Keinohrnase

Keinohrnase

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1 - 5 von 14
Keinohrnase vor 9 Jahren 6 2
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Nicht alles was glänzt…
ist Gold. Soviel ist klar. Aber glänzt Denims „Gold“? Mit dem namengebenden Edelmetall zumindest, wird das Duftwasser zum Glück nicht aufgewogen.

Das bislang letzte Eau de Toilette der italienischen Marke im Bunde meiner Blindkäufe, beginnt für meine Nase sehr eigentümlich und ungewöhnlich. Eine zu erahnende Bergamotte, oder irgendetwas an Zitrusfrucht erinnerndes, mischt sich mit einer leicht lavendelähnlich anmutenden Substanz und wird, mutmaßlich, von sogenannten grünen Noten begleitet. Krautig oder würzig sind diese allerdings nicht. Nach wenigen Minuten erschließt sich mir zumindest eine dieser grünen Noten. Es muss sich um Stevia handeln. Vermutlich - auf Grund der Süße nehme ich das an – dreht es sich allerdings um das weiße Pulver, das aus ihr gewonnen wird und zigfach so süß wie Zucker wahrgenommen wird. Gut, gar so süß ist der Duft nicht, aber er hinterlässt an meiner Nasenscheidewand schon ein wenig Watte.

Die zitrusähnlichen Anteile des Duftes entfliehen alsbald und ich fühle mich ein wenig an meine Kindheit erinnert. Genauer gesagt, erscheint mir der Geruch ähnlich dem Geschmack dieser Färbetabletten, mit denen man Plaque sichtbar machen kann. Damals fand ich den Geschmack gar nicht schlecht, wenn ich mich recht entsinne. Ob ein Parfum so riechen muss? Es kann offensichtlich so riechen. Kurz nachdem die Tablette zerkaut ist, kommt ein Vanillearoma zum Tragen. Die Vanille ist dabei nicht einer schwarzen, natürlichen Vanilleschote entsprechend, sondern viel eher Vanillinzucker. Die Zähne verfärben sich also weiter in ein dunkles lila. Wie genau Wasserblumen riechen, weiß ich nicht, aber möglicherweise mischen sich Blütendüfte unter das ohnehin schon bunte Allerlei an doch einigermaßen synthetisch wirkenden Duftnoten.

So verweilt der Dunst eine ganze Weile. Das Süße scheint mir mit der Zeit erträglicher zu werden. Ob mein „Näschen“ abgestumpft ist, oder ob es wirklich weniger süß wird, kann ich leider nicht beurteilen. Ich habe das Gefühl eine wärmere Note zu erhaschen. Vielleicht das Zedernholz? Vielleicht auch nicht. Schwer zu sagen, bei all dem synthetischen Gedöns. Später erscheint mir dieser etwas angenehmere Duft deutlicher zu werden, nachdem der Vanillinzucker und die anderen Kunstblumen des Feldes verwiesen wurden und nur noch von der Tribüne aus Einfluss nehmen können. In dieser Phase kann ich den Geruch am besten ertragen. Moschus oder Patchouli kann ich nicht erriechen. Möglich, dass sie den Duft weicher tönen. Hervortreten mögen sie nicht. Bis zu seinem Erblassen verändert sich das Parfum nun nicht mehr.

Der Duft bleibt mir über 10 Stunden erhalten. Auch danach kann ich ihn noch erschnüffeln, muss dazu aber meinen Riechkolben an der besprühten Haut reiben. Das liefert mir zwar keinen echten Grund zur Freude, aber wer den Duft mag, dem dürfte das gefallen.

Die Sillage ist recht stark. Auf jeden Fall habe ich mit zwei Sprühern eine deutlich wahrnehmbare Duftwolke erzeugt. Ob ich das gut finden soll? Die Raumwirkung lässt zwar nach etwas über 2 Stunden nach, bleibt aber noch eine Weile relativ deutlich erhalten.

