KVolteer

La première impression -
Der erste Eindruck.

Dein Aussehen hat mich auf Dich aufmerksam werden lassen und ich dachte, Dich möchte ich unbedingt kennenlernen.
Mémoire, ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Zumindest war das der erste Gedanke nachdem ich Dich zum ersten Mal aufgetragen habe, denn Du hast mich mit deiner sonderbaren Art verzaubert.

Formidable! Du umhüllst mich mit einem angenehmen Duft von Kamille mit holzig-grünen Noten und rundest dein Auftreten mit einem vanilligen Akzent ab. Herrlich! Du bist sehr leise und hast unterschwellig eine beruhigende Wirkung auf mich. Das ist verdammt angenehm, denn meist ist das Leben ohnehin schon viel zu laut und viel zu schnell.

Un ami est long à trouver et prompt à perdre -
Ein Freund ist schwer zu finden und leicht zu verlieren.

Leider habe ich nach relativ kurzer Zeit feststellen müssen, dass es doch immer die Liebsten sind, die einen am meisten enttäuschen. So auch Du! Wo bist Du denn hin? Es war doch alles so außergewöhnlich angenehm... Nun bist Du weg und um mich herum wird es wieder laut. Na toll. Das stimmt mich etwas traurig, denn alles begann sehr verheißungsvoll.

Chaque chose en son temps -
Alles zu seiner Zeit.

Tatsächlich hast Du mich wirklich berührt und solch eindrucksvolle Spuren hinterlassen, dass ich oft an Dich denken muss. Ich lass Dich nicht gehen und ich hätte da auch schon eine Idee...

Voulez-vous coucher avec moi ce soir? -
Möchtest Du heute Nacht mit mir schlafen?

Du reichst mir fürs Bett!
Das mit Dir war zwar anders geplant, aber diese kompromissbereite Zweckbeziehung scheint mir dennoch eine sehr gute Lösung zu sein.
Gib mir doch einfach das gut-beruhigende Gefühl in der Nacht, denn das lässt mich mit einem Lächeln auf den Lippen einschlafen.
Ja, jetzt liebst Du mich - und wenn Du mich auch bald wieder verlässt und ich ohne Dich aufwachen muss... es bleibt "Mémoire d'une Odeur"

Etwas außerordentlich Besonderes.
Frisch aufgesprüht hat der Duft eine schmerzlich-lähmende Wirkung - Weihrauch ohne Ende - und lässt kurzzeitig eine gähnende Leere in der Gedankenwelt zurück. Patchouli, Kreuzkümmel und der schwarze Pfeffer lassen mich wieder etwas klarer denken und geben meiner Vorstellungskraft die Formen zurück. Das Leder sorgt für die ergänzende Komponente und alles scheint perfekt zu sein. Doch als dann noch ein extraterrestrisches Wesen mit einer kleinen Rose in der Hand vor mir steht und mir Erdling seine Liebe schenkt, da ist es um mich geschehen - sofort erwider ich diese Liebe bedingungslos und unwiderruflich.
Jetzt war mir alles wieder klar: Das Nichts ist nicht einfach nur Nichts. Das Nichts will wahrgenommen werden, denn es ist laut und wunderschön. Das Nichts durchdringt alles, denn es ist schwer und nimmt sich den Raum den es braucht. Das Nichts steckt voller schwarzer Liebe, überschreitet gerne Grenzen und ist nicht von dieser Welt.
Doch Vorsicht! Die Liebe die das Nichts mir schenkt, möchte ich nicht weitergeben, sie gehört nur mir allein! Viel lieber bewege ich mich in ihrer Aura, welche auf andere arrogant und unantastbar wirkt. Also komm' mir nicht zu nahe, sonst muss ich dich enttäuschen.
Ich gönne dir Alles, vorausgesetzt Du lässt mir mein Nichts, denn es ist genau das Richtige für mich und meine schwarze Seele. Nie mehr ohne dich!

Sie betritt den Saal und jede ihrer Bewegungen wird mit einem Raunen der dekadenten Gesellschaft unterstrichen. Jeder möchte in ihrer Nähe sein, aber keiner will öffentlich mit ihr in Verbindung gebracht werden. Die Haare streng nach hinten gebunden, ein durchdringend selbstbewusster Blick, mit welchem sie jeden einzelnen ihrer Gäste wortlos begrüßt. Ein leichter aber mysteriöser Duft, welcher an scharfen Ingwer erinnert, erfüllt gemeinsam mit ihr den Raum. Sie lässt den dünnen Ledermantel von ihren Schultern gleiten und setzt ihr florales Kleid mit Rosen, Maiglöckchen und Veilchen gekonnt in Szene. Stille. Verwunderte Blicke streiften einander und niemand wollte so recht glauben, dass die Kurtisane doch ganz anders zu sein vermag, wie alle glaubten. Sie wirft einen Blick in ihren Taschenspiegel, pudert sich ein wenig die Nase und wirft nochmals erhobenen Hauptes ihren selbstsicheren Blick in die Runde. Nur nahm sie diesmal eine deutliche Portion an Bewunderung entgegen. Sie schnappt sich ihren Ledermantel und geht, denn sie hat erreicht was sie wollte. Mit diesem wortlosen Auftritt konnte sie höchst professionell und zielbewusst mit den Gerüchten um sie herum aufräumen und hinterlässt eine Note der stilvollen Begierde und Sehnlichkeit.
Chapeau, stolze Frau!

Dieser Duft hat seine ganz eigene Anziehungskraft. Denn ähnlich wie das gravitative System der Sonne, übt auch "Sun" jedes Jahr eine ganz besondere Kraft auf mich aus.
Pünktlich zur Jahresmitte zieht es mich in einen Bann der Behaglichkeit und lässt mich dabei selbst heliozentrisch in meinem eigenen warmen Universum tanzen.
Ohne die kalten Sonnenflecken, ganz ohne Temperaturschwankungen geht die Reise los und für ein paar Wochen sind wir unzertrennlich, gehen eine Symbiose ein und bilden eine Allianz.
Aber noch bevor mich der schwere Mix aus Orangen und Vanille erdrückt, muss ich mich von ihr trennen.
Und so lasse ich das Licht weitere 9 Billionen Kilometer zurücklegen, bis in das nächste Jahr hinein, bis mich meine liebe Sonne wieder mit einem Augenzwinkern in die Arme schließt - und ich freue mich darauf.