Julieta

Julieta

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1 - 5 von 12
Julieta vor 2 Jahren 10 2
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Idyll im Halbschatten
Selten habe ich bei einem Duft so einen krassen Bruch zwischen Kopf- und Herznote erlebt wie bei Pavillon d’Or, und damit verbunden eine ebenfalls krasse Kehrtwende von „geht überhaupt gar nicht“ zu „doch irgendwie sehr schön“. Das, was ich während der ersten halben Stunde nach dem Aufsprühen rieche, evoziert einen schattigen, grünen Park. Verantwortlich dafür zeichnet wohl die Minze, eventuell auch in Verbindung mit dem Thymian. Die Minze jedenfalls kann ich aber nicht als solche wahrnehmen. Mich erinnert der Duft dagegen ein bisschen an Efeu, das an Stellen wächst, wo die Sonne selten hinkommt und es immer ein bisschen moderfeucht ist. Was durchaus nicht negativ gemeint ist. Es riecht auf eine heimische, gänzlich un-exotische Art frisch und grün und feucht.

Leider ist der Duft für mich persönlich in dieser Phase unangenehm stechend. Das geht mir mit dem Duft von echtem Efeu übrigens auch so, mag also auf eine ganz individuelle Abneigung meinerseits zurückzuführen sein. Beim ersten Testsprühen hatte ich Pavillon d’Or jedenfalls schon abgeschrieben, weil das stechend Grüne hart an der Kopfschmerzgrenze kratzt.

Dann passiert aber etwas äußerst Interessantes. Relativ übergangslos macht der grüne Auftakt Platz für einen wunderschönen Blütenduft. Auf Geißblatt wäre ich von allein nicht gekommen; ist aber absolut plausibel, denn ich vermeine, eine leichte Honigsüße zu vernehmen, wie sie für Geißblatt typisch ist.
Boronia musste ich nachschlagen, da mir das gar nicht gesagt hat. Im Volksmund „Duftsternchen“ genannt, konnte ich nachlesen, dass die Pflanze in Australien und Tasmanien heimisch ist, ihr Extrakt ausgesprochen teuer ist und einen angenehm blumig-krautigen Duft verströmt. Wenngleich mit der Boronia gewissermaßen eine Exotin integriert wurde, bleibt der Dufteindruck für mich ganz und gar mitteleuropäisch. Es riecht dezent, aber würzig nach Wiesenblumen, vermischt mit dem Honigton des Geißblatts. Keine Schwüle, keine lauten Tropenblüten, sondern Sommerwiese.

Ist der Duft in der Anfangsphase kühl bis nasskalt, hat er sich in der Herznote um 180 Grad gedreht und ist nun würzig-warm und leicht pudrig, den Heliotrop macht hier wahrnehmbar sein Ding und zeichnet den anfangs für mich so stechenden Duft angenehm weich. Das florale Herz bleibt mir ca. 4 Stunden erhalten, in denen es zunehmend hautnah wird. Erst gegen Schluss nehme ich eine leichte Holzigkeit wahr. Sandelholz könnte ich hier nicht identifizieren, aber vielleicht trägt es dazu bei, dass der Duft gegen Ende zunehmend cremiger wird.
Die Haltbarkeit ist bei mir im Mittelfeld (ca. 6-7 Stunden), die Sillage wahrnehmbar, aber nicht laut.
Insgesamt hält sich für mich die erste Assoziation eines vielleicht etwas verwilderten Parks, mit schattigen Ecken und ein paar sonnigen Flecken, wo die Blumen wachsen. Ruhig und idyllisch und ganz und gar auf diesem Kontinent situiert.

Pavillon d’Or ist ein ungewöhnlicher Duft; ich wüsste nicht, wo ich schon mal etwas Ähnliches gerochen hätte. Tragen würde ich ihn wohl nicht, weil die Duftsprache nicht so recht zu mir passt. Ich finde ihn aber in seiner Wandelbarkeit und aufgrund des Alleinstellungsmerkmals ausgesprochen bemerkenswert und würde das Testen schon allein deshalb auf jeden Fall empfehlen.

2 Antworten
Julieta vor 2 Jahren 18 3
9
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ledriger Liebling
Für Dehn al Oud Mubarak muss ich zum ersten Mal einem Statement im Nachhinein doch noch einen Kommentar zur Seite stellen. Und außerdem meine damalige Bewertung von 8,5 nach oben korrigieren. Weil sich dieses dickflüssige Kleinod in den vergangenen drei Monaten ganz unerwartet langsam, aber stetig zu einem stillen Liebling gemausert hat (ich habe gerade den zweiten Flakon bestellt, weil ich den ersten tatsächlich bereits fast geleert habe).

