Griebe

Alberto Morillas, der Mann, der scheinbar nur Monate braucht, um einen Duft zu kreieren.
Raus kam dieses uninspirierte Werk. Warum nur nimmt man das gute Profumo ( ich weiss, auch von Morillas) vom Markt und veräppelt uns mit diesem Nachfolger. Weil wohl gespart werden muss an teureren Inhaltsstoffen.
Di Gio Parfum erinnert natürlich an Parfumo. Nur hat er nicht den Charme, ist viel kratziger und es ist zu wenig Weihrauch.
Dass das Vertriebsunternehmen dies macht, verstehe ich teilweise.
Aber dass Armani das Go gibt ist mir ein Rätsel. Oder interessiert ihn das nicht.
Lange ist in der Mainstream Parfümwelt zu beobachten, dass kreative Düfte nicht mehr gefragt sind. Bei MFK sind zwei gute Herrendüfte nicht mehr bestellbar. Stattdessen leichte Aqcua Düfte. Dazu nicht besonders aufregend.
Nur noch auf billig.
Hauptsache die Marge stimmt.
Was für eine Enttäuschung.

Warum, fragt man sich, wurde Dior Homme dermaßen ölfaktorisch zurück
geschraubt ? Die Ecken und Kanten, also die Iris mit dem Lippenstiftakkord, kastriert ? Weil er zu besonders war, zu speziell, zu riskant.
Gerade hinsichtlich des asiatischen Marktes, die es lieber deutlich zurückhaltender möchten. Aber möglicherweise waren die Verkaufszahlen in Europa auch nicht mehr befriedigend. Und das dem "Homme" der Marke.
Sie sind die Löwen, der Stolz eines Duftpotfolios. Sie sollen die langlebigsten sein. Wenn sich Higher oder Fahrenheit (letzterer ist aber immer noch der Renner nach Sauvage) schlecht verkaufen. Fast geschenkt. Aber doch bitte nicht das Homme. Dachten sich wohl die Granden bei Dior. Und deswegen wurde weggefeilt und geschliffen. Bis dieser sehr mainstreamige niedliche Zitronenduft herauskommt. Der mich an irgendeine Parfümmarke erinnert. Ich komme nur nicht drauf. Doch, jetzt habe ich es: Creeds Neroli Sauvage aus dem Jahr 1994.
Für Fans des bisherigen DH ein Schlag ins Gesicht. Ein innovativer Herrenduft wird vom Erdboden verschwinden. Ein nur leicht veränderter Flakon wird mit einem völlig anderen Duft befüllt. Ob das Konzept aufgeht ? Mit neuen Namen tut sich Dior eh schwer. Das wissen wir seit Sauvage. Aber die Cash Cow von 2015 hat wenigstens eine eigene Pflegeserie bekommen. Das gute alte Eau de Sauvage aus den 60ern wurde nicht gekillt. Glücklicherweise...

Bei Dior fehlte bisher wirklich der Herrenduft für die grosse Breite. Fahrenheit, die Eau Sauvages,
Dior Hommes, Dune und Highers waren alle auf ihrem Gebiet sehr speziell. Und alle objektiv betrachtet
sehr gut gelungen und z.T. Meilensteine der Parfümgeschichte.
Nach völlig missglücktem Marketing-"Preview" ist nun mit Sauvage der "Massenduft" im
Handel erschien. Auch der einfallslose Name im Verbund mit abgetackelten (aber guten und Ausstrahlung besitzenden) Schauspieler Johnny Depp setzt auf hohe Erlöse. Jetzt erwartet man natürlich einen rauhen, wenn nicht sogar etwas staubigen Duft.
Der Flakon sieht gut und edel aus, immerhin...
Anhang ein paar Wochen später: Ich muss einen Rückzieher machen.
Mir gefällt der Duft immer besser. Ascha auf mein Haupt...

Der Duft ist für mich eine Enttäuschung. Ich möchte nicht auf die einzelnen Bestandteile gehen
aber er erinnert mich an Ultrasense von Jil Sander. Nur, dass der Dior viel haltbarer ist.
Auch wenn er einer grossen Käuferschicht gefallen soll, fehlt mir das gewisse Etwas, die Raffinesse,
der Lockstoff, den ein Bleu de Chanel durchaus hat.
Mir gefällt am ehesten noch der Anfang. Herz und Basisnote, wo kein grosser Unterschied besteht,
sind bei mir bitter, stechend und durch die gute Haltbarkeit bedingt mit der Zeit sehr penetrant.
Ich hatte da auf mehr gehofft, weiss aber auch, dass man den Zeitgeist nicht ausser acht lassen darf.
Aber sind die Zeiten so mutlos, so kantenlos geworden ? In der Parfümwelt scheinbar ja.
Was weine ich alten Gucci Düften nach: Pour Homme1, Rush for Men oder Invy for Men. Oder selbst Davidoff, der mit Relax oder Goodlife charismatische Dufterlebnisse hatte.
Ich hoffe, dass in naher Zukunft nicht alles zum Einheitsbrei wird. Wie z.B in der Autowelt, wo jetzt
schon alle Modelle gleich aussehen. Düstere Aussichten...

Ey jajajaja...ist der schwach auf der Brust. Könnte ja an der Tagesform liegen aber ich hatte
auf meinem anderen Handrücken auch eine Probe eines frischen Duftes, der Ideal Cologne
zig mal überlebt.
Das finde ich von so einer Marke furchtbar enttäuschend. Ein Hauch von nichts.
Das EDT fand ich gar nicht so schlecht, zumindest innovativ mit seiner Zusammensetzung.
Für mich persönlich etwas zu schwer oder gar schwülstig aber es hatte was.
Daher hatte ich Hoffnung auf eine "Light Version". Das, was rauskam ist mir aber zu light...
Ich kann den Duft in der Herz und Basisnote kaum beurteilen, da diese nicht mehr erreichbar war.
Kopf entspricht der obigen Bezeichnung und die war ok. Daher grosszügige 50 %
Das könnt ihr besser !

Um es kurz zu machen: Eau ist der Beste für mich aus der Dior Homme Reihe.
Er vermittelt das, was mir bei den anderen Dior Hommes zu wenig oder zuviel ist.
Hier die richtige Süsse, mit dem Hauch Würzigkeit, die perfekte, kleine Portion Frische
und viel tolles Aroma.
Was ich bei Dior Homme Sport vermisse, habe ich hier: Prima Langlebigkeit.
Dabei dachte ich schon, dass meine Haut einige Düfte überhaupt nicht so entwickelt,
wie es andere beneidenswerter Weise geniessen können.
Aber bei Eau schein ich mal Glück zu haben.
Dazu eine nicht zu überkandidelte Eleganz. Passt am Tag und am Abend.
In der Basisnote hat er wirklich was von Fierce. Aber in einer kleinen Menge, wie ich
es perfekt finde.
Ganz prima das Paket.