Bei der Verwendbarkeit ergibt sich für mich persönlich nur eine einzige Einschränkungen. Ich werde das Eau de Toilette vermutlich nicht tragen. Es soll sich um einen Herrenduft handeln, aber diese Zuordnung würde ich dem Duft nicht auferlegen wollen. Meines Erachtens, ist er eher an jüngere Personen gerichtet. Ob diese nun männlich oder weiblich sind, spielt für mich keine Rolle. Wäre ich noch einmal in der Pubertät, wäre es möglich, dass ich ihn gerne an mir, oder auch einer Angebeteten riechen würde. Allerdings bin ich diesem Alter bereits seit geraumer Zeit entwachsen. Für wärmere Tage kann ich den Duft nicht guten Gewissens empfehlen. Ich meine, er macht bei kälterer Witterung eine weniger schlechte Figur. Bei der Dosierung sollte man sich zurück halten, sonst leidet die Umgebung. Dieser Tipp ist - unabhängig vom Alter - ernst gemeint.

Der Glasflakon ist mit schwarzem Kunststoff überzogen und hat ein schwarzes Käppchen, welches mit einem goldfarbenen Ring ausgestattet wurde. Hochwertiger macht das die Erscheinung allerdings nicht wirklich. Der Sprühkopf ist sehr gut, auch wenn er nach Nichts aussieht.

Wer auf Süßkram und künstliche Blümchen steht, könnte vielleicht Gefallen an dem Parfum finden. Glänzen kann „Gold“ bei mir persönlich aber leider nicht.
2 Antworten
Keinohrnase vor 9 Jahren 3 2
2.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
4
Duft
Tarnung ist alles
Zu meinem ersten Parfum-Neuvorschlag, dem Eau de Toilette „Wild“ von Denim, fühle ich mich natürlich verpflichtet, auch einen Kommentar zu schreiben. Der Name weckte schon eine gewisse Erwartungshaltung in mir. Besonders, da ich die Duftnoten vor dem blinden Kauf nicht kannte. Auch dieses Parfum kostete mich – wie auch die anderen Düfte der Marke - kein Vermögen. Ein Preis von 11,90 € für 100 ml, ist für mich durchaus auch als Blindkauf mit meinem Gewissen vereinbar.

Kurze Zeit nach dem Aufsprühen rieche ich zitrische Duftnoten, gepaart mit einem leicht synthetisch erscheinenden Apfel und einer süßlichen Randnote. Das Ganze kommt recht zahm und brav daher. Der Auftakt wirkt etwas dumpf und weniger frisch, als ich erwartet hätte. Ein wenig erinnert mich das an „Boss Bottled“. Der Zitrusduft verschwindet schon bald und lässt den süßlichen Apfel ziemlich verlassen zurück.

Der Duft bleibt leicht süß und blumige Noten leisten dem einsamen Apfel ein wenig Gesellschaft. Allerdings sind die Blümchen ziemlich schlaff und riechen nicht besonders stark. Vom Namen des Duftes her, müssen es wohl Wildblumen sein. Leider rieche ich den Lavendel nicht. Meiner Meinung nach, würde er gut tun. Tut er aber nicht, denn, zumindest für meine Nase, ist er leider nicht vorhanden. So wirkt das Parfum sehr flach, blaß und fast durchscheinend auf mich.

Leider kann ich im weiteren Verlauf keine der restlich gelisteten Duftnoten erkennen. Weder Holziges, noch Würziges rieche ich. Sandelholz? Wo? Cashmeran? Darunter konnte ich mir ohnehin nichts vorstellen und das bleibt leider auch weiterhin so. Muskat? Die Nuss kenne ich selbstverständlich. Ich reibe gerne ein wenig davon in Speisen, besonders in jene, die Kartoffeln enthalten. Hier war die Reibe wohl stumpf, oder der letzte Rest der Muskatnuss wurde für das Mittagessen verbraucht. Vorhanden scheint sie mir jedenfalls nicht zu sein. Beim besten Willen kann ich keinerlei Spuren davon entdecken.

Mit ungefähr 4 bis 5 Stunden ist die Haltbarkeit recht dürftig. Außerdem ist der Duft bereits nach 90 Minuten nur noch schwächlich.