Habe ich beim ersten Riechen vor allem ätherisch-mentholige Noten wahrgenommen, hat sich der Dufteindruck inzwischen völlig geändert. Nicht, dass der erste Eindruck schlecht gewesen wäre. Aber nach häufigerem Tragen – phasenweise fast täglich – nehme ich inzwischen vor allem eines wahr, nämlich eine tiefe, ledrige Wärme, die unheimlich beruhigend und erdend auf mich wirkt.
Mubarak ist einer der Düfte, die ich auch gerne ganz für mich allein zu Hause auflege, wenn ich mich nicht gut fühle. An der Gefühlslage selbst ändert der Duft natürlich nichts, aber er tröstet und entschleunigt ungemein. Ich habe für mich herausgefunden, dass die beste Art, ihn aufzutragen, nicht klassisch an der Seite des Halses ist, sondern ein wenig auf Brustbein, Bauch und im Nacken zu verreiben. Er gewinnt ungemein durch die Wärme des Körpers unter der Kleidung und (in meinem Fall) unter den langen Haaren, und bildet eine schützende Duftglocke um mich herum, die ich selbst stundenlang wahrnehmen kann.

Von den in der Pyramide angegeben „süßen Noten“ rieche ich übrigens nichts; einfach nur Oud, Oud Oud mit einer ziemlich authentischen Ledernote. Eines der Statements weiter unten beschreibt „wie im Inneren eines Tabakbeutels“, und das finde ich als Bild ausgesprochen treffend. Das Oud ist nicht staubig, bitter, medizinisch, sondern auf warme Art dunkelholzig und, ohne dass ich näher erklären könnte, was ich damit meine, eher feucht als trocken. Genau so soll „mein“ Oud bitte immer riechen!
Ich hatte in letzter Zeit das große Vergnügen, einige reine Oud-Öle sowie das sagenumwobene Oud Yusuf testen zu dürfen. Und natürlich, Mubarak ist kein Yusuf. Es gibt sicher komplexere Ouddüfte, die dafür aber auch weit, weit außerhalb der finanziellen Reichweite meines dürftigen Sozialarbeitergehalts liegen. Im eher niedrigpreisigen Segment (wobei, auf 100 ml hochgerechnet kostet der hier auch um die 600 Euro) für mich das mit Abstand Beste, was ich bisher gerochen habe. Laut Swiss Arabian wird zumindest anteilig auch natürliches Oud verarbeitet. In welcher Qualität und in welcher Menge, darüber ist damit natürlich noch nichts gesagt. Aber ganz ehrlich, Mubarak riecht in keinster Weise wie das synthetische Oud, das in teils auch hochpreisigen Düften verwendet wird, und hat für meine Nase wesentlich mehr mit den natürlichen Ölen gemein, die ich bisher testen konnte.

Bei dem recht zugänglichen Preis ist es auch kein Frevel, mit dem Layern mit anderen Düften zu experimentieren. Mein Treffer ins Schwarze ist bisher Mubarak als Basis und "Trade Routes Collection - Halfeti | Penhaligon's" drüber. Ja, das ist dann Rose und Oud, aber ganz anders als bereits fertig komponierte Rosen/Oud-Düfte. Ich habe von etlichen Personen beiderlei Geschlechts Komplimente dafür bekommen; die Rückmeldung lautete meistens, dass die Halfeti/Mubarak-Kombi elegant und luxuriös riecht. Experimente im Zuge der Suche nach einem passenden Jasminduft als Layering-Partner sind nach wie vor im Gange.

