Hibiscus

Hibiscus

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1 - 5 von 36
Hibiscus vor 10 Jahren 11 3
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Zarte Rose - Schwarzes Leder
Es prickelt und schäumt- kühl, frisch, süß. Der Auftakt ist laut und blumig-süß.
Die Hyazinthe und die anderen blumigen Gesellen tanzen einige Minuten um meine Nase. Recht schnell schwindet die Süße und es folgt der Chor der Zutaten der Pyramide. Ich kann sie nicht einzeln erkennen, ist auch kaum möglich bei der Fülle. Es entsteht aber ein schöner blumiger Akkord.
Dann legt sich der Duft auf meine Haut, wird ruhiger, leiser, dunkler, leicht pudrig und etwas herber.
Das Aroma von handschuhweichem schwarzen Leder weist das florale Getümmel in seine Schranken, erdet es und verschafft der Rose den großen Auftritt. Es ist eine zarte, dunkle Rose, umgeben von ein bißchen Tabakrauch. Perfekt ausbalanciert das Ganze, nicht schwer oder schwülstig, aber sinnlich und warm.
- Eine Sommernacht in einem blühenden Garten. Die Gartenbank hat ein Lederpolster.-
So bleibt es über Stunden bis Sandelholz ins Spiel kommt, das Leder ablöst und als holzige Basis zusammen mit Harz, Moos und floraler (Rosen-) Begleitung den Schlußakkord singt.

Petale Noir hat mich positiv überrascht. Getestet hatte ich bisher nur das rosa Bömbchen von AP. Für mich ist das untragbar.
Rosen- und Lederdüfte gehören nicht zu meinem Beuteschema. Mit Midnight Poison, den JHG-Rosen und deren Verwandschaften kann ich gar nicht.
Petale Noir gefällt mir allerdings sehr gut. Für mich ist das ein ledrig-rauchiger Rosenduft mit einer gewissen Frische und Lebendigkeit, der niemanden erschlägt und trotzdem präsent ist. Nach der Duftexplosion am Anfang bleibt die Sillage im Mittelfeld. Kein raumfüllender Wummser.
Ein Duft zum Ausgehen, auch für jüngere Frauen.

PS: Wunderschöner Flakon mit Symbolkraft!
Ich entsichere die Granate und augenblicklich expoldieren alle Bestandteile des Duftwassers. Dann ordnen sich die Moleküle nach den Anweisungen der Rosen mit ihren Dornenzweigen. Oder sind das Lederpeitschen?
3 Antworten
Hibiscus vor 10 Jahren 8 3
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Was ganz anderes...
Womanity hatte ich schon mal in einer Parfümerie getestet. Vorsichtig auf der Haut und noch einen Streifen besprüht und in die Tasche gesteckt.
Davor hatte ich schon jede Menge Kommentare über den Duft gelesen. Mein damaliges Urteil:
Riecht doch ganz gut. Was haben die alle bloß? Weit und breit kein Fisch, weder alte Unterwäsche oder Socken zu finden.
Was mich verblüffte, war der Unterschied zwischen der Duftentwicklung auf der Haut und auf dem Teststreifen.

Leimbachers Kommentare erinnerten mich an meinen Womanity-Test und wagte einen Blindkauf. Ich legte mir erstmal Le Gout zu.
Dieser Duft überraschte mich total. Eine salzig- ozeanische Feigenfrische, die nie ganz verschwindet wird ergänzt vom Aroma getrockneter Feigen und einer Popcorn- Butterwaffel-Note. Eigentlich kann ich es gar nicht beschreiben und es sind auch schon genug gute Kommentare geschrieben worden.

Ich habe festgestellt, dass sich die gourmadigen Noten nur auf meiner Haut entwickeln, wenn sich die anfängliche Frischewelle gelegt hat und nur noch in kleinen Brisen erscheint. Auf der Kleidung duftet es ausschließlich nach Feigen und salzigem Ozean.
Wenn man den Duft trägt, hat man ständig beide Duftkomponenten um sich, in wechselnder Stärke. Deshalb wirkt das Parfum so unruhig. Der klassische Duftverlauf ist schon da, allerdings hab ich den Eindruck, dass kurz nach dem Aufsprühen alle Bestandteile der Pyramide präsent sind und sich mindestens 8 Stunden lang, mal laut und mal leise, über meine Haut zu meiner Nase schlängeln. Dann erst herrscht Ruhe in Form einer zarten Restsüße.

