Pause
Das Leben kann schon schwierig sein. Familienalltag aus dem Bilderbuch: Aufstehen, Zähne putzen, Kaffee raus lassen und zehn Minuten Frieden auf dem Klo, bevor der Alltag los geht. Kind(er) wecken, anziehen und friedlich am Frühstückstisch sitzen. Brav alles leer essen – vielleicht hat Mama es bis dahin geschafft sich etwas straßentaugliches anzuziehen – Jacken und Schuhe an und los geht’s in den Kindergarten oder Schule. Dazwischen das Genörgel: „ich will nicht essen“, „ich will nicht in den Kindergarten“ und dann wird das Kind dahin geschoben, gezogen oder eben getragen. Dass sich meine Tochter momentan wegen wirklich Allem auf den Boden wirft und in alles beißt was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet, ist – so sage ich das immer – „nur eine Phase“. Jaja als ob.
Nun, jetzt sieht das gleich ganz anders aus, wenn eine Pandemie die Supermärkte leer räumt, Mama nicht mehr arbeiten gehen kann, und die Kinder zuhause sind. Von morgens bis abends. Ein Traum sollte man sagen. Ja es ist nicht leicht es allen recht zu machen und den Hampelmann zu spielen, dass die Kinder unterhalten sind. Vom vielen Fernsehen bekommt man ja viereckige Augen. Das Unterhaltungsprogramm spielt sich jeden Tag gleich ab. Und irgendwann geht einem der Stoff aus, und eben auch die Substanz, die bisher den Alltag und die Laune aufrecht gehalten hat.
Also die Kinder rennen im Kreis, wenn man Glück hat im eigenen Garten, Spielzeug wird ignoriert und der Frust muss irgendwann irgendwie raus. Mama ist da eben das Opfer, und steckt das ganz gelassen weg, als wäre es ein Mückenstich. Innerlich zerfrisst der Frust aber schon spürbar alle Nerven, die eh schon blank liegen. Aber cool bleiben und erst mal Mittagessen kochen. Das Gemüse wird per unsichtbarem Flugzeug oder Bagger in die Münder der Kinder geschoben, Gesichter verziehen sich – Cool bleiben.
Und natürlich sollte ein geregelter Ablauf stattfinden – Kinder brauchen ja Sicherheit – sagt man. Und doch ist es genau das was einem den Spaß selbst am morgendlichen Kaffee nehmen kann. Momentan ist das Deo das einzige dufte an mir, meine Frühlingsdüfte sind schon einsortiert, das Regal abgestaubt und nun stehen alle da und warten benutzt zu werden.
Hut ab vor allen Müttern die alles geben um diese schwierige Zeit für ihre Kinder so schön wie möglich zu gestalten. Respekt an Mütter, die sich selbst bis ans Minimum zurück nehmen und cool bleiben auch wenns mal richtig nervt.
Manchmal ist es wirklich ein Stück hart erkämpfte Zeit die einem eine kleine Pause gönnen, und sich auch mal wieder auf die schönen Dinge des Lebens zu freuen. Vielleicht wenn es der Zufall zulässt schweift auch mal ein Blick ins Schminkköfferchen oder die tolle Parfumsammlung.
Bleibt stark liebe Mamas! Ihr macht das ganz toll, egal wie ihr das anstellt! Wichtig ist sich selbst auch als Mensch zu betrachten – mit seinen Bedürfnissen! Ihr seid keine Engel und auch keine Göttinnen – ihr seid Helden des Alltags!