Ein weiterer dicker Pluspunkt von Mubarak, ob jetzt allein oder gelayert, soll hier ebenfalls nicht verschwiegen werden: Auf den Menschen, mit dem ich ab und zu mein Bett teile, hat der Duft eine auffällige, stark erotisierende Wirkung. Mich würde interessieren, ob das ein Glückstreffer bei der Kombination von Eigengeruch und Duft sowie den Duftvorlieben der anderen Person ist, oder ob noch andere Nutzer*innen ähnlich erfreuliche Effekte vermerken konnten. Wo doch scheinbar alle auf der Suche nach dem ultimativen „panty dropper“ sind…

Alles in allem: Wenn man Oud an sich mag, kann man hier meiner Meinung nach einen Blindkauf riskieren. Das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich hervorragend, und Mubarak die perfekte Wahl für diejenigen, die gerne einen guten, natürlich wirkenden Oudduft tragen möchten, aber nicht mal so ohne Weiteres ein paar hundert Euro für einen Ensar oder Ähnliches raushauen können.
3 Antworten
Julieta vor 2 Jahren 24 10
9
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
So muss der Himmel riechen
Und wenn er es nicht tut, wäre er gut beraten, sofort damit anzufangen! Es gibt Düfte, die ich sofort gemocht habe, es gibt solche, die sich langsam, aber stetig zu treuen Begleitern entwickelt haben – und dann gibt es sowas: heiße Liebe, sofort. Vintage-Mini erbeutet, den ersten Tropfen aufgetragen und vor Wonne fast in Ohnmacht gefallen.
Alles, einfach alles passt hier für mich. Der Start bittergrün durch das Galbanum, der Übergang zum Herz aus schwitzig-schwerem Jasmin und die unglaublich schöne Vanillebasis. Nicht mal der Neroli-Hauch, der mich immer mal wieder kurz anweht, stört mich hier, obwohl wir sonst überhaupt keine Freunde sind. Er passt da genau hin, zwischen all die süßen und schweren Noten.
Ich bin erstaunt, wie ein Duft so eine Hundertachtzig-Grad-Wende vom Start zur Basis machen und so gegensätzliche Noten vereinen kann, ohne je auseinanderzufallen oder unrund zu wirken. Wie er so schwer sein kann, ohne das kleinste bisschen zu erdrücken. So hocherotisch, ohne jemals ordinär zu wirken.
Ein Duft wie ein teurer Pelzmantel, ein seidenes Negligeé, ein wunderschönes Abendkleid, mit dem ich mich sofort mehrere Kategorien auf der Attraktivitätsskala nach oben befördert fühle.

Da ich in den Jahren, in denen Must wohl seinen größten Publikumserfolg gefeiert hat, noch zu klein war, um Parfum zu tragen, ist er seinerzeit an mir vorbeigegangen. Ich verbinde damit keine Erinnerungen an durchfeierte Nächte; wäre ich aber 10 oder 15 Jahre älter, wäre das garantiert mein Duft für die Jagd gewesen.
Must – schon der Name zieht mich an. Wie der Duft zu meiner Haut, passt der Name zu meinem Sein, alles intensiv und drängend und voller unbedingter Imperative, alles, was das Leben hergibt, in vollen Zügen zu genießen.

Ich kann nicht glauben, dass in all den Jahren, in denen ich immer mal wieder versucht habe, einen Duft zum Abwechseln mit meinem viele Jahre lang heißgeliebten und bis zum Abwinken getragenen Hypnotic Poison zu finden, nicht einziges Mal das Parfümerie-Personal darauf gekommen ist, mir Must zu empfehlen. Das wir uns erst jetzt kennenlernen dürfen. Aber besser spät als nie.
Jetzt bevorrate ich mich mit Minis, damit ich nie mehr ohne Must sein muss. Ergiebig genug sind die in dem Fall zum Glück allemal. Bei der Gelegenheit ist mir übrigens aufgefallen, dass sich das Parfum aus irgendeinem Grund getupft besser macht als gesprayt. Einen Mini habe ich in einen Zerstäuber umgefüllt, aber mir scheint, die Projektion ist nicht so bündig wie beim Auftragen in Tropfenform. Apropos Projektion: Die ist wunderbar. Kein Leisetreter, das würde dem Duft auch nicht stehen (mir übrigens auch nicht).
Ich habe Parfumo zu danken, dass Must und ich uns schlussendlich doch noch über den Weg gelaufen sind. Für mich der Himmel in einer Flasche und wie für mich gemacht.
10 Antworten
Julieta vor 2 Jahren 24 11
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Menschliches, Allzumenschliches...
…so gibt mir der gute Friedrich einen perfekten Einstieg in den Kommentar zu Ambilux. Denn eigentlich müsste bei der Dufteinordnung statt „animalisch-würzig“ vielmehr „human-würzig“ stehen. Nach Tier riecht hier nichts. Kein Fell, kein Pipi, kein Dung. Aber tatsächlich, wie schon etliche Kommentator*innen vor mir festgestellt haben: Es riecht nach Mensch.