Diese Beschreibung trifft auch für das Original- Womanity zu, dass ich nun auch in meiner Sammlung habe. Das Original ist weniger gourmadig,dafür aber frischer, feigenfruchtiger und salziger als Le Gout. Ich empfinde es auch als noch wechselhafter. Für mich ist es eher die Alltagsvariante. Ein Duft mit viel Frische und Energie, stark und selbstbewußt. Ja, ein bißchen rebellisch eben. Es gibt keine Ruhe und muss deshalb manchmal ein paar Tage ungetragen bleiben. Es passt eben nicht immer zur Tagesform.

Le Gout trage ich zu besonderen Anlässen, er wurde mit Chutney gefüttert und ist etwas friedlicher und angepasster.

Die Womanitys sind absolut außergewöhnlich.
Düfte, die sich schlecht in Kategorien einordnen lassen, in keine Duftschublade passen. Ich zähle mich nicht zu den großen Kennern, aber ich hatte noch keinen Duft mit so stark wechselndem Duftverlauf. Und genau das macht sie so interessant. Ich mag sie und trage sie auch gern. Bisher bin ich damit nur positiv aufgefallen. Mag an meiner Duftfresserhaut liegen.
Ich gebe beiden Düften 100%, eben weil sie so besonders sind und erfinde mal die Duftfamilie: Fruchtig- Ozeanisch.


PS.:Pour elle kommt auf meine Wunschliste. Dieser Duft erschreckte mich mit einer Erdbeerwolke, die ganz schnell übergeht in ein leichtes Sommerspezial.
3 Antworten
Hibiscus vor 10 Jahren 8 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Schwarz wie die Nacht und doch tageslichttauglich
Sie ist eingeladen. Freunde haben Konzertkarten besorgt. Sie war schon lange nicht im Theater und hat gerne zugesagt.
"Und anschließend gehen wir noch was trinken. Er wird auch dort sein."

Was zieht sie an?
Sexy: Das kleine Schwarze, die schwarzen Pumps mit der roten Sohle, Midnight Poison? - Zu offensichtlich. -
Nett: Rock und Blüschen, Slingpumps, bißchen Schmuck, was Süßes von Lancome oder Valentino? - Nee, nicht ihr Ding. -
Chic: Schwarze Hose, schwarzer Blazer, weiße Hemdbluse, lässig ein paar Knöpfe offen, schwarze Stiefeletten, Bitter Sweet? - Ja, das ist es! -
Sie wird unauffällig auffällig sein, Eindruck machen. Und in der Bar nach dem Konzert wird die warme, rauchige Vanillenote ihres Duftes ihn betören.

Was für ein toller Duft!
Perfekt ausbalancierte Herbe und Süße. Die Ledernote ist irgendwo dazwischen, gewinnt aber nie die Oberhand und hält doch alles zusammen. Das beste kommt zum Schluß: Diese wundervolle, erwachsene schwarze Vanille! Super Haltbarkeit, angenehme Sillage.
1 Antwort
Hibiscus vor 10 Jahren 10 1
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Zartgrün
Ihr Gang ist leicht kennt kein Gewicht.
Weil sie jetzt angekommen ist und zwar bei sich.
Mit Kennerblick sieht sie mich an.
Sie weiß sofort was ihr nicht schmeckt an einem Mann.

Sie probiert nie mehr von den Küssen,
die sie hat runterstürzen müssen.
Nascht nur die Bissen, die ihr munden:
Die ganz gewissen süßen Stunden.
Pickt sich die Trüffel und Rosinen,
meidet den Kohlduft von Kantinen.
Sie liebt a la Carte...

Es steht ihr gut, das erste Grau.
Man fühlt genau, viel mehr denn je ist sie jetzt Frau.
Sie macht nicht an. Sie flirtet mild.
Ihr Appetit nach schwerer Kost ist längst gestillt.

Sie genießt nur die wirklich guten,
gereiften schmackhaften Minuten.
Fade Momente ohne Glück
-Gruß an den Koch- gibt sie zurück.
Nein, sie schluckt keine Kröten mehr
und auch kein Schmarrn mehr zum Dessert.
Sie liebt a la Carte...
(Text:Frank Ramond vom Album "Große Jungs")

Geste, der Duft einer gestandenen Frau. Unabhängig, selbstbewußt, frei.
Und doch gibt es in ihrem Inneren noch das junge Mädchen, das sie mal war.
Manchmal kann sie es hören und ihren Veilchenduft riechen.

