GuidoSch

... so in etwa verbinde ich Hind Al Ouds Bezug zu Parfumkunst. Durch einen Zufall oder besser gesagt durch Can777 bin ich in den Genuss einer Probe dieses außergewöhnlichen Arabers gekommen und als er mir den Flakon anbot, konnte ich nicht "Nein" sagen. Hind Al Oud-Düfte sind ja in Europa fast nirgends zu bekommen. Soviel dazu.

Beim ersten Aufsprühen schrie mich sofort die Blümeligkeit an, so wie ich es bisher noch nicht kannte, was dem einen oder anderen Kommentar auch zu entnehmen ist. Diesen Duft muss man kennenlernen und nicht gleich die Flinte oder den Säbel ins Korn werfen. Dieses Anschreien wirkt eine zeitlang nach und wird sanfter, als man vermuten mag, bleibt aber dennoch präsent und das Eichenmoss (mein Emporkömmling bei den Duftnoten) nimmt seine Arbeit auf, wobei das Oud auch mehr zum Vorschein kommt. Wie in meinem Statement bereits beschrieben, kommt hier kein Kuhstall oder Dung zum Vorschein, wobei sich eine leichte animalische Note nicht verleugnen lässt. Diese Kombination aus prägnanter Blümeligkeit und Oud mag nicht jedem gefallen, was man leider auch der Bewertung ansieht, zeugt aber auch von einer Experimentierfreudigkeit seitens HAO.

Nach vielen Stunden (Haltbarkeit locker > 10 Stunden) haben eigentlich nur noch die Blumen das Sagen, das Oud rückt leicht in den Hintergrund und der Moschus treibt sein Unwesen, was mich persönlich nicht stört. Ich sehe die Stärken von Barari im späten Frühling, wenn uns die ersten Sonnenstrahlen treffen, aber auch im Sommer, wenn es nicht gerade um die 40 Grad sind.

Mein Fazit dazu lautet, dass das was Hind Al Oud anfasst, Hand und Fuß hat, nicht für die Allgemeinheit bestimmt ist - worüber man bei diesem Duft streiten könnte - und für die-/denjenigen bestimmt ist/sind, die das Außergewöhnliche suchen. Wie schon erwähnt, man muss den Duft kennenlernen!

DANKE

Nach über 1 1/2 Jahren ohne Kommentar, habe ich mich dazu entschlossen einen zu diesem außergewöhnlichen Emporkömmling zu verfassen. Vorweg, ich habe den Ursprung, also das Extrait, nicht zuvor getestet.

Beim öffnen des Beutels kam der der kleine Flakon zum Vorschein. Schwarz wie die Nacht, schimmert nur eine kleine Fläche des transparenten Flakons zum Vorschein. Es ist zwar nicht mein erstes Attar, ist dennoch ein Erlebnis, weil sowas von anders als einen Flakon vom Verschluss zu befreien, da sich hier sofort eine Melange von dunklen Eindrücken, die tiefgründige Oud-Kombi, breit macht. Es "stinkt" keineswegs, es verströmt eher seine Kraft, wobei der Luwak seine Rolle spielt und das über viele Stunden. Ich liebe es immer, wenn der Duft auf meine Riechsynapsen trifft. Er hat so eine ruhige bzw. beruhigende Ausstrahlung. Ich trage ihn aktuell täglich!

Die weiteren Duftnoten ordnen sich doch ein wenig unter, kommen aber auch erst sehr spät zum Vorschein und macht den Duft dann noch runder. Wer Angst vor den diversen Oud-Noten – Ich kann sie keineswegs unterscheiden – hat, den kann ich nur empfehlen, diese tolle Kreation zu testen. Jetzt kommt aber das "ABER" > leider nicht mehr lieferbar.

Die Performance ist sehr moderat und hält sich über viele Stunden und kommt sowohl bei Wärme als auch Kühle sehr gut zum Vorschein. In der Regel werden Attars in Ländern bei Wärme oder Hitze benutzt! Warum also auch nicht bei uns!?

Fazit: Wer Kaffeedüfte mag, dürfte diesen hier lieben. Russian Adam ist hier ein kleines Masterpiece beglückt, was auf jeden Fall in meiner Sammlung bleiben wird. Ich bin happy!

... dieser Werbespruch eines Einkaufszentrums im Pott, passt sehr gut zu diesen außergewöhnlichen Duft. Vorab "Danke“ nochmals an Yatagan, ohne dem ich nicht zu/auf diesen Duft gekommen wäre!

Je häufiger ich diesen Duft auflege, desto tiefer wird die Freundschaft. Gerade jetzt zu den kühlen Tagen wunderbar tragbar, was dieser schönen moosig-harzigen Melange geschuldet ist, die über gesamten Verlauf sehr schön wahrnehmbar ist, ohne das einem zu viel wird, wie ich es bei anderen Brands erleben durfte. Die Vermutung liegt nahe, dass die Narzisse den Duft einen Hauch downsized, was mir persönlich sehr gut gefällt! Einen großen Duftverlauf darf nicht erwartet werden, was man dem Duft aber locker verzeihen kann!