Dank des von Sir Lancelot in Umlauf gebrachten Wanderbriefs hatte ich die Gelegenheit, das 3er-Probenset von Marlou zu testen (vielen Dank noch mal an dieser Stelle!). Dabei war Ambilux von den drei Düften mit Abstand der Spannendste für mich. In Poudrextase schwingt eine ähnliche Menschelnote wie in Ambilux, allerdings mit einer Rose kombiniert, die schon leicht am Gammeln ist und damit für mich am Ende dann doch ein relativ hohes Nervpotential hat, während Carnicure ein insgesamt harmloser, wenngleich leicht angeschmutzter Moschus-und-Blumen-Duft ist (sicher auch der am ehesten im Alltag tragbare der drei).
Ambilux aber ist ein Faszinosum. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, wie perfekt es dem Parfumeur gelungen ist, mit einer Kombination von Duftstoffen, von denen nicht einer auch nur ansatzweise etwas mit dem menschlichen Körper zu tun hätte, den intimen Geruch eines menschlichen Körpers nachzubilden – vielleicht auch nur zu evozieren, ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Duft tatsächlich einen natürlichen Duft verdammt gut nachbaut oder aber geschickt die entsprechenden Assoziationen aufruft, die einen glauben machen, man röche menschliche Haut.

Intimer Geruch ist übrigens durchaus wörtlich zu nehmen. Ganz so harmlos wie schlicht ungeduschte Haut und Haare, wie von anderen hier wahrgenommen, kommt Ambilux in meiner Nase dann doch nicht an. Er riecht für mich deutlich wahrnehmbar nach Untenrum, und zwar eher nach Untenrum (Dame) als Untenrum (Herr). Ein kleines bisschen salzig, ein kleines bisschen schwitzig, aber auf gar keinen Fall unangenehm. Wie der Körper einer Frau, die man gut kennt und liebt.
Assoziationen mit wild durchgevögelten Nächten stellen sich bei mir nicht ein. Trotz dieser für mich eindeutig sexuell besetzten Duftnote ist Ambilux sanft und eher leise. Mehr wie Kuschelsex am Morgen, wenn man sich unter der Decke nur umdrehen und ein bisschen strecken muss, um den anderen Körper zu erreichen, genauso ungeduscht wie der eigene. Müsste ich eine Farbe zuordnen, wäre es hellgrau-rosa-weiß, als Textur ein luftiger Stoff wie Baumwollmusselin. Der Duft erschlägt nicht, sondern umschwebt zart. Auch ich habe den von Mehreren bereits erwähnten Effekt festgestellt, dass er mit dem Eigengeruch der Haut zu verschmelzen scheint.

Neulich habe ich gelernt, was „my lips but better“ ist, nämlich eine Lippenstiftfarbe, die der natürlichen eigenen Lippenfarbe sehr nahe kommt, so dass man nicht geschminkt, aber eben unauffällig optimiert aussieht. Daran musste ich bei Ambilux denken: „my scent, but better“. Es ist ein Geruch, den ich von mir selbst kenne, nur irgendwie bündiger und konzentrierter und tragbar gemacht. Einzelne Duftnoten herauszuriechen, fällt mir wirklich schwer. Ganz am Anfang bilde ich mir ein, den rosa Pfeffer und ein kleines bisschen Weihrauch zu riechen, aber schon nach wenigen Augenblicken verschwimmt alles zu dieser undefinierbaren Körperduftwolke, und so bleibt der Duft auch, bis er nach bei mir ca. 7 Stunden ausklingt. Nicht mal der Kreuzkümmel mit seiner unverwechselbaren, charakteristisch schweißigen Note ist isoliert wahrnehmbar.

Ich bin gehässigerweise zu unterstellen versucht, dass wer hier 14 Tage getragene Schlüpfer riecht, bestimmt auch zur Zielgruppe für Intimdeodorant und Slipeinlagen mit Frischeduft gehört. Andererseits aber sind die Nasen und die Riechzentren so unterschiedlich gepolt und reagieren entsprechend auch so verschieden, dass das nicht fair wäre. Kann schon sein, dass Ambilux für manche ganz empfindliche olfaktorische Knöpfe drückt (…ich muss mir hier nur meine maßlose Enttäuschung beim Testen von "Maai | Bogue" in Erinnerung rufen, der hier hochgelobt wird und den zu mögen ich wild entschlossen war, bei mir aber sofort und ohne Umstände buchstäblich Brechreiz ausgelöst hat). Trotzdem kann ich nach dem Test sagen, dass ich zumindest einen Versuch anraten würde, da der Duft einen nun wirklich nicht anspringt, selbst wenn er nicht gefällt. Und als Erlebnis interessant genug, um es zumindest auszuprobieren.