Eine besonders intensive Duftwolke zieht man nicht mit sich, wenn man „Wild“ trägt. Sie ist genauso dünn, wie der Duft selbst. Allerdings wird der Umwelt ohnehin nichts Beachtenswertes vorenthalten.

Wem der Duft gefällt, der kann ihn wohl zu ziemlich jedem Anlass tragen. Zum Auffallen ist er aber nicht die richtige Wahl. Ob man mit diesem Wässerchen ernst genommen wird, steht auch auf einem anderen Papier. Dass er als Herrenduft bezeichnet wird, kann ich nicht nachvollziehen. Eine Dame kann ihn meines Erachtens mindestens genauso tragen. Vielleicht passt er zu einer Dame sogar eher besser. Allenfalls für jüngere Herren scheint er mir geeignet.

Der Flakon ist der gleiche, wie der der anderen Denims. Allerdings hat er einen schwarzen Kunststoffüberzug spendiert bekommen. Der Deckel, der - bei meinem Flakon - schon herunterfällt, wenn ich ihn nur ansehe, hat einen silberfarbenen Ring, wirkt dadurch aber nicht unbedingt hochwertiger. Der Sprüher ist wirklich gut, wenn er auch billig ausschaut. Schön ist das Behältnis nicht gerade, aber durch die Kunststoffhaut ist das Wässerchen zumindest vor Licht geschützt.

Der Duft des Parfums an sich, ist insgesamt nicht schlecht und ich empfinde ihn auch nicht als unangenehm, aber warum Denim diesem Eau de Toilette nun den Namen „Wild“ gegeben hat, erschließt sich mir nicht. Vielleicht ist die Metall-Box, in der der Flakon verpackt ist, deshalb mit einem Camouflage-Muster versehen? Um anzudeuten, dass sich hier ein laues Wässerchen nur einen völlig in die Irre führenden Tarnanstrich – nämlich den Namen – verpasst hat? Hieße Chanels „Antaeus“ meinetwegen „Doucement“, so wäre das nach meinem Ermessen treffender. Mit Honig zum Beispiel, verbinde ich wildere Dinge, als mit diesem Duft. Nun gut, Honig ist auch vielseitiger zu gebrauchen. Leider ist dieses Eau de Toilette für mich – zumindest beim Namen - eine klare Themaverfehlung. Mein Fall ist es nicht. Wenigstens hält sich mein finanzieller Verlust in engen Grenzen und ist demnach nicht ganz so „Wild“.
2 Antworten
Keinohrnase vor 9 Jahren 14 4
2.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Gewürz- und Kräuterregal zum Aufsprühen
Ein weiterer, günstig erworbener Duft von „Denim“ in meiner kleinen Sammlung, den ich ohne vorherigen Test erstanden habe: „Original“.
Zusammen mit 250 ml Duschgel und einem kleinen Kulturbeutel, die ich, da die 100 ml Eau de Toilette nicht einzeln erhältlich waren, im Set gekauft habe, musste ich die lächerliche Summe von 8,90 € zahlen. Den Preis kann man also schon als ersten positiven Punkt erwähnen. Nun zu meinem Eindruck dieses Parfums.

Der Auftakt setzt sofort eine große Bandbreite an verschiedenen Düften frei.
Für meine Nase riecht es nach Zitrone, Gewürzen und einer süß-sauren und leicht herben Orange. Lecker – gleich zu Beginn. Angenehm finde ich zusätzlich, dass der Alkohol nicht weiter heraus sticht. Natürlich rieche ich ihn, aber nicht so pieksig, wie ich es teilweise kenne.

Die Zitrone wird bald zahmer und zurückhaltender. Die Orangenblüte kommt dafür etwas mehr auf, wie ich finde. Gleichzeitig kommen Kräuternoten zum Vorschein, die dem Duft eine herbere und würzigere Tönung verleihen. Als „Weichzeichner“, so vermute ich, dient das Patchouli, das nicht weiter in den Vordergrund tritt. Auch meine ich bereits unterschwellig etwas Pfeffer wahrzunehmen, allerdings nicht deutlich, sondern eher als leise Randnote. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto würziger wird das Eau de Toilette und desto pfeffriger. Auch leicht holzige Noten meine ich zu erkennen. Allerdings ist es mir bei der Vielseitigkeit der Dufteindrücke schwer, etwas „festzuhalten“. Der Duft ist für meine Nase dafür zu breit angelegt. Mir scheint allerdings, dass die Orangenblüte noch recht gut zu riechen ist. Auch eine milde Süße steuert sie dem Duft weiterhin bei.

