mein 3000. Parfum ist, welches ich teste, schreibe ich zu diesem wunderbaren Duft wieder mal einen Kommentar.

Premier Leather habe ich zum ersten und leider auch letzten Mal in einer Parfumerie in Male gesehen, wo ich es auch gleich getestet hatte. Da die Malediven ein islamischer Staat sind (mit teilweise strengeren Vorschriften als manch andere arabischen Staaten) findet man dort eine Reihe von Parfums, die aus arabischen Ländern stammen. Von dem Hersteller Amaris, der in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate (V.A.E.) zu Hause ist, hatte ich bislang nichts gehört. Komischerweise ist in Parfumo U.S.A. eingetragen, was laut der Amaris Homepage nicht stimmt. Doch in dieser Parfumerie im Herzen Males standen mehrere Flakons diesen Anbieters mit der Form, die stark an Bond No. 9 erinnert. Nachdem ich mehrere Düfte diesen Herstellers getestet hatte, gab es klar einen Favoriten: "Premier Leather".

Dieser Duft ist eine wunderbare Kombination aus Leder (obwohl in der Duftpyramide nicht angegeben) und kräftigen Gewürzen. Man kann also sagen, dass Premier Leather nicht nur ein Leder- sondern auch Gewürzduft ist. Die Kombination aus beidem macht ihn zu einem äusserst interessanten Vertreter diese Gattung. Eine Nuance Bitterorange, die anfangs eine Rolle spielt, macht diesen Duft noch interessanter. Gerne hätte ich diesem Duft eine 10.0 gegeben, wenn er noch etwas süßer gewesen wäre.

Die Haltbarkeit, Projektion und Sillage sind bei diesem Duft in arabischer Manier stark ausgeprägt. Ein Sprüher rechts und links reicht, damit man gut wahrgenommen wird. Man muss sich nicht mit Premier Leather eindieseln, um die Menschen aufmerksam zu machen.

Wem empfehle ich nun diesen Duft? Allen Parfumos, die Leder und Gewürze lieben, kommen an diesem aussergewöhnlichen Duft wohl kaum vorbei. Für unsere Parfumas ist er nur dann etwas, wenn sie markante Düfte sehr lieben und sich nicht um eventuelle Statements von Personen kümmern, die diesen Duft ausschliesslich an Herren sehen können.

Pure Honey - das ist der Auftakt, einfach superlecker. Zimt ist anfangs sehr zurückhaltend entfaltet sich aber nach einiger Zeit zusammen mit dem laotischen Oud, was nicht animalisch ist, sondern eher einen Sandelholztouch hat. MNn (meiner Nase nach) müsste Zimt nicht in der Kopfnote aufgeführt sein. Es entfaltet sich mit aller Kraft und Schönheit in der Basis zusammen dem Adlerholz, welches hier sehr elegant wirkt. Absolut KEIN Kamelstall oder Büffeldung ! Hätte der Duft nicht nach dem Auftakt eine sanfte Blumennote, die hier ein wenig seifig wirkt, hätte Mieloud eine glatte 10.0 verdient. Die Haltbarkeit ist supergut - nach 12 Stunden riecht es am Handgelenk noch nach Zimt und sanftem Oud; die Sillage ist durchaus gut, wenn auch nicht bombastisch. Daher ist dieser Duft sogar bürotauglich; vorausgesetzt man sprüht ihn 1 Stunde vor dem betreten des Büros auf.

FAZIT: Ein richtig wundervoller Gourmand, der durch dezentes Oud abgerundet wird. Eine klare Kaufempfehlung !

Der Flakon ist LPDO-mäßig Standard, doch sieht recht schön aus, auch wenn man es bei Weitem nicht mit einem The Merchant of Venice" Flakon oder einem der schmuckvoll gestalteten Lalique Flakon vergleichen kann.

Da dies exakt das 2000te Parfum ist, welches ich teste, schreibe ich diesmal kein Statement, sondern einen Kommentar. Dieses aussergewöhnliche Parfumöl hat es auch absolut verdient.

WO bekommt man Sarab von Al Sadae? Hhmmm, das ist schwer zu sagen, denn ich selber habe es von einer Äthiopienreise mitgebracht.