Gepunktet hat bei mir übrigens auch der wunderbare Name, derweil Ambiguität als allgemeiner Aggregatzustand des Seins sowie Ambiguitätstoleranz als probates Mittel, selbiger zu begegnen, zu den bevorzugten Themen gehört, über die ich in ruhigen Momenten sinniere und im geneigten Kreis gerne diskutiere. Wie könnte auf Flaschen gezogene Ambiguität mich nicht neugierig machen?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ambilux solo wirklich als Parfum im üblichen Sinne tragen würde. Dazu wäre er mir vielleicht dann doch zu skurril, zumindest bei dem doch nicht ganz niedrigen Preis. Ich kann mir aber vorstellen, dass er sich gut zum Layern eignet, um Düften, die mir gefallen, aber ein bisschen belanglos vorkommen, etwas mehr untergründigen Wumms zu verpassen. Vielleicht gehe ich irgendwann auf die Pirsch nach einer Abfüllung. Vorerst aber lasse ich das Dufterlebnis sacken und bin gespannt, wie es den restlichen Teilnehmer*innen des Wanderbriefs mit den Düften ergeht.
11 Antworten
Julieta vor 2 Jahren 15 10
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Mmmmmmhhhhhhh..... pudrig-orientalisch
Manchmal, wenn die Duftwahrnehmung so extrem abweicht, scheint es einem ja, als müsse man an einem völlig anderen Parfum gerochen haben als der Rest. So geht es mir mit Qaa'ed. Die gute Nachricht: Das ist gar nicht schlimm, denn was ich rieche, ist so gut, dass definitiv ein ganzer Flakon einzieht. Auch wenn es weder das ist, was in der Pyramide steht, noch das, was die Mehrzahl der Kommentator*innen erschnuppert.

Oud? Rieche ich gar keins. Leder? Auch Fehlanzeige. Sandelholz und Vanille lass ich durchgehen, mit ein bisschen Fantasie auch Muskat. Was mich wirklich wundert: Warum steht da kein Lavendel? Den hätte ich zumindest in der Kopfnote vermutet. Und warum hat niemand in der Einordnung "pudrig" gewählt? Ich bekomme hier irgendwie pudrige Fougère-Vibes, durch welche Zauberhand auch immer das zustande kommt.

Kennt ihr Felce Azzurra? Den italienischen Körperpuder in der blauen Flasche? Was danach kommt, riecht für mich wie der orientalische Cousin von Felce Azzurra. Felce 2azra2 sozusagen (kann auf der Tastatur keine arabischen Zeichen schreiben, daher Transliteration - lustigerweise teilt die sich dann schon wieder ein paar Buchstaben mit Azzurra, als würde sie mir noch mal meinen Eindruck bestätigen, ha!)
Ein bisschen mehr Würze als der Blaue hat er, das wäre dann wohl Muskat und Safran. Würzig kommt hin, aber eben vor allen Dingen pudrig-schwebend. Gesamteindruck extrem gepflegt, wie frisch gebadet und mit würzigem Puder eingenebelt. Und so bleibt der Duft auch, bis er viele Stunden später ausklingt.

Ich weiß nicht, ob meine Nase kaputt ist oder ob ich einfach nur Glück habe mit meiner subjektiven Wahrnehmung von Qaa'ed. Aber was in meiner Nase ankommt, ist ganz wunderbar und genau mein Ding für Tage, an denen es würzpuderig-saubergepflegt sein muss.

Unisex? Auf alle Fälle! Der macht sich an w/m/d gleichermaßen gut. Da sich hier bisher anscheinend so wenige Damen drangetraut haben: Traut euch! Der ist so schön

Sillage ist perfekt. Erschlägt nicht, ist aber auch nicht hautnah. Eine angenehme, wahrnehmbare Duftaura um den/die Träger*in herum. Haltbarkeit 8-9 Stunden. Kann man auch absolut nichts gegen sagen. Und das alles bei dem Preis - nicht mal 20 Euro! Die haben's wirklich drauf bei Lattafa. Und das beweist einmal mehr: Gut muss nicht unbedingt teuer sein.
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