Ioseph

Nicht nur dem Namen nach strahlt dieser Duft die Atmosphäre der Belle Époque aus! Den Grund dafür sehe ich insbesondere in der eher „schweren“ Zitrik, die weniger an das Stechen frisch gepresster Orangen als viel eher an den warmen Duft einer Zitronentarte erinnert. Eine Assoziation mit impressionistischen Gemälden drängt sich auf, bei denen häufig zwar die Farben strahlend zur Geltung kommen, die Umrisse jedoch bewusst nicht scharf gezeichnet werden. Gemeinsam mit den ledrigen und würzigen Noten – analog zum klassischen „Gentleman-Duft“ – vermittelt dieser Duft die Vorstellung eines Flaneurs, der an einem drückend warmen Sommertag des späten 19. Jahrhunderts durch die Tuilerien oder den Jardin de Luxembourg schlendert. Haltbarkeit und Sillage betreffend hatte ich mir etwas mehr erhofft, jedoch könnte diese Enttäuschung auch auf eine Geruchsblindheit zurückzuführen sein, die sich rasch mit dem Verfliegen der Kopfnote einstellt.