Al Sadae kommt, wie auch viele andere Anbieter von arabischen Parfums, aus den Vereinten Arabischen Emiraten (V.A.E. oder in englisch U.A.E.-United Arabian Emirates). Nachdem ich Sarab zum ersten Mal angetestet hatte, war ich sehr begeistert davon. Nachdem ich es zum zweiten Mal angetestet hatte, war ich absolut süchtig danach. Aus diesem Grund ist das Sarab auch mein Signaturduft geworden.

Was macht Sarab nun aus? Es ist ein Duft, der einen direkt nach in den Orient versetzt. Wenn man die Augen schliesst und den Duft auf sich wirken lässt, erscheinen die Bilder von Souks, der Wüste und deren Bewohner vor dem geistigen Auge. Es ist ein Eintauchen in 1001 Nacht !

Sarab hat einen frisch-zitrischen Auftakt, welches Zitrusfrüchten in Kombination mit Menthol geschuldet ist. Das für arabische typische Oud (auch Oudh oder Aoud geschrieben) darf natürlich nicht fehlen. Es gibt verschiedene Oud Gerüche. Es ist zwar immer das Adlerholz, welches die meisten arabischen Düfte, und nicht nur diese seit dem Oud Hype, bestimmen, doch gibt es da die verschiedensten Geruchsrichtungen. Zum einen haben wir da das "Kameloud" (animalisch), wenn ich es mal mit den Worten von Leimbacher ausdrücken darf, zum anderen gibt es süßliche Ouds, wie auch welche, die einen kräftigen, für unsere westlichen Nasen, eher bekannten Holzduft haben. Das letztere ist hier hauptsächlich mit einem kleinen Kick zum omanischen Oud vertreten, welches mit den anderen Ingredienzen vorzüglich zusammenspielt.

Der Flakon ist typisch arabisch: filigran, natürlich golden und ein bischen schwer. Ein kleines Meisterwerk.

Die Haltbarkeit ist überirdisch, denn es handelt sich hier um ein konzentriertes Parfumöl

Die Sillage ist auf Grund dessen im oberen Bereich für Parfumöle, kann aber mit einem echten Powerhouse Duft der 80er Jahre nicht mithalten.

Dies ist allerdings typisch für die Parfumöle, dass die Haltbarkeit meist sehr, sehr gut ist, die Sillage dagegen nur gut.

Wer echte arabische Düfte liebt, wird an dem Sarab von Al Sadae nicht vorbeikommen. Dieses Schätzchen ist allerdings extrem schwierig zu bekommen, so wie es mit allem wertvollen im Leben ist. Falls mein Flakon leer sein sollte, werde ich vielleicht wieder nach Äthiopien fliegen müßen.

Dieses EdP wird in Israel hergestellt und bildet eine gute Brücke zwischen Orient und Okzident. Ein Gedi hat eine Reihe von Bibeldüften (Scents of the Bible) im Sortiment und lehnt sich damit an ursprüngliche Rezepturen von antiken Parfums an.

Bei Lights of Jerusalem handelt es sich klar um ein feminines Parfum, da die Blumen klar im Vordergrund stehen. Die Mandarine, die den Auftakt macht, wird von Anfang an durch die Blumen (hauptsächlich Jasmin) überdeckt, so dass der zitrische Anteil hier fast vernachlässigt werden kann. Und nicht nur am Anfang, sondern bis hin zum Ende dominieren die Blumen, auf die ein wenig Puder gestäubt wurde. Auch die Myrrhe, welche den Abschluss macht, lässt Jasmin & Co nicht den Vorrang, sondern rundet dieses Parfum am Ende nur ein wenig ab.

Die Haltbarkeit ist gut, wenn auch nicht so lange wie das Essence of Masada, welches ebenfalls von Ein Gedi ist
Ebenfalls kommt die starke Sillage auch nicht an das EoM heran
Der Flakon ist klassisch gehalten, nett aber recht schlicht - einen Preis kann er damit leider nicht gewinnen

Empfehlen möchte ich dieses EdP sämtlichen Ladies, welche die Mainstream Parfums satt haben, aber dennoch sich nicht an ein arabisches Parfum herantrauen. Der Einstig in die orientalische Welt ist mit dem LoJ sehr gut machbar. Wer Blumen mag, und sich in den Orient vorsichtig olfaktorisch vortasten möchte, dem lege ich LoJ unbedingt ans Herz.