Eigentlich bin ich auch ein Freund einer ausgedehnten Sillage, die hier moderat rüberkommt. In dem Fall gniesse ich den Duft quasi noch im stillen Kämmerlein ;-)

Es darf festgehalten werden, dass die Düfte von Christophe Laudamiel schon außergewöhnlich sind, womit wir wieder am Anfang meines Kommentars wären.

Die Bezugsquellen sind recht spärlich. Außer in New York gibt’s die Düfte nur in Amsterdam und Berlin, wo ich mir einen Flakon bei Breathe Cosmetics gekauft habe. In dem Zusammenhang kam ich auch in den Genuss weitere Zoos zu testen.

Fazit: Don’t wait for the unexpected, try the unexpected ;-)

.... so kann man sich den außergewöhnlichen Duft am besten vor Augen führen. Verschließt die Augen und stellt Euch einen Spaziergang vor, wie Ihr durch Old Dubai entlang des Dubai Creeks lauft, das Treiben der Händler an und auf den Schiffen/Booten beobachtet, und dieser im Dubai Spice Souk in Al Ras endet. Während dieses Spaziergangs nehmt Ihr so viele olfaktorische Genüsse auf, die durch diesen tollen Duft wiedergespiegelt werden. Die Hitze begünstigt den Eindruck.

Majalis ist ein Duft, den man aufgrund der vielen unterschiedlichen Duftnoten a la Couleur etwas anders einstufen würde. Der erste Sprühstoss, "Bumm" Gewürze satt, die die erste Zeit komplett übernommen haben. Diese Phase gefällt mir persönlich sehr gut, weil nichts überladen wirkt und kein Jucken in der Nase hinterlässt, wie es bei einigen Gewürzen der Fall sein kann. Im Laufe der Zeit kommen immer wieder unterschiedliche Duftnoten zum Vorschein, die nur schwer zu ermitteln sind, da sie quasi nur einen kurzen Stopover einlegen und wieder von dannen ziehen.

Ich habe bisher einige würzig-orientalische Düfte testen können und mag diesen Einschlag, aber solch ein herausragender und außergewöhnlicher Duft kam mir noch nicht unter die Nase.

Was die Haltbarkeit und Sillage anbetrifft, so ist diese im oberen Bereich anzusiedeln. Den Flakon finde ich persönlich sehr schön, was man vom Preis nicht sagen kann; € 535 für 50ml bzw. € 705 für 100ml.

Festzuhalten bleibt, dass die First Generation mit den 7 Düften eine wunderbare Reise durch die arabischen Emiraten bietet. Zu Testzwecken eignet sich besonders das erhältliche Discovery Set.

Ich muss gestehen, dass ich den Duft vorab nicht testen konnte oder wollte, da die ersten Statements hier und da recht unterschiedlich waren. OK, jeder Eindruck zählt und jeder interpretiert ihn für sich anders. Als ich gestern den Karton von Harald Lubner bekam, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn sofort aufzureissen und zu testen.

Im ersten Moment war ich etwas erschrocken, weil ich nicht ahnen konnte, was auf mich zugerollt kam. Ein in leichtem Weihrauch bewölktes Cognac-/Rum--Fässchen. Sehr lecker und etwas balsamisch. Hin und wieder kamen Eindrücke oder Nadelstiche zum Vorschein, wie ich sie von Amouages Interlude Man (IM) her kannte. In dem Punkt muss ich Amourage recht geben. Das passiert im gesamten Zyklus dieses Duftes immer wieder. Wo der IM dann weiterhin laut bliebt, driftet AOEM ab ins "cozy". Der Duft bleibt sich seiner Fässchen-Note treu, was ich persönlich sehr schön finde. Dennoch sendet er immer wieder neue Nadelstiche mit diversen Duftnoten an die Oberfläche, die sich aber nicht wirklich alle herausfiltern lassen. Wer das schafft, verdient meinen Respekt!

Um die Brücke zum Duftnamen zu schlagen. Wenn man mit diesem Duft leicht erwärmte oder aufgeheizte Räume betrifft, sind die Augen auf einen selbst gerichtet, auf jeden Fall. Dafür scheint er auch gemacht zu sein. Man will auffallen!

Nach vielen Stunden und der weitestgehenden Treue, was die Linearität anbetrifft, bleibt er für mich ein außergewöhnlicher Duft. Der eine oder andere wird eventuell sagen, dass AOEM ein Kopie sei. Ich finde es ganz und gar nicht. Laut der Dufteinordnung soll er auch eine entsprechende Süße haben, die ich bisher noch nicht gefunden habe. So können die Eindrücke halt täuschen. Mit den weiteren Einordnungen gehe ich d'Accord.

Die Haltbarkeit und Sillage sind sehr gut austariert (jenseits der 9 Stunden, danach immer noch hautnah sehr schön wahrnehmbar). Das Preis-/Leistungsverhältnis mit € 135/50ml akzeptabel, da man einen sehr außergewöhnlichen Duft bekommt.

Empfehlen möchte ich diesen Duft den Parfumos, die auf die rauchig-/würzigen Cognac-/Rum-Noten stehen, aber auch denen, die experimentieren möchten. Den Parfumos, die normalerweise den Interlude Man mögen, aber zu laut ist, finden ein eigenständiges Pendant.

So, das soll's von meiner Seite her gewesen sein. Sorry, dass ich nicht so ausladend/ausschweifend schreibe! Ich bin eher pragmatisch.... ;-)