PS.:Der Duft hat eine zartgrüne Wärme mit blauen Sprenkeln in der Kopfnote. Die Basis erinnert mich an Untitled. Ich mag beide.
1 Antwort
Hibiscus vor 10 Jahren 23 6
10
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Black Poison
Die kleine Hexe Sexana hat keine Lust in der Walpurgisnacht auf dem Brocken zu tanzen. Sie will endlich wissen, was es mit der Menschenliebe auf sich hat. Schon lange hat sie sich auf diese Nacht vorbereitet und heimlich nach einer alten Rezeptur einen Verführungsduft gebraut. Sie wartet im Keller bis die anderen Hexen auf ihren Besen davongeflogen sind.
Schnell den alten Zauberspruch gesagt und Sexana verwandelt sich augenblicklich in einen Vamp. Groß und schlank ist sie jetzt, zarte helle Haut und lange rote Locken fallen um ihre Schultern. Das kleine Schwarze sitzt hauteng. Sie schlüpft in ihre schwarzen Pumps. Kein Schmuck heute, das Leuchten ihrer grünen Augen reicht.
Sie öffnet die Flasche mit der Mixtur. Ein gewaltiger süß-fruchtiger Schlag trifft ihre Nase. Süßes Neroli, süße trockene Früchte und etwas Bitterkeit. Laut und dramatisch.
Wow, damit fällt man sicher auf.
Sie tupft die Flüssigkeit hinter ihre Ohrläppchen und auf die Handgelenke. Noch ein paar Spritzer ins Haar.
Der Duft einer dunklen Rose steigt jetzt auf. Sexy, verführerisch und ein bißchen gefährlich. Kleine süße Duftsprenkel veredeln den Rosenduft. Ah, die Stechapfelblüten! Sexanans liebstes Hexenkraut.
Jetzt aber los, kleine Hexe, wünsch dich in die nächste Bar!

Sie erscheint wie aus dem Nichts. Ihr Rosenduft erfüllt den Raum, jetzt ergänzt von Vanille und Ambra. Alle Blicke scheinen auf ihr zu ruhen, während sie den Raum durchschreitet und auf einen jungen Mann zugeht.
Er ist wie gebannt, erhebt sich und folgt ihr ohne Worte.
Es ist Mitternacht und die Zeit steht still. Sexana und der Fremde betreten den dunklen Raum hinter dem Mond und vereinigen sich in einem extatischen Liebesspiel.
3 Uhr morgens ist von Sexanas Verführungsduft nur noch ein Hauch übrig. Sie muss zurück, denn gleich wird sie wieder die kleine Hexe sein.

In einer Bar am Tresen erwacht ein junger Mann aus einem Rausch. Er hat die Erinnerung an die letzten Stunden verloren. Er war in dieser Bar letzte Nacht und jetzt graut schon der Morgen...
Sein Hemd trägt einen fremden Duft, ein süßer Hauch mit einer leichten Herbe, wunderschön, aber er kann sich an nichts erinnern. Er steigt vom Barhocker und bemerkt eine kleine Figur zu seinen Füßen. Ein Männlein aus Holz, oder eine Wurzel? Als er sie aufheben will ist sie weg... und was war das für ein Geräusch, dieses Quietschen? Merkwürdig...

Im gleichen Moment hat die kleine Hexe die Alraune im Keller wieder gefunden. Zum Glück, denn niemand soll merken, dass sie die Wurzel zum Zaubern benutzt hat.

PS.: Dies ist ein schöner sexy Duft mit einem Beginn, der an Poison erinnert.
Gewaltig, raumgreifend, laut.
Leider ist nach ca. 3 Stunden fast alles vorbei.
Er würde zu Schneewittchens Stiefmutter passen oder zu allen 3 Hexen von Eastwick.
Er ist wie ein schwarzen Panther auf der Jagd...
Ich bin zu schwach für diesen Duft und zu alt für die Jagd. Und meine Haut verschlingt ihn, zur Sicherheit, damit ich nicht auf böse Gedanken komme.
Zurück bleibt ein zarter süßer Hauch mit einer subtilen Würze. Vielleicht riecht so Alraune?
6 Antworten
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