Nach längerer Entwicklung erhält „Original“ eine zunehmend seifige Note. Sie bettet die Gewürze und Kräuter ein und nimmt der Mischung etwaige Spitzen. Zum Glück für mich, wird die Seife nicht zu dominant. Die Zitrusdüfte verlieren sich mehr und mehr zwischen all den Zutaten und überlassen dem Gewürz- und Kräuterregal schließlich den gesamten Raum. Den Pfeffer rieche ich nach wie vor deutlich, doch erreicht er sein Maximum, bevor er wirkliche Schärfe entwickeln kann.

Im weiteren Verlauf nehme ich – bis auf das allmähliche Verblassen des gesamten Duftes – keine großen Änderungen mehr wahr. Vielleicht wird das Gesamtbild gegen Ende noch etwas mehr von Seife beherrscht, doch bleibt es sehr angenehm für mich.

Die Haltbarkeit liegt bei insgesamt rund 7 bis 8 Stunden. Leider ist die Luft bereits nach ungefähr 4 Stunden ziemlich raus und ich muss meine Nase schon sehr nah an die Haut bringen, um noch etwas von den Gewürzen zu erhaschen. Von seiner sonstigen Erscheinung her, hatte ich eigentlich mehr erhofft.

Die Sillage ist anfänglich zwar durchaus recht kräftig vorhanden, aber nicht zu ausschweifend, um sich große Sorgen um sein Umfeld machen zu müssen. Natürlich – wie fast immer – sollte man es mit der aufgetragenen Menge vielleicht nicht zu weit treiben. Nach ungefähr 4 Stunden ist „Original“ für mich dann nur noch sehr körpernah wahrzunehmen.

Der Duft ist zwar ziemlich vielschichtig, doch wirkt er auf mich dennoch nicht zu schwer und voll, sondern recht luftig und leicht herb und ist - meines Erachtens - auch im Sommer gut tragbar. Ich würde sagen, er ist ausgesprochen vielseitig verwendbar. Ob bei der Arbeit oder an einem netten Abend mit Freunden; ich würde ihn tragen. Natürlich muss das im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden.

Der Flakon ist - wie bei den anderen Denim-Düften - keine Ausgeburt an Schönheit und Eleganz. Genau wie die anderen Behältnisse seiner Familie, besteht er aus einem, mit dem Kunststoff-Markenlogo beklebten, Milchglas, einem gut funktionierenden, aber popelig aussehenden Sprühkopf und einem Kunststoffdeckel, der zwar als Abdeckung dient, aber optische Akzente zu setzen komplett verweigert. Was soll’s, wenn der Inhalt passt?

Ein guter und günstiger Duft für all jene, die auf Gewürze und Kräuter stehen.
Er ist auch sicher besser, als sein Preis es widerspiegelt. Von daher hat er für mich das Potential, meine Sammlung für lange Zeit zu bereichern.
4 Antworten
Keinohrnase vor 9 Jahren 4 3
2.5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Black soap
Nachdem man einen Vorsatz einmal gebrochen hat, ist es mit der Disziplin meist endgültig vorüber. So erging es mir, nachdem ich mit meinem Vorhaben, keine Blindkäufe zu tätigen, mit „Musk“ von Denim gebrochen hatte. Der zweite also – ebenfalls von Denim – war „Black“. Nach einem kurzen Studium der Duftpyramide, freute ich mich auf einen sommerlich frischen Duft für ein kleines Budget. 100ml für gerade einmal 6,50€ - was soll da schief gehen?

Der Auftakt kommt der Erwartung an einen Sommerduft auch schon recht nahe. Nach einem kurzen Moment stechenden Alkohols, rieche ich in der Tat zitrisch-frische Noten. Ein klein wenig synthetisch vielleicht, aber nicht unangenehm. Kurz darauf stellt sich eine, für mich, seifige Tönung ein. Dieser Seifeneindruck verstärkt sich im Laufe der Zeit und wird um leicht säuerliche Noten erweitert.

Die Zitrusnoten und das Säuerliche, ziehen sich jedoch schon bald mehr und mehr zurück und der Duft bekommt einen kleinen süßlichen Einschlag. Dieser bleibt jedoch über den gesamten Verlauf sehr dezent und spielt sich nicht weiter in den Vordergrund. Von „edlen Hölzern“ kann ich bestenfalls etwas erahnen, eine etwas wärmere Note vielleicht. Blumiges kann ich allerdings beim besten Willen nicht feststellen.

Gegen Ende der Entwicklung, rieche ich dann eigentlich nur noch die Seife. Sie riecht leicht süßlich und – wie es sich für eine richtige Seife gehört – sauber. Dieser Eindruck bleibt mir bis zum Schluss erhalten. Warum Denim diesen Duft nun „Black“ nennt, das vermag ich nicht zu sagen.
Dunkel ist dieses Eau de Toilette für meinen Geschmack jedenfalls zu keinem Zeitpunkt.
Ich würde es eher „Clean“ nennen.

Die Verwendbarkeit freilich, leidet unter diesem sauberen Eindruck keineswegs. Vermutlich wirkt man mit „Black“ die ganze Zeit über wie frisch gewaschen. Das dürfte nicht störend sein – weder bei der Arbeit noch in der Freizeit. Für den Sommer scheint mir der Duft am besten geeignet. Auch an einem warmen Frühlingstag dürfte der Träger mit ihm gut beraten sein. Für Herbst und Winter hat er - für meinen Geschmack - zu wenig Wärme zu bieten.

Die Haltbarkeit hat meine Erwartungen übertroffen. Mit gut sieben Stunden hätte ich nicht gerechnet. Einen kompletten Arbeitstag hält er bei mir also nicht durch, aber man kann ja, wie bei der Arbeitsleistung auch, nachlegen.

Die Sillage bleibt von eingeschränkter Stärke und kommt über eine Seifenlänge nicht weit hinaus. Das passt aber zu diesem Saubermann-Duft. Allerdings würde er wohl auch bei stärkerer Sillage nicht weiter auffallen. Wirklich störend dürfte er kaum wirken.

Der Flakon sieht so aus, wie der Preis von „Black“ vermuten lässt. Milchglas mit einem preisgünstigen, fest sitzenden Kunststoffdeckel und einem gut sprühenden, aber recht liederlich aussehenden Sprühkopf – einfach gesagt: zweckmäßig. Die Funktion ist jedenfalls einwandfrei und gibt keinen Grund zur Beschwerde. Zur Zierde wird der Flakon in einem dunklen und kühlen Schrank. Dort sollte man Parfum ohnehin vorzugsweise lagern.

Echte Begeisterung löst „Black“ bei mir zwar nicht aus, aber an einem heißen Sommertag dürfte er durchaus erfrischend wirken. Für Liebhaber sauberer Düfte, könnte er auf jeden Fall einen Versuch wert sein. Schwarz ärgern jedenfalls, muss man sich bei diesem Preis-Leistungsverhältnis nicht.
3 Antworten
Keinohrnase vor 9 Jahren 11 2
2.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Er ist mehr als preiswert – er ist mehr als seinen Preis wert
Dank des Tipps meiner Vorredner, habe ich, als meinen ersten Blindkauf,
Musk von Denim erworben. Ich warf den Vorsatz, keine Blindkäufe tätigen zu wollen, ebenfalls über Bord und bestellte mir 100 ml dieses Parfums für 5,50 €. Bei einem derart günstigen €/EdT Wechselkurs, hielt sich auch das finanzielle Risiko in erträglichem Rahmen, sodass ein Totalausfall nicht in einem Fenstersturz aus dem Erdgeschoß hätte enden müssen.

Leider musste ich den duftigen Erstkontakt aufgrund eines Nasenausfalles in Folge einer Erkältungserkrankung der oberen Atemwege hinauszögern.
Kennt jemand den Begriff „Verzögerungsgenießer“?
Hier passt er für mich. Nachdem meine Nase wieder Düfte wahrnehmen konnte, startete ich einen Test und war (auf Grund des Tipps) nicht völlig überrascht, welch gutes Eau de Toilette ich zu einem so günstigen Preis erworben habe. Sein Gesamteindruck auf mich ist sehr weich und anschmiegsam. Allerdings auch gesegnet mit einer guten Sillage. Zumindest hatte ich ihn ständig in der Nase kleben.

„Kleben“ bietet sich mir sehr schön als Überleitung zum eigentlichen Duftverlauf an, denn das erste, an das ich nach dem Aufsprühen auf mein Handgelenk denken musste, war Klebstoff oder Lösungsmittel. Allerdings hält sich dieser Eindruck nur wenige Sekunden, bevor mich eine frische Mischung aus Minze und Patchouli umgibt.
Ich meine auch recht früh Etwas holzig-würziges wahrzunehmen. Dieser Eindruck intensiviert sich deutlich, je länger Musk auf meinem Handgelenk verweilt. Eine gewisse Süße meine ich ebenso zu riechen, wie einen leicht erdigen Unterton, der das Ganze abrundet.

Relativ schnell verliert die Minze an Ausdauer und fällt zurück.
Der Duft vermittelt mir ein wohliges Gefühl. Wärme und Entspanntheit machen sich breit.
Eine kleine Vanilleschote, oder auch eine leichte Vanillenote, kann ich durchaus riechen. Allerdings recht zurückhaltend und nicht hervortretend ausgeprägt. Das passt alles sehr gut zusammen und wirkt sehr warm und rund.
Eine Verbindung zu „Zino“ unterdessen, kann ich nicht feststellen. Dafür müsste ich beide vielleicht einmal parallel tragen.

Die holzig-erdigen und süßlichen Duftnoten treten im weiteren Verlauf immer mehr hervor und betonen den warmen Duftcharakter noch stärker. Dabei bleibt die Süße für mich immer im Rahmen und stört mich nie.

Die Dauer des Dufterlebnisses erstreckt sich gut und gerne über 12 Stunden. Dabei wird der Duft zwar irgendwann recht körpernah, doch das dauert eine ganze Weile.

Mit der Anzahl der Sprühstöße kann ich nur zur Sparsamkeit anhalten, denn Musk ist beileibe kein Leisetreter. Er ist an meiner Haut lange Zeit recht raumfüllend und sehr gut wahrnehmbar. Wer vorsichtig dosiert, kann sicher auch die lieben Kollegen und Kolleginnen mit Musk beglücken. Allerdings wage ich zu zweifeln, ob er für enge Büros so gut geeignet ist. Dafür mag er doch ein wenig zu sehr auf sich aufmerksam machen.
Für abendliche Tätigkeiten kann man aber sicher mit ihm antanzen. Vielleicht wirkt die Wärme, die er (zumindest mir) vermittelt, anziehend? Für allzu heiße Tage scheint er mir persönlich allerdings nicht geschaffen zu sein. Für heiße Nächte dafür umso mehr.
Verstecken will er sich auf alle Fälle nicht. Warum sollte er auch?

Der Milchglas-Flakon hingegen, darf das gerne tun. Das Denim-Logo klebt bei meinem Exemplar nicht mittig auf dem Fläschchen und auch das Material des Kunststoffdeckels wirkt optisch und haptisch sehr billig. Der Sprühkopf macht ebenfalls keinen sehr wertigen Eindruck. Allerdings ist der Preis dieses Parfums auch dermaßen günstig, dass man eben keinen wunderschönen Edelflakon mit Kristallglasdeckelchen erwarten sollte.
Der Inhalt passt – das ist für mich doch das entscheidende Kriterium.

Dieser Duft – und da spanne ich den Bogen zurück zur Überschrift – besitzt für mich wesentlich mehr Wert, als es sein Preis glauben lassen mag.
2 